Neu hier - Fragen und Angst
Hallo,
ich bin Kathrin, ich rauche jetzt seit ca. 26 Jahren. Der Gedanke des Aufhörens war immer wieder da und Versuche auch, aber nie länger als max. eine Woche -also eigentlich gar nicht.
Jetzt muss ich. Mein Mann - auch langjähriger Raucher- hatte eine schwere Lungenentzündung aufgrund von Legionellen. Er raucht deshalb seit zwei Monaten nicht mehr. Momentan ist er auf Reha und kommt in knapp zwei Wochen wieder heim. Ich möchte dann rauchfrei sein. Für mich steht das eigentlich nicht zur Diskussion, aber es verursacht Panik bei mir. Meine Tage sind seit Jahrzehnten quasi durch das Rauchen strukturiert...
Es fällt mir unheimlich schwer. Ich verbinde Rauchen mit Entspannung, Geselligkeit, Erholung, etc. Mir ist schon bewusst, dass das nicht stimmt, aber allein der Gedanke ans Aufhören macht mir Angst. Es ist wohl Angst vor der Veränderung allgemein. Ich möchte es schaffen, glaube aber nicht an mich selbst. Der Druck ist gerade echt groß und meine Motivation wohl eher extrinsisch, was mich nochmehr zweifeln lässt.
Bevor ich mich zu dem Programm anmelde, habe ich folgende Fragen:
- Wie lange sollte die Vorbereitungszeit sein? Wie sind eure Erfahrungswerte?
- Ist es besser Zeit zu haben (Urlaub nehmen) oder den normalen "Wahnsinn" zu absolvieren? Bin gerade psychisch ziemlich angespannt.
- Hilft das Programm auch, wenn man nicht wirklich überzeugt ist?
Über Rückmeldungen freue ich mich sehr!
Danke und liebe Grüße
Kathrin
Hallo Kathrin,
Bevor ich mich zu dem Programm anmelde, habe ich folgende Fragen:
- Wie lange sollte die Vorbereitungszeit sein? Wie sind eure Erfahrungswerte?
- Ist es besser Zeit zu haben (Urlaub nehmen) oder den normalen "Wahnsinn" zu absolvieren? Bin gerade psychisch ziemlich angespannt.
- Hilft das Programm auch, wenn man nicht wirklich überzeugt ist?
Zu 1. 14 Tage. a) Kannst Du das Programm schon starten und parallel ein Buch zu dem Thema lesen und Dir b) überlegen, ob Du Nikotinersatzpräparate verwenden willst und wenn ja, welche. Die mußt Du Dir dann ja noch besorgen.
Zu 2. Schwierige Frage. Den Urlaub würde ich mir damit nicht gestalten. Während der Arbeit ist man abgelenkt.
Das sehe ich als Vorteil.
Zu 3. Das Programm bietet teilweise Überzeugungshilfe. Gut ist sich vorher mit einem Buch mit dem Thema zu
beschäftigen.
Viel Erfolg.
Ingo
Hallo Jacu,
Willkommen in Rauchfrei-Forumshausen.
ich habe auch wegen einer Erkrankung meines Mannes aufgehört. Allerdings wollte ich schon lange Zeit davor aufhören.
Du hast ja schon ein rauchfrei Ziel vor Augen, wenn dein Mann zurück ist, möchtest du rauchfrei sein. Gut wäre Du wärst schon ein paar Tage vorher rauchfrei, damit er ein schönes Nachhausekommen hat.
Am besten Du überlegst dir schon beim Rauchen, was du stattdessen machen könntest und schreibst es dir auf.
Von der bzga gibt es ein gutes starterpacket. Das hat mir vor zig Jahren gut geholfen, vielleicht hilft es dir auch?
Du schaffst das schon!
Grüßle Nira
Hallo Kathrin,
Vorbereitungszeit ist ganz gut aber nicht unbedingt erforderlich. Erforderlich ist dein Wille. Der Gedanke war wie du schreibst immer wieder mal da. Weiter schreibst du "Jetzt muss ich". Diese Formulierung/Sicht gefällt mir nicht so gut. Kannst du es nicht als Chance sehen zusammen mit deinem Mann nicht mehr zu rauchen? Gemeinsam zu schaffen, was du allein schon mehrfach probiert hast? Deine Bedenken kann ich gut verstehen. Man bekommt nicht auf Zuruf in den Kopf, dass man es schafft nie mehr zu rauchen. Deshalb fange mal mit kleinen Schritten an. Rauche heute mal nicht und morgen wagst du dich an den nächsten Tag ... Der Gedanke von Nira gefällt mir auch. Fange rechtzeitig, bevor dein Mann nach Hause kommt damit an. Dann bist du bei seiner Ankunft vlt. schon entspannter.
So viele haben hier schon geschrieben "Ich glaubte nicht, dass ich es schaffe und habe es doch geschafft". Ich wünsche dir viel Erfolg. Jeder kann es schaffen!
