Mit 35 ist Schluss mit der Raucherei
Hallo allerseits,
ich hab mir seit letzten Sommer vorgenommen, dass spätestens zu meinem 35. Geburtstag Schluss sein muss mit der Raucherei. Ich hab da was gehört von wegen, wenn man mit 50 noch fit sein will, dann muss man spätestens mit 35 aufhören.
Anfang letzter Woche war also Geburtstag. Ich hab die Packung Tabak dann noch fertig geraucht und da ich das noch etwas rausziehen wollte, hat es tatsächlich bis Donnerstag Abend gedauert, bis sie alle war.
Seit Donnerstag Abend hab ich nix mehr geraucht.
Ich hab mich dieses Mal für die Schlusspunktmethode - fertig rauchen, was da ist und dann gibts nix mehr - entschieden, weil Nikotinpflaster und Reduzieren nix gebracht haben.
Meine Zahnärztin, die mir immer die Zahnablagerungen wegmachen musste, hat gemeint, dass bis zu 9 Zigratten am Tag nicht so schlimm wären. Aber wenn Tabak da ist, dann rauch ich den halt auch. Reduzieren ist nicht meine Methode.
Jedenfalls, ich hab mir das so fest vorgenommen, dass mit 35 Schluss sein muss, dass ich das Gefühl hätte, mich selber zu betrügen, wenn ich jetzt wieder anfangen würde. Ich hab gehört, dass die reine Nikotinabhängigkeit nach 72 Stunden überwunden sein soll, der Rest wäre dann einfach "nur" noch die psychologischen Muster / Gewohnheiten.
Ich fänds ganz nett, mal wieder vernünftig schlafen zu können. Das geht irgendwie gar nicht. Aber das Brennen im Hals und all das, was ich letzte Woche hatte, als ich reduziert hab, damit der Tabak noch ne Weile reicht, das hat aufgehört. Und ich merk auch, dass ich beim Sport nicht mehr ganz so schnell aus der Puste komme. Aber so eine Art Druck in der Nase ist immer noch da. naja. sind ja auch erst ein paar Tage, das wird schon werden.
Ich möchte auch mit 50 noch gesund sein und ich will nicht mit Mitte 30 eine Haut haben, die so total kaputt aussieht.
Aber irgendwie hab ich den Eindruck, dass sich da auf die paar Tage bereits was getan hat, könnte aber auch Wunschdenken sein.
Ich muss halt dem Tabak aus dem Weg gehen. Naja. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass ich gestern Abend, also nach 3 Tagen Stopp den "toten Punkt" irgendwie überwunden hab. Da ist es irgendwie plötzlich besser geworden, mit der Laune und mit der Dusseligkeit und allem.
So richtig dran glauben, kann ich momentan noch nicht. Ich hab auch früher schon hin und wieder aufgehört, um dann nach drei Wochen wieder anzufangen oder so. Aber ich möchte es halt gern und ich habs mir selber versprochen.
Hat jemand so etwas oder was Ähnliches auch gemacht?
freue mich über jede Antwort, danke.
Hallo Bananenhase,
schee daß´D do bist! Herzlich willkommen und Glückwunsch zu Deiner vernünftigen Entscheidung und auch zu deren Umsetzung.
Der von mir gern mal zitierte Allen Carr definiert die drei Entzugsphasen 3 Tage - 3 Wochen - 3 Monate. Ich glaube auch, die gibt es wirklich, 3 Tage für die reine Nikotinabhängigkeit, 3 Wochen für den psychischen Entzug und nochmal eine Krise bei so 3, 4 Monaten (es gibt da die These des Nornikotins, eines Alkaloids das beim Abbau des Nikotin gebildet wird und das seinerseits nach etwa drei Monaten vom Körper abgebaut wird oder so ähnlich - könne mich bitte einer korrigieren wenn das jetzt falsch war?!? - Das würde zumindest dieses bei manchen Nichtmehrrauchern nach drei bis sechs Monaten nochmal massiv auftretende Verlangen erklären...). Die drei Tage hast Du ja schon in der Tasche, und damit würde sich schon erklären, daß Du schon Veränderungen spüren kannst. Gerade das mit der Haut fand ich auch, ging ziemlich schnell, also diese Beobachtung teile ich durchaus. Das muß also nicht unbedingt Wunschdenken sein! Freu Dich darüber und auf die nächsten Verbesserungen.
