Zum ersten mal aufgehört als Kettenraucher

Verfasst am: 28.07.2018, 21:14
Yunox
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Hi Leute Nico hier,

ich habe seit 20 Jahren geraucht und bin momentan 30 Jahre alt. Ich habe mit ungefähr 9 oder 10 das Rauchen in Italien angefangen. Irgendwann hatte ich einen schweren Unfall wo ich noch Radsport als Hobby hatte und schon waren es über 30 Zigaretten am Tag. Ich bin eigentlich Software Entwickler, arbeite allerdings als Server Manager was ich bis jetzt immer mit Zigaretten in Verbindung gesetzt habe, da ich den nötigen Freiraum dafür habe dort.

Es gibt mehrere Gründe für das aufhören, vor allen Dingen steht die Gesundheit für mich im Vordergrund. Aber das war nicht der Grund wieso ich aufgehört habe. Der Hauptgrund war die immer wiederkehrende "nervige" Anschaffung von Zigaretten mal von der Tankstelle, Lotto oder sonst wo und vor allen Dingen, ich hatte es Satt jedes mal bei Dingen die mir Spaß machen wie zB. [Name wurde vom rauchfrei-team entfernt], Board Games mit einem Kumpel oder einfach beim "Telefonieren" eine Zigarette anzünden zu müssen.

Zufällig, hatte ich keine Zigaretten mehr gestern und das hat mir den Tag versaut, nicht weil ich keine Zigaretten mehr hatte, sondern weil ich realisiert habe wie jämmerlich ich bin, ohne Zigaretten. Als ich dann fast soweit war die gerauchten Zigaretten im Aschenbecher noch ein mal anzuzünden, bin ich schnell ins Badezimmer, habe eine kalte Dusche genommen und alles was mit Zigaretten zu tun hat in den Müll geworfen.

Jetzt sind es knappe 2 Tage und das ist mein erster Versuch mit dem Dreck aufzuhören, vorher habe ich es nie versucht. Ich muss gestehen, ich habe den Drang eine anzünden zu müssen vor allem jedes mal, wenn ich meine alltäglichen Sachen mache. Leider muss ich auch daheim arbeiten gelegentlich um die Daten auf [Name wurde vom rauchfrei-team entfernt] zu übertragen, was nicht schwer ist aber sehr lange dauert, manchmal sogar über 6 Stunden. Normalerweise rauche ich in der Zeit eine ganze xxl Schachtel und jetzt muss ich mir überlegen wie ich die Gewohnheit austricksen kann.

Es sind jetzt 2 Tage wie gehe ich damit um?. Wie schon erwähnt bekomme ich den Drang eine zu rauchen und zwar sehr stark, vielleicht sogar stärker als bei manch anderen. Ich überbrücke einfach meinen Durst nach eine Zigarette momentan, das heißt ich lasse das Verlangen in mich hineinfließen und unterdrücke dieses Gefühl nicht. Ich ignoriere es einfach. Bei Kleinigkeiten wo ich immer eine Kippe in der Hand hatte, habe ich mit einem Kaffee ausgetauscht. Es hilft nur bedingt, aber besser als nichts. Ich denke die selben Gewohnheiten etwas anders anzugehen ist eine gute Möglichkeit um sich selber zu beweisen, dass man das gleiche auch ohne eine Kippe machen kann.

Die größte Unruhe dich ich momentan habe, ist die Frage wann und ob überhaupt dieser extreme Drang nach einer Zigarette jemals aufhören kann / wird. Ich möchte während ich meiner Arbeit oder meinen Hobbys nachgehe, nicht mehr an eine Zigarette denken müssen. Ist das möglich auch als starker Abhängiger?.

Gruß~ und sorry für den langen Text.

Verfasst am: 28.07.2018, 21:39
Sonnenschein66
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Hallo Nico,

herzlich willkommen in unserer
Ich habe mit 52 nach 30 Jahren aufgehört auch das 1. mal und ich hoffe inständig auch das letzte Mal. Dabei waren es pro Tag immer zwischen 20-25 Kippen, also ganz schön abhängig.
Ganz wichtig ist es Rituale aufzubrechen und zu verändern. Was anderes tun, sich ablenken wenn man eigentlich eine geraucht hat.
Es gibt hier Lotsen , die können dir bei deinen Rauchausstieg tolle Unterstützung und Wissen beisteuern.
Ich kann dir nur sagen dass der Drang aufhört, bei jedem früher oder später. Aber er hört auf und du kannst ein rauchfreies Leben in vollen Zügen genießen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Sturheit!

Liebe Grüße
Claudia

Verfasst am: 28.07.2018, 21:59
Yunox
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Danke Claudia,

dein Erfolg ist sehr bewundernswert und gleichzeitig motivierend!. Glückwunsch . Dein letzter Satz übrigens hat mir die nötige Stärke gegeben, auch danke dafür. Ich habe mir peinlicherweise mal Gedanken darüber gemacht, wie sich Nichtraucher fühlen. Ich habe also gänzlich vergessen wie es ist als "Nichtraucher" zu leben. Da Nikotin meine einzige Sucht ist, kann ich leider keine Vergleiche ziehen aber ich sehe die Sucht als eine wirklich sehr nervige Angelegenheit.

