Gewichtszunahme und Wutattacken
Peinlich, peinlich aber in den letzten zwei Wochen habe ich 6 kg zugenommen!!! Hilfe Wie das geht? Ich bin auf die "zuckerfreien" Bonbons (alle Marken quer Beet) hereingefallen. In der Annahme,mit zuckerfreien Bonbons könnte ich auch Kalorien sparen, hatte ich mir ein gutes Sortiment hingelegt. Nachdem ich fast aus den Schuhen gekippt bin, habe ich alles unter die Lupe genommen, was ich mir "taktisch" hingelegt hatte: Nüsse, Zartbitterschokolade und eben diese Bonbons. Klar haben die keinen Zucker, aber zwischen 90 und 100 g Kohlenhydrate!!!
Ganz ehrlich, bei dieser heftigen Gewichtszunahme standhaft zu bleiben fällt mir ganz schön schwer. Zumal ich von Ärzten mir schon hab sagen lassen, mit dem Aufhören käme ich 20 Jahre zu spät. Das macht ganz schön wütend. Auf mich selbst, aber auch auf Ärzte, die in ihrer wissenschaftlichen Nüchternheit einen wichtigen Punkt nicht sehen: Regelmäßig zu Rauchen ist eine Sucht. Und in meiner "Vorbereitungsphase" war dies mein Credo: Ich will nie mehr rauchen müssen.
Hi,
also die Gewichtszunahme war auch meine größte Angst und ich hab auch gesagt, dass wenn ich zunehme, dann fang ich wieder an zu rauchen. Also ich hab halt vom ersten Tag an drauf geachtet was ich esse! Ich muss mich ja sowieso beschäftigen, und die Zeit, die ich durchs rauchen einspare und in der ich eine Schmach hab und mich beschäftigen muss, koche und schnippel ich gesunde Sachen!
Aber was mir wirklich am meisten gebracht hat ist eine Hypnose, die ich bei [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] gefunden habe. Es gibt da einige Hypnosen zum Abnehmen. Ich weiss nicht mehr genau welche das war. Aber es hat wirklich geklappt. Man hat dort eingeredet bekommen, nur noch zu essen, wenn man wirklich richtiges Magenknurren hat und das ist jetzt wirklich so ! Ich lese hier dauernd von Bonbons und nehme mir die ganzen letzten 11 Tage vor scharfe Bonbons zu holen und habe es noch nicht getan. Ich glaube das ist unbewusst durch die Hypnose!
Ich habe am 05.03. ja auch eine Nichtraucher Hypnose gemacht (nicht bei [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] :lol und da sollte ich alles wegschwimmen lassen, was ich nicht mehr wollte. Sie meinte natürlich die Zigaretten. Ich hab die auch wegschwimmen lassen, aber ich habe auch die Kinderriegel und [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] mit weg schwimmen lassen!
Und soll ich euch was sagen. Ich habe vorher jeden Abend ne Packung [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] Vollmilch gegessen, war süchtig danach oder Kinderriegel. Beides kann ich nicht essen bis jetzt...Es geht einfach nicht! Ich kann das nicht erklären! Ich esse mal ne Yogurette, aber das wars auch!
Also probier das mal mit so nem [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] Video, wenn du mal so 30 bis 45 Minuten absolute Ruhe hast zu Hause. Ich musste meinen Mann mit dem Hund wegschicken, der bellt nämlich so gerne
Sag mal bescheid, ob es was gebracht hat. Ich habe vorher nie an so etwas geglaubt, aber jetzt leg ich mich auch zum entspannen hin und hör mir eine Entspannungshypnose an, Tut mir einfach gut!
Hallo Semikolon,
vielleicht kann ich dich ein wenig trösten, wenn ich dir sage, dass ich es geschafft habe, in zwei Wochen noch ein kg mehr zuzunehmen als du, nämlich stolze 7 kg!!! … und das ganz ohne zuckerfreie Bonbons, sondern mit Magerquark, Knäckebrot, Joggen und Co.
