Wie kann ich meinem Mann helfen, mit dem Rauchen aufzuhören?

Verfasst am: 09.04.2013, 13:36
Josili
Josili
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Hallo an alle

ich hoffe, ich bin hier richtig.
Mir gehts es darum, ein paar Tipps oder Ideen zu bekommen.

Mein Mann raucht schon seit vielen Jahren. Derzeit ca. eine Schachtel am Tag.
Er erwähnte, dass er gern aufhören würde.
Sein Alltag und seine Umgebung machen ihm dies jedoch schwer.

Ich halte mich möglichst zurück, da ich bei anderen Menschen die Erfahrung gemacht habe, dass es absolut nichts bringt, wenn ich dagegen rede.

Kann ich ihn vielleicht trotzdem irgendwie unterstützen oder ihm etwas raten?

Habt lieben Dank fürs Zuhören!

Verfasst am: 09.04.2013, 14:31
Baki12
Baki12
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Hallo Josili,
ja, das stimmt. Der Entschluss muß von den Rauchern selber kommen, alles andere wird zwar wahrgenommen, aber hat keinen Einfluss...
Immerhin will dein Mann. Das ist doch schon mal total positiv. Es gibt da im Internet einige sehr unterhaltsame Nichtraucherseminare, z.B. das von S. Fädrich 'Nichtraucher in 5 Stunden', das ist in 5 Teile aufgeteilt, so daß es nicht am STück angesehen werden muß. Oder ein gutes Nichtraucherbuch schenken, ich selbst kenne nur Carr und Geurtz, aber hier gibt es einige Leseratten, die schon eine ganze Bibliothek haben.
Mehr weiß ich leider auch nicht im Moment, aber bestimmt kriegst du noch mehr Zuschriften,
lg baki

Verfasst am: 09.04.2013, 14:37
iztacihuatl
iztacihuatl
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Hi Josili,

Hut ab, dass du dich zurückhalten kannst! Kommt leider nicht zu häufig vor. Aber es bringt ja nix, zu versuchen einen Raucher zu überzeugen - ich weiss es von mir: ich habe jeden in der Luft zerrissen, bis ich selbst den Entschluss gefasst habe.

Ist dein Mann öfter im Internet unterwegs? Falls ja, hier eine Seite, die mir persönlich sehr viel geholfen hat und mich letztendlich auch zu meinem Entschluss geführt hat:

http://www.smokefreeproject.org/de/

Vielleicht hilft's deinem Mann ja auch!

Liebe Grüße!

Verfasst am: 09.04.2013, 14:40
Josili
Josili
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Lieben Dank für die Tipps!Ich freue mich über Deine Antwort.

Mit Büchern werde ich bei ihm vermutlich nicht weiterkommen, er hat nur selten Zeit fürs Lesen. Aber vielleicht finde ja eine Art Mitmachbuch, welches einen begleitet.
Von Dr. Fädrich habe ich schon gehört. Das werde ich mir mal genauer anschauen.
Also nochmals danke!

Verfasst am: 09.04.2013, 14:41
Josili
Josili
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Ja, mein Mann liebt den PC ;)

Super, dankeschön für den Tipp mit der Seite!

Verfasst am: 09.04.2013, 14:46
Josili
Josili
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Und ja, es ist nicht immer einfach, mcih zurückzuhalten. Ich atme den Rauch auch sehr häufig ein, was mir wirklich nicht gefällt.
Aber wie Du schon sagst, da stoße ich nur auf Abwehr.
Obwohl ich mich manchmal frage, ob ich hin und wieder etwas sagen sollte - einfach damit er weiß, dass ich mich sorge...

Verfasst am: 09.04.2013, 15:32
delia0304
delia0304
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Hallo Josili,

bei uns ist der Mann der Nichtraucher und ich war die Raucherin. Mein Mann hat zum einen immer dafür gesorgt, dass genug Zigaretten im Haus waren, hat andererseits aber auch immer gesagt, dass er es nicht mag, dass ich rauche. Er hat es mir nie vorgeworfen, aber hat eben manchmal bemerkt, dass meine Haare stinken oder dass der Qualm durch die Terrassentür in die Wohnung zieht und war auch manchmal ziemlich sauer, wenn ich abends, wenn alle im Bett waren, im Haus geraucht habe.

