... jetzt mache ich es mir doppelt schwer -
ich denke, gleich werde ich mir ein Nikotin-pflaster aufkleben.
sitze hier wie paralysiert - auf der einen seite liegen die pflaster - auf der anderen die zigaretten meines freundes ...
im november letzten Jahres hatte ich es mit dem nichtrauchen zwei monate geschafft - dann wurde ich wieder rückfällig.
hatte gerade einen neuen job angefangen - aber parallel eine schwere bronchitis - mein lungenarzt riet mir (natürlich)!! zum aufhören. und vor angst hatte ich es geschafft. zwei Monate. diese beiden monate waren aber nicht geprägt von freudvollen"juhu-ich habe es geschafft" - gedanken - sondern von trauer und sehr negativer Stimmung. irgendwann hielt ich diese stimmung nicht mehr aus. und griff wieder zur zigarette ....
damit begann das spiel wieder von vorne. innerhalb kürzester zeit (die meisten kennen das ja) war ich wieder auf dem level das ich vorher hatte - ein päckchen zigaretten am tag.
seitdem ich wieder rauche verfluche ich mich dafür - und habe solche große angst vor einem erneuten rauchstopp. ich habe solche angst vor den negativen gefühlen, vor der immer währenden kontrolle die man aufrecht erhalten muß um es zu schaffen. vor den anfangs leeren morgenden - dem Gefühl - nichts mache mehr spaß ohne Zigarette. angst vor den rauchenden freunden (und dem falschen neid darüber, das sie es einfach machen) - vor all den ambivalenten Gefühlen, welchen ich mich aussetzen muß. davor, die ersten frühlingsstrahlen nicht mehr genießen zu können - davor, mich so unfrei zu fühen obwohl ich weiß das ich es mit zigarette erst recht sein werde.
ich habe angst vor dem weinen vor Verzweiflung - der stärke, die ich erneut zeigen muß. ich bin in Panik. jedesmal, wenn ich an die nächsten tage denke geht es mir einfach nur schlecht. ich habe richtige angst. manchmal denke ich mir, meine psyche geht kaputt durch das aufhören mit dem rauchen. ich werde depressiv, verliere den Lebensmut, verliere das lachen - von der person die ich eigentlich bin (leider mit Zigarette) - bleibt kaum noch etwas übrig. ich habe das gefühl ich werde in verschiedene stücke gerissen. meine beziehung, freunde - alles wird darunter leiden. wenn ich wieder erneut in depressionen stürzen werde. so als hätte das leben keinen sinn mit zigaretten - aber auch keinen sinn ohne Zigaretten. gefangen wie ein fisch im netz.
nun habe ich meinen job betriebsbedingt vor 14 tagen verloren - bin nun daheim. vorher rauchte ich ca. 1 Päckchen am tag. wenn ich abends nicht weg ging auch weniger - auf der arbeit war rauchverbot - daher habe ich tagsüber kaum geraucht. nun habe ich frei - und kann überall rauchen. mein konsum hat sich in den letzten 14 tagen extrem gesteigert. sitze ich morgens vor dem rechner und suche nach neuen stellenangeboten - ist schon mal eine halbe schachtel weg - und das vor 11:00 Uhr. so geht das nicht.
aber geht es, in so einer situation aufzuhören - ich habe solche angst ohne arbeitsverhältniss zu sein - aus dem normalen leben rauskatapultiert worden zu sein. und dann mit dem rauchen aufzuhören. es wird vielleicht die schlimmste entscheidung werden die ich treffen kann. aber wenn ich so weiter mache, bin ich in weiteren 14 tagen vielleicht schon bei über zwei Päckchen. ich habe nur noch angst. angst vor dem rauchen - angst vor dem nicht-rauchen. alle sagen: in solch einer situation mußt du es dir erst einmal gut gehen lassen - zu dir finden. schauen, wie es dir geht und herausfinden - was du möchtest. aber ich habe einfach nur noch angst - angst, von den zigaretten körperlich krank zu werden - angst, ohne zigaretten psychisch krank zu werden.
ich komme gerade keinen schritt weiter - drehe mich im kreis. von allen carr habe ich alle bücher gelesen - habe auch schon einen nichtraucher-kurs besucht. bin gerade dreißig. was soll ich nur tun.
bin verzweifelt.
Hallo Rhodo!
Zuerst einmal Glückwunsch zum Entschluss, das Rauchen sein zu lassen.
Grundsätzlich gilt, dass alles erlaubt ist, was Dir hilft, das Rauchen zu beenden. Wennn es Pflaster sind, dann bitte.
Keiner sagt, Du sollst Dich unnötig quälen. Dafür sind Hifsmittel da.
