Wie überstehe ich dieses elende Gefühl?
Hallo ihr Lieben,
ich bin quasi erst seit heute komplett ohne Zigaretten, das ist nun keine wirkliche Leistung aber seit einer Woche habe ich nur morgens und abends eine geraucht. Ich war zwar stolz auf mich aber irgendwie ist das ja doch nicht was ich möchte.
Also ist es nun endgültig vorbei. Einerseits fühl ich mich wirklich gut, das auch schon seit einer Woche, aber jetzt richtig, weil ich weiß, dass es vorbei ist. Aber ich fühle mich wie ein kleines Kind, dem gesagt wird es gibt jetzt keinen Schnuller mehr, der kommt weg. Am liebsten würde ich mich in eine Ecke setzen und nur noch weinen. Ich bin auf der Arbeit, das geht also nun wirklich nicht.
Es gibt einfach so viele Situationen, die ich mir nicht vorstellen kann. Ja ich weiß, solche sollte man meiden, aber soll ich nun einer guten Freundin, die am Samstag Geburtstag hat sagen ich komme nicht, weil ich Angst habe zu schwach zu sein?
Oder die Situation wenn meine Azubine zu mir sagt "ich bin mal kurz unten". Sie muss sich bei mir abmelden, was soll sie sonst sagen. Ich bin in dem Moment eher stolz nicht mitgehen zu müssen und mir fehlt nichts und es geht mir gut damit.
Diese furchtbare Unruhe in mir... Hat jmd. einen Tipp diese Unruhe und Trauer zu dämpfen? Was kann ich tun?
Liebe Grüße
Biene
Liebe Biene,
ja, diese unangenehmen Gefühle/Schmachtattacken sind richtig ätzend und oft gerade in den ersten Tagen besonders häufig und auch noch besonders schwer auszuhalten...
es ist schwer, aber nicht unmöglich, denn sie gehen vorbei,
mal dauert es länger (ich hatte manchmal das Gefühl, die Attacke nistet sich ein, hält sich über viele Minuten, gar Stunden..), mal recht kurz...
Ich habe Wasser und Säfte getrunken, lutsche immer noch viel Pfefferminze und fahre viel Rad, gehe spazieren, und ich sage mir immer wieder:
Ich kann das aushalten,ich schaffe das.
Ich habe auch Gott gebeten, mir zu helfen, dass ich diese ätzenden Gefühle ertrage, er hat mir oft geholfen.
Ich wünsche dir viel Kraft, du schaffst das, liebe Biene!
Lilith
Hallo Biene, jede große Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Alleine die Entscheidung mit dem Rauchen aufhören zu wollen ist ein großer Schritt, es dann auch zu tun der nächste. Leider sind damit oftmals auch Enzugerscheinungen verbunden, die aber auch wieder verschwinden. Gerade die ersten Tage sollte viel Wasser oder Tee getrunken. Alles was Dich auf andere Gedanken bringt ist richtig.
Es ist die ersten Tage auch Überwindung, Du wirst aber schnell Besserungen erleben.
Ich wünsche Dir viel Glück.
Viele Grüße
Andreas
Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Ganz furchtbar war es am WE. Jetzt im Büro geht es, weil ich ja ohnehin abgelenkt bin. Aber Zuhause ist das echt furchtbar. Mein Mann raucht nicht und hat auch nie geraucht, er hat es immer akzeptiert, dass ich rauche. Ihm war es quasi egal, weil er mich so kennengelernt hat. Er sagt jetzt "dein Wille muss halt auch stark genug sein". Diese klugen Sprüche machen mich auch wahnsinnig. Und ich erwarte immer, dass er mich unterstützt, aber egal was er tut, ich maul ihn immer nur an. Egal was er tut, es ist falsch Er tut mir schon richtig leid.
LG Biene
L
Liebe Biene, ergänzend zu Andreas`guten Tipps:
du schriebst:
[color=green]Aber ich fühle mich wie ein kleines Kind, dem gesagt wird es gibt jetzt keinen Schnuller mehr, der kommt weg. Am liebsten würde ich mich in eine Ecke setzen und nur noch weinen. Ich bin auf der Arbeit, das geht also nun wirklich nicht." [/color][color=purple]Ich kenne dieses Verlustgefühl sehr gut. Dem kannst du nachgeben. Auch auf der Arbeit. Und zwar in den Pausen. Ich habe das mal in einer Verlustphase so gemacht: einen geschützten Ort, am dem ich ungestört bin, aufgesucht, eine Runde geweint, dann wieder weitergemacht. Gibt es solch einen Rückzugsort für dich? Z.B. das Clo? Oder einen kleinen Park in der Nähe? Und abends zu Hause kannst du dir auch deinen Umstellungsschmerz von der Seele weinen. Dann kommt also Nächstes (so würde ein kleines Kind vorgehen): Was gibt's dafür Schönes, dafür dass ich mit dem Einen aufhöre? ? Und da ist deine Umstellungsarbeit gefragt: womit fängst du statt dessen an? mit Atemübungen am offenen Fenster, um deine Atem zu genießen? Was gibt es für Aktivitäten, die dir Spaß machen, welche - gesunden - Belohnungen könntest du dir gönnen?