Das hat mich zwar ein ein wenig genervt, aber mich nicht davon abgehalten weiter zu rauchen. Mir war schon seit Jahren klar, dass ich irgendwann aufhören muss. Ich habe eine chronische Bronchitis geerbt und jede Infektion endete in einem Dauerhusten bis hin zu Hustenanfällen, die nur noch mit Codein zu stillen waren. Dann gab es aber auch wieder Phasen (im Sommer), da hatte ich nichts und es ging mir gut. Das bedeutete für mich, dass es doch alles gar nicht so schlimm ist (die Sucht eben).

Jede Mitteilung, dass irgendwer an Lungenkrebs erkrankt ist, hat mir Angst eingejagt. Den Zeitpunkt es dann aber umzusetzen, den habe ich geschoben, geschoben, geschoben und geschoben. Dann bekam ich September letzten Jahres wieder einen Infekt und einen Husten, der sich gewaschen hatte. Danach hatte ich es mit Atemnot zu tun und bin ohne mein Spray (Bronchienweitsteller) nicht mehr vor die Tür gegangen und bekam schon Panik, wenn es mal vergessen hatte. Dennoch schaffte ich es täglich meine 30 Zigaretten zu rauchen. Eines Abends machte sich meine kleine Tochter Sorgen um mich. Sie sagte, dass sie Angst hätte, dass ich mal sterbe und dass sie dann doch nicht wüsste, wie alles für sei weiter geht. An diesem Abend habe ich den Entschluss endgültig gefasst. Was soll ich meinem Kind sagen? Dass ich alles dafür tue, dass der Tag schneller eintrifft? Nein, dafür bin ich mir zu wichtig und meine Kinder auch. Von diesem Tag an hat es dann aber noch einmal ein paar Wochen gedauert und ich habe einen Präventivkurs meines Arbeitgebers genutzt. Schon Tage vorher konnte ich kaum schlafen, da ich Angst vor dem Tag x hatte.

Mein Mann stand mir in den ersten Tagen mit einer unendlichen Geduld zur Seite. Er unterstützte mich wo er nur konnte. Das war für mich ganz wichtig. Er ging mit mir um den Block, er stellte mir abends die Salzstangen auf den Tisch, er ließ mir das Badewasser ein, er sagte mir, dass ich ihn Nachts wecken kann, wenn ich ihn brauche .... Das war für mich wirklich ganz, ganz wertvoll.

Nach einer Woche ließ es dann wieder nach (leider :-)). Aber, das war auch in Ordnung so. Der Partner kann sehr viel Unterstützung bringen. Wir reden noch heute viel über dieses Thema und er zeigt mir immer wieder die Gründe auf, warum ich es einst nicht mehr wollte - man vergisst es leider manchmal. Ebenso ist er stolz auf mich und erzählt jedem von meinem Erfolg und er sagt es mir auch.

Vielleicht kannst du deinem Mann genau diese Unterstützung zusagen und ihm sagen, wie stolz und glücklich du darüber wärest, wenn er diesen Schritt gehen würde. Übrigens, du kannst ihm noch etwas von mir ausrichten:

Wenn ich es schaffe, dann kann es jeder schaffen!

Ich war wirklich supersüchtig!!!

Ich drücke die Daumen, dass dein Mann diesen Weg geht. Ich finde ihn rückblickend, bis hierher, nicht leicht, aber machbar.

LG,

Delia

Verfasst am: 09.04.2013, 16:00
Josili
Josili
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Hallo Delia

hab lieben Dank für den Einblick! Ich finde es toll, dass Du es geschafft hast!
Für seine Kinder macht man es vermutlich gern. So weit sind wir leider noch nciht ;)
Allerdings möchte ich auch erst darüber reden, wenn er Nichtraucher ist.