Ich bin entsetzt ,wie schlimm es sein kann und welche Ängste ein Leben ,resp. Stunden oder Tage, ohne Zigaretten, auslösen können. Bei mir war das alles so nicht.
Die folgenden Worte hat ein User einem anderen mit auf den Weg gegeben. Finde ich gar nicht so falsch:
Reisse den Altar ab, auf dem Du die Zigarette platziert hast, sonst scheiterst Du. Denke von Stunde zu Stunde und Tag zu Tag und Du wirst sehen , schon bald wird das Gequalme viel weiter weg sein, als es momentan ist.
Ich wünsche Dir, dass Du den Weg beschreitest, ohne Ängste . Vielleicht gehst Du noch mal zum Arzt oder in eine Selbsthilfegruppe.
GlG Maja
Herzlich Willkommen hier. Eine sehr schlaue Idee, dich hier anzumelden.
Auch ich hab mich hier angemeldet, weil ich kurz davor war, den Verstand zu verlieren vor Angst, das Rauchen aufzugeben. Die Zigarette war ja ne tolle Freundin...
Immer da, wenn ich sie brauchte- solange genug Geld für sie da war...
Im Nachhinein kommt mir diese "Freundschaft" ziemlich einseitig vor...
Nikotinersatz- Präparate: auf alle Fälle besser als Zigaretten. Und wenn der Ausstieg dir damit leichter fällt- und vor allem deine Angst etwas im Zaum hält, warum nicht?
Diese Präparate haben hier einigen auf die Beine geholfen, die unter demgleichen Druck wie du standen/ stehen.
Es ist zu schaffen, nur ist der Ausstieg aus der Sucht- und das ist sie, entgegen der weitläufigen Meinung, das Rauchen wäre nur ne schlechte Angewohnheit- leider nicht so einfach wie der Einstieg.
Die Sucht sucht sich ihren Weg... In den Körper, in die Psyche... Wie du es jetzt gerade spürst. Sie suggeriert Verlust, verursacht völlig fehlgeleitete Ängste, überdeckt körperliche Grenzen, verursacht Krankheiten, stiehlt uns Zeit, Geld, Nerven, den Geruchsinn u den Geschmackssinn auch gleich noch mit... Ein Biest durch u durch. Aber nicht unschlagbar!
Das wichtigste: in der ersten Zeit ABLENKUNG. Überleg dir, wohin mit deinen Händen, wenn du eigentlich ne Zigarette rauchen "müsstest".
Ich war auch zu Hause, als ich dieses Unternehmen "aufhören" in Angriff nahm. Und war sehr froh darum. Das ganze Haus erstrahlte quasi in neuem Glanze, da ich putzen als eine ziemlich effektive Ablenkung empfand. Und du glaubst gar nicht, wie viel du schaffst, weil du ja nicht laufend wegen ner Zigarette unterbrichst. ;)
Zusätzlich braucht's Sturheit und auch ein wenig Leidensfähigkeit.
Hier zu schreiben u zu lesen, wenn die (Sehn-) Sucht zu groß wird, hilft auch sehr.
Ich drücke dir die Daumen- ganz feste.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo an Alle,
ich habe gerade alle Antworten auf meinen Post gelesen und bin sehr Dankbar dafür!
Als ich mir eben meinen Post noch einmal durchgelesen habe ist mir erneut klar geworden, was ich für eine große Angst habe.
Denn der "Genuss"-Raucher kann ich nicht mehr sein - dazu ist die Angst und Verwirrung nach jeder Zigarette zu groß.
Ich kann also gar nicht mehr der entspannte Genuss-Raucher sein - das ist vorbei.
Ein entspannter Nichtraucher bin ich aber auch noch nicht.
Ich befinde mich also aktuell auf einer zwischenebene, die sich nicht gut anfühlt.
Gehe ich nach Rechts (Nichtraucher), wird es erst einmal sehr schwer und beängstigend.
Nach Links (entspannter Raucher) - kann ich nicht mehr. Dieses Tor habe ich schon geschlossen.
Da wo ich aktuell bin will ich nicht sein.
Also kann ich doch nur nach rechts gehen - dahin, wo die Angst ist.
Mit der Hoffnung, das es irgendwann heller wird auf dem Weg. Und ich die Angst zurücklasse.
Vielleicht sollte ich mir das Rauchen, die Sucht - wirklich als Person vorstellen.
Eine Freundin, die mir eigentlich gar nicht gut tut - die aus Angst mich zu verlieren, lügen verbreitet die mich davon abhalten einen Schritt nach vorne zu gehen.
ich will es wirklich schaffen ...
