Was tut man, wenn die Nerven blank liegen?
Hallo zusammen!
Heute vor zwei Wochen gab es morgens die letzte Zigarette - nach einer etwas unschönen Auskunft von Arzt....
Ja, das finde ich auch toll - es war auch nicht immer einfach und es hat mir geholfen, immer mal was im Forum zu lesen, Tipps zu hören und zu wissen, andere haben es auch schwer. Vielen Dank an alle, die sich hier Zeit nehmen und sich auf "Gespräche" einlassen!!! Das ist soooo mutmachend!!
Aber jetzt!! Langsam befürchte ich, nun doch nicht mehr durchzuhalten. Eine schwierige private Situation lässt mich fast stündlich dann doch wieder nach einer Zigarette lechzen - das war immer so mein "Runterkomm-Ritual" und auch eine Möglichkeit, mich zu sortieren. Was mache ich denn jetzt?!?!?! Bitte keine Entspannungsübungen - die finde ich so gekünstelt, da kann ich gar nichts mit anfangen.
Mein Mann hat ein paar Tage nach mir aufgehört - aber inzwischen auch schon wieder angefangen, jedenfalls ab und zu - aber das kann ich gar nicht. Ganz oder gar nicht!!
Was macht ihr, wenn ihr euch aufregt? Wenn ihr euch sortieren müsst? Ich wäre sehr dankbar für ein paar Tipps,
ich will nämlich wirklich nicht wieder anfangen. Ich habe nur Angst, dass die ganzen vernünftigen Überlegungen ("eine Zigarette löst keine Probleme" usw.), irgendwann nicht mehr helfen.blassen:
Ich freue mich auf Antworten. Liebe Grüße,
Andrea.
P.S.
Kleiner Witz am Rande: in meinem Rauchfrei-Programm steht als heutiger Tagestipp:
Emotionalen Hochs und Tiefs
begegnen Sie nun ohne Zigarette.
Warum Sie Gefühle "durchleben" sollten,
verraten wir Ihnen heute.
LG,
Andrea.
Liebe Andrea,
es gibt diverse Möglichkeiten mit negativen Gefühlen umzugehen. Sport, Essen/Süßigkeiten (zumindest in der Entzugsphase), ein Gespräch mit einem lieben Menschen, [Name wurde vom rauchfrei-team entfernt] (lustige Serien), ein Buch (ich empfehle hier Allen Carr oder Joel Spitzer; das Buch vom zweitgenannten gibt es online kostenlos als e-book), ein Spaziergang, Surfen im Internet, shoppen gehen, schreien, jemanden veräppeln, eine Runde mit dem Auto fahren und dabei laut Musik hören. Ich würde dir Meditation und Achtsamkeit empfehlen, aber das sind Praktiken, die erst über einen gewissen Zeitraum wirksam werden. Wie auch immer, Hauptsache KEIN NIKOTIN.
Der Glaube dass Zigaretten dir helfen, mit negativen Erfahrungen besser umzugehen, zeigt dass du die Sucht noch nicht ganz durchhaut hast. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Raucher sind in stressigen Situationen noch gestresster und schöne Anlässe genießen sie weniger als Nichtraucher. Wenn du verstehen willst wieso, lies eines der beiden oben genannten Bücher oder am besten beide.
Ich habe in meiner ersten Woche, einen Hund einschläfern müssen und meine beste Freundin hatte eine Herz-OP. Früher wären dies Gründe, um wieder zu rauchen. Heute weiß ich, dass das Rauchen alles schlimmer gemacht hätte. Aber ich habe eines der Bücher zwei Mal gelesen und einmal gehört und das andere Buch lese ich jetzt und bin mental besser gewappnet, nicht in die Nikotinfalle zu tappen, weil ich weiß, dass es eine Illusion der NikotinSUCHT ist zu glauben, dass die giftige Kippe, eine Situation verbessert.
Glaub mir, das ist der größte bullshit, den wir Raucher (mittlerweile Nichtraucher) Jahrzehnte geglaubt haben.
Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass du das einsiehst und gesündere Möglichkeiten findest, mit Stress umzugehen. Manchmal hilft es schon, wenn man gewisse Sachen, die man nicht ändern kann, akzeptiert.
If you can't let it go, just let it be.
Tief durchatmen Andrea, nach jedem Sturm kommt auch wieder die Sonne raus. Ganz sicher.
