Nie wieder Anfangen! - Wie geht das nur???

Verfasst am: 14.10.2017, 09:34
Lucy2108
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Hallo liebe Leidensgenossen
Ich bin neu hier und habe erst mal ein bisschen quer gelesen, bevor ich mich nun entschieden habe,meine Raucher Geschichte aufzuschreiben.

Mein großes Problem ist, dass ich schon mehrere Male aufgehört habe.vor einigen Jahren und auch zum ersten Mal richtig erfolgreich über das Ausstiegsprogramm hier mit Starterpaket und allem drum und dran. ..etwas mehr als 3 Jahre hat die Abstinenz gedauert und es ging mir richtig gut damit!
Und dann ist das passiert, was mir LEIDER immer wieder passiert. ..ich war im Urlaub und es war so herrlich gemütlich und man verbringt einen schönen Abend und trinkt ein Gläschen Wein (ganz gefährliche Kombination :roll und plötzlich ist da der Gedanke "ach jetzt eine Zigarette -wie schön wäre das"...Wie bescheuert kann der Mensch nur sein?! Ich weiß in dem Moment, in dem ich es tue,dass es bescheuert ist

Und trotzdem habe ich es getan. All die Erinnerungen an 1000 vermeintlich schöne Rauchgelegenheiten sind wieder da und man denkt diesen einen fatalen Gedanken "ach ja,es ist ja Urlaub, da kann ich ja mal EINE rauchen "
Und schwupps! Ehe ich mich versah, hab ich am nächsten Tag am Strand geraucht,weil das ja so schön ist und nach dem Essen und zum Kaffee usw.usw.usw. und immer schön die Ausrede vor sich selbst hochhalten "es ist ja nur im Urlaub "-ich denke, Ihr kennt das Problem und Ihr wisst sicherlich wie die Geschichte weiterging.

Nach dem Urlaub hab ich natürlich nicht aufgehört,weil man ja noch Zigaretten übrig hatte.aber morgen hör ich auf!von wegen Ich hatte wieder angefangen, "weil es nun ja schon egal ist"
Ich war so sauer auf mich selbst und auch total niedergeschlagen...

Und das ist inzwischen ein Muster bei mir.
Ich muss dazu sagen, dass es mir inzwischen relativ leicht fällt, aufzuhören. Ich weiß, dass nur die ersten 3 Tage etwas doof sind und ich durchhalten muss. Ich habe meine Strategie, wie ich am Besten damit umgehen kann. Dann wird es besser und dann kann ich mich wirklich gut ablenken und komme eigentlich recht schnell an den Punkt, an dem ich gar keine Lust oder Verlangen habe.

Also mein Problem ist eigentlich nicht das Aufhören an sich,sondern vielmehr das Nicht -wieder-anfangen
Und das ist mir inzwischen schon mehrere Male so gegangen.

Manchmal dachte ich mir auch schon, dass ich einfach so weitermachen sollte-ne zeitlang nicht rauchen, denn weil falls ich wieder anfange, kann ich ja ganz leicht wieder aufhören.

Nun. Ich bin 38 Jahre alt und rauche "aktiv" seit ca.20 Jahren, mal mehr, mal weniger, mal mit größeren Abstinenzphasen.
Jetzt überlege ich seit 1 Woche mal wieder aufzuhören, weil mir der Scheiß einfach zu teuer ist (obwohl ich schon teilweise E- Zigarette gedampft und auch selbst gedreht hab um Kosten zu sparen ) und natürlich auch wegen der Gesundheit und weil mich die Abhängigkeit einfach nervt.

Diesmal hab ich aber irgendwie Angst. Nicht davor es nicht hinzukriegen, aufzuhören, sondern davor,wieder anzufangen aus irgendeinem blöden Grund heraus

Das macht mich richtig fertig. Ich will ENDLICH definitiv davon weg und nicht immer diese Hintertür offen lassen. ..
Das kann doch nicht sein, dass ich für immer und ewig in einer Dauerschleife gefangen bin!! Es nervt ohne Ende...

Tut mir leid, ich glaube, ich habe nun einen halben Roman geschrieben, aber vielleicht kann man so mein Dilemma besser verstehen. Ich hoffe sehr dass Ihr mir weiterhelfen könnt.