Weißt du, meine Theorie ist, dass je nachdem, wieviel man geraucht hat und wie sehr man "Nikotin-Junky" war, der Stoffwechsel halt sehr üppig reagiert. Ich denke, kein Mensch schafft es, innerhalb zweier Wochen so viele Bonbons zu lutschen oder so viel zu essen, dass er allein durch die Kalorienzufuhr 7 kg zulegt.
Die 7 kg liegen übrigens einige Jahre und zwei gescheiterte Ausstiegsversuche zurück. Dieses Mal bin ich in der 7. Woche rauchfrei. In der ersten Woche hatte mich eine Grippe erwischt – mit 40 Fieber und allem drum und dran – und obwohl ich innerhalb der ersten 4 Krankheits- und Rauchfrei-Tage nur zwei kleine Äpfel und zwei! Scheiben Zwieback gegessen habe, war ich schon 2,5 kg schwerer. Das beweist – für mich – meine Theorie: Echte Junkies werden mit Extragewicht "belohnt".
Es bleibt, denke ich, nur eines: Dran bleiben, nicht zu viel über Gewicht und Kalorien und Essen und Schmacht nachdenken. Sondern jeden Tag stolz und happy sein! … und last but not least: auch mit 7 oder 10 oder 12 kg mehr können wir gesund, munter und auch ganz hübsch aussehen. Und abnehmen können wir dann ja, wenn wir das Nikotin vergessen haben. Was meinst du?
Bleib dran und bleib locker!
Augenschmaus
Ich hatte die ersten Tage auch viel Wassereinlagerungen! Und das mit dem Stoffwechsel stimmt natürlich. Der wird echt träge. Im Büro schnippel ich mir immer ordentlich viel frischen Ingwer in meinen Tee. Das schmeckt gut, geht schnell und regt den Stoffwechsel an!
Guten Tag Semikolon,
hallo liebe Mitaufhörer,
es wird ja immer wieder mal über Gewichtszunahme gesprochen im Zusammenhang mit dem Rauchstopp. Vielleicht kann ich Euch dazu ein paar Überlegungen anbieten.
Also grundsätzlich mal ist es richtig, daß sich die ganzen Körperfunktionen, unter anderem natürlich auch Verdauung und Stoffwechsel auf die neue Rauchfrei-Situation erst mal einrichten müssen. Ein weiterer Faktor ist der, daß Raucher einen um etwa 200 kcal höhreren Energieverbrauch als Nicht(mehr)raucher haben. Und was noch dazu kommt, ist daß durch die Regeneration der Geruchs- und Geschmacksnerven Nahrungsmittel besser duften und schmecken, das kann schon ziemlich appetitanregend wirken, so daß man auch bei den Mahlzeiten besser zugreift - auch mal unbewußt.
Richtig ist aber auch, daß sich das Gewicht nach Abschluß des Entzuges wieder ein wenig einpendelt. Aus diesem Grunde geben wir hier ganz gerne immer den Ratschlag, während des Entzugs nicht noch eine weitere Baustelle aufzumachen. "Erst rauchfrei, dann bauchfrei". Wer während der Entwöhnung schon mal gerne gegensteuern möchte, kann dies ja gerne tun, spricht nichts dagegen. Dabei hilft z. B. Sport, als Ersatzhandlung lieber Rohkoststicks (vielleicht auch als Ersatz für die Nüsse und die Schokolade) vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken, was den Magen schon mal ein wenig füllt und auch die Verdauung unterstützt (überhaupt genug trinken ist wichtig!), oder vielleicht auch mal ein Ernährungstagebuch führen. Es führt einem schon mal die zugeführten Mengen und Lebensmittel vor Augen und man behält den Überblick (man kann sich sowas im www heraussuchen, befragt mal Eure Suchmaschine). Aber bitte, bitte macht Euch nicht allzu großen Kopf wegen des Gewichtes. Zieht doch erst mal die Entwöhnung durch. Sie ist einerseits mitunter anstrengend genug, sodaß Ihr Euch erstmal nicht noch eine weitere Aufgabe stellen braucht, und bringt Euch aber andererseits gesundheitlich mehr Vorteile als Euch ein paar mehr Kilöchen wegnehmen. Und wenn Ihr nach Abschluß der Entwöhnung den Eindruck habt, Ihr müßtet beim Gewicht noch nachbessern, könnt Ihr dies dann entspannt und unbelastet angehen. Könnt Ihr Euch mit dieser Vorgehensweise eventuell anfreunden?