Viele Grüße
Danke für Eure schnellen Antworten!
Ich habe mich, glaub ich, undeutlich ausgedrückt. Es ist nicht so, dass ich "nur" für meinen Mann aufhören möchte. Der Wille ist schon länger auch bei mir da. Ich hab mich bisher nicht getraut einen Versuch zu starten, weil ich Angst habe, es nicht zu schaffen.
Bücher habe ich gelesen, die motivieren mich auch immer. Aber da ist so ein eine innere Stimme, die mir immer wieder sagt "du schaffst das eh nicht, ..."
Mich interessiert, wie ihr den Entschluss und v.a. die Umsetzung gemeistert habt.
In der Regel bin ich eine sehr konsequente Person und setze meine Vorsetze kompromisslos um, aber beim Rauchen bin ich eine Versagerin...
Ich freu mich auf Anregungen und hoffe, auch bald dazu zugehören.
Liebe Grüße
Kathrin
Hallo Jacu,
versuche mal positiv zu formulieren von:“Ich schaff das eh nicht zu ich schaffe das, weil ich das schon ganz lange schaffen möchte!“
Grüßle Nira
Hallo Kathrin,
schön, dass du den Weg hierher gefunden hast und den Mut hattest, dich anzumelden. Das war schonmal ein wichtiger Schritt auf deiner Rauchfrei-Reise.
Horch mal weiter in dich rein, vielleicht ist da auch noch eine andere Stimme, die vielleicht sowas sagt wie: "Ich schaff das! Geil, ich werd das schaffen und werd gemeinsam mit meinem Mann rauchfrei sein. Was wir mit dem gesparten Geld alles Tolles anstellen können, huiuiui!"
Bei mir war der auschlaggebende Punkt die Lungenkrebs-Diagnose meines Schwagers. Februar/März vor 1 Jahr, coronabedingt keine Besuche im Krankenhaus. Da lag er nun, Anfang 50, Atemnot, Todesangst, alleine. Bei der Zigarette, die ich auf die schockierende Nachricht natürlich rauchen musste, hab ich für mich beschlossen, dass es das nicht wert ist. Das war die letzte Zigarette, die ich geraucht habe, und meine Rauchfrei-Reise begann in dem Moment, wo ich sie ausgedrückt hab. Inzwischen bin ich über ein Jahr rauchfrei, mein Schwager ist tot und ich bleibe dabei, dass es das einfach nicht wert ist, da kann mein Suchtschwein noch so sehr zetern, schreien und mir gemeine Gedanken in den Kopf setzen.
Jeder muss irgendwie seinen Weg und seine Motivation für das Projekt Rauchfrei und den richtigen Umgang mit den zum Teil echt fiesen Stimmen finden, da sind wir alle sehr verschieden. Kein Rezept passt für alle, und was für den einen gut war, kann für dich genau der falsche Weg sein.
Lies dich mal ein bisschen quer durchs Forum, hast du den März-Zug schon entdeckt? Mir hat der Austausch mit den anderen hier sehr geholfen.
Kannst du denn sagen, warum deine bisherigen Anläufe noch nicht zum Ziel geführt haben? Was hat dich bisher dann letztlich doch immer wieder zur Zigarette gebracht?
Liebe Grüße
Jani
Hallo Kathrin, herzlich Willkommen. Mir hat es damals geholfen, zunächst eine Art Rauchertagebuch zu führen um zu schauen, an welchen Situationen ich besonders viel geraucht habe. Für diese Momente habe ich mir dann Alternativen überlegt um diese alten Rituale abzulegen. Auch habe ich die Abläufe im Alltag etwas geändert (anderen Weg zur Arbeit, Saft oder Wasser zum Kaffee morgens...)
Da ich damals sehr stark geraucht habe, habe ich mich für Pflaster als Hilfsmittel entschieden. Durch sie bekam ich etwas Zeit für die neuen Routinen und die Entzugserscheinungen wurden auch gemildert. Auch das Schreiben hier hat mir damals sehr geholfen, es war eine tolle Ablenkung.
Natürlich brauchte auch ich mehrere Anläufe, das ist völlig Normal. Siehe es bitte nicht als Scheitern an, wenn nicht gleich der erste Versuch klappt. Der Durchschnitt soll bei 7 Anläufen liegen, selber brauchte ich damals 6.
Selber habe ich damals mal den Tipp bekommen, sich verschiedene Aufgaben auf kleine Zettel zu schreiben und diese in ein Glas tun. Wenn dann eine Schmachtattacke kommt, einfach einen dieser Zettel ziehen und diese Aufgabe dann erledigen.
Heute Abend isst wieder von 20-22 Uhr ein Chat, wo Du dich direkt mit anderen austauschen kannst. Vielleicht hast Du ja Zeit und Lust.
Dir einen tollen Dienstag.
Viele Grüße
Andreas