Holpriger Start
Hallo zusammen,
letztes Wochenende wollte ich eigentlich schon aufhören, hatte mich mit einer Broschüre der deutschen Krebshilfe auf den Rauchstopptag vorbereitet. Das Nichtrauchen hat dann auch von Samstag bis Sonntag nachmittag geklappt. Dann kam aber leider wieder ( wie so oft bei meinen unzähligen Versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören) dieser übermächtige Gedanke "Sch.. was drauf, geh dir Kippen kaufen". Gedacht - getan. Dabei war ich mir am Samstag so sicher, dass ich es dieses Mal schaffen würde. Nachdem ich dann am Sonntag geraucht hatte, war ich natürlich frustriert, weil nach wie vor der Wunsch, nicht mehr zu rauchen, große war. Ich also ab ins Internet auf diese Seite hier. Dann noch mal Rauchstopp-Tag für heute vorgenommen. Gestern kurz vor 0.00 Uhr letzte Kippe geraucht und alle Utensilien weggeschmissen. Heute vormittag wieder dieser übermächtige Gedanke - wieder Kippen gekauft und geraucht. Dann wieder gedacht, dass kann doch nicht sein. Dann Kippen wieder weggeschmissen und nun versuche ich erstmals den Rauchstopp mit Hilfe von Nikotinpflastern. Hab seit heute 12.00 Uhr nicht mehr geraucht und der Suchtdruck ist relativ gering. Ich hoffe, der übermächtige Gedanke wird sich morgen nicht wieder einstellen. Falls ich dank der Nikotinpflaster nun doch durchhalten werde, würde mich interessieren, ob hier jemand Erfahrungen damit gemacht hat. Insbesondere stellt sich mir die Frage, wenn dann irgendwann das Ende der Nikotinzufuhr erreicht ist, wie sieht es dann mit dem Verlangen nach der Zigarette aus?
Beste Grüße,
Kimme
Hallo Kimme,
herzlich willkommen an Bord! Ich freu mich daß Du hergefunden hast und beglückwünsche Dich zu Deinem bereits erfolgten Ausstieg. Bitte mach Dir keinen Kopf wegen des holprigen Starts. Denn sieh mal, die Sucht ist so fies und stark in uns verwurzelt. Da ist es doch nicht verwunderlich, daß man auch mal stolpert und erstmal herausfinden muß, welcher für den jeweiligen Aufhörer der erfolgversprechendste Weg ist. Vielleicht ist es für Dich ja dieser über die Nikotinpflaster. Wie ist es Dir nun heute damit ergangen?
Aus eigener Erfahrung kann ich zu Nikotinersatzprodukten nicht so viel sagen, da ich ohne Hilfsmittel ausgestiegen bin. Aber ich möchte Dir mal was zum Lesen dazu an die Hand geben:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/nikotinersatztherapie/
Was die Ersatzprodukte leisten, ist, den Entzug vom Stoff etwas sanfter zu gestalten. Was sie jedoch nicht können, ist es, eintrainierte Rauchersituationen auszuradieren. Das muß der Aufhörer selber bewußt tun, um nach dem Absetzen der Nikotinersatzprodukte nicht wieder übermächtiges Verlangen in einschlägigen Situationen zu verspüren. Und ab da kann ich wieder mitreden:
Welche Situationen oder Gefühlslagen sind es, in denen Du immer geraucht hast? Versuche, sie anders zu gestalten und zu bewältigen. War es zum morgendlichen Kaffee? Trinke ihn in der nächsten Zeit woanders, oder versuch es mit Tee. Die Pause in der Arbeit? Meide die Raucherecke und trinke lieber ein Glas Wasser oder Saftschorle. War es ein bestimmter Fußweg? Nimm einen anderen. Oder waren es Emotionen wie Frust, Ärger oder auch Freude? Was kannst Du tun, statt zu rauchen: Kaugummi kauen? Einen Relaxball kneten? Eine Atemübung? Die bewußte Änderung dieser Situationen kann Dir das Rauchen dabei wieder "abtrainieren". Und das ist auch Voraussetzung dafür, daß Du nach dem Absetzen der Pflaster Verlangensattacken nicht so arg ausgesetzt bist. Du hältst sonst nur die körperlichen Entzugserscheinungen in Schach, besiegst aber nicht die psychische Abhängigkeit.