Und was ich da lese, von wegen man sei mit dem Aufhören zwanzig Jahre zu spät dran, das kann ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen. In meinen Augen ist es nie zu spät. Denn durch das Nichtmehrrauchen werden einige durch das Rauchen verursachte Schieflagen ausgemerzt, seht mal:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/vorteile-des-rauchstopps/
Und selbst Erkrankungen, die nicht reversibel sind, können durch den Rauchstopp zumindest aufgehalten oder verzögert werden (ich weiß es von mir selber, ich bin Asthmatikerin, das wird sich auch nicht ändern, aber meine Werte sind Stand heute um Klassen besser als zu aktiven Raucherzeiten). Also ich sehe es immer als sinnvoll an, das Rauchen aufzugeben. Daher mußt Du, Semikolon, Dich auch nicht über Dich ärgern! Im Gegenteil, Du darfst stolz auf Dich sein, daß Du den Schritt gewagt hast und Deinen Ausstieg angegangen bist. Das ist eine tolle Leistung Semikolon - das und die 16 Tage, die Du schon auf der Uhr hast.
Also laß Dich nicht von der Waage und den Ärzten von Deinem Weg abbringen. Ich finde das ganz toll, was Du da machst. Weiterhin viel Erfolg wünscht Dir
Lydia
Hallo Angeltime, ich bin der Ansicht, dass das ein sehr individueller Moment ist, ab dem man sich als subjektiv entwöhnt bezeichnen kann. Ich weiß gar nicht, ob es gar eine Klassifizierung gibt, die das sogar empirisch-objektiv ermöglicht.
Wenn Du ein wenig hier im Forum stöberst, wirst Du eine Menge Fakten über Entgiftung, Entwöhnung und Zeitfenster finden, die Deine Frage zumindest anschneiden.
Ich bin jetzt ohne nachgesehen zu haben, 12 Tage ohne Kippen, habe keinen Schmacht und komm bis auf fortgesetzte Schlafstörungen und ein paar wenige andere Unknusprigkeiten gut klar. Ob ich deswegen entwöhnt bin oder ob ich dafür noch 100 Tage bei gleicher Empfindungslage warten muss, werde ich sehen...aber es ist eh nur wichtig, wie man sich fühlt. Und da schlägt die Waage bei mir deutlich gegen Rauchen aus!
Hallo Angeltime,
ich war ferienbedingt offline, deshalb finde ich Deine Rückfrage auch erst jetzt, nachdem Michello die Tür zu diesem Wohnzimmer offengelassen hat. Ich möchte Dir aber gerne noch antworten.
Ich wollte mit der Aussage "nach Abschluß der Entwöhnung" keinen Zeitpunkt fixieren. Es gibt da keine Faustregel. Das hat Michello schon absolut richtig zusammengefaßt. "Nach Abschluß der Entwöhnung" ist dann, wenn Du das Gefühl hast, daß Du jetzt nicht mehr an der Entwöhnungsbaustelle arbeitest. Wenn Du keine Energie mehr in das Nichtmehrrauchen stecken mußt. Dann hast Du wieder Kapazitäten für neue Projekte.
Finde es super, daß Du nachfragst, wenn Du mehr Infos brauchst, auch dann, wenn der Thread schon etwas älter ist. Ich hoffe, Du kannst da was für Dich rausziehen. Alles Gute wünscht Dir
Lydia