Weil ich es mir wert bin
Herzlich willkommen Linda,
du hast eine tolle Überschrift über deinem Wohnzimmer (so nennen wir hier den Threat). Es sich wert sein - das ist, finde ich, eine prima Einstellung. Du tust es für dich, wenn du nicht mehr rauchst, wenn du dich mehr bewegst, wenn du dich gesünder ernährst ... Es ist deine Entscheidung. Mich geht sie nichts an. Aber ich schreibe dir trotzdem, dass es eine gute Entscheidung ist. Ich habe vor ein paar Jahren dieselbe Entscheidung getroffen und ich weiß, dass es eine gute Entscheidung ist. Nicht in allen Punkten bin ich zu 100 Prozent erfolgreich. Geraucht habe ich nicht mehr, ungesund gegessen manchmal schon. Aber, nachdem ich mich umgewöhnt habe - du hast geschrieben Herz und Gehirn müssen zusammenfinden - fühle ich mich so gut wie schon lange nicht mehr. Das wünsche ich dir auch.
Viele Grüße
Liebe Linda63,
alles Gute bei deinem Neustart! Herz und Gehirn werden zusammen finden, da bin ich ganz fest überzeugt. Gib Ihnen ein bisschen Zeit, dann wird das schon!
Ich sehe ein kleines Kind und das das zugehörige Elternteil vor mir: Herz breitet die Arme aus und Hirn das kleine rennt und lässt sich auffangen! Zusammen drehen sie sich im Kreis! Was für ein schönes Bild!
Viel Spaß beim Aufhören und Dich neu entdecken!
Grüße Nira
Hallo Linda,
da suche ich dich, nachdem du für mich in meinem Wohnzimmer so schöne Worte gefunden hast, doch gleich heute Vormittag mal in deinem Wohnzimmer, für das du einen echt guten Titel gewählt hast, auf.
Nachdem ich mir einen kurzen Überblick über deine letzten Posts verschafft habe, darf ich erfreut ein paar Gemeinsamkeiten feststellen. Du bist ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs und ein Hund begleitet dich derzeit durchs Leben. Auch in Bezug auf Denkweise und Lebenseinstellung scheinen wir einander nicht ganz unähnlich zu sein.
Im Septemberzug hast du Folgendes geschrieben:
Für was lohnt es sich?
Die Gesundheit wird in meinem Alter immer wertvoller und die unterschwellige Angst nimmt zu. Rauchen macht auch träge und ich denke,Bewegung ist wichtig. Auch das Gehirn ist träger, will keine Veränderungen.
Da ist so vieles mit dem Rauchen verbunden und all das will ich nicht mehr.
Rauchen hat mich gleichgültiger gemacht mir gegenüber. Ich habe viel nachzuholen und aufzuarbeiten.
Wertschätzung mir gegenüber ist ein guter Ansatz,oder?!
Diese Einschätzung kommt mir irgendwie bekannt vor.
Mir geht’s ähnlich, wobei mir diese Dimensionen erst durch meine Erkrankungen und die zwischenzeitliche Genesung so richtig bewusst geworden sind.
Dass Rauchen alles andere als gesund ist und welche eher negativen Auswirkungen es auf meinen Körper und meine Psyche hat, war mir schon eine ganze Weile bewusst, aber aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass es einen Unterschied macht, ob diese Erkenntnis lediglich in meiner Vernunft existiert oder aber mehr oder minder mein ganzes Wesen durchdrungen hat.
Vor fast genau fünf Jahren habe ich mich zum ersten Mal in diesem Forum angemeldet, aber da war ich noch sehr weit weg von dem, was ich heute weiß und inzwischen verinnerlicht habe.
Ein Jahr später konnte ich dann mit Hilfe dieser Community hier eine ganze Weile (eineinhalb Jahre oder länger?) erfolgreich und zufrieden aus der Raucherei aussteigen. Nach einem erneuten Rückfall war mir diese Community auch 2020 eine große Hilfe.
Trotz all meines Wissens um Sucht, um die Neurobiologie der Sucht usw. wurde ich rückfällig. Natürlich war mir das peinlich, aber ich musste und durfte auch lernen, dass alles seine Zeit hat und was das eigentlich bedeutet.
In anderen Bereichen muß ich auch einiges hinnehmen,die Vorgabe ist da,ich kann sie nicht ändern. Ich muß da durch und kann nur das Beste aus der Situation machen.
Das hast du Bolando geschrieben und ich erkenne da eine Ähnlichkeit zu dem, wie ich mein Leben erfahren habe und erfahre.
Inzwischen streiche ich in der Regel jedoch die Worte „ich muss“, denn wenn man‘s genau nimmt, muss man gar nichts, es sei denn, man hat Kinder oder andere Schutzbefohlene, für die man unmittelbar Verantwortung trägt.
Ich darf aber wählen und ich darf entscheiden, was ich möchte und was ich nicht möchte. Und ich habe mich entschieden, das Beste aus meinen Möglichkeiten und meiner jeweiligen Situation zu machen. - Eben „weil ich es mir wert bin“.
Dein Post vorhin hat mir auch gut gefallen und hat mich an ein Gespräch erinnert, das ich vor einer Weile mal mit meinem sogenannten „Inneren Kritiker“ geführt habe.
Die Wertschätzung und der fürsorgliche Umgang ist das, was dich wirklich weiterbringen kann.
Wenn mir mein Suchtgedächtnis mal wieder vorgaukelt, wie angenehm jetzt eine Zigarette wäre - kommt bei mir dieses Mal aber schon immer seltener vor - dann halte ich ihm eine Vorstellung aller negativen Empfindungen, die ich zuletzt mit dem Rauchen verbunden habe, vor.
Das Belohnungszentrum, das für diese Suchtgedanken und den Suchtdruck verantwortlich ist, ist leider so konzipiert, dass es das Negative komplett ausblendet, in dieser Richtung findet leider überhaupt keine Verknüpfung statt. Deshalb kann es hilfreich sein, bewusst mit entsprechenden Bildern und Erinnerungen gegenzusteuern, wenn entsprechende Gedanken aufkommen. Und da du den zu erwartenden Gewinn eines rauchfreien Lebens schon kennst, kannst du auch noch mit dem Ausblick darauf aufwarten.
Wir lesen uns!
Liebe Grüße
Kirsten
Liebe Linda,
Herzlichen Dank für deine lieben Zeilen.
Schön, dass du jetzt auch hierhin gefunden hast.
3 Tage ... die waren nicht einfach, oder? Lass dich nicht umwerfen und denk daran, du hattest einen Supergrund aufzuhören und es gibt absolut keinen, um wieder anzufangen.
Hier findest du Unterstützung und auch ich habe immer ein offenes Ohr für dich.
Herzlichst Monika