Gut zu wissen: Die Sache mit dem Nornikotin

Verfasst am: 03.03.2016, 22:17
Angie1957
Angie1957
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[color=green]Hallo, liebe Mitstreiter/-innen,

ich bin beim Stöbern im Internet auf zwei interessante Artikel gestoßen.
Leider liest man im allgemeinen nichts darüber bei allen Raucherentwöhnungs-Seiten.
Deshalb möchte ich euch allen die Gelegenheit geben, es hier nachzulesen.

(Ich hatte es in meinem Wohnzimmer eingestellt...aber ich fürchte, da geht es unter.
Hoffe mal, hier ist es besser aufgehoben)
[/color]

1.

Beim Entzug gibt es mehrere Phasen, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sind.

Diese kommen aber immer in derselben Reihenfolge.

Das Hinterlistige an der Sucht ist, dass das Nikotin an Stellen im Gehirn andockt, die für Endorphine (Glücksbotenstoffe) gedacht sind. Diese fanden während der Zeit als Raucher keine Möglichkeit, an den Nervenenden anzudocken, weil ihr Platz bereits besetzt war.

Der erste Entzug dauert etwa drei bis vier Tage, dann ist das Nikotin im Körper abgebaut und die Rezeptoren im Gehirn verlangen keinen Nachschub mehr. Der Platz ist für die kleinen Glücklichmacher wieder frei.

Endorphin ist eine Wortkreuzung aus „endogenes Morphin“ = vom Körper selbst produziertes Opioid.

Es folgt eine Zwischenphase des Glücks, weil Erfolg und Stolz über die erste überstandene Zeit für Hochstimmung sorgt. Trotzdem fehlt es immer noch an genug Endorphinen, was dem werdenden Nichtraucher nach etwa 15 - 20 Tagen in traurige Stimmung versetzt. Aber auch das ist nach ein paar Tagen vorbei.

Es folgt eine euphorische Phase, meist in den Tagen um die 30, auch diese dauert nur 3 - 4 Tage.
Der werdende Nicht-Raucher fühlt sich stark und dem Nikotin überlegen.

Das ist eine Falle, also Vorsicht!!!

Nun vergeht oftmals eine lange Zeit. Wobei sich die eingeprägten Raucherrituale immer noch stark bemerkbar machen.

Der letzte Schub kommt von der Zeitspanne her sehr unterschiedlich und liegt in etwa zwischen 60 und 160 Tagen.
Es kommt zu wieder zu Entzugserscheinungen, weil der Körper bemerkt, dass ihm der Stoff Nornikotin fehlt, es fühlt sich ähnlich an wie der erste Entzug.

Dieser Stoff hat dieselben Eigenschaften wie Nikotin, aber eine längere Verweildauer im Körper.
Der Entzug dauert wieder einige Tage.
Achtet mal darauf, wie oft um die Tage 80-100 herum abgebrochen wird.

(Wissenschaftler haben diesen Stoff im Tabak entdeckt und herausgefunden, dass er zu einem großen Teil für die
verheerenden Folgen der Nikotinsucht verantwortlich sein soll. Nornikotin führt zu schnellerer Alterung,
kann Diabetes hervorrufen und steht auch im Verdacht auf Zusammenhang mit der Entstehung von Alzheimer.)

Quelle: BBC-[Link vom rauchfrei-Team entfernt]

__________________________________

2.

Erneut heftige Schmachtattacken nach drei Monaten

Die meisten Ex-Raucher berichten, dass die Schmachtanfälle nach etwa drei Wochen deutlich nachlassen
- also weniger stark ausgeprägt sind und die Abstände dazwischen länger werden.
Nach zwei Monaten kommt häufig das Gefühl auf, über den Berg zu sein und das Schlimmste nun endlich überstanden zu haben.
Doch dieses Gefühl ist trügerisch, denn nach ca. 3 Monaten werden viele noch einmal von heftigen Schmachtattacken heimgesucht. Das Verlangen wird so stark, dass in dieser Zeit viele Ex-Raucher kippen und dem Bedürfnis nach einer einzigen Zigarette nachgeben. Dies kann leicht zum Verhängnis werden, denn bei der Einen bleibt es erfahrungsgemäß meist nicht.

Nornikotin - die Quelle des Übels?

Schuld an diesem Zustand ist vermutlich der Stoff Nornikotin, der sowohl im Tabak vorkommt, als auch beim Nikotinabbau im Körper freigesetzt wird.

Reste des Nornikotins werden nach etwa 3 Monaten Rauchfreiheit in der Leber abgebaut und vermitteln dem Ex-Raucher das Gefühl, eben erst eine Zigarette geraucht zu haben.

Dies hat heftige Schmachtattacken zur Folge, welche den Betroffenen oft völlig unerwartet erwischen.
Meist dauert dieser Zustand ca. eine Woche an. Dann ist das Schlimmste vorerst wieder überstanden und der
Ex-Raucher hat Zeit zum Durchatmen.

Nach 6 bzw. 9 Monaten kann dieses Phänomen nochmal auftreten.

Das Gefährliche an diesen Nornikotin-Schmachtanfällen besteht vornehmlich aus zwei Faktoren:
Zum einen rechnet der Ex-Raucher nicht mit ihnen, zum anderen ist bei den meisten Menschen zu diesem Zeitpunkt die Anfangsmotivation verschwunden, die über die ersten kritischen Tage und Wochen hinweg hilft.

