Wenn das komische Gefühl mal weg gehen würde
Ich habe am Anfang meines Nichtmehrraucherlebens hier mal gefragt, wohin mit der entstandenen Leere.
Ich rauche jetzt schon für meine Verhältnisse ziemlich lange nicht mehr.
Das erwähnte komische Gefühl kann kein Nikotinentzug mehr sein, fühlt sich aber so an.
Deswegen nenne ich es so für mich. Fühlt sich an wie Schmacht, kann es aber nicht sein. Das Nikitin ist schon lange raus aus meinem Körper.
Seit 3 Tagen kommt es nur noch 2 bis 3 mal am Tag und bleibt so ca. eine halbe Stunde, aber davor die Woche bin ich fast verrückt geworden, es blieb Stunden!!!!!!!
Es kostete mich große Überwindung, nicht einfach wieder zu rauchen.
Ich habe durchgehalten. Aber nun ist die Angst groß, dass es wieder so lange bleibt.
Mein Aufhören ist anders als die Male davor, ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Ich glaube, jetzt könnte ich es schaffen.
Habe mir jetzt vorgenommen, mal ein Jahr nicht mehr zu rauchen.
Obwohl ich nie wieder rauchen möchte, aber bis das Jahr um ist, ist viel Wasser den Rhein runter gelaufen.
Hört sich aber besser an momentan.
Ich sehe das jetzt hier als Tagebuch und versuche regelmäßig mein Befinden oder auch meine Gedanken hier zu schreiben. Ich lese hier eh täglich und lass dann mal auch ein paar Zeilen von mir hören.
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes rauchfreies und besinnliches Weihnachtsfest und grüße euch.
Tina
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P.S. Das hört und liest sich alles so verworren, entschuldigt bitte. Ich bin einfach nur froh, wenn dieses komische Gefühl endlich weg ist.
Wenn nur die kleinen Attacken kommen, so wie kleine Blitze, kann ich relativ gut damit umgehen.
Dann frage ich mich einfach in diesem Moment, was mir die Zigarette jetzt bringen würde, und gut ist.
Schlimm ist für mich, wenn ich stundenlang diesen Klumpen im Bauch habe, gegen den ich nichts machen kann ausser abwarten, bis er weg ist.
Aber mittlerweile denke ich, dass damit Probleme oder Gedanken vernebeln oder wegrauchen gemeint ist.
Ich habe so den Eindruck, dass es dann nicht unbedingt Schmacht ist, sondern Sachen, denen ich mich jetzt stellen muss. In den Momenten vernebel ich nichts. Da muss ich noch weiter drüber nachdenken.
schönen Tag euch
Tina
Guten Morgen, liebe Tina,
durch Deinen Post bei Viktoria bin ich darauf aufmerksam geworden, dass Du einen eigenen Thread eröffnet hast und möchte Dich erst einmal herzlich willkommen heißen!
Obwohl Du schon über fünf Wochen "clean" bist, schüttelt Dich phasenweise gewaltig durch, und diese Erfahrung können wir wohl fast alle mit Dir teilen. Einige vertreten die These, dass es Nornikotin-Abbau-Schübe sind, die diese Wellenbewegung auslösen. Da das wissenschaftlich nicht bewiesen ist, halte ich persönlich mich lieber an die Verhaltensforschung: Du hast Dir in Jahrzehnten eine Art "Suchtgedächtnis" antrainiert, d.h. dass zu bestimmten äußeren Reizen nahezu zwangsläufig eine Zigarette gehört. Und diese Kombination hat sich in Deinem Unterbewusstsein verselbstständigt: Auslösereiz = Kippe. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob es sich um einen optischen Reiz (z.B. Kaffeetasse) oder eine Stimmungslage (z.B. Traurigkeit) handelt, denn allen ist eins gemeinsam: Wenn Du jede dieser Situationen mehrfach ohne Kippe ganz bewusst erlebt hast, löst sich diese Koppelung langsam aber sicher in Nichts auf...
Oder anders ausgedrückt: Du musst nicht nur Deinem Körper Zeit für die Entgiftung geben, sondern auch Deiner Psyche für das Einüben neuer Verhaltensmuster. Und dafür brauchst Du jede Menge Geduld mit Dir selber. Eins aber kann ich Dir aus eigener Erfahrung versichern: So unangenehm diese "Suchtkoller" auch sein mögen, sie werden immer schwächer. Ich konnte sie am besten dadurch abwehren, dass ich in diesen Momenten sofort etwas in Angriff nahm, was eine seit dem Nicht-mehr-Rauchen entwickelte neue positive Gewohnheit war, also überhaupt nichts mit Qualmen zu tun hatte: Völlig ausgeflippt mit meinem Hund über die Wiese toben, bewusstes Riechen und Schmecken (Aromakerzen, Tees oder sogar die eigenen Finger, die nur noch nach Creme rochen), bis hin zum bewussten Genießen von Rauchverbotserlebnissen (ausführlicher Einkaufsbummel, ohne zum Aschenbecher am Eingang rennen zu müssen).
Du wirst ganz bestimmt den für Dich richtigen Weg finden. Und vergiss bitte nie, dass die Zeit für Dich arbeitet!
Liebe Grüße, Brigitte
Ganz lieben Dank Brigitte.
Das tut mir richtig gut.
Natürlich kenne ich diese Augenblicke, in denen ich früher eine geraucht habe, dann meldet sich sofort
Was mir so Angst gemacht hat, war die zeitliche Menge der Attacken. Das ging wirklich unaufhörlich mehrere Stunden, es har mich fast mürbe gemacht. Vielleicht war es ja noch ein Aufbäumen der Sucht, weil auch sie merkt, dass ich noch nie so entschlossen war.
