wie fremdgesteuert
Hallo Christine,
ich sag erstmal hallihallo, willkommen und Glückwunsch zu 4 rauchfreien Tagen. Der Anfang ist gemacht. Ich kann mich leider mit deinem Thema -welches ich interessant und gut finde- nicht persönlich identifizieren, da es von meinen Erfahrungen ein wenig abweicht. Ich habe auch einige wenige Aufhörversuche hinter mir, jedoch wurde ich nicht überraschenderweise rückfällig sondern meistens war es ein schleichender Prozess zurück zu den gewohnten Mustern. Tagelange Überlegungen Zigaretten besorgen oder nicht Zigaretten besorgen, vielleicht nur mal ein Zug, vielleicht eine Ganze und ab morgen wieder nicht. Und meistens hat mich nicht der Moment überrascht, sondern ich habe mich vorsichtig, nach langen Überlegungen immer wieder der Zigarette angenähert, wobei ich schnell wieder der Sucht verfallen war. Also demnach könnte man es ein gezieltes und bewusstes rückfällig werden nennen. Somit kann ich leider nicht soviel zu deiner Fragestellung beitragen, was in ähnliche Richtung geht, bin aber sehr gespannt was aus diesem Thread wird. Ich hoffe du bekommst hier Anregungen, wie du besser mit diesen Überraschungsanfällen und dem fremdgesteuert sein zurecht kommst um langfristig rauchfrei zu bleiben.
Alles Gute für dich
die Nadine
Hey Christine,
ich habe einige Beweggründe die mich bisher ganz gut unterstützen. Zum einen weiß ich schon sehr, sehr lange, dass mir das Rauchen einfach nicht gut tut. Nagut, das weiß jeder Raucher, aber es ist so, dass in meinem unmittelbaren Umfeld nun langsam viele Krankheiten kursieren und einen stark zum Nachdenken anregen. Ich spreche von Krankheiten, die gut und gern auch dem Rauchen zuzuschreiben sind. Krebs --> Tod. Ích würde diesen Beweggrund also kurz und knapp als ANGST beschreiben. Ein weiterer Grund ist z.B. die Tatsache, dass mir die Zigarette oftmals schon garnicht mehr schmeckte und ich nach ein paar Zügen ausgemacht habe. Oder, dass die meisten meiner Freunde und Kollegen nicht rauchen. Weiterhin hat sich eine Freundin geäußert, dass sie sich wünscht, dass ich aufhöre. Meine Mami hat auch immer ein schlechtes Gewissen sie wäre mir ein schlechtes Vorbild, weil sie raucht. Vielleicht kann ich sie nun auch motivieren es zu lassen. Das Leben ist billiger, ich brauch nicht mehr bei Wind und Wetter raus, ich muss mich fürs rauchen gehen nicht mehr organisieren, ich stinke nicht mehr, ich bin viel fiter (gehe jetzt wieder laufen).... ach die Liste könnte ich jetzt noch ewig fortführen. Natürlich ist es auch schwer, denn diese Gewohnheitsmomente, die ich mir jahrelange antrainiert habe, die müssen auch erstmal wieder verlernt werden. Aber ich hangel mich Stück für Stück vorwärts und versuche diese Momente mal auszuhalten. Meistens gehen sie recht schnell vorbei. Ich weiß nicht wo das hinführt, aber bis heute klappt es irgendwie und ich hoffe natürlich dass ich irgendwann gefestigt sein werde und sagen kann, ich rauche NIE wieder. Diesen Punkt muss ich mir erarbeiten, aber ich glaube daran. Sollte ich hinfallen (das kann jedem passieren), habe ich mir vorgenommen, dann werde ich gleich wieder aufstehen, denn mein Wunsch ist klar. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
LG Nadine
Hallo Christine,
Willkommen hier in diesem Forum.
Ich hatte bisher bei meinen gefühlten 180 Aufhörversuchen immer folgendes Erlebnis. Das fühlte,sich auch an wie fremdgesteuert. Und zwar habe ich Situationen generiert in denen ich irgendwann wütend, traurig, hilflos, auch mal richtig aggressiv wurde. Dann bin ich wie fremdgesteuert los und habe mir Zigaretten besorgt. Das war furchtbar.
