Meine rauchfrei-Geschichte

Meine erste Zigarette habe ich im Sommer 1985 geraucht. Da war ich 19 Jahre alt. Danach habe ich ein halbes Jahr nicht mehr geraucht. Seit dem Frühjahr 1986 war ich dann regelmäßiger Raucher. Durch die Einschränkungen für Raucher in meinem Betrieb habe ich dann während der Arbeitszeit immer weniger geraucht. Auch Zuhause habe ich das Rauchen eingeschränkt. Irgendwann mal hatte ich dann einfach keine Lust mehr zu rauchen, die letzte Schachtel zu Ende geraucht und dann war wirklich vorerst Schluß mit der Qualmerei. Das muss so Mitte der 1990er gewesen sein.

1999 im Herbst ist dann mein Sohn auf die Welt gekommen. Leider kamen damit etliche Probleme und sehr viel Stress. 2001 habe ich dann wieder regelmäßig geraucht. Wie es so ist, wenn man wieder anfängt regelmäßig zu rauchen, habe ich dann wesentlich mehr geraucht und bin zum Sucht-Raucher mit 2 bis 3 Schachteln am Tag mutiert. 2006 war meine Husterei dann so schlimm, dass mein Hausarzt mich zum Lungenfacharzt überwiesen hat. Ich musste ein halbes Jahr auf diesen Facharzttermin warten. Da habe ich registriert, dass ich endgültig aufhören muss. Ich habe mir im Internet alle möglichen Hilfsangebote eingeholt, unter anderem natürlich den genialen rauchfrei-Kalender der BZgA für die ersten 100 Tage. Auch ein Buch zum Thema Nichtrauchen kaufte ich damals ein.

Im Januar 2007 habe ich in der Früh die letzte Zigarette geraucht und bin bis heute rauchfrei geblieben. Angesichts der Tatsache, dass etliche Raucher aus meiner ehemaligen Raucher-Umgebung mittlerweile am Sauerstoff-Gerät hängen und ich für Notfälle "nur" ein Asthma-Spray in der Handtasche habe, bin ich dankbar, rechtzeitig den Absprung geschafft zu haben. Das erste Jahr rauchfrei, also bis Ende 2007, war gar nicht einfach. Damals war das Rauchen noch zu sehr gesellschaftlich akzeptiert. Wir hatten im Sommer 2007 einen Familien-Urlaub an der Nordsee in einer Familieneinrichtung gebucht. Da waren die Kinder über Nacht in der Betreuung, sodass die Eltern ab 19 Uhr frei waren. Generell sind wir mit den anderen Eltern auf der Veranda des Hauses gesessen, Bier und Wein kamen auf die Tische und es wurde natürlich geraucht. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mit einer anderen Mutter eine Shopping-Tour in die nächste Großstadt machte. Am Ende des Einkaufens landeten wir in einer Eisdiele bei einem Latte Macchiato. Sie zieht ihre Schachtel Zigaretten, zündet sich eine an und ich bitte sie, mir ins Gesicht zu rauchen, weil ich den Duft noch so gerne roch. Da bot sie mir eine Zigarette an. Ich weiß nicht, woher ich die Kraft genommen habe, aber ich lehnte diese angebotene Zigarette ab. Leider raucht mein Sohn mittlerweile ganz schön. Ich hoffe sehr, dass er auch noch den Absprung schafft. Wie gesagt, am Sauerstoff-Gerät zu hängen ist kein Spaß und die Gefahr zur Zeit, sich einen durchs Rauchen verschlimmerten Covid19-Verlauf einzufangen, ist einfach verdammt groß.

eingesandt von heinzel1999