Ich lasse auch gar keine Diskussionen zu sondern breche sofort die Gedanken, wie: ach komm, eine kannst du doch, usw. ., ab.
Ich möchte jetzt wissen, ob auch ich eine glückliche Nichtmehrraucherin werden kann.
Liebe Grüße
Tina
Also watschel auch ich mal weiter
Hallo Tina,
bin jetzt seit 2 Wochen rauchfrei und sicher, daß ich es schaffen werden.
Wenn die Schmacht Attacken kommen, steh ich sofort auf, bewege mich , mache Atemübungen am offenen Fenster oder versuche zu mir klar zu machen , wieviel besser Alles ist, seit ich nicht mehr rauche. Wasser trinken hilft auch !!
Ich hoffe, daß diese Momente immer seltener werden.
Liebe Tina,
ich bin etwa so lange rauchfrei wie du und werde auch noch oft vom Rauchbedürfnis überfallen. Ich finde das Ganze immer noch ziemlich anstrengend.
Es ist also insgesamt ein Langstreckenlauf, der noch eine Weile gehen wird, aber mit Verschnaufpausen.
Herzliche Grüße
SusanneK
Liebe Tina,
diese Anfälle kenne ich aus eigener Erfahrung. Das Einzige, was mir vom allerersten Tag bis heute geholfen hat, war mein kleiner Kernsatz: "NEIN, im Moment möchte ich nicht rauchen!"
Warum "im Moment"? Weil mir ganz am Anfang sogar ein einziger Tag ohne Kippen unmöglich erschien. Und mit diesem von Moment zu Moment war mir nicht nur ein ganzer Tag möglich, sondern eine ganze Woche, dann ein Monat ... und wenn das Jahr komplett ist, fragst Du Dich, wo der blöde, schräge Gesundheitsvernichter eigentlich geblieben ist.
Denk´ doch einfach zurück an den Zeitpunkt, als Du mit dem Qualmen angefangen hast: Das Leben ist einfach und gesund, wenn Du diese eine nicht rauchst...
Mittlerweile sind´s bei mir gut zwei Jahre, aber hin und wieder kommt der olle immer noch unter der Tischkante vor. Es stört mich aber nicht mehr, denn mein Reflex ist "NEIN!". Basta.
Liebe Grüße und auf in einen schönen Tag mit angenehmen Erlebnissen, Brigitte
Liebe Susanne und Brigitte und lieber Aki,
Danke für eure Ermunterung, das tut gut.
Jetzt weiss ich auch, zu welchen Situationen die Attacken so lange gedauert haben. In diesem Moment hat mich was ganz anderes beschäftigt und gestresst. Ich habe dieses Unwohlsein mit Schmacht verwechselt.
Schwiegermutter ist heute am Herzen operiert worden, die ganze Situation ist ziemlich belastend, das komische Gefühl war da und im ersten Augenblick habe ich wieder Panik bekomnen, dass die Schmacht wiedrt so lange dauert.
Habe meine Gefühle intensiver hinterfragt und siehe da, es ist keine Schmacht.
meldet sich immer ganz kurz und ich sage mir dann immer nur: die eine ändert nichts an der momentanen Situation, also lass es. Bisher hilft es.
Ist ja so ähnlich wie bei Brigitte.
Gruß
Tina
Liebe Tina,
Du hast die Spielchen schon sehr gut durchschaut, wie Dein letzter Post beweist:
[Quote="losTina"]
meldet sich immer ganz kurz und ich sage mir dann immer nur: die eine ändert nichts an der momentanen Situation, also lass es. Bisher hilft es.
[/Quote]
Diese extreme psychische Belastung, der Du momentan ausgesetzt bist, ist ein klassisches Einfalltor für Suchtgedanken. Aber weder Deiner schwerkranken Schwiegermutter noch Dir selber würde es helfen, wenn Du rauchst. Ganz im Gegenteil, Du kannst Deiner Schwiegermutter ganz gradlinig sagen, dass Du Dir sehr viele Gedanken wegen ihr machst. Und dass Du aus innerster Überzeugung mit dem Rauchen aufgehört hast, weil Du jetzt weißt, wie schlimm es ist, wenn man an einem Krankenbett steht und selbst nicht helfen kann. Ich bin mir sicher, dass Dir diese ehrlichen Worte innerlich einen weiteren Ruck geben werden.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir und Deiner Familie vor allen Dingen Kraft und Mut - und wenn Du Deiner Schwiegermutter nur dadurch helfen kannst, dass sie ihren Sohn in liebevollen Händen weiß, ist das bereits eine große Erleichterung.
Liebe Grüße, Brigitte
Ja Brigitte, ich glaube auch, ich bin auf dem richtigen Weg.
Der Schwiegermutter geht es den Umständen entsprechend, ich habe hier zuhause soweit auch alles fertig. Weihnachten kann kommen.
hatte sich gestern abend ziemlich stark bemerkbar gemacht, aber ich konnte ihn unter Kontrolle halten.
Morgen gehen wir mit der gesamten Familie außerhalb essen, was bisher dann immer geheissen hat, nach dem Essen -oft im Regen - auf den Stufen und im Rampenlicht vor dem Restaurant die nötige Verdauungszigarette zu inhalieren.
Brauch ich nicht mehr.
Das sind dann so Momente, in denen ich doch schon Freude empfinde.
Allen wünsche ich ein schönes und ruhiges nichtrauchendes Weihnachten.
Tina
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