Rauchstopp-Versprechen als Geschenk

Habe Jahre lang vom Rauchen aufhören gefaselt, und davon, dass man doch weiß, wie schädigend das eigentlich ist. Habe dieses Jahr meine Mutter per SMS gefragt, was sie sich zum Geburtstag wünscht: Ich solle mit dem "Rauchen aufhören" war die prompte Antwort.

Ich Blödmann... klar doch - dumme Frage, dumme Antwort. Oder etwa überhaupt nicht blöd?

Darüber nachgedacht. Am nächsten Tag, ihrem Geburtstag, das Ehrenwort gegeben. Einzige Bedingung: Drei Monate Vorbereitungszeit.

Eigentlich habe ich in dieser Zeit hauptsächlich meinen Kollegen davon berichtet, dass ich mit dem Rauchen aufhören will, um mich möglichst großem Spott auszuliefern, wenn's nicht klappt (als "Druckmittel"). Ansonsten habe ich eigentlich nichts gemacht, außer zu hoffen, dass ich es auch schaffe.

Zwei Dinge sind dazu vielleicht doch zu bemerken: Ich habe drei Wochen vorher aufgehört, über die Woche abends jeglichen Alkohol zu trinken (Verringerung der Kombinationsgefahr). Kaffee und Zigaretten waren weniger das Thema, da ich hauptsächlich Grüntee trinke. Und: Zwei Wochen nach dem "Aufhör-Termin" bin ich (lange vorher geplant) umgezogen.

Der erste Tag war übelst. Ich hatte den ganzen Tag das Gefühl, irgend einen psychoaktiven Wirkstoff oder ein Gift in die Adern injiziert bekommen zu haben. Gegen den Rauchreiz habe ich Puffreis und dieses glutenfreie Reiswaffelzeugs gefuttert. Drei, vier Tage war es am Abend schlimm, hatte alle paar Sekunden einen Rauchimpuls. Habe mir eine leere Selbstgedrehte (ohne Tabak, aber mit Filter, also fast wie gewohnt) gedreht, um für Hände, Mund und Atmung den gewohnten Ablauf zumindest zu simulieren, auch wenn dabei keine Wärme beim Ziehen zu bemerken war. Aber das So-tun-als-ob hat trotzdem irgendwie innere Spannung abführen können.

Bestürzt über die intensiv spürbare Abhängigkeit (damit hatte ich nicht gerechnet) habe ich mir gedacht: "Ein ganz klarer Grund mehr, es GENAU DESWEGEN weiter sein zu lassen." Diese Abhängigkeit war nämlich ekelhaft an sich zu bemerken.

Bin wie gewohnt mit meinen Kollegen täglich in die "Raucherpausen" gegangen. Am ersten Wochenende dann wie gewohnt ein paar Bier getrunken, ging besser als gedacht - hatte ja schon fünf Tage Nichtrauchen absolviert.

Sehr erfreulich ist es, dass ich nach mittlerweile sechs Wochen schon mehrere Tage hatte, an denen ich nicht ein einziges Mal ans Rauchen denken musste. Erwähnen möchte ich noch, dass ich zahlreiche private Probleme zum Zeitpunkt des bisherigen Aufhörens hatte. Das Gefühl, deswegen aber wieder das Rauchen anzufangen, hatte ich zu meiner eigenen Verwunderung überhaupt nicht.

Also ich bleib' erst mal dabei, Nichtrauchen ist großartig.

Allen, die aufhören möchten, sage ich nur: "Nur Mut, wollt es und ihr schafft es." Es gibt kaum eine bessere Entscheidung, ihr werdet sehen.

eingesandt von Skyman