Hallo Rhodonit,
ich kann dich sehr gut verstehen, vorallem deine Angst, denn ich habe/hatte die gleiche Angst. Angst vor dem Rauchstopp genauso wie vor dem Weiterrauchen, beides besch...
Seit 4 Tagen bin ich nun rauchfrei, ich wundere mich, dass ich es bis hierhin geschafft habe. Einfach ist es nicht, aber was mir immer wieder hilft, wenn der Gieper nach ner Kippe kommt (gefühlte alle 3 Sekunden *seufz*):
1. ich sage mir vor: NEIN! ICH WILL AUFHÖREN ZU RAUCHEN!
2. Den negativen Gedanken, die mich überfallen, versuche ich die guten gegenüber zu stellen, d.h. ich rufe mir in Erinnerung, warum ich aufhören will. Versuch doch mal, eine Liste zu erstellen mit der Gegenüberstellung deiner Ängste und schlechten Gefühle beim Rauchstopp kontra den positiven guten Gefühlen und Vorstellungen. Das hilft mir auch immer wieder.
3. Da ich zur Zeit auch ohne Arbeit bin, wenn man mal vom Hausfrauendasein absieht, habe ich mir für diese erste Woche ein Ablenkungsprojekt gesucht, bzw. das hat sich glücklich ergeben. Ich habe mich mehrere Stunden am Tag im Freien mit Schleifen und Anstreichen von Holzstellwänden beschäftigt, vielleicht hast du ja irgendetwas Ähnliches, z.B. eine Kommode abschleifen und streichen oder Tapezieren oder irgendetwas anderes Handwerkliches. Das hilft gut als Ablenkung.
4. und fast am wichtigsten: hol dir Hilfe, bzw. sei es nun Nikotinpflaster oder Ähnliches, mach Akupunktur und zusätzlich Hypnose, geh zum Hausarzt und lass dir das Medikament verschreiben, dass beim Aufhören hilft. Ich finde es ungemein wichtig, dass man sich jede Hilfe zukommen lässt, die einem beim Aufhören hilft, ich brauche das auch.
Im Moment versuche ich es mit dem Medikament, funktioniert auch. Da das mein 4. Versuch ist, rauchfrei zu werden, hoffe ich endlich, damit erfolgreich zu sein. Zuvor hatte ich es mit Nikotinpflaster versucht (knapp 1 Jahr rauchfrei, dann Rückfall), Akupunktur (ein paar Tage leider nur), Hypnose (ebenfalls nur ein paar Tage). Meine Erfahrung ist: eine Kombination aus diesen Methoden scheint mir am wirkungsvollsten und hilfreichsten zu sein. Deshalb gehe ich am Montag zur Akupunktur. Und wenn ich hier noch einen guten erfahrenen Hypnotiseur finde, auch dahin. Hauptsache, ich habe das Gefühl, ein paar "Mitstreiter" im Kampf gegen die Sucht an der Seite zu haben.
Ich hoffe und drücke dir die Daumen, dass du deine Angst überwindest und dich dem Kampf gegen die Zigarette stellst, den ersten und wichtigsten/mutigsten Schritt hast du ja schon gemacht meiner Meinung nach: du setzt dich damit auseinander!
Alles Gute,
akiza
Hallo Rhodonit,
ich verzichte auf sämtliche, vermeintlich klugen Ratschläge und versuche, "bei mir zu bleiben" und dir davon zu erzählen, wie ich es -bis hierhin!- geschafft habe.
Jeder Versuch, aufzuhören, ist bei mir gescheitert. Der letzte Versuch, Anfang Juli 2013 hat für mich funktioniert. Vor diesem Anlauf war mir klar: Wenn ich es jetzt nicht schaffe, werde ich rauchen, "bis der Deckel zu geht". Eine weitere Kapitulation hätte ich psychisch nicht ertragen wollen.
Meine Angst vor diesem ersten Tag, vor dieser ERSTEN STUNDE ohne Zigaretten, war extrem. Ich meinte vorher, dass ich gleich wahnsinnig werde. "So muss es sich anfühlen, irre zu werden," dachte ich. Deshalb habe ich jeden Plan aufzuhören, lange lange im Keim erstickt. Rauche ich nicht, werde ich wahnsinnig. Rauche ich werde ich sterben. Keine schöne Auswahl zwischen Wahnsinn oder Tod.
Als ich verstanden hatte, dass Angst zum Prozess dazugehört...erst dann war ich "reif", für meinen Rauchstopp. Erst dann hatte ich eine echte Chance, aufzuhören. Erst dann konnte ich meinen Entschluss fassen: "Es reicht"!