Hast Du nicht Lust Dich zum Entzugsprogramm anzumelden und Deinen Tageszähler zu stellen? Mich hat das unheimlich motiviert die Tage da hochzuzählen (und macht immer noch Spaß). Und schau Dir gerne mal die Seite hier an, die Reiter "Informieren" und "Aufhören" bieten viel Hilfestellung gerade auch für so Schmacktattacken. Hilft auf Dauer rauchfrei zu werden.
Und daß Du schon ab und an mal versucht hast aufzuhören, ist eigentlich auch nicht ganz außergewöhnlich. Ich hab irgendwo (ich glaube sogar hier irgendwo im Forum) mal gelesen, daß im Durchschnitt sieben Anläufe benötigt werden, bis man dauerhaft davon lassen kann. Das liegt daran, daß diese blöde Sucht so hinterhältig und vielschichtig ist, daß man erst mal ein paar Erfahrungen machen muß, damit man es schafft bei der Entwöhnung nicht mehr auf sie hereinzufallen. (Ich hab nach elfjähriger Abstinenz wieder angefangen, deshalb bin ich hier seit einem guten Jahr, also diese Sucht ist wirklich hinterlistig...)
Aber geh Deinen Weg, der ist gut und richtig und Du kannst nur gewinnen. Auch wenn es zwischendrin manchmal holprig wird, schau mal hier posten Leute mit Tageszählern im oberen dreistelligen und sogar vierstelligen Bereich, also irgendwie scheint es wohl zu gehen. Und das kannst Du auch. Laß hören wenn es Streß gibt. Einstweilen viel Erfolg aus dem
Miezhaus
Hallo Miezhaus,
danke für Deine Antwort, tut gut, das zu lesen.
Von Allen Carr hab ich bereits gehört, danke, dass Du mich nochmal dran erinnerst.
und dieses Buch hier: http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
damit hab ich mich am WE bereits amüsiert, bevor ich den Link hier im Forum nochmal gesehen hab.
Bzw. das war nicht das Buch, aber eine Website von diesem Autor. Ich hab am WE so viel darüber gelesen, dass ich das irgendwie nicht mehr auswendig weiß.
Das mit dem massiven Verlangen nach mehreren Monaten hört sich nicht so verlockend an. Aber naja, da muss ich dann halt durch.
Für das Rauchstopp-Programm hab ich mich registriert, bevor ich ins Forum gekommen bin. Muss mal gucken, was da nicht geklappt hat.
Ich bin momentan in meiner Rooibos-Tee-Phase. Letzte Woche als ich reduziert und dann aufgehört hab, hab ich erst gegessen wie doof. Aber das geht ja auf die Dauer auch nicht, also hab ich mir im Supermarkt zuckerfreie Bonbons geholt und bin ganz tapfer an den Tabaksachen vorbei. Aber wenn man zu viele zuckerfreie Bonbons hatte, dann werden die Zähne irgendwie total empfindlich, daher hab ichs gestern mit ganz viel Tee versucht und heute auch. Also Rooibos-Tee wirkt da mir am allerbesten.
Ich hab halt vor ein paar Monaten meine Ernährung auf viel Obst und Gemüse und eben auch auf Bio umgestellt.
Und irgendwie ist mir das schräg vorgekommen, dass ich beim Essen versuche, Giftstoffe zu meiden, aber beim Rauchen Giftstoffe aufzunehmen, das geht immer noch. Insofern war es halt logisch, dass ich da jetzt mal an die Raucherei dran muss.
schön, dass Du das mit der Haut auch so empfindest.
401 Tage rauchfrei ist echt eine tolle Sache. Glückwunsch.
ich hab hier im Forum ein paar Threads gelesen und irgendwie war das wohl bei allen so ähnlich oder fast so.
Das ist ermutigend, dass man da durchkommen kann.
Hallo Bananenhase,
also viel trinken ist generell gut, entgiftet und hilft gegen so Essanfälle. Kannst Du ruhig beibehalten, na und Rooibos geht ja sowieso immer, kalt, warm, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Zuckerfreie Bonbons kann ich empfehlen den Schmachtattacken vorzubehalten (vor allem scharfe, starke, weißt schon, ohne Markennamen zu nennen: sind sie zu stark, bist Du zu... weißt welche ich meine, die helfen ganz gut bei Schmachtern). Dann machen sie auch den Mund nicht so empfindlich.