Ich würde ihm definitiv zur Seite stehen.und auch seine Launen ertragen ;) Die blicken manchmal durch, wenn die Zigaretten aus sind.

Was ich nicht wirklich weiß, ist, wie ich ihn an einen Arzt bringe oder einen Kurs, mit dem er es schaffen könnte. Alleine wird er es vermutlich nicht hinbekommen. Obwohl er es schon blöd findet, wenn ich den Rauch einatme.
Vielleicht sollte ich doch immer mal wieder ernsthaft mit ihm darüber reden.
Ich kann mir einfach nciht vorstellen, ohne ihn zu leben.
Mir macht das Rauchen, im Gegensatz zu ihm, wirkliche Angst.

Liebe Grüße

Verfasst am: 09.04.2013, 16:41
delia0304
delia0304
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Hallo Josili,

die Angst ist ja auch berechtigt. Leider ist es nur so, dass der süchtige Raucher immer denkt, dass es nur die anderen trifft und man selbst von den schlimmen Krankheiten verschont bleibt und dass Helmut Schmidt ja auch noch lebt!!!

Mir war im Übrigen bis zum Schluss nicht klar, dass das Passivrauchen so schrecklich ungesund ist. Ich habe den Faktor vergessen, aber eben um ein vielfaches schlimmer als das Aktivrauchen. Schon vor vielen Jahren hat mein Mann mir erzählt, dass sich die Giftstoffe auch in Möbeln, Tabeten, Teppichen ... absetzen. Die Info fand ich einfach nur lächerlich. Ich habe es aber auch nie nachgelesen, konnte es mir aber auch nicht vorstellen. Seit ein paar Wochen weiß ich, dass es stimmt. Man verdrängt halt alles.

Kürzlich habe ich einer rauchenden Freundin gesagt, dass ich gar nicht wusste, wie Raucher wirklich riechen (stinken). Daraufhin hat mir die Freundin gesagt, dass das sicher an meiner Überempfindlichheit im Moment liegen würde, aber Raucher würden nicht stinken. Das nur dazu.

Ich drücke dir die Daumen!!!

LG,

Delia

Verfasst am: 09.04.2013, 17:02
Jens-Peter
Jens-Peter
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Hallo Josili,

ich bin jetzt 48 und habe mit kurzen Unterbrechungen seit dem 14 Lebensjahr geraucht. Letzte Woche hat es bei mir eine Bewusstseinsänderung gegeben. Ich habe festgestellt, dass ich mich vollkommen von dieser Sucht steuern lasse, mein Leben beeinflusst ist, mein Denken an die Zigarette, die Möglichkeiten zu rauchen und die Beschaffung der Zigaretten den Tag bestimmen.
Die gesundheitlichen Folgen sind noch nicht offensichtlich aber bereits spürbar. Meine Freundin findet es ekelhaft und selbstzerstörerisch. Daher habe ich immer öfters heimlich geraucht, Kaugummis gefuttert u.s.w. Beim Sport hab ich festgestellt, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin und die Kosten mit ungefähr 150 Euro pro Monat sind schon beachtlich.
Das Enscheidende für mich aufzuhören war, dass ich sehr bald sterben könnte, Lungenkrebs, Herzinfarkt, Hirnschlag u.s.w. sind in meinem Alter aber auch schon früher sehr wahrscheinliche und reale Folge dieser sinnlosen Sucht.

Das sind alles Dinge, die gegen das Rauchen sprechen. Es gibt KEINE führsprechenden Argumente, es ist eine fürchterliche Sucht, sonst nichts.

Vielleicht kannst Du das deinem Mann argumentieren, ihm auch klarmachen, dass er dich alleine lässt, wenn er durch das Rauchen stirbt.

In der Apotheke gibt es [Name eines Nikotinersatzproduktes vom rauchfrei-team entfernt], die helfen sehr gut. Ich bin jetzt schon bei Tag Nr.3 und ich halt das jetzt durch.

Gruß Jens