Da machte es *klick*

Mittlerweile bin ich seit einem Jahr und 2,5 Monaten rauchfrei – nach 20 Jahren Raucher-Dasein.

Wie es dazu kam?
Mein Vater, der an Lungenkrebs erkrankte, ihn zwei Mal besiegte und dennoch nicht aufhören wollte und immer noch nicht will und lieber mit COPD weiterlebt (und wir ihm beim Sterben auf Raten zusehen "dürfen") und dann noch mehrere sehr plötzliche Tode im Bekanntenkreis (Lungenkrebs und wie man es sich denken kann, alles starke Raucher - zwischen 35 und 49 Jahren) – da machte es *klick*.

Ich zündete mir eine Zigarette an, mir wurde schlecht und ich machte sie wieder aus. Dieses Hin und Her dauerte einige Tage an und dann stand der Entschluss fest: "Das muss aufhören! Ich will das einfach nicht mehr." Mein Mann rauchte weiter, zwar E-Zigaretten, aber er war noch nicht so weit.
Ich biss mich durch die erste Woche, die mir vorkam wie die Hölle. Schlafen ging nicht, ich war gereizt und nervös. Das reinste Nervenbündel.

Die zweite Woche war nur wenig besser als die erste. Erst im Laufe der dritten Woche wurde es besser.
Ich muss gestehen, die ersten drei Monate waren alles andere als leicht. Immer wieder meldete sich das Verlangen, ich träumte von Rückfällen und verfluchte das Suchtzentrum, dass mir selbst die Nächte zur Hölle machte.
Ich war eine von den Genussrauchern und mir fiel es so verdammt schwer. Mein Mann rauchte, die Familie qualmte weiter – es war definitiv nicht schön. Wenigstens auf meine Sturheit, es durchziehen zu wollen, war Verlass.

Bis heute habe ich keine Zigarette angerührt und ich bin wohl eine der Ex-Raucherinnen, die schon bei dem Geruch vom kaltem Rauch die Nase rümpfen. Mir wird vom Geruch bis heute schlecht und es macht mich stolz, nie wieder so zu stinken. Auch gesundheitlich geht es mir wieder sehr gut. Diese hat sich ordentlich verbessert, von der Kondition ganz zu schweigen. Und zugenommen habe ich tatsächlich nicht. Das Gewicht hatte sich nach ca. sechs Monaten wieder auf dem alten Level befunden, wie zu Raucherzeiten. Es war allerdings gleich doppelt schwer, sich nicht direkt die nächste Sucht (Zucker) anzulachen.

Ich möchte nur allen mitteilen: Es ist machbar, es ist schwer und es gibt und gab Zeiten, da fragt man sich, warum man sich das antut. Man zweifelt wieder ... aber ... nie wieder möchte ich einen Glimmstängel anrühren. Nie wieder abhängig sein. Und mittlerweile ist mein Mann nachgezogen. 
Leider kann ich meinen Vater nicht mehr überzeugen und glaubt mir, das Elend ist die Zigarette und der kurzfristige Nikotin-Kick nicht wert.
Durchhalten!

eingesendet von Kathi