Mit dem Wissen um Nornikotin und dem begrenzt andauernden Schmachtzeitraum sollte sich jedoch jeder Ex-Raucher ausreichend motivieren können, um auch dem letzten Aufbäumen des Nikotinmonsters stand zu halten.

(Quelle: Entzugsphasen-Nichtraucher Ratgeber Forum-[Markenname vom rauchfrei-Team entfernt])

Verfasst am: 03.03.2016, 22:21
Angie1957
Angie1957
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Leider steht der Thread in der Rangfolge jetzt nicht so weit oben, wie ich dachte,
so dass es gut gefunden werden kann.
Ist es möglich, das irgendwie weiter oben zu platzieren, liebes rauchfrei-Team ?
LG Angie

Verfasst am: 04.03.2016, 05:44
rauchfrei-lotse-andreas
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Guten Morgen, es gibt wohl für Nornikotin keinen wissenschaftlichen Beweis. Gleichwohl soll es um den 3. Monat eine erhöte Rückfallquote geben. Leider habe ich die Quellen nicht mehr zu Hand. Unsere damalige Kollegin Signe ist in solchen Situationen sehr bewandert, da sie ja selber in diesem Bereich tätig ist.

Allen ein schönes Wochenende.

Andreas

Verfasst am: 04.03.2016, 07:27
christchen
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Liebe Angie,

ich habe gerade durch Zufall Deinen Artikel gelesen. Heute habe ich den 31. rauchfreien Tag. Ich versuche schon die ganze Woche hier zu schreiben und schaffe es nicht. Ich schaffe aber seit Montag, das war der 27. rauchfreie Tag, eigentlich gar nichts mehr. Ich will nicht aufstehen, nicht arbeiten gehen, mir die Decke über den Kopf ziehen und keinen Menschen hören und sehen. Ist das so eine traurige Phase. Ich würde diese Situation nicht als traurig sehen sondern schon in eine Depriphase hineinkommentieren.

Gestern hatte ich meinen Enkel und mußte etwas unternehmen. Es hat mir sehr gut getan und ich hoffe diese Phase ist jetzt vorüber.

Es ist aber gut zu wissen das so etwas passieren kann, man kann dann besser damit umgehen.

LG christchen

Verfasst am: 04.03.2016, 07:44
the_special_one
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Also den letzten Schub hab ich seit 272 Tagen
A Jammer

Verfasst am: 04.03.2016, 08:45
christchen
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Hallo the special one,

das heißt also es hört eigentlich nie ganz auf. Na, toll

LG christchen

Verfasst am: 04.03.2016, 09:18
rauchfrei-lotse-andreas
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Aufhören tut es auf jeden Fall. Die letzte Attacke hatte ich nach knapp 3 Monaten, aber seit dem ist es überstanden. keine Schmacht, keinerlei Gedanken mehr. Ab und zu nochmal ein kurzer Gedanke kommt schon auf, aber mehr Nostalgie als wirkliches Verlangen.

Verfasst am: 04.03.2016, 11:50
Piet
Piet
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Hallo zusammen,
also die Geschichte mit dem Nornikotin ist, wie es schon Faustino schrieb, wissenschaftlich sehr umstritten.
Ich selbst kann mich nicht so recht erinnern ob ich auch diese Phasen 3 Tage, 30 Tage, 3 Monate hatte.

Fakt ist dass sich viele Geschäftemacher auf diesem Feld tummeln, sei es die Bücherschreiber, die Pharmaindustrie, die E-Zigarettenhersteller, die Forumsbetreiber die für die Hypnotiseure werben etc.

Dann noch solche Aussagen von dem Anonymen hier der nach 272 Tage immer noch leidet.

Glaubt an Euch und Eure Rauchfreiheit.

Seid einfach stur und zieht es durch!!!

LG
Piet

Verfasst am: 04.03.2016, 13:07
the_special_one
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[quote="christchen"]
Hallo the special one,

das heißt also es hört eigentlich nie ganz auf. Na, toll

LG christchen
[/quote]

Es wird schon mal aufhören - da bin ich mir auch sicher. Jedoch wird es so sein das es sich bei jedem anders darstellen wird. Und das wird hier meines Erachtens zu wenig erwähnt. Jeder hat seine individuelle Geschichte. Und daran würde ich mich klammern. Zu wissen das es mal vorbei ist, egal ob es nach 30 oder 300 Tagen ist.

Verfasst am: 04.03.2016, 13:35
christchen
christchen
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Beiträge: 39 Beiträge

Nein, nein, ich kann das voll und ganz verstehen. Ich habe auch das Gefühl das diese Schmachtmomente, Entzugserscheinungen, sehnen nach einer Zigarette immer wieder kommen wird.

Außerdem, ich habe schon mit vielen ehemaligen Rauchern gesprochen und viele sagten mir das geht nie ganz vorbei, dieses:

Ein Kaffee und ein Zigarette, ein Bierchen eine Z........, ein Weinchen eine Z.........., nach einem guten Essen eine Z......., usw. usw.

Meine Freundin mußte auch aufhören und wir zwei haben gesagt wenn wir denn mal 80 Jahre alt werden dann rauchen wir auf unseren letzten Tag was das Zeug hält.

LG christchen