Gruß~

Verfasst am: 28.07.2018, 22:19
Sonnenschein66
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Nico,

glaub mir auch ich könnte mir ein Leben ohne Rauch nicht vorstellen. Ich dachte immer Raucher sind viel entspannter als Nichtraucher. Habe aber verdrängt wie nervig es ist immer für genug Nachschub zu sorgen , den ganzen Tag nach Zigaretten gestalten.
Von Gestank , gelben Finger , husten etc ganz zu schweigen.
Ich kann nur aus vollem Herzen sagen dass sich die schwierige Zeit am Anfang lohnt. Danach winkt die Freiheit von der Sucht und dem ganzen Schmarrn drum herum.
Und ehrlich: was gibt es schöneres als Freiheit!!

Liebe Grüße
Claudia

Verfasst am: 28.07.2018, 22:30
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo Nico,

Ich bin Alma!

Das hier ist auch mein erster Versuch, jetzt sind wir schon drei!

UND- ja es ist wie Claudia auch schon erwähnte. Der Drang, das Verlangen nach der Zigarette geht wirklich weg! Dieser ganz harte Drang meistens schon nach ein paar Tagen (der Entzug verläuft in der Regel in Wellen, Du hast also auch in den ersten Tagen mal ruhigere Phasen).
Ich habe 22 Jahre geraucht, 15- 20 Zigaretten am Tag. Ich war auch ein Suchtknochen Nico, wie fast alle hier..., hat ja bei mir auch geklappt..
Ich habe wie Du auch ganz spontan aufgehört, ohne Vorbereitung. Eine akute Erkrankung war der Grund. Auch ohne Nikotinersatzpräparate. Etwas leidensfähig muss man sein, das haste schon gemerkt, oder!? Aber es ist absolut machbar.
Dieses Forum hat mir sehr geholfen und tut es immer noch.
Auch das Buch von Joel Spitzer „Nie wieder einen einzigen Zug“ ist sehr hilfreich. Du kannst es Dir kostenlos als PDF laden. Einfach googeln. Das Lesen darin hat so manche Schmachtattacke gelindert.....

Es lohnt sich wirklich. Ich möchte mit diesem Mist nie wieder anfangen. Ich fühle mich frei. Kein Raucher bereut seinen Rauchstopp!

Also halt durch, schreib‘ und lies‘ hier, das hilft!

LG, Alma

Verfasst am: 28.07.2018, 23:14
Yunox
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Danke für die Ermutigung Claudia :-)

und Hi Alma,

auch dein Hintergrund scheint mit Leistung und Erfolg befüllt zu sein, ganz großes Lob von meiner Seite!. Und danke, da wir scheinbar einen ähnlichen Weg eingegangen sind macht mir das wirklich Mut!. Ehrlich gesagt arbeite ich gerade an dem Script, und habe gleichzeitig ab und an den starken Drang nach einer Zigarette. Aber um so stärker kribbelt es bei mir im Bauch vor Euphorie momentan mit dem Gedanken, es endlich hinter mir zu lassen. Ich habe auch etwas wesentliches bemerkt, ich kann mich tatsächlich etwas besser konzentrieren. Ich glaube genau dieser Punkt hat mich auch innerlich so glücklich gemacht. Das sind gerade mal knappe 3 Tage nun, daher möchte ich keine großen Worte fällen und weiß auch nicht wie schwer es noch sein wird, aber ich gebe auf jeden Fall alles :-). Bin froh diese Seite hier gefunden zu haben.

Verfasst am: 28.07.2018, 23:36
rauchfrei-lotse-meikel
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Willkommen auch von mir, lieber Nico!

Ja, wie es Claudia schon angesprochen hat, gibt es uns Rauchfrei-Lotsen, ich bin einer von ihnen. Wir alle haben gemeinsam, dass wir ehemalige Raucher sind und den Ausstieg aus dieser perfiden Sucht bis dato erfolgreich vollzogen haben. Wir wirken ehrenamtlich mit und begleiten die, die von der Nikotin-Abhängigkeit loskommen wollen auf ihrem Weg.

Du liest dich sehr reflektiert und entschlossen. Das ist super! Jeder einzelne deiner aufgelisteten Gründe, den Weg in die Rauch-Freiheit zu gehen, ist sehr nachvollziehbar.
Ich kann dir bestätigen, dass es sich großartig anfühlt, nicht mehr "abhängig" zu sein und aktiv etwas für die eigene Gesundheit tun zu können. Du, Nico, trägst die Verantwortung für dein Leben.

Dein Weg ist großartig, lieber Nico. Auch wenn es dir manchmal schwer fällt, auch, wenn du vielleicht einmal "schwach geworden" sein solltest: Verliere dein Ziel bitte nicht aus den Augen. Auch ich kann dir versprechen, dass diese fiesen Entzugserscheinungen an Häufigkeit und Vehemenz abnehmen. Es wird besser. Es mag zwischendurch Tage geben, an denen du dich von der "dunklen Seite der Macht"attackiert fühlst. Diese "Stimmen"gilt es, auszuhalten. Auch das lässt nach.

Also, mein Lieber: Bleib in deiner Spur, verlieredein Ziel nicht aus den Augen, wir alle begleiten dich sehr gerne auf deinem Weg in die Rauch-Freiheit.

Lieben Gruß
Meikel