Hoffnung - Ein Raucher stellt sich vor
Liebe Mitstreiter,
schon der Begriff "Mitstreiter", den ich gewählt habe, zeigt, dass ich es negativ besetze, mich mit dem Nichtrauchen auseinanderzusetzen. Ich habe eine wohl typische Raucherhistorie - rauche seit ich 16 bin (jetzt 47), lange Jahre regelmäßig geraucht, dann immer wieder aufgehört, einmal 3 Jahre, 1 Jahr, 6 Monate. In den Ferien kann ich ohne Probleme 2-3 Wochen ohne ein Verlangen nach einer Zigarette sein. Kaum im Büro zurück, wird wieder geraucht. Zeigt, dass ich schon lange des Rauchens überdrüssig bin, aber auch, dass die Nichtraucherphasen immer kürzer werden und es mir offensichtlich immer schwerer fällt, dauerhaft aufzuhören. Kaum geht es mir körperlich und geistig wieder super, habe ich wieder angefangen - denn jetzt bin ich ja drüber weg und kann es kontrollieren......
Nun ist es wieder soweit - mein Wille ist da, am 01.08. aufzuhöhren. Ich hoffe und würde beten, wenn ich gläubig wäre, dass es mir nun gelänge! Ich habe Angst davor, erneut zu scheitern, Angst davor, mich einfach gehen zu lassen und hinzunehmen, dass ich immer rauchen werde - Ich will das nicht, aber das Gefühl ist da. Hilft nix, muss da durch und hoffen.
Drückt mir bitte die Daumen!!!!!!
An alle, die auch noch Hoffnung haben!
Hallo Advokat,
willkommen im besten Nichtraucherforum unter Gottes Sonne und Glückwunsch zu deinem Entschluß, ab 1.8. rauchfrei zu leben. "FREI"... kannst du dich noch zurückerinnern, was das für ein tolles Gefühl war?
Hier findest du praktisch rund um die Uhr Unterstützung durch Menschen, die genau wie du diesen Weg gehen. Dies ist das Grundprinzip dieser Seite: Jeder ist für jeden da.
Hier auf der Seite kannst du dir im Zuge deiner Vorbereitung jede Menge Tipps anlesen. Darüber hinaus gibt ein sehr gutes Buch, das schon vielen beim Ausstieg geholfen hat, als kostenfreien download. "Nie mehr einen einzigen Zug" von Joel Spitzer. Schau's dir doch mal an.
Gibt es denn Menschen in deinem Umfeld, die dich in deinem Vorhaben unterstützen werden?
Eine gewisse "Angst zu scheitern" halte ich für so was von normal. Sich von einem langjährigen Begleiter und Freund in allen Lebenslagen zu verabschieden, lässt solche Gefühle leicht aufkommen. Aber, mal unter uns, was ist das denn für ein "Freund", der dich nur einen Haufen Geld kostet, deine Gesundheit zerstört und dich zu seinem Sklaven macht? Weg mit ihm, du wirst ihn nicht mehr brauchen!
Für deine "Problemzone Arbeitsplatz" solltest du dir schon jetzt Alternativen zurechtlegen. Vergiss es, dass du deine Abhängigkeit je kontrollieren könntest. SIE kontrolliert DICH.
Naturlich drücke ich dir alle Daumen, die ich hab'. Auch wenn es gerade am Anfang manchmal zwickt und zwackt, es lohnt sich so sehr, durchzuhalten. Du kannst nur gewinnen, in jeder Hinsicht.
Lass von dir hören
lieben Gruß
Meikel
Hallo Meikel,
vielen Dank für die Unterstützung! Das Buch habe ich im WEB gefunden und runtergeladen (gibt es das auch hier bei rauchfrei-info.de?). Vor dem "Due-Date" habe ich keine Angst - temporär aufgehört habe ich schon häufig und auch für einige Zeit, das ist für mich nicht schwer, es fehlt in der Tat an der Vermeidungsstrategie für die Zeit nach dem Rauchstopp. Vielleicht kann mir das Buch Hilfestellung geben, endlich nachhaltig abstinent zu bleiben. Eigentlich fühle ich mich wohl bei der Arbeit, aber angefangen habe ich häufig wieder in stressigen Situationen, bei Projekten im Ausland...da ist man unbeobachtet....
Ich denke, es ist mit dem Rauchen wie beim Alkohol - einmal abhängig immer abhängig oder was meinst Du? Bislang war meine Erfahrung, sobald ich wieder auch nur eine Zigarette geraucht habe, war ich wieder "drauf"...Du hast recht - kontrollieren kann man das dann nicht mehr...
Grüße
Advokat
Hey Advokat,
als vermeintlicher "Stress-Raucher" ist deine einzige Chance, dir schon jetzt Verhaltensmuster zurecht zu legen, was du in diesen Situationen tun kannst, statt wie automatisch zum Glimmstängel zu greifen.