Wenn Du Interesse hast: am Dienstag von 20.00 bis 22.00 Uhr ist Chat, da könntest Du Dich sicherlich auch austauschen. Wenn das was für Dich ist, schau doch gern vorbei!
Sag mal hast Du vielleicht Lust, uns etwas mehr über Dich zu erzählen? Wie lange hast Du denn geraucht, und wie viel? Und welche Motive hast Du jetzt damit aufzuhören? Natürlich nur wenn Du Lust hast, aber ich finde es immer ganz hilfreich, etwas mehr zu lesen, denn dann finden Dich auch Mitaufhörer mit ähnlichen Raucherkarrieren und könnten Dir dann aus eigener Erfahrung ein wenig unter die Arme greifen.
Ich wünsche Dir in jedem Fall erstmal viel Erfolg bei Deinem Unternehmen Rauchfrei und hoffe, bald wieder von Dir zu lesen und zu erfahren, wie es Dir so geht. Freundliche Grüsse sendet Dir
Lydia
Hallo Lydia,
dank dir für deine Reaktion und das, was du geschrieben hast. Kurz zu mir: Seit über dreißig Jahren Raucherin, zuletzt 40 Zigaretten am Tag. Seit über 10 Jahren versuche ich auf unterschiedlichstem Weg, mit dem Rauchen aufzuhören. Ich glaube, es gibt fast nichts, was ich nicht schon ausprobiert habe. Alan Carr gelesen, Rauchfrei in 10 Schritten, Hypnose, implantierte Akkupunkturnadeln, diverse Tagesseminare,... Meistens habe ich nicht länger als einige Stunden durchgehalten. Selbst das mit dem Nikotinpflaster habe ich schon versucht, auch erfolglos. Bei diesem Versuch war mein Rauchstopp allerdings nicht in so ein Programm wie dem der BzgA oder der Broschüre der Deutschen Krebshilfe eingebunden, sondern ich hab einfach blauäugig gedacht: "Pflaster aufkleben, den festen Willen haben und dann klappt das schon". Hat aber nicht geklappt.
Zur Zeit bin ich ganz zuversichtlich. Es hat sich bislang nicht der unbändige Wunsch eingestellt, zum nächsten Kiosk zu gehen und wieder Zigaretten zu kaufen. Und das ist neu. Bislang war bei meinen Rauchstoppversuchen immer nach ein paar Stunden diese enorme Suchtdruck, dem ich nicht wiederstehen konnte. Scheinbar sorgt das Nikotinpflaster dafür, das es dieses Mal nicht so schlimm ist. Der Gedanke ans Rauchen kommt immer wieder zwischendurch da, aber den kann ich gut wegschieben. Mit ein paar Routinen breche ich gerade: Ich lass das überwiegend mit dem Kaffee, auf Alkohol verzichte ich ganz. Ansonsten gibt es genug Vorräte an Wasser, Salzstangen, Rohkost, Kaugummis, etc.
Heute nachmittag - in der Sonne - war ich geradewegs in einer Euphorie. Ich war extrem glücklich darüber, dass sich nach mehr als 24 Std. ohne Kippe dieser Suchtdruck nicht wie bisher eingestellt hat. Immer wieder kam mir der Gedanke: Das war's jetzt, das war mein Weg, von der Sucht loszukommen, jetzt hab ich ihn endlich gefunden. Gleichzeitig meldete sich aber eine warnende Stimme aus dem Off: So leicht kann das doch gar nicht sein, da ist bestimmt ein Haken dran. Ich bleibe also in Erwartungshaltung, dass es noch echt schwer werden kann.