[/color]
[color=green]"Es gibt einfach so viele Situationen, die ich mir nicht vorstellen kann. Ja ich weiß, solche sollte man meiden, aber soll ich nun einer guten Freundin, die am Samstag Geburtstag hat sagen ich komme nicht, weil ich Angst habe zu schwach zu sein?" [/color][color=purple]Geh eine nach der Anderen dieser Situationen an, richte dich nach den 4 A´s (findest du unter dem Grünen Reiter Aufhören). Am Geburtstag könntest du kürzer als sonst teilnehmen, dich an Nichtrauchern festhalten, einen Zettel mit deinen Motivationen und der Telefonnummer der Hotline in der Hosentasche bereit halten (01805/313131). Ich konzentriere mich, wenn ich etwas Durchstehen muss, auf ein schönes inneres Bild. [color=red]Was könnte dir helfen am Geburtstag? [/color]
[/color]
[color=green]Hat jmd. einen Tipp diese Unruhe und Trauer zu dämpfen? Was kann ich tun?
[/color] [color=purple]Bei Unruhe hilft mir Sporteln, Hausarbeit, also körperliche Anstrengung. Im Büro: Mal Treppen steigen? Mal Blumen Gießen? Die Zeit in kleine Portionen einteilen?[/color]
Zum Schluss: Großartig finde ich deinen berechtigten Stolz auf dich selbst, auf deine Leistung. erhalte dir diesen Stolz durch Abstinenz, durch Beibehalten der Rauchfreiheit!
Viel Kraft wünsche ich dir, jeweils immer nur für einen Tag, für eine Stunde
Herzlich
Andrea
Zu deinem Partner: beantrage einen Überziehungskredit bei ihm und sage dir selbst, sobald ich emotional im Lot bin, verwöhne ich meinen Mann als Dankeschön für seine Geduld.
Gestern Abend hab ich doch tatsächlich einen wahnsinnigen Heulkrampf bekommen. Aber irgendwie tat das gut. Heute Morgen ging es mir wirklich gut und das tut es immer noch. Ich habe das Gefühl, dass es nach dem ersten Tag besser wird zumindest mit diesem "ich muss ständig weinen" Gefühl oder "keiner hat mich lieb" sowas ist doch schlimm, wenn man das sonst nicht von sich kennt.
Gestern hatte mein Cousin Geburtstag, da waren dann auch alle da, Raucher, Nichtraucher und ich. Ich war stark und tapfer und zum Schluss wirklich stolz, Zuhause dann der Zusammenbruch aber das macht nichts, da muss ich durch.
Jetzt steht direkt die nächste Herausforderung an, heute Abend kommt meine Freundin zu Besuch, wenn wir uns sehen, rauchen wir Kette. Heute nicht. Ich habe totale Angst davor, möchte ihr aber auch nicht abgsagen, weil ich mich ja freue, wenn ich sie sehe.
Ist euch eig. mal aufgefallen, dass ständig Menschen mit euch geschimpft haben bzw. einen doofen KOmmentar von sich geben mussten, wenn ihr geraucht habt und wenn ihr dann aber aufhört kriegen genau diese Leute das nicht mit. Das ist doch irgendwie gemein.
Ich wollte auch mal noch kurz loswerden, wie froh ich bin hier gelandet zu sein. Endlich trifft man mal auf Verständnis und Zuspruch
:-*
Ich glaube, dass Ablenkung grundsätzlich hilft ob das nun Sport ist oder Shoppen ist glaub ich egal. Ich fahre morgen zu meinem Pony, da freu ich mich auch drauf. Das tut gut, weil man vermutlich sehen wird, dass das Gefühl bei dem Pferd zu sein egal ob mit oder ohne Zigarette einfach das Gleiche ist, nur muss ich dann nicht ständig zur Seiten, weil ich das arme Tier nicht einqualmen will, da es ja keinen Qualm mehr gibt.
Ich fühl mich zwischenzeitlich echt wie ein Junkie und bin froh, wenn ich nicht Zuhause bin, dort ist es am Schlimmsten. Ich trau mich nicht mal mehr auf die Terasse zu gehen^^ vlt. bleib ich einfach hier im Büro :-D und zieh hier ein :-D
Hallo Biene,
mir fällt auch auf das Leute die sonst gegen das Rauchen waren jetzt keinen Ton von sich geben! Warten die auf nen Rückfall?
Bei mir ist das leider mein Mann! Ich glaub 4 Tage hat er es gar nicht gemerkt das ich aufgehört habe. Nur als ich voller Stolz eine Zigarette abgelehnt habe, habe ich von ihm ein "aha" gehört.
Das frustriert mich auch! Er ist strickter Nichtraucher, da müsste es ihm eigentlich auffallen und ein Lob hätte mir auch gut getan.
Ich hatte gestern Abend eine ziemlich heftige Diskussion mit meinem Mann. Ich bin halt echt furchtbar und er hat teilweise null Verständnis, weil er sich das einfach nicht vorstellen kann. Das ist so "ja toll du rauchst nicht, und jetzt? tun viele andere Menschen auch nicht" ich habe ihm meine Beiträge gezeigt, die ich gestern hier vrfasst habe und danach war er ziemlich sprachlos, weil er erst da gemerkt hat wie es in mir aussieht. Das tat ihm dann total leid und jetzt kann er mich besser unterstützen glaub ich.
Ich denke nicht, dass die auf nen Rückfall warten. Ich glaube, dass sie es tatsächlich nicht merken. (Bei den Nichtrauchern)
Die Raucher hingegen, so meine Meinung, hoffen, dass man wieder anfängt. Im Grunde will doch jeder aufhören und beneidet jeden der es schafft. Und viele Raucher denken sich vlt. "ach das schafft er/sie eh nicht"