Paradox

Verfasst am: 25.03.2016, 11:49
Unbekannt
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Verfasst am: 25.03.2016, 19:43
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3869 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Freigeist,

schön daß Du hergefunden hast, herzlich willkomen! Ich finde es auch eine gute Idee, daß Du Dich hier schon mal umschaust im Vorgriff auf Dein Projekt Rauchfreiheit. Ja bitte komm nur herein und unterhalte Dich, vielleicht kommen ein paar Impulse für Dich rum, die Dir Deine Entscheidung erleichtern.

Weißt Du, ja, es ist ein Paradoxon. Daß man eigentlich nicht süchtig sein will, nicht müffeln, krank werden, Geld in die Luft blasen und all das, was das Rauchen anerkannterweise noch so mit sich bringt, andererseits aber sich nicht vorstellen kann, das Rauchen aufzugeben. Das liegt aber daran, daß da zwei unterschiedliche Ligen in Deinem Kopf gegeneinander spielen. Das eine ist Deine eigene Persönlichkeit, Dein Wille und Deine ratio, die Dir sagen, daß Du nicht wirklich rauchen willst. Das andere ist aber die Sucht, die Dir glaubhaft versichert, daß Du es sogar ganz dringend willst, vermeintlich Spaß und Gewinn dabei hast. So kennen das viele Raucher und Nichtmehrraucher. Ich habe in meiner letzten Raucherkarriere zweieinhalb Jahre lang geraucht, wobei ich das eigentlich nie so richtig wollte. Aber irgendwie... ging´s nicht anders. Also ich kenne das Paradoxon auch.

Bei Deiner Schilderung habe ich das Gefühl, daß ein Aspekt, der Dir nicht zu behagen scheint, die Endgültigkeit der Ausstiegs ist. Auch damit bist Du nicht allein, immer wieder mal beschreiben Aufhörer, daß sie zu großen Respekt vor diesem "nie mehr" haben, und auch vor der Aufgabe des Aufhörens, die ihnen zu unüberwindlich scheint. Diesen hilft oftmals eine andere Denke: Sie gehen den Ausstieg nicht mit dem Endziel "für immer rauchfrei" an, sondern fokussieren sich immer entweder nur auf den nächsten Schmachter ("diese Zigarette rauche ich nicht"- wenn Du das anläßlich jedes Schmachters tust, rauchst Du im Endeffekt ja auch nicht mehr), oder sie setzen sich übersichtliche Ziele (erstmal einen Monat - 50 Tage - 100 Tage - etc. pp.). Also wenn Dir diese Unendlichkeit und die Gesamtaufgabe zu "groß" sind, dann erwäge doch mal so eine Strategie. Vielen Aufhörern hat sie schon geholfen.

Eins muß uns jedoch klar sein, Gelegenheitsraucher werden wir sicher nicht mehr lieber Freigeist. Kann kaum mehr einer werden, der schon einmal gewohnheitsmäßig geraucht hat, da das Suchtgedächtnis schon eingefräst und trainiert ist. (Ich hab´s probiert. Ist schiefgegangen.) Ferner: Wo ist da die Grenze? Ist man noch Gelegenheitsraucher, wenn man jedes Wochenende raucht? Ist das nicht auch schon Gewohnheit, auch wenn die Abstände dazwischen lang sind...? Ich weiß es nicht, aber ich finde es doch eindeutiger und klarer definiert, nicht zu rauchen. Ist auch einfacher.

Daß der Absprung nicht einfach ist, hat indes nichts damit zu tun, daß Du es nicht genug willst. Es ist einfach extrem schwierig, weil die Sucht uns tierisch im Griff hat. Mit Deiner Willensstärke ist alles in Ordnung Freigeist. Vielleicht muß nur der Entschluß noch ein wenig reifen. Das war bei mir auch so. Ich hatte den Gedanken, daß ich eigentlich nicht rauchen will, auch erstmal einige Zeit im Kopf, bevor ich ihn umsetzen konnte. Laß ihn sich ruhig festsetzen, das ist schon in Ordnung.

Schau Dich doch erstmal in Ruhe auf der Seite hier um, stöbere in den Reitern "Informieren" und "Aufhören" sowie natürlich im Forum hier: das hat meinen Entschluß auch sehr gefestigt, vielleicht leistet es ja dasselbe für Dich. Bestelle Dir das kostenfreie Startset:

http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/

Und komm jederzeit her und unterhalte Dich, stelle Deine Fragen, so welche auftauchen. Du mußt das mit dem Ausstieg ja nicht allein bewerkstelligen. Du kannst hier auf eine Menge Kompetenz zurückgreifen, aus viele Erfahrungen, und sicherlich ist die eine oder andere dabei, die Du für Dich auch nutzen kannst. Ich würde mich freuen, wenn Du Deinen Weg mit uns gehen möchtest.

Für soweit erstmal einen schönen Abend, und bis hoffentlich bald. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 29.08.2016, 17:28
tautanien
tautanien
Dabei seit: 22. 08. 2016
Rauchfrei seit:
Beiträge: 32 Beiträge

Hallo Freigeist24,
über das Paradoxe am Rauchen habe ich auch viel nachgedacht (und währenddessen viel geraucht). Wie wäre es denn wenn du einfach wieder mit dem Malen anfängst? Wenn das früher für dich ein Refugium war, vielleicht kann das für dich wieder eine Möglichkeit sein. Ansonsten kann ich sehr empfehlen, sich in die Philosophie des Yoga einzuarbeiten, das ist ein weites Feld und auf jeden Fall eine sinnvolle Variante und wenn du Yoga bereits praktiziert hast, fühlst du dich da vielleicht eh zuhause. Vielleicht hilft das ja den Kopfaspekt der Entwöhnung zum Schweigen zu bringen. Ich hoffes sehr und wünsche dir Kraft und Muse in deinen Weg
Viele Grüsse Tautania