LG
Liebe Summer,
danke für deine ausführliche und persönliche Antwort. Danke auch für die vielen guten Vorschläge. Inzwischen bin ich etwas ruhiger ("let it be"). Deine Einschätzung, dass ich die Sucht noch nicht ganz durchschaut habe, hat mich erst sehr getroffen, aber ich glaube, du hast recht. Ich denke, ich werde mir eines (oder beide) der empfohlenen Bücher besorgen und mich auf den Weg machen, Situationen neu und anders, nämlich ohne Zigaretten, zu meistern. Es ist tatsächlich unglaublich, wie stark mein Tagesablauf durch das Rauchen geprägt war, dabei habe ich im Normalfall "nur" ca. 12-15 Zigaretten am Tag geraucht.
Ich will auch wirklich nicht wieder von vorne mit dem Aufhören anfangen. Das Beste am "Nicht-mehr-Rauchen" im Moment ist, dass ich nicht dauernd überlegen muss, ob ich noch genug Kippen habe, wann ich wo rauchen kann, ob ich noch genug Zeit habe, bevor... usw. Also - die auch hier im Forum des schon Öfteren viel gepriesene FREIHEIT!!!
Es tut mir Leid, dass du in deiner ersten rauchfreien Woche so schlimme Sachen erleben musstest. Es ist toll, dass du durchgehalten hast. Lass mich dir sonnige und blumige Grüße senden und ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Andrea
Grüß Dich Vivess.
Auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer der Nichtmehrraucher.
Schön dass Dich dein Weg zu uns hergeführt hat.
2 Wochen hast du bereits gemeistert, sehr gut gemacht. Mach weiter so.
Du fragst, was man bei Aufregungen macht?
Aus der ersten Phase meines Rauchausstiegs, hatte ich bei Stress genau das gleiche Verlangen nach einer Zigarette, wie du es recht anschaulich beschreibst. Ausgehalten habe ich es mit Verlassen des Raumes, tief Durchatmen bei geöffneten Fenster und Geheimwaffe No.1 bei Schmachtern & Co., zuckerfreie scharfe Pfefferminzbonbons.
Es ist tatsächlich so, dass die gefühlsmäßigen Verknüpfungen Zigarette und Stresssituationen erst allmählich gelöst werden. Beim Rauchausstieg geht es darum, diese Verknüpfungen durch neu zu erlernende Strategien der Stressbewältigung zu ersetzen.
Andrea, ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du dich von Summers Einschätzung, getroffen fühlst.
Abhängigkeit vom Nikotin ist nicht ohne weiteres auf den ersten, zweiten oder dritten Blick zu erkennen. Man muss sich mit der Thematik tatsächlich auseinandersetzen, um die Wirkweise von Nikotin im menschlichen Körper zu verstehen. In den beiden empfohlenen Büchern, wird darauf recht ausführlich darauf eingegangen.
Wenn Du Fragen hast immer her damit.
Wie Du siehst, habe ich es geschafft, also schaffst Du es auch.
lg
christian
[quote="vivess"]
Liebe Summer,
danke für deine ausführliche und persönliche Antwort. Danke auch für die vielen guten Vorschläge. Inzwischen bin ich etwas ruhiger ("let it be"). Deine Einschätzung, dass ich die Sucht noch nicht ganz durchschaut habe, hat mich erst sehr getroffen, aber ich glaube, du hast recht. Ich denke, ich werde mir eines (oder beide) der empfohlenen Bücher besorgen und mich auf den Weg machen, Situationen neu und anders, nämlich ohne Zigaretten, zu meistern. Es ist tatsächlich unglaublich, wie stark mein Tagesablauf durch das Rauchen geprägt war, dabei habe ich im Normalfall "nur" ca. 12-15 Zigaretten am Tag geraucht.
Ich will auch wirklich nicht wieder von vorne mit dem Aufhören anfangen. Das Beste am "Nicht-mehr-Rauchen" im Moment ist, dass ich nicht dauernd überlegen muss, ob ich noch genug Kippen habe, wann ich wo rauchen kann, ob ich noch genug Zeit habe, bevor... usw. Also - die auch hier im Forum des schon Öfteren viel gepriesene FREIHEIT!!!
Es tut mir Leid, dass du in deiner ersten rauchfreien Woche so schlimme Sachen erleben musstest. Es ist toll, dass du durchgehalten hast. Lass mich dir sonnige und blumige Grüße senden und ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Andrea
[/quote]
Liebe Andrea,
es tut mir leid, wenn ich dich in irgendeiner Weise gekränkt habe. Das war nicht meine Absicht. Und ich wollte mich auch nicht über dich erheben. Ich habe lediglich den Vorteil, Allen Carr schon mehrmals gelesen zu haben, was dazu geführt hat, dass ich zum größten Teil, die Illusionen die sich ein Raucher macht, verstanden habe. Und wenn man das tut, dann ist es mit dem Aufhören einfacher, weil man das Funktionieren der Sucht in uns Schritt für Schritt und effektiv außer Kraft setzen kann.
Wie du in meinem Wohnzimmer gesehen hast, habe ich auch noch meine Schwierigkeiten und Illusionen trotz intensiver Vorbereitung. Aber ich kann dir an dieser Stelle Mut machen. Umso besser man informiert ist über seinen Feind , umso leichter der Entzug. Ich habe in der Vergangenheit schon öfters versucht aufzuhören, aber nie war ich so stark wie heute. Für mich liegt es definitiv auch daran, dass ich dieses Mal besser vorbereitet war.
Ich freue mich sehr zu hören, dass du dich etwas entspannen konntest und ich lese heraus, dass es dir ein tiefer Wunsch ist, nicht mehr zu rauchen. Es ist auch schön zu lesen, dass du die ersten Vorteile des Nichtmehrrauchens bereits entdeckt hast. Und das sind längst nicht alle. Freue dich auf viele weitere. Allen Carr wird dir auch helfen, den Glauben zu beseitigen, dass rauchen bei Streß hilft und zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist.
Ich wünschte, er hätte auch was zum Putzen gesagt. Aber wer braucht Allen, wenn sie Andrea hat. Danke dafür, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, weniger Zeit in das Putzen zu investieren. Das wird mir nächstes Wochenende, wenn wieder gründliches Putzen ansteht, enorm helfen nicht so unruhig zu werden wie gestern.
LG
Guten Morgen liebe Andrea,
ich habe lange über deine Frage nachgedacht, habe über legt, was tue ich wenn die Nerven blank liegen
.....und obwohl ich jetzt fast 6 Wochen dabei bin, habe ich keine befriedigende Antwort......ich habe einfach nur nichts getan, es ausgesessen, keine Ahnung. Tatsächlich kann ich viele Zigaretten mit anderen Dingen ersetzen und viele
Zigaretten fallen auch einfach nur weg, aber für die " Gefühlspurzelbäume" habe ich tatsächlich noch keinen guten Weg gefunden.Deshalb sind es auch immer noch meine größten Stolpersteine
Solltest dir diese Frage jemand gut beantworten können, dann gib diese Antwort bitte an mich weiter.
Ich hoffe , dass du trotz aller unangenehmen Umstände dabei bleibst und dich irgendwie dadurch kämpfst.
Auch wenn wir noch nicht auf alles die richtige Antwort haben, bin ich mir sicher, wir werden das hinkriegen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Lieben Gruß
stressless
Hallo Andrea,
16 Tage! Mega klasse!
Gratuliere dir!
Mach weiter so!
Wünsche dir viel Kraft und halte durch!
LG,
Lilit
[quote="Summer77"]
Liebe Andrea,
es tut mir leid, wenn ich dich in irgendeiner Weise gekränkt habe. Das war nicht meine Absicht. Und ich wollte mich auch nicht über dich erheben. Ich habe lediglich den Vorteil, Allen Carr schon mehrmals gelesen zu haben, was dazu geführt hat, dass ich zum größten Teil, die Illusionen die sich ein Raucher macht, verstanden habe. Und wenn man das tut, dann ist es mit dem Aufhören einfacher, weil man das Funktionieren der Sucht in uns Schritt für Schritt und effektiv außer Kraft setzen kann.
Liebe Summer77,
du hast mich überhaupt nicht gekränkt, mach dir da bitte keine Sorgen. Im Gegenteil, ich war froh, dass du da offenbar etwas gesehen hast, was mir nicht klar war. Und ich habe da immer noch dran zu knabbern - also an der Tatsache. Z.B. glaube ich, dass Nikotin mich beruhigt (und ich dann besser schlafe oder bei Aufregung runterkomme) und hier liegt natürlich eine Falle, da ich dem Giftzeug womöglich immer noch was Positives abgewinne.
Es gibt also nur die Lösung, aktiv andere Wege zu beschreiten, das fällt mir etwas schwer, weil ich mich im Moment nicht nur auf die Rauchfreiheit konzentrieren kann. Aber ich habe mir das Buch von Joel Spitzer heruntergeladen und das von Alan Carr besorge ich mir noch.
Dies in Kürze, morgen muss ich früh aufstehen - hoffe, dass es mit dem Schlafen klappt.
Viele Grüße und eine gute Woche,
Andrea.
Hallo Stressless,
ich habe irgendwo gelesen, dass du im Urlaub bist UND dass dein Mann jetzt auch aufhören will mit dem Rauchen - toll, habt eine gute Zeit.
Selbst verständlich informiere ich dich, wenn ich gute Tipps zur Nervenberuhigung bekomme.
Alles Gute und genieße alles, was der Urlaub bietet,
Andrea.