Im Voraus Danke ich Euch jedenfalls schon mal sehr!!!

Liebe grüße, Lucy

Verfasst am: 14.10.2017, 09:43
angie1953
angie1953
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Hallo Lucy,

ja so eine Geschichte wie Du sie erzählst kenne ich , kennen viele hier glaube ich.

Das Problem das ich darin sehe ist, dass es jedesmal schwerer fällt, aufzuhören.
Apropos aufhören ist nicht das Problem, sondern das nicht wieder anfangen.

und da steht en:
und sagt Dir " ja rauch doch eine, ist doch so leicht aufzuhören"

Aber das stimmt nicht und es ist ja diesmal schon bei Dir so , dass Du Dir viel mehr Gedanken darum machst.

Also ich hab dass hier so begriffen, dass es meine letzte Chance ist aufzuhören. Wenn ich wieder
anfange,............ hab ich das Bild im Kopf 80 Jahre, Rollstuhl, werde an die frische Luft gefahren,
aber ne Kippe im Mund.

Also irgendwann musst Du aufhören also warum nicht jetzt.?

Ganz liebe Grüße

und noch ein paar für Dein Wohnzimmer

Verfasst am: 14.10.2017, 10:07
rauchfrei-lotse-christian
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Grüß Dich liebe Lucy.

Erst einmal herzlich Willkommen in unserer

Zu Deinen Entschluss, ein rauchfreies Leben zu führen, gratulier ich Dir von Herzen.

Deine Gefühle was das Wiederanfangen betrifft kann ich sehr gut nachvollziehen. Ging es mir doch vor Jahren einmal ähnlich. Auch ich habe nach einer längeren Abstinenzphase wieder mit dem rauchen begonnen und war bis ich mich versehen habe, genauso schnell in alten Fahrwässern drin.
Und habe mich, wie du, maßlos über mich selbst geärgert.
Sieh doch deine Rückfälle, als sehr guten Anknüpfpunkt an, worauf Du deine Motivation langfristig rauchfrei bleiben zu wollen, aufbauen kannst. Welche könnten, diese für dich sein?

Auch mir ist es gelungen rauchfrei zu werden, also wird es Dir auch gelingen. Davon bin ich überzeugt.

Nun, dann maschieren wir mal los.

lg
christian
:

Verfasst am: 14.10.2017, 11:43
Lucy2108
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Liebe Angie,

vielen lieben Dank für die Blümchen und Deine rasche Antwort!
ich kann gerade nicht so schnell antworten, weil ich in der Arbeit bin...

Es ist ganz komisch, ich dachte eigentlich, dass es jedesmal leichter wird, weil es mir generell ja nicht so schwer fällt, aufzuhören. Aber so betrachtet, hast Du recht, eigentlich wird es mit den ewig vielen Versuchen immer schwerer, weil es so zermürbend ist, immer wieder neu anzufangen, mit Aufhören

Es ist echt ein en: Kreis

Das Bild, was Du beschrieben hast, find ich gut, mit dem Rollstuhl an die frische Luft! Natürlich möchte ich nicht, dass es so kommt. (Wer will das schon, oder?)

Ich hab das ganz oft, dass ich mir während des Rauchens denke: "Was, wenn diese Zigarette jetzt diejenige ist, die dies oder jenes auslöst?"

Und TROTZDEM rauche ich bis zum Schluss auf.

Was ich wirklich schwierig ist, den Kopf darauf hin zu programmieren, dass ich mir nix gutes tue - aber das geht wohl allen so, oder?

Die Frage, die ich mir immer stelle, ist, wie schaffe ich das?

Vielleicht wirklich mit mehr Bildern im Kopf?

Über noch mehr Tipps freue ich mich in jedem Fall!!