Jede neue Niederlage schien die Möglichkeit jemals rauchfrei zu werden immer unwahrscheinlicher erscheinen.
"Zufällig" fand ich diese Seite.
Viele Tage habe ich hier gelesen. Bis mir zwei Sachen in den ganzen Texten auffielen.
Ich mach mir diese Situationen selbst, eben nicht fremdgesteuert. Sondern durch meine Sucht erschaffe ich Gelegenheiten um rückfällig zu werden. Also sebstbestimmt!!!!!!!
Und zweitens hör ich nur für mich auf, für niemanden sonst. Und deswegen fang ich auch nicht für oder wegen jemanden wieder an.
Seit ich aufgehört habe sind noch so viele Erkenntnisse dazu gekommen, auch durch die vielen Beiträge, die ich hier lesen darf.
So viel erstmal und einen schönen rauchfreien Tag,
Heike
antwort hier jetzt nochmal
nee nur die Schlafstörungen..... ich nehme seit 6 wochen ein mittel ( arzt bekommen) wo ich 5-6 Schlafen kann aber ist auch keine dauerlösung....
ich hab mit hypnose aufgehört... und sonst geht mir gut hab halt auch schon 10 kg zugenommen
mehr sollte es aber micht mehr werden und mit sport habe ich schon seit 25 jahre kein intresse mehr
faule nudel bin ich ín der hinsicht...
lg daufi
Hey Christine,
danke für die Blumen. So gefestigt ist das aber noch nicht. Die Sucht nach dem Nikotin, da machen wir uns nichts vor, ist schon nicht von schlechten Eltern. es ist sehr stark in uns verankert und absolut nicht einfach. Klar, sterben tun wir vom Aufhören nicht, aber jeder empfindet es auch anders. Der eine erlebt die Entwöhnung intensiver und der nächste weniger intensiv. Sich damit auseinander zu setzen und das auch zu spüren gehört für mich dazu. Es ist fast unumgänglich dass einen immer mal der Wunsch nach der Zigarette überkommt, merke ich tagtäglich. Deshalb sollten uns diese Momente nicht allzu sehr überraschen. Viel wichtiger ist es, Stategien zu entwickeln diesem Wunsch entgegenzuwirken. Wir trainieren uns sozusagen das"Nein sagen" an und irgendwann verliert die Zigarette nach und nach an Bedeutung. Das ist mein Plan
Mir hilft es sehr mich hier auszutauschen (hat mich schon das ein oder andere mal gerettet in den letzten 5 Wochen) und es hilft mir sowohl positives als auch mal negatives zu lesen. Das zeigt mir, dass andere auch zu tun haben, aber auch, dass man es schaffen kann. Ich sehe der "Sache" tief in die Augen... und habe hier gelernt, dass man immer auf der Hut sein muss. Wenn wir vorbereitet sind auf Überraschungsangriffe, dann können wir sie vielleicht besser händeln, oder wie siehst du das? Hier zu schreiben hilft mir auch selbst in Momenten wo es mal nicht so leicht ist. Es lenkt ab. Ich führe jeden Tag Selbstgespräche (spielt sich zum Glück überwiegend still in meinem Kopf ab) und erkläre mir immer wieder, wo ich meinen Ausstieg einordnen kann, um es mir leichter zu machen, um mir selbst gut zuzusprechen, um mir Mut zu machen, um durchzuhalten.
Ich teile jetzt mal einen wirren Gedanken von mir mit dir (inhaltlich bitte keine Wertung, ist nur ein Vergleich für mich) :
Eben gerade habe ich das aus der Perspektive betrachtet, als würde ich mich heute entscheiden Vegetarier zu werden, weil ich urplötzlich Probleme damit habe, welchen Weg mein Fleisch zurücklegt bis es auf meinem Teller landet. Ich glaube nicht, dass es mir so schwer fallen würde auf Fleisch zu verzichten, obwohl ich in der Vergangenheit gern Fleisch gegessen hab. Ich habe eben einen Entschluss gefasst bzw. hat sich meine Einstellung zum Fleisch essen nun verändert. Komisch, dieser Gedanke, auf das Fleisch zu verzichten, macht mir überhaupt keine Angst. So versuche ich das mit dem Verzicht auf die Zigarette auch zu sehen (nicht so streng), weil ich einfach keine Angst haben möchte und weiß, dass es auch eigentlich keinen Grund gibt.