Dank dir übrigens für den Hinweis, dass die psychische Abhängigkeit auch noch bearbeitet werden muss. Zur Zeit habe ich keine Idee, wie es sich in einigen Wochen, wenn ich dann das letzte Nikotinpflaster entfernt habe, darstellen wird mit meiner Sucht. Ich hoffe, ich werde die Zeit gut nutzen zum Entkoppeln.
Beste Grüße und danke noch einmal,
Kimme
P.S.: Habe gerade erst gesehen, dass bei mir hier steht, dass ich schon seit 7 Tagen rauchfrei bin. Da stimmt irgendwas nicht. Bin erst seit gestern rauchfrei.
Hallo Komme.
Auch ich möchte kurz guten Tag sagen. Ich habe auch mehrere Abläufe gebraucht. In den ersten Tagen habe ich mir immer, wenn der Schmacht kam, gesagt: Nein, jetzt habe ich bereits ..... Stunden geschafft. Ich rauche jetzt nicht, mache mir damit alles Erreichte kaputt und muss dann wieder bei Null anfangen. Nein tue ich nicht!
Halte durch, es lohnt sich. Drücke Dir die Daumen! Motivierende Grüsse Gaby
Sorry , sollte Kimme heißen....
Hallo Kimme, herzlich Willkommen.
Ich habe damals den Ausstieg ebenfalls mit Pflastern geschafft, ich war starker Raucher und alle Versuche ohne Hilfsmittel brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Wichtig bei den Pflastern ist, dass man sie genau nach Vorschrift nimmt. Ich habe zuerst die Starke, dann die mittlere und eben zum Schluss die geringste Dosis genommen. Ich habe immer auf einem Sonntag die Umstellung gemacht, falls es doch Attacken geben sollte. Das war für mich der richtige Weg.
Ich habe mich vorher reichlich Informiert über den Ausstieg und habe z. B. das kostenlose Starterpaket bestellt, besonders der Knetball darin ist ganz gut. damit die Hände beschäftig sind. Bestellen kannst Du es hier: http://www.bzga.de/botmed_31350100.html
Der Entzug verläuft fast immer in Wellen, bei Attacken muss man sich schnell ablenken um auf andere Gedanken zu kommen. Egal ob Sport, Hobby... Hauptsache andere Gedanken.
Bei weiteren Fragen helfen wir Dir gerne. Morgen Abend ist hier übrigens von 20-22 Uhr ein Chat, vielleicht magst Du ja kommen.
Viele Grüße
Andreas
Guten Morgen Gaby, danke für deine motivierenden Worte. Deinen "Schlachtruf" werde ich beherzigen, sobald sich meldet.
Guten Morgen, Andreas. Fein - einer mit Erfahrungen hinsichtlich Nikotinpflastern. Das mit dem Wechsel der Dosis an Sonntagen werde ich mir merken. Mich würde noch interessieren, ob du dich erinnerst, wie es war, als du die Pflaster irgendwann dann ja weggelassen hast. Hat sich da noch einmal verstärktes Verlangen eingestellt?
Die Pflaster nehme ich genau nach Anweisung - hab zwar gestern in meiner Euphorie gedacht, dass ich die nicht mehr lange brauche, hab mich dann aber vom Verstand leiten lassen und mir gesagt, sicher ist sicher, du ziehst jetzt das volle Programm mit 8 - 12 Wochen Nikotinpflaster durch.
Danke auch für den Hinweis mit dem Chat - wenn nix dazwischen kommt, bin ich dabei.
Liebe Grüße,
Kimme
Hallo Kimme,
ich habe auch mit Pflastern aufgehört und hatte auch unheimliche Angst vor dem letzten Tag mit Pflaster!
Also ich hatte mir für den Notfall nochmal Nikotinbonbons geholt. Hab gedacht, falls das Pflaster weg ist, und dann so ein Druckmoment kommen sollte, dann hab ich das zu lutschen. Ich hab es aber dann gar nicht mehr gebraucht.