Für mich, der ich auch so ein Rauchertyp wie du war, hat mich immer gerettet, die jeweilige Situation zu verlassen. SOFORT! Aufstehen, ans Fenster gehen, 10x tiiief ein- und ausatmen zum Beispiel. Verlasse das Zimmer, verharre niemals und warte, bis "es" vorbeigeht. Mir hat außerdem ein kleiner Igelball geholfen, mit dem ich meine Hände beschäftigen konnte. Generell ist viel, übernormal viel trinken wichtig. Du willst eine Zigarette rauchen? Gehe an den Wasserkran und trinke langsam ein Glas Wasser. Alkohol empfehle ich zunächst generell zu meiden, weil er deinen Willen, rauchfrei zu bleiben, arg schwächen kann. Schnell können sich dieser "Rutsch-mir -doch-Faktor" und der "Leck-mich-Effekt" einstellen.
Ich bin der festen Überzeugung, daß wir als Raucher lebenslang krank sind. Durch den Rauchstopp können wir diese Erkrankung zwar zum Stillstand bringen, aber die latente Sucht bleibt. Der Suchtteufel ist nicht tot. Er befindet sich im Dämmerschlaf und schlägt mit voller Gewalt wieder zu-vorzugsweise in Momenten, in denen er dich "auf dem falschen Fuß" erwischt. Deshalb ist deine Achtsamkeit in jeder Lebenslage gefragt. Nach einem Monat, nach einem Jahr, immer.
Noch mal die Frage an dich, Advokat: Wer kann dich beim Rauchstopp unterstützen?
Wir lesen uns
dein Meikel
P.S.: Das Buch gibt es nicht auch der Rauchfrei-Info-Seite!
Hi Meikel,
ich habe leider schon so oft aufgehört und herumposaunt, dass ich aufhöre....und dann wieder angefangen .Ich habe mich daher hier angemeldet, um mit neutralen, mir unbekannten Menschen die Sache durchzustehen. Ich will mich nicht mehr outen und mir dadurch auch den Erfolgsdruck nehmen. Vielleicht ist das der Weg für mich. Mich stärkt allerdings das Vorbild meiner Mutter, die - über 70 - nach einem Zusammenbruch und KH Aufenthalt seit ca. 6 Wochen nicht mehr raucht-nach ca. 5 Jahrzehnten!
Grüße
Advokat
Die erste Schnapszahl, lieber Advokat!
Dazu gratuliere ich dir herzlich und bin gespannt darauf zu lesen, wie es dir in den letzten Tagen ergangen ist!
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Liebe Grüße
Scheila
Liebe Scheila,
vielen Dank für Deine Glückwünsche!! Ich war 2 Wochen im Urlaub und zwar ohne Handy, W-Lan und TV, so kam zum Rauchentzug auch noch der Entzug von Medien dazu - dafür gab es Erhohlung pur, vom ersten Tag an konnte ich abschalten und die Seele baumeln lassen. Daher war ich auch in diesem Forum abstinent.
Heute hatte ich meine erste Bewährungsprobe - erster Arbeitstag. Aber bislang kein Problem - fühle mich nur leider etwas matschig durch die vielen Mails, durch die ich mich jetzt arbeiten muss....
Schön, dass es wie Dich aufmerksame und nette Forumsmitglieder gibt!!!
:sweatpeaANKE DAFÜR
Liebe Grüße
Advokat
Hey Advokat,
willkommen zurück und gratuliere zu mehr als [color=blue]3 Wochen und zur halben Blümchenwiese[/color]. Lass die Arbeit langsam angehen. Und heut Abend belohnst du dich mit einem schönes Essen für den geschafften ersten Arbeitstag.
Hi Nadini,
man kann tatsächlich jeden Tag feiern, den man rauchfrei geschafft hat - am Besten sind jedoch die Tage, an denen man gar nicht merkt, dass man nicht geraucht hat. Heute ist allerdings ein schwererer Tag und ich bin froh, wenn der vorüber geht und ich nicht geraucht habe....toll, dass ich das hier gleich loswerden kann!
Hilft ungemein und daher: Danke für Deine Unterstützung!
Grüße
Advokat
Da hast du recht. Es gibt leider diese "leichten" Tage und dann wieder so Tage die man echt garnicht gebrauchen kann. Da dreht sich alles ums rauchen, nicht rauchen, rauchen, nicht rauchen. Man ist völlig hin und hergerissen und ständig kreisen einem Gedanken durch den Kopf "ach nur eine" etc. Grrrrrr, wie ich diese Tage garnicht mag. Ich kann nur immer wieder anraten hier zu schreiben und zu lesen, wenn die Schmacht groß ist. Das lenkt mich sehr ab.