Ich muß es schaffen

Ich möchte mich vorstellen.
Mein Name ist Ralf, bin 59 Jahre, rauche seit 30 Jahren. Die Versuche mit dem Rauchen aufzuhören kann ich nicht mehr zählen.
Im Juni dieses Jahres bekam ich die Quittung für mein verräuchertes Leben.
Koronare Herzerkrankung, Herz OP. Ich habe jetzt eine Herzklappenprothese und zwei Bypässe am Herzen.
Ich habe 6 Wochen weder in der Klinik noch während der Reha geraucht!
Wieder zu Hause brachten mich Probleme mit meiner inzwischen Ex-Partnerin und andere Sorgen wieder an den Glimmstengel.
Neben diesem Onlineprogramm habe ich mich auch ab Montag bei einer Suchtberatungsstelle angemeldet.
Ich muss es endlich schaffen und durchhalten! Denn meine Gesundheit geht schon wieder den Bach herunter.
Freundliche Grüße.

Hallo Ralf,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns.

Bei dir fällt mir sehr angenehm auf, dass du mehrgleisig fährst: Online-Programm hier [u]und[/u] Suchtberatungsstelle. Das finde ich echt klasse und der Schwere deiner Erkrankung am Herzen angemessen.

In Notsituationen ( bei mir sind das immer heftige Gefühle, bei dir anscheinend ähnlich auch ) kannst du auch zusätzlich hier die Hotline anrufen unter 01805/0313131. Ich hatte und habe immer ein Notfallkärtchen bei mir, da steht auch diese Telefonnummer mit sehr netten Profis in Bezug auf rauchfreies Leben darauf.

Du kannst dir das Starterpaket hier bestellen, da gibt es einen lustigen Kalender mit Comiczeichnungen und coolen Sprüchen, mir hat er gut getan.

Vielleicht hilft dir auch ein Satz für dich selbst, der deine Motivation benennt: z.B. ich will noch ein paar Jahre selbst mit Herzklappenprothese und zwei Bypässen leben und Schönes erleben.

Welche Interessen und Hobbys hast du denn? Oder wäre eine Reise vom gesparten Geld ein lohnenswertes Ziel? Oder etwas für dein Sportprogramm? Ich vermute, dass du Herzsport betreibst?

Bin gespannt auf Nachricht von dir und drücke dir für deinen Start die Daumen

Herzlich

Andrea

P.S. was mir jetzt nicht klar ist: ist am Montag auch dein erster Rauchfreitag oder ist da erst "nur" der Suchtberatungsstellentermin?

Hallo Ralf,

ja, da hast du weiß Gott genug zu tun mit Haus und Garten. Ich weiß das von meinem Bruder und von meiner Schwester. Am Ende aufgehört mit Reparaturen und Gartenarbeit heißt am Anfang wieder von Neuem loslegen. Du hast somit vielfältige Ablenkungsmöglichkeiten lenkung:und kannst dich auch körperlich austoben (Rasenmähen stelle ich mir sehr anstrengend vor).

Und Ablenken ist neben viel Trinken für mich während der Einstiegszeit in die Rauchfreiheit gaaaaanz wichtig gewesen. Und wie du hatte ich mit meinen unzähligen Aufhörversuchen auch Bammel davor, auf Dauer nicht rauchfrei bleiben zu können. Doch wie du siehst, es funktioniert.

Mich persönlich schützt langfristig zweierlei:
Einmal lernen mit Stress, Ärger, heftigen Gefühlen umzugehen. Das gelingt mir mit Atemübungen und mit gründlicher Vorbereitung von gefährlichen Situationen: Was mache ich, wenn ich große Sorgen habe? Da hilft dir der Psychologe der Suchtberatung bestimmt gut.
Zum Zweiten ist es die Zugehörigkeit hier zur Rauchfreigemeinschaft. [color=blue]Wir hier [/color][color=blue] rauchen nicht mehr bzw. lernen miteinander, rauchfrei zu leben.[/color] Schreibe hier viel, lese hier viel, das ist meine Empfehlung. Und auf Dauer reicht dann immer mal wieder hier vorbeizuschauen, um sich auf Dauer von der Gemeinschaft gestärkt zu fühlen.

Doch jetzt wünsche ich dir erst mal für Morgen ein guten Start.

Herzliche Grüße
Andrea

Hallo,
am Sonntag um 15:00 Uhr war die letzte Zigarettenschachtel leer! Hmm..? noch 9 Stunden bis zum selbstgesetzten Termin. Also raus aus dem Hausanzug, rein in die Straßenklamotten, ab ins Auto, 7km bis zur Tanke....... So hätte es passieren können!

Manchmal ist Faulheit nützlich. Statt dessen hab ich mir ein Bier aus dem Keller geholt (Autofahren ist nun passee). Der Ausstieg begann Sonntag 15:00.

Der Montag verlief ruhig. Gelegentlich starkes Rauchverlangen habe ich mit Hausarbeit abgewürgt.
Sonstige Entzugserscheinungen habe ich noch nie bemerkt.

Suchtberatung des Gesundheitsamt in TF. Vergesst es! Hier wird niemandem geholfen, außer dem Telefonanbieter. Ist telefonieren auch eine Sucht?

1. Anruf am Freitag gegen 13 Uhr: Der Sozialarbeiter ist außer Haus versuchen sie es am Montag.
2. Anruf am Montag gegen 10 Uhr: Der Mitarbeiter spricht gerade, bitte rufen sie in einer halben Stunde nochmal an.
3. Anruf am Montag gegen 11 Uhr: Der Mitarbeiter spricht gerade, bitte rufen sie später an, ich gebe ihnen die Durchwahlnummer 03371.......
4. Anruf am Montag gegen 14 Uhr: Das Telefon klingelt und klingelt …...
5. Anruf am Dienstag gegen 9 Uhr: Das Telefon.....(siehe oben!)

Auf diese Hilfe kann ich verzichten! Aber ich habe dabei nicht geraucht!

Heute der Tag 2 . Ich könnte ja schon wieder...., aber die Tanke ist immer noch 7km entfernt.
So ist es wenn man im Wald wohnt.

Nikotinfreie Grüße von Ralf

Hallo ManyLu,
diese Rauchfrei-Telefonnummer habe ich schon längst in meinem Handy gespeichert.

Wenn ich eines Tages, mit geweiteten Pupillen auf die Zigarettenschachtel in meiner Hand starre, während die andere Hand mit zitternden Fingern nach dem Feuerzeug kramt. Hoffe ich, das ich als Erstes mein Handy zwischen die Finger bekomme!

Danke für Tipps und Grüße,

von Ralf der gerade eine kurze Pause beim Rasenmähen macht.