Danke jedenfalls und Dir ein schönes Wochenende

Liebe Grüße, Lucy

Verfasst am: 14.10.2017, 11:54
Lucy2108
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Lieber Christian,

vielen Dank für Deinen herzlichen Willkommensgruß

Ich hoffe sehr und baue auch darauf, dass ich es mit Eurer Hilfe hier dieses Mal endlich schaffe!
Und dabei habe ich es ja schon einmal geschafft über das Ausstiegsprogramm Nur habe ich damals nix im Forum geschrieben.
Ich war damals so begeistert, dass ich es weiterempfohlen hatte und auch viele meiner Bekannten damit aufgehört haben, zu rauchen!

Ich denke über das nach, was Du geschrieben hast, nämlich meine Rückfälle als Ausgangspunkt zu sehen, um an der Motivation zu arbeiten. Ich glaube, Du hast recht, ein großes Problem bei mir ist die Motivation.
Auch mit anderen Dingen im täglichen Leben geht es mir so...zuerst bin ich mit vollem Einsatz dabei und nach einiger Zeit erschlafft das und ich kippe um und knicke ein.

Irgendwie weiß ich noch nicht genau, wie ich das durchbrechen kann

Irgendwer eine Idee?

Jedenfalls bin ich froh und glücklich, hier gelandet zu sein und danke Euch schon jetzt für die Unterstützung!

LG Lucy

P. s. Mein so im Kopf geplanter Ausstiegstag soll der 07.11. werden.

Bis dahin habe ich mir vorgenommen, jonglieren zu lernen, bzw. zu können das soll angeblich gar nicht sooo schwer sein und ich dachte mir, dass es mit 3 Bällen in den Händen kaum möglich sein wird, eine Zigarette zu halten

Verfasst am: 14.10.2017, 20:48
Silke249
Silke249
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Liebe Lucy!

Schön das Du hier bist!



Und super, das du nicht aufgibst!!!!
Dafür größten Respekt!!!!



Ich finde du schreibst so reflektiert, das es dir vllt wirklich hilfreich ist
Dir aufzuschreiben oder zu visualisieren worin deine Motivation besteht

Ich habe vor 10 Tagen aufgehört, ohne richtige Planung und es gab
Einige Situationen wo ich dachte: das klappt nicht
Ich habe es auf Zettel geschrieben, das es doch klappt
Das die Zigarette die Situation auch nicht ändert oder aber auch nicht verschönern würde....
Heute beim zwischenstop beim Rad fahren.

Dämlicher Gedanke, denn 8 Minuten vorher bin ich total euphorisch gewesen nicht mehr zu rauchen
Daran erinner ich mich dann

Manchmal wie der Selbstbetrug vorher: ich bin erst 34, da hab ich ja noch Zeit aufzuhören oder ist ja nicht soooo viel usw

Vllt klappt es mit der Unterstützung hier besser!
Und es tut dir auch gut und motiviert doch, wenn du anderen "hilfst" !

Ganz liebe Grüße und viel Erfolg

Silke

Verfasst am: 16.10.2017, 05:22
rauchfrei-lotse-andreas
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Guten Morgen Lucy, auch von mir ein herzliches Willkommen.

Du kannst den Ausstieg gut vorbereiten, indem Du dir z.B. überlegst, wie Du bisherigen typische Rauchermomente ab dem 07.11. ohne Zigarette gestalten kannst. Es geht ja auch um Änderungen der bisherigen Gewohnheiten. Gegen Schmachtattacken kann man sich Aufgaben überlegen, die einen dann sofort auf andere Gedanken bringen.

Ein gerne verwendeter Tipp ist, ein paar Aufgaben auf mehrere Zettel schreiben und diese in ein Glas oder Kästchen zu tun. Wenn dann eine Attacke kommt, einfach einen dieser Zettel ziehen und diese Aufgabe dann sofort erledigen.

Um die Motivation zu erhalten, solltest Du dich zwischendurch auch belohnen, das tut der Seele gut.

Darf man noch Fragen, warum gerade der 07.11. Dein Termin ist?

Ich wünsche Dir einen tollen Start in die neue Woche.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 16.10.2017, 07:40
Lucy2108
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Guten morgen, Andreas!
Lieben Dank für deinen Willkommensgruß

Das mit den Zettelchen im Glas scheint ein guter Tipp zu sein...immerhin lese ich immer wieder davon
Das muss ich mal probieren und ich kann das auch gut vorbereiten oder?