Aus meiner Sicht ist eine gute Vorbereitung auf den Rauchausstieg, auf diese erste, schwierige Zeit, sinnvoll und notwendig. In einer Situation, die dir selbst eher schwer erscheint, den Ausstieg anzugehen, gleicht dieser Ansatz der Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung:"Ich hab ja gleich gewusst, dass ich es dieses Mal nicht schaffe". Verstehst du was ich meine?
Nur wenn du dir eine Chance gibst, hast du eine Chance!!!
Meikel
Hallo,
ich wollte mich noch einmal für die vielen antworten auf meinen Post bedanken und berichten, wie es mir seither ergangen ist.
ich rauche noch. Aber - ich habe seitdem ich den ersten Post schrieb von ca. 31 Zigaretten am Tag auf seither nur noch 5 Zigaretten reduziert!!
Das heißt - habe ich vorher keine Situation am Tag ohne Zigarette geschafft (vor allem, seitdem ich zu Hause bin und nicht mehr arbeite) - schaffe ich es, mir aktuell Lücken einzubauen.
D.h. ich verlasse das Haus ohne Zigaretten. Halte mich nicht mehr in der Küche auf.
(Der Raum in der Wohnung, in welchem wir rauchen. Die anderen Zimmer sind rauchfrei)
... und ich bemerke, das es mir aktuell gar nicht so schwer fällt. Die erste große Angsthürde ist Überwunden.
Ich schaffe es, Tätigkeiten ohne Zigarette auszuüben - obwohl mich aktuell keiner daran hindern würde, nonstop zu rauchen.
Es ärgert mich natürlich extrem, das es aktuell noch 5 Zigaretten sind, aber ich fühle mich nicht mehr so hilflos.
Ich habe ein 2000-Teile Puzzle angefangen - und damit sind aktuell meine Hände erst einmal beschäftigt ....
Am schwertsten ist es für mich, die erste Zigarette am Morgen nicht zu rauchen. Diese habe ich die letzten Tage ca. 1 Stunde nach hinten verschoben.
Ob ich es morgen schaffe die Zigaretten komplett wegzulassen?
von ca. 31 auf 5. Das ist doch schon einmal ein Anfang ...
LG,
Rhodonit
Hallo rhodonit,
schön, wieder mal einen aktuellen Status von dir zu lesen.
Ich finde deine Methode, zunächst die Menge deines Pensums so drastisch zu reduzieren, hervorragend! Maximal 5 Stück am Tag, habe ich das richtig verstanden?
Damit lernt dein Suchtgedächtnis, die vielen einzelnen Situationen von der Zigarette abzukoppeln. Und oberdrein machst du die Erfahrung, dass die allermeisten Situationen auch ohne Zigarette möglich sind. Ich stelle mir vor, dass dir das unheimlich gegen deine Angst, komplett auf das Rauchen zu verzichten, hilft, oder?
Deine Methode macht natürlich nur dann Sinn, wenn du sie als Vorstufe zum Rauchstopp, also dem kompletten Verzicht auf das Rauchen verstehst. Könntest du dich in diesem Zusammenhang vielleicht einmal mit den Fragen auseinandersetzen:
1. Welche Situationen sind es, in denen ich zur Zeit die Zigarette benötige?
2. Was könnte ich in der jeweiligen Situation tun, statt zu rauchen?
3. Was wäre in meiner Vorstellung das Schlimmste, das mir ohne diese 5 Zigs passieren würde?
Du merkst, rauchfrei zu werden, hat mit "Arbeit" zu tun, der Arbeit an sich selbst. Aber du weißt aus diesem Forum, dass es viele, viele vor dir geschafft haben. Auch sogenannte "hoffnungslose Fälle" schaffen das. Du kannst das auch!
Stichwort "Arbeit": Hast du eine Chance, etwas gegen deine Arbeitslosigkeit zu unternehmen? Da ich deine Begleitumstände nicht kenne, wollte ich einfach mal so blöd fragen...
Halten wir also bis hierhin fest: Der selten vorkommende Halbedelstein (Wikipedia) raucht derzeit maximal 5 Zigaretten am Tag und will, mit unser aller Unterstützung, den Weg in ein rauchfreies Leben beginnen. Kann man das so, zusammenfassend, sagen?
Liebe Grüsse an dich
Meikel
übrigens:
Falls du heute Abend nix vorhast, ab 20:00 trifft man sich hier im Chat. Magste mal probieren?
Hallo Meikel,
… jetzt habe ich so viel geschrieben und dann ist mein Computer abgestürzt
… natürlich hatte ich den Text nicht gesichert. Bravo!
Ja, das ist doch eine gute Idee - Ich schaue heute Abend beim Chat vorbei.
Bin gespannt!
Lieben Gruß,
Rhodonit