Ich weiß nicht ob das Beispiel jetzt vielleicht irgendwie nicht so gut getroffen ist, aber solche Gedankengänge entwickeln sich momentan bei mir und nehmen mir zum einen die Angst (vor was auch) und zum anderen stärken sie mich ein wenig. Vielleicht hilft mir diese Schiene für einen dauerhaften Rauchausstieg, Einen Versuch ist es wert, drück mir die Daumen.
Es gibt auch Meinungen hier, wo man sich garnicht so intensiv mit dem Ausstieg befassen will, das ganze für sich nicht so aufzubauschen und am besten garnicht damit konfrontiert zu werden. Auch das gibt es, vollkommen in Ordnung. Zu welchem Typ du gehörst findest du schnell raus und dann gehts auch ein wenig besser. Ich drücke dir Daumen.
LG Nadine
[quote="christine2000"]
Klar, manche Leute hören anscheinend auf zu rauchen, denken nicht weiter darüber nach und damit ist alles erledigt. Wenn ich anfange nicht mehr über Zigaretten nachzudenken bin ich gegen Schmachtanfälle nicht gewappnet. Dann verharmlost meine Psyche das wieder und ich gehe fremdgesteuert Zigaretten kaufen. Ich darf auf keinen Fall vergessen mich den ganzen Tag darüber zu freuen daß ich nicht mehr rauche.
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Das sehe ich wie du. Ich muss mich auch einfach damit auseinander setzen und befassen. Klar, wenn ich einen Moment habe, wo ich automatisch nicht daran denke, dann ist mir das auch recht, aber wenn Gedanken da sind, dann befasse ich mich auch mit ihnen und wende meine Strategien an, in der Hoffnung den Moment wieder erträglich zu machen.
[quote="christine2000"]
Vegetarier zu werden erscheint mir unendlich leichter, als diese bösartige Nikotinsucht loszuwerden.
Das Beispiel finde ich aber in folgendem Sinne gut: Wenn Du es mit Deinem wunderbaren Trotz schaffst daß sich Nikotinenthaltsamkeit so anfühlt wie auf Fleisch verzichten bist Du wahrscheinlich fast geheilt!
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Okay, ich gebe zu, das Beispiel war vielleicht etwas zu plakativ und der Vergleich hinkt. Nikotin ist eben ein Suchtstoff. Das lässt sich einfach nicht verleugnen. Aber ist doch ganz egal welche Gedanken sich entwickeln, wenn diese Gedanken mir Linderung verschaffen. Wenn so was banales funktioniert, dann bin ich immer sehr dankbar, denn ich bin alles andere als geheilt. Ich hab auch oft zu tun (mehrmals täglich), versuche aber zu verhindern mich in meinen Wunsch nach einer Kippe hineinzusteigern. Es gibt gute und schlechte Momente. Versuchen wir uns von den guten zu den nächsten guten Momenten vorzuarbeiten.
[quote="christine2000"]
Was sind denn Deine schlimmsten Momente?
Bei mir ist es meist emotionaler Stress und anscheinend half mir die Zige daei Gefühle nicht fühlen zu müssen.
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Meine schlimmsten Momente kann ich garnicht so konkret benennen. In den ersten 10-15 Tagen fand ich es morgens am schlimmsten. Mittlerweile sind es die Abende geworden. Emotionalen Stress kann ich auch überhaupt nicht ertragen, versuche ich weitestgehend zu vermeiden, nicht so stark an mich ranzulassen. Aber das kann man ja nicht so gut steuern. Und am allerschlimmsten sind natürlich die Momente, wo mich das MONSTER einfach so aus dem Nichts anspringt und überrascht. Da geht die Pumpe und ich habe mega Stress. Diese Überraschungsmomente sind auch am unangenehmsten vom Empfinden her.
Okay, wir lernen ja von Tag zu Tag dazu. Immer Step by Step. Diesem Motto versuche ich treu zu bleiben ohne leichtsinnig zu werden. Ich drücke uns die Daumen Regina.