Zur Motivation möchte ich die Hälfte des gesparten Geldes auf ein Konto packen und von der anderen Hälfte mir zwischendurch was Schönes kaufen. Natürlich sollte die höchste Motivation die Gesundheit sein,aber für mich ist auch der finanzielle Aspekt sehr wichtig. Zum einen weil ich nicht unbedingt eine Großverdienerin bin und zum anderen weil es mir echt total auf die nerven geht,immer Geld dafür aufzuheben.

Alternativ Rituale muss ich mir noch überlegen, davor hab ich am meisten Angst

Ich heirate am 06.11.nochmal d.h. meine eingetragene lebenspartnerschaft wird in eine Ehe umgewandelt und am 07.11.hab ich noch frei. Also 2 Gründe. Einmal der praktische Faktor, dass ich den ersten Tag Zuhause bin und der zweite Faktor hat was symbolisches. ..ich dachte,das wäre eigentlich ganz schön

Meine Partnerin möchte auch aufhören, aber sie hat sich noch keinen Termin gesetzt und bei ihr wird es wohl später sein.das macht mir ein wenig Sorgen und ich überlege schon auf sie zu "warten "...bin mir nicht sicher und hab angst dass ich schon wieder nach Ausreden Suche, um den Termin zu verschieben. ..

Mach ich mir zu viele Gedanken?

Danke für eure Unterstützung und liebe grüße, Lucy

Verfasst am: 16.10.2017, 07:48
Lucy2108
Lucy2108
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Liebe Silke,
Ich sehe gerade dass ich dir noch nicht für deinen Willkommensgruß gedankt hab
Danke dir auch für deine Tipp mit deiner Variante des Aufschreibens.

Du bist ja auch erst relativ neu dabei! Aber bald hast du ja schon 2 Wochen geschafft! !
Sehr gut

Darf ich dich fragen, woher du deine motivation nimmst-vor allem da du recht planlos aufehlst hast,Wie du schreibst?

Liebe grüße und dir einen schönen Montag

Verfasst am: 16.10.2017, 20:58
rauchfrei-lotse-christian
rauchfrei-lotse-christian
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N´ Abend Lucy,

wie ich sehe steckst du in der Vorbereitung, gut so. Jonglieren lernen, vielleicht gar nicht die schlechteste Idee. Rauchen kannst dabei jedenfalls nicht.
Für den Anfang kannst ja nochmal an den 3-wöchigen Ausstiegsprogramm teilnehmen.
Wie bereitest Du Dich sonst noch vor, mit oder ohne Substitutionsmittel (Nikotin-Pflaster, -kaugummis, etc.)

Dein gespartes Geld kannst doch in einem Glas aufbewahren. So hab ich es gemacht. Zur Motivationsunterstützung, sehr zu empfehlen. Erfüllt hab ich mir einen lange gehegten Wunsch, eine halbakustische Gitarre.
Was schwebt Dir so vor?
Außerdem kann ich noch den "Elch" empfehlen. Kleines Softwaretool, das die rauchfreien Tage, angespartes Geld, und rauchfreie Zeit ermittelt. Hilft ungemein und man bleibt am Ball. Vorallem wenn man ein Faible für Zahlen hat.

Was deine Probleme betrifft, länger am Ball zu bleiben, kann ich mir folgendes vorstellen. Erstelle Dir einen Motivationsbogen. Notiere Dir deinen Nutzen (was das Nichtrauchen betrifft) zu: Gesundheitlichen Bereich, Fitness und Wohlbefinden, ästhetisch-kosmetischen Bereich, sozialen Bereich, im Bereich deines Selbstbildes und last but not least Finanzelles.
Die Punkte aus jedem Bereich, die Dir am wichtigsten sind. schreibst du auf Notizzettel. Diese bringst überall in Sichthöhe, da an wo du jeden Tag vorbeikommst. Schreibtisch, Spiegel im Flur etc.

Wär doch eine Möglichkeit, wie du deine gewohnten Blockaden durchbrechen kannst.
Vielleicht überlegst Dir noch ein pfiffiges Motto, für Dein Rauchfrei-Projekt.

lg
christian
: