Umwege erhöhen die Ortskenntnisse! Für Alle, die auch manchmal falsch abbiegen.

Verfasst am: 27.07.2024, 15:11
Chameleon24
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Ja, das mit dem passiev Rauchen muss ich auf jedenfall im Auge behalten. Und wenn ich draußen unterwegs bin. Muss ich ausweichen wann immer es möglich ist. Und entweder keinen Alkohol trinken, oder nur noch da, wo sowieso nicht geraucht wird. Jetzt erstmal sein lassen. E Zigarette hab ich zuhause. Will ich aber nicht, aus Angst, dass ich da hängenbleibe. Nikotinpflaster bin ich auch noch skeptisch. Vorallem muss ich noch mehr über die Mechanismen meiner Sucht lernen. Da bin ich noch nicht fertig mit. Danke, bin echt froh, dass ich Euch hab.

Ah eins noch: die Mutter meiner Lieblingsnachbarin hat auch selbst nie geraucht, aber 45 Jahre mit ihrem Kettenrauchenden Mann zusammen gelebt. Vor ziemlich genau einem Jahr ist sie selbst an COPD gestorben, ich vermisse sie. Aber ja, es ist schon seltsam, manche scheinbar imun gegen rauchen sind. Ich bin so froh, dass von unseren 5 Kindern nur 2 je geraucht haben. Wenigstens nicht weitergegeben.

Verfasst am: 29.07.2024, 11:26
Andi_65
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Hallo Karola,
Ich habe dir nun in meinem Wohnzimmer geschrieben. Ich habe die genaue Vorgehensweise hier im Forum noch nicht verstanden

Verfasst am: 29.07.2024, 16:35
rauchfrei-lotse-klaus
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Hallo Karola
Danke für deinen Besuch und danke für dein Lob.
Ich habe hier sehr viel geschrieben, als ich den Entzug begonnen hatte. Mein Tagebuch ist ziemlich lang geworden. Das hat mir geholfen nicht rückfällig zu werden. Irgendwo hatte ich das gelesen: Schreib ein Tagebuch. Das ist ja wirklich eine tolle Sache, in Bestform ist da der Podcast Sucht und Süchtig, den ich erst sehr viel später entdeckt hatte. Wer Sucht verstehen will sollte sich das anhören.
Ja, Urlaub. Stimmt ... habe ich. Das ist aber kein Grund nicht mitzulesen und meinen Senf hier zu verteilen.
Liebe Grüße Klaus

Verfasst am: 29.07.2024, 16:50
Chameleon24
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Danke für den Tipp mit dem Podcast, das probiere ich mal aus. Immer mal was neues lernen ist auch eine gute Art der Ablenkung glaube ich.

Dann kann man also sagen. Es ist eine Liebgewonnene Gewohnheit und ein Bedürfnis zu schreiben? Entschuldigung ich bin einfach neugierig. Mich beschäftigt noch immer etwas die Frage nach der Suchtverlagerung bei mir selbst, auch weil ich doch noch ziemlich viel Zeit hier verbringe. Es sind etwas mehr als 2 Stunden. Und es gibt eigentlich nichts beunruhigendes dabei. Zumindest solange ich den Rest hinbekomme.

Wahrscheinlich denke ich einfach zu viel nach.

Verfasst am: 29.07.2024, 17:05
rauchfrei-lotse-klaus
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Gerade wenn du du viel denkst ist das Schreiben genau das richtige. Das ganze Chaos muss ja irgendwie sortiert werden. Das geht mit dem Schreiben sehr gut. Mit Suchtverlagerungen hat das nichts zu tun.
Spazieren gehen ist auch gut, oder Auto fahren. Da können die Gedanken auch gut sortiert werden. Einmal Palermo und zurück das hilft gewaltig.
Viele Grüße Klaus

Verfasst am: 29.07.2024, 19:13
Chameleon24
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Palermo wäre wunderbar, danke ich hab schallend gelacht. Hab einen schönen Abend.

Hoffentlich geht's mir morgen besser, dann kann ich wieder auf den Sportplatz und Bewerbungen schreiben. Krank sein ist sooooo langweilig.

Verfasst am: 29.07.2024, 19:15
Chameleon24
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Ja und es stimmt, Schreiben ist super zum sortieren. Seit ich 12 bin schreibe ich Tagebuch. Das ist auch wichtig.

Verfasst am: 30.07.2024, 14:19
Chameleon24
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Hallo Ihr Lieben, da bin ich doch ernsthaft 7m Internet falsch abgebogen. Eigentlich sollte ich Stellenangebote sichten. Na ja, da bin ich lieber durch das Forum gebummelt. Alles andere ist mit erhöhter Temperatur noch zu anstrengend. Ich bin bei COPD und anderen Erkrankungen hängengeblieben. Das ist ein wenig skuriel. Ich hatte
über Monate starke Bronchitis mit Fieber und generell wiederkehrende Infekte. Verstärkt nach der 2. Coronainfektion. Das wurde nur für ca. 2 Wochen besser, dann erneut das volle Programm, sodass meine Hausärztin sogar einen Aidstest gemacht hat, der nichts ergab. Zu meiner Schande muss ich noch sagen, dass ich da noch stur ganz normal geraucht habe. ( unfassbar im Nachhinein). Die Hausärztin hat mich zum Lungenfacharzt geschickt, der hat zuerst COPD gesagt, dann beim 2. Termin ein allergisches Asthma diagnostiziert. Und dabei ist es jetzt geblieben. Inzwischen rauche ich nicht mehr, weiss ja aber auch, dass Symptome und Schädigungen nicht so einfach verschwinden.
Also geht die Behandlung auf Asthma weiter, bis ich im November einen Folgetermin zur Abklärung habe. Was mich vor allem irritiert, ist die Tatsache, dass ich während ich geraucht habe die ganzen Krankheitsbilder sehr gut kannte, mir darüber aber überhaupt keine Gedanken gemacht hatte. Fast so, als ob mich das garnichts anginge. Erst jetzt, nach dem Rauchstopp, seit ich verzweifelt versuche, dem rauchenden Tod zu entkommen, ist auch die Angst da.

Kann es wirklich sein, dass Nikotin unser Denken und Handeln dermaßen beeinflusst, dass wir sozusagen mit Vollgas an die Wand fahren?

Das lässt mich nicht mehr los, erklärt auch, wieso so wenige es dauerhaft schaffen zu entkommen. Die Sucht ist größer und die Gedankenbahnen biegen ab, nach Bedürfnisbefriedigung?

Ich bin entsetzt über das aussmass der Sucht und die Tatsache, dass es anscheinend noch immer nicht als schlimme Sucht in der Gesellschaft angekommen ist. Also in dem Sinne, dass es ja Länder gibt, die viel Strenger Gesetze erlassen und auch wesentlich mehr für Aufklärung und Prävention investieren.

Und ja. Ich schäme mich, weil ich das alles irgendwie gewusst habe und trotzdem 42 Jahre lang mit den Axeln gezuckt und weiter geraucht habe.

Dabei hab ich mir immer noch eingebildet, wie unabhängig und kritisch ich denken kann.

Dabei bin ich jetzt erst in der Lage zu Begreifen, nachdem das Gift aus dem Körper raus ist. Wow.

Kennt Ihr das auch? Wie seht Ihr das? Sind das tatsächlich auch Neuronale Struckturen im Gehirn, die das bewirken? Was meint ihr? Ich bin gespannt. Schönen rauchfreien Montag wünsche ich Euch
LG Karola

Verfasst am: 30.07.2024, 14:42
rauchfrei-lotse-klaus
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Hi Karola
Ja, du beschreibst die Dinge ganz richtig. Es sind physische Veränderungen im Gehirn, die dafür verantwortlich sind. Sucht macht eine ganze Menge in unserem Körper. Du erlebst und erkennst ja die Auswirkungen.

Ich kann nur immer wieder den Podcast Sucht und Süchtig empfehlen.
Den gibt's bei der ARD. Wer verstehen will, was Sucht wirklich ist der sollte sich das anhören.
Liebe Grüße Klaus

Verfasst am: 30.07.2024, 14:52
Nie mehr rauchen
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Liebe Karola,

zuerst einmal möchte ich mich bei dir für deinen Besuch in meinem Wohnzimmer und deine lieben Zeilen bedanken.
Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Für mich sind heute noch die Beiträge der anderen, ja und vornehmlich der alten Hasen, wichtig. Da geht es mir wie dir. Niemand kann die Qualen des Entzugs und aber auch den Stolz über das Erreichen der Meilensteine so gut nachempfinden wie die anderen Nicht-mehr-Raucher.

Und in noch etwas ticken wir ähnlich:
Lieber die Wahrheit erfahren und darauf einstellen, als Ohrenschmaus. Dann denkt man rechtzeitig daran, wenn es mal wieder nicht so gut läuft.

Und du stellst dich jetzt deiner Sucht. Das ist gut. Und um deine Frage weiter unten zu beantworten: Ja, es ist die Sucht, die uns so lange unvernünftig handeln und weiterrauchen lässt.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.

LG Traudl