Ich hätte nie gedacht, dass es mich psychisch so runter zieht...

Verfasst am: 20.11.2017, 16:41
Stephanie79
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Hallo liebe Foren- Gemeinde,

mein Name ist Stephanie, ich bin 38 J. alt und seit dem 3.11.2017 komplett rauchfrei. Auslöser dafür war einerseits eine Angina, andereseits bin in der Nacht zuvor panisch aufgewacht und dachte nur: "Was tu ich meiner Lunge nur an"! Ich hatte plötzlich irre Angst davor, dass wenn ich den Absprung nicht rechtzeitig schaffe, ich irgendwann an irgendeiner Lungenkrankheit sterben werde... Geraucht habe ich gut 20 Jahre. Eine Schachtel reichte für 2 Tage.

Eigentlich sollte ich sehr stolz sein dass ich es, trotz mehrerer Versuchungen, geschafft habe standhaft zu bleiben. Und doch habe ich noch immer das Gefühl, dass mir etwas weg genommen wurde. Ich will diese blöden Zigaretten nicht vermissen und ich weiß genau, wie sehr ich es bereuen würde wenn ich doch einen Rückfall erleide. Körperlich hatte ich kaum Beschwerden, ich brauche noch nicht einmal mehr Nicorette. Seit fast zwei Wochen bin ich psychisch aber sehr angeschlagen, sehr weinerlich, sehr sensibel und irgendwie hoffnungslos...

Ich frage mich nun, ob das durch den Entzug zustande kommt? Ich bin gerade sehr verzweifelt- auch weil ich von meinem Partner nicht wirklich die emotionale Unterstützung bekomme, die ich so sehr bräuchte.

Liebe Grüße,

Stephanie

P.s.: Leider klappt es nicht, dass mit einem Rauchfrei- Lotsen in Kontakt komme. Ich bekomme mich nicht eingeloggt, bzw. die Seite nimmt meinen Login nicht an???

Verfasst am: 20.11.2017, 16:47
Stephanie79
Stephanie79
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Vielleicht noch kurz zu meinem ehemaligen Rauchverhalten: Ich war nie nur Genuss- Raucher, sondern vor allem in stressigen Situationen habe ich oft zur Zigarette gegriffen. In der ersten Minute spürte ich Erleichterung, im nächsten Moment merkte ich aber dass, obwohl ich zwar rauche, mein Problem aber immer noch genau so da ist. Mit diesem Gedanken, dass das Rauchen ja das Problem nicht löst, versuche ich michg dann immer wieder abzulenken. Zunehmend geht es besser damit, nicht mehr so häufig an die Zigarette zu denken. Mehr zu schaffen macht mir meine Psyche! Ich hatte schon einmal eine Depression, aber das war noch zu meinen Rauch- Zeiten...

Verfasst am: 20.11.2017, 17:37
frido
frido
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Hallo Stephanie,
herzlichen willkommen in der Gemeinschaft der Nicht mehr Raucher

Du bist ja schon 17 Tage rauchfrei. Das ist doch schon eine starke Nummer!
Auf jeden Fall bist Du hier richtig und hier wirst Du auch Menschen finden die Dich unterstützen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mich mein direktes Umfeld zu keiner Zeit irgendwie unterstützt hat. Diesen Weg geh ich allein, habe aber zum Glück die Menschen hier entdeckt.
Ich wäre nicht so weit gekommen.... Danke an alle. Du wirst sie auch kennen lernen.
Ach ja, und ihn
brauchst Du. Er ist so geduldig. Hat mir auch jemand zu Beginn geschenkt.
Wir lesen uns.
Liebe Grüße Herta

Verfasst am: 20.11.2017, 18:04
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Stephanie,

Erst einmal herzlich Willkommen hier in der Gemeinschaft und Gratulation zu deinen ersten [color=red]17 Tagen[/color].

Darf ich erst schon mal mit der Tür ins Haus fallen. Hast du vor dem Rauchstopp schon Panikattacken und Ängste gehabt? Kennst du dies aus deiner Vergangenheit? Wo kommen sie her? Hast du darüber schon mal mit deinem Arzt des Vertrauens gesprochen?

Ja das Gefühl des Verlusts kennen hier auch viele. Auch das Tal der Tränen und Sensibilität gehören für den ein oder anderen zu den Entzugserscheinungen. Nach 2 Wochen dieser Gefühle möchte ich dir ans Herz legen, dies doch mal mit deinem Arzt zu besprechen.