Ja, leicht war oder ist das für alle hier nicht. Die Sucht ist ziemlich mächtig und stark. Aber mit ein klein wenig Willen und Leidensfähigkeit können wir stärker sein. Laß Dir von der Sucht nur nicht einreden, daß es ohne Qualm nicht mehr weitergeht. Stimmt nämlich nicht. Denn vom Nicht-Rauchen ist noch keiner tot umgefallen! Und dieser Kampf gegen die Sucht, der geht definitiv vorbei. Wenn Du dran bleibst, ist es irgendwann kein Kampf mehr. Vorsicht, ja. Aufmerksamkeit, ja. Die Sucht wird uns immer in den Knochen stecken. Und sich immer mal wieder aus dem Hinterhalt melden. Aber dagegen ankämpfen müssen wir nicht mehr. Das hört irgendwann auf, das kann ich Dir aus Erfahrung versprechen. Also ja, es ist möglich da rauszukommen. Und das kannst Du auch schaffen.
Schönen rauchfreien Abend noch wünscht
Miezhaus
@miezhaus
danke für Deine netten Worte, das macht echt Mut.
Ich bin derzeitig ständig am Trinken, Tee und Wasser, weil meine Lunge offenbar durchputzt da drin und ich ständig so einen seltsamen Geschmack im Mund und in der Nase habe.
Aber ich hab irgendwo im Internet gelesen, dass das bloß der Teer ist, den die Lunge da jetzt raushaut.
War das bei Dir auch so? Wie lang hat das in etwa gedauert?
@Seefahrer
ja, ich bin weiblich. Das mit der Haut hat halt in letzter Zeit echt schlimm ausgesehen, überarbeitet, zu wenig geschlafen und dann auch noch zu viel geraucht. Das sieht man dann halt, ich bin eben auch keine 17 mehr. ;)
Aber ich denke mal, dass man das auch der Haut von männlichen Rauchern ansieht. ;)
Ich hab momentan irgendwie ständig das Gefühl, dass mein Essen überwürzt und versalzen ist, meine Geschmacksnerven erholen sich also offenbar auch. Oder ich verwende einfach zu viel Salz und zu viel Gewürz.
Wie lang hat das bei Euch immer so gedauert, bis die Lunge mal gut durchgeputzt hatte? Bzw. bis der Teergeschmack weg war?
Heute morgen stand in meinem rauchfrei-Newsletter, dass Zigaretten oft Ersatz für Erholungphasen sind, ich merk das total. Ich brauch viel mehr meine Ruhe seit ich nicht mehr rauche.
aber eben, ich war auch heute tapfer und hab nicht geraucht.
Dafür krieg ich jetzt als Belohnung noch mehr Tee ;)
Hallo Bananen-Hase,
kann ich mir schon vorstellen, dass der seltsame Geschmack durch die Reinigungsmechanismen entsteht. Ich kann mich an etwas mehr und schleimigeren Husten in der ersten Zeit nach dem Ausstieg erinnern, wenn da das ganze Giftzeugs mit abgehustet wird, ist es leicht vorstellbar dass das seltsam schmeckt. (Und sowas haben wir uns jahrelang freiwillig in unseren Körper reingezogen was? Wenn man sich es jetzt so vorstellt... pfui Teufel.) Indes könnte ich Dir jetzt nicht sagen wie lang das gedauert hat... Müsste schätzen, zwei drei Wochen vllt? (Gerade mal ein Jahr her... Der Mensch vergisst ja so schnell...) Mittlerweile ist der Husten ganz weg.
Darüber hinaus teile ich Deine Beobachtungen der gefühlten Überwürzung (ich hab alles so gemacht wie vorher und fand alles widerlich überwürzt, meine Familie konnte meine Panik gar nicht verstehen, für die schmeckte alles wie immer...) und des gesteigerten Ruhebedürfnisses in der ersten Zeit. Gib dem auch nach wenn Du kannst, ich mein Dein Körper soll sich jetzt komplett umstellen und auf etwas verzichten, das ihm jahrelang angeboten wurde, der leistet ja Schwerstarbeit. Gönn Dir die Ruhe ruhig etwas mehr, wenn Du fühlst dass Du sie brauchst. Ich kenn das Gefühl auch, aber die Energie kommt wieder, versprochen.
Toll dass Du wieder einen Tag hinter Dich gebracht hast. Mach so weiter. Weiterhin alles Gute!
Miezhaus