Also die letzten Pflaster (10mg) hab ich alle paar Tage eine Ecke mehr vom Pflaster abgeschnitten. Nach 2 Wochen hatte ich dann nur noch einen dünnen Streifen auf dem Arm kleben. Ich habe so gar nichts vom runter dosieren oder als dann gar kein Pflaster mehr drauf war, gemerkt.
War echt alles so wie mit Pflaster und ich denke, die Bonbons für den Notfall haben mich beruhigt. Also 10 mg ist ja nicht viel. Das spielt sich dann glaube ich mehr im Kopf ab. Ich würde mich auf jeden Fall nicht verrückt machen, wegen der Dauer der Nikotinpflaster. Sie sind ja schon mal um einiges billiger als Zigaretten. Wenn du sie in einer Onlineapotheke bestellst, kannst du auch nochmal einiges sparen.
Ich wünsche dir viel Erfolg weiterhin.
Liebe Grüße
Katja
Hallo Katja,
dank dir für die unterstützenden Worte. Der Tipp mit dem Pflasterminimieren ist sehr gut, ist für mich plausibel, so kann's gelingen. Den werde ich auf jeden Fall beherzigen, wenn's denn soweit ist.
Hallo Youngblood,
heute Tag 2 1/2 - der war schon etwas schwerer als gestern. Unzählige Situationen mit dem kurzen Gedanken "Jetzt 'ne Kippe'. Aber sofort war der Gegengedanke da "Denk dran, wie wichtig es dir zuletzt war, als du noch geraucht hast, das Aufhören endlich zu schaffen". Diese Wichtigkeit ist mir zur Zeit noch sehr präsent und deswegen hat das heute gut geklappt, den Gedanken an die Kippe schnell wieder bei Seite zu schieben. Ich wünsch dir, dass dein zweiter Tag ähnlich unproblematisch läuft. Auch dir ein Danke für deine unterstützenden Worte.
LG,
Kimme
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Guten Morgen Gaby, danke für deine motivierenden Worte. Deinen "Schlachtruf" werde ich beherzigen, sobald sich meldet.
Guten Morgen, Andreas. Fein - einer mit Erfahrungen hinsichtlich Nikotinpflastern. Das mit dem Wechsel der Dosis an Sonntagen werde ich mir merken. Mich würde noch interessieren, ob du dich erinnerst, wie es war, als du die Pflaster irgendwann dann ja weggelassen hast. Hat sich da noch einmal verstärktes Verlangen eingestellt?
Die Pflaster nehme ich genau nach Anweisung - hab zwar gestern in meiner Euphorie gedacht, dass ich die nicht mehr lange brauche, hab mich dann aber vom Verstand leiten lassen und mir gesagt, sicher ist sicher, du ziehst jetzt das volle Programm mit 8 - 12 Wochen Nikotinpflaster durch.
Danke auch für den Hinweis mit dem Chat - wenn nix dazwischen kommt, bin ich dabei.
Liebe Grüße,
Kimme
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Hallo Kimme, mit jeder Reduzierung stellt sich schon ein leicht erhöhtes Verlangen ein. Deswegen habe ich es ja auf den Sonntag gelegt. Als dann die Pflaster ganz weg waren, war es ähnlich. Bei mir hat es sich in gesteigerter Nervosität gezeigt, wo ich dann wieder den Knetball genommen habe und viel Spazieren war. Die erste Dosis an Pflastern habe ich drei Wochen genommen, das hat auch den Vorteil, das man Alternativen für den Alltag einfallen lassen kann. Denn gerade in den Momenten, wo man sonst immer geraucht hat, fiel es schon schwierig. Lieber die Pflaster etwas länger nehmen, das erhöht die Chancen enorm.
Wäre schön, wenn wir uns heute Abend treffen würden.
Viele Grüße
Andreas