So war die Zigarette doch immer unser Selentröster, Ärger konnten wir damit runterspülen und abends zum Feierabend eine Gemütlichkeitszigarette, sie gab uns Halt und vorgegaukelte Sicherheit. Wir haben ihr viel Raum in unserem Leben eingeräumt. Ihr die Macht über uns gegeben. Aber willst du den Raum der Zigarette überlassen oder selber bestimmen, was du damit machst. Natürlich ist die erste Zeit schwer. Jede Situation in der wir die Zigarette vermeintlich gebraucht haben müssen wir nun neu strukturieren.

Was kann uns Trösten? Was hilft dabei? Was können wir machen? In erster Linie ganz viel [color=purple]„gut für uns selber Sorgen“. Was tut mir Gut[/color] ist hier die Frage. [color=purple]Womit kann ich mich Verwöhnen[/color]?

Wie wäre es mit eine Verwöhn Bad bei dem Wetter, eine Massage, ein schöne Raum Duft aus Ätherischen Ölen….. Was fällt dir noch ein?

Was auch zur Trennung von der Zigarette hilfreich sein kann, ist einen Abschiedsbrief für die Zigarette schreiben.

Sorge bitte gut für dich. Hast du Unterstützung in deinem Projekt?
Ich freue mich von dir zu lesen.

LG Bine

Verfasst am: 20.11.2017, 20:21
Stephanie79
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Ich danke euch allen so sehr!

Ich werde morgen sehr gerne auf eure Fragen eingehen.

Ich komme gerade vom Arzt. Bin so erschöpft. Wollte meine Lungenwerte checken lassen und über meine psychischen Beschwerden sprechen. Mein Arzt, der meine Vorgeschichte kennt, hat mir ein Antidepressivum verschrieben und mir eine Überweisung zum Psychater ausgestellt. Er sieht die Depression nicht als Begleiterscheinung des Entzugs, sondern als eigenständiges Problem. Das letzte Jahr hat sehr an meinen Nerven gezerrt... Aber er sagte auch, dass das Rauchen die Symptome einer Depression abmildern können. Und da die Zigaretten fehlen, kommt diese Erkrankung jetzt richtig zum Vorschein.

Verfasst am: 21.11.2017, 10:40
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Guten Morgen Stephanie,

Das hast du gut gemacht, dir direkt Hilfe zu holen. Er hat schon Recht, dass ein Rauch stopp die Symptome einer Depression verstärken kann. Das Nikotin hat an den Andockstellen im Gehirn für GLÜCK gesessen, nun fällt es ja weg und der Körper braucht eine Zeit um die Hormone Serotonin und Dopamin (die für das Glücksgefühl zuständig) wieder herzustellen. Wichtig ist jetzt auch, dir ganz viel gutes zu tun. Auf dich zu achten. Dir Freude zu bereiten, dich zu verwöhnen.

LG Bine

Verfasst am: 22.11.2017, 10:26
Stephanie79
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[quote="rauchfrei-lotsin-bine"] Das Nikotin hat an den Andockstellen im Gehirn für GLÜCK gesessen, nun fällt es ja weg und der Körper braucht eine Zeit um die Hormone Serotonin und Dopamin (die für das Glücksgefühl zuständig) wieder herzustellen. Wichtig ist jetzt auch, dir ganz viel gutes zu tun. Auf dich zu achten...[/quote]

Liebe Bine,

danke für so viel wertvolle Information! Nun verstehe auch viel besser die Zusammenhänge.

Aber eigentlich ist das schon sehr gemein, oder? Da versucht man dem Körper etwas Gutes zu tun und wird dann so "bestraft". Naja, ich sehe das im Moment viell. noch so, weil bei mir noch alles ganz frisch ist und ich mit dem Antidepressivum erst gestern begonnen habe.

Nun versuche ich positiv in die Zukunft zu sehen...

Nikotin sollte verboten werden!

Liebe Grüße,

Steffi

Verfasst am: 22.11.2017, 10:42
Stephanie79
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Euch allen lieben Dank für so viel Zuspruch und emotionale Stütze!

@ Bine, Aki und Frido: Wie geht es auch nach so vielen rauchfreien Tagen? Ist das Verlangen nach einer Zigarette noch da, oder habt ihr den bösen Glimmstengel schon vergessen?

Verfasst am: 22.11.2017, 11:30
Stephanie79
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Hallo Booty,

deine rauchfreien Tage kann ich nicht einholen, aber dich vielleicht beim Joggen

Grüßle, Steffi

Verfasst am: 22.11.2017, 11:51
Stephanie79
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Oh weia, hoffe ich bin dir mit meinem Scherz gerade nicht zu nahe getreten, liebe Booty?