"Erfolgreiche" Selbstverarschung

Verfasst am: 31.10.2018, 12:38
Rettling
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Hallo ihr Lieben,

ich bin heute den ersten Tag rauchfrei. Das hatte ich schon einige male versucht, bin aber selten über 2-3 Tage hinausgekommen. Eine Woche habe ich noch nie geschafft.

Selbstverständlich habe ich (wie wohl jeder) gute Gründe für den Absprung. Ich bin mir der gesundheitlichen, finanziellen und gesellschaftlichen Konsequenzen des Rauchens natürlich bewusst. Ich habe klare Vorstellung von der Zeit danach und was ich mit besserer Gesundheit und dickerem Portemonaie gerne machen würde.

ABER...

Wo mir gestern noch völlig klar war, warum ich unbedingt aufhören muss, kreisen meine Gedanken heute nur noch um gute Gründe jetzt endlich eine zu rauchen.
Ich höre meine Gedanken darüber philosophieren das ich mir den Ausstieg ja erleichtern würde wenn ich einfach jetzt kurz den Suchtdruck lindern würde indem ich Nikotin tanke. Danach könnte ich ja dann länger bis zur nächsten Zigarette aushalten.

Interessanterweise habe ich bislang keine ernsthaften körperlichen Entzugserscheinungen, aber mein Kopf spielt verrückt. Ich brauche dringend Hilfe mich zu fokkussieren. Bevor ich noch anfange meinen eigenen cruden Ideen zu glauben.

Danke fürs Zuhören.

Sandra

Verfasst am: 31.10.2018, 16:46
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo liebe Sandra,

herzlich willkommen hier im Forum!
Schön, dass Du Dich hier angemeldet hast.

Hast Du Dich hier auf der Seite schon umgesehen?

Unter dem grünen Reiter "Aufhören" findest Du viele Tipps und Informationen, die Dir den Rauchausstieg erleichtern können:

http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/aufhoeren-start/

Du kannst Dir das kostenlose Startpaket zusenden lassen. Es enthält eine Broschüre mit vielen Anregungen und Informationen, einen Knetball, scharfe Minzbonbons und einen Rauchfrei- Kalender. Findest Du hier:

http://www.rauchfrei-info.de/informieren/materialien/

Noch ein gutes Angebot ist Das Online-Ausstiegsprogramm. Hier kannst Du Dich darüber informieren und registrieren:

http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/registrieren-fuer-das-ausstiegsprogramm/

Außerdem kannst Du Dir das kostenlose Buch von Joel Spitzer "Nie wieder einen einzigen Zug" als PDF runterladen. Einfach in die Suchmaschine eingeben. Oder folgenden Link benutzen:
http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Ist in kurze Kapitel unterteilt und liest sich sehr gut. Macht einem die Sinnlosigkeit des Rauchens sehr deutlich, und das ist genau das, was richtig gut hilft! Ich habe das insbesondere dann gelesen, wenn ich Schmachtattacken hatte, das hat mich immer wieder zurück in die Spur gebracht!

Soweit das Offizielle.....

Du suchst einen Focus, etwas woran Du Dich entlang hangeln kannst, richtig?
Ich brauchte das auch. Bei mir war es ganz klar mein Motiv aufzuhören. Mich hat genau das getragen.
Du kannst Dir Deine Motive rauchfrei zu werden auch aufschreiben, das hilft auch vielen. Dann hast Du es vor Augen.

Hast Du Dir schon überlegt, wie Du alte Gewohnheiten und Rituale, die mit der Zigarette verknüpft waren, veränderst? Damit sie Dich nicht allzu sehr triggern....
Zum Beispiel die gute alte Tasse Kaffee? Du könntest sie zum Beispiel woanders trinken und dabei ein Sudoku lösen...... Das war jetzt nur ein banales Beispiel. Die Sucht hat sich fest verankert und die Zigarette muss von vielen Situationen "entkoppelt" werden....
Zu Beginn macht man das ganz bewusst. Du lenkst Dich ab, belohnst Dich.....
Hast Du schon Strategien parat?

Das waren jetzt schon viele Infos für Dich....

Würde mich freuen, von Dir zu hören, wenn Fragen sind, immer her damit.

Besuche uns auch gerne in unseren Wohnzimmer!

LG, Silke

Verfasst am: 01.11.2018, 09:02
Helly
Helly
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Guten Morgen und auch von mir ein herzliches Willkommen. Der Anfang ist wirklich schwer,aber gib dem Gefühl nicht nach,jetzt eine.... hinterher ärgerst du dich umso mehr. Sei stolz auf jede Stunde, die du ohne erlebst. Mach Atemübungen, trink viel und geh oft an die frische Luft. Viel Erfolg!

Verfasst am: 01.11.2018, 10:23
kumulus
kumulus
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Liebe Sandra,
du bist auf dem Weg, juchz!
Dass das nicht einfach wird, wusstest Du gestern schon, ob sich Körper oder Geist zuerst melden würden, das war noch nicht raus, jetzt weißt Du wer zuerst gemerkt hat, das Du ihm sein Spielzeug geklaut hast!
Aber als gute Mutti lässt Du ihn nicht plärren den Geist, sondern lenkst ihn von seinem Leid ab.
Schließlich soll er ja nur die Nächste nicht kriegen.
Was hast Du Dir für heute vorgenommen? Wie gibst Du dem Geist was zu tun? Geht so was wie Kino/ Schwimmbad/Sauna/Museum? Alles Orte, an denen man ohnehin nicht qualmt!?
Wünsch Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Es lohnt sich soooo!
Tanja

Verfasst am: 02.11.2018, 20:46
Rettling
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Tag 3... und noch kein Tag an dem ich ganz ohne ausgekommen bin

Ich sehe es aber im Moment positiv, von 40 Zigaretten am Tag auf 2 zu reduzieren ist eigentlich mehr als ich erwartet hatte.

Die Frage was mir das gibt habe ich mir natürlich auch schon gestellt, aber ganz ehrlich... Es gibt mir seit vielen Jahren das erste mal wieder den Genuss einer bewusst gerauchten Zigarette. Mit Schwindel, Entspannung und allem was dazu gehört.
Bisher waren die Zigaretten alltäglich, nebenbei und selbstverständlich. Die Reduktion macht sie jetzt ehrlich gesagt zu einem "besonderen" Moment am Tag.

Hat jemand von euch Erfahrung damit gemacht? Ist das nur wieder ne Strategie um mir das Leben schön zu reden, oder kann das irgendwann nochmal zum Ausstieg führen?

Da isses wieder: "Erfolgreiche" Selbstverarschung

LG und euch allen einen schönen Abend!

Sandra

Verfasst am: 02.11.2018, 20:59
Lilit
Lilit
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Sandra, Sandra, Sandra....

Lass die zwei am Tag auch weg, den so ist nicotin immer wieder in deinem Körper...
Das heißt du hast jeden Tag Entzug und dann wieder aufs Neue nicotin im Körper!
Stress für dein Körper nicht gesund....

Bin gespannt, wann du ganz sicher bist die zwei am Tag auch weg zu lassen!

Viel Erfolg Sandra!

LG,
Lilit die Blümchenwiese Prinzessin

Verfasst am: 03.11.2018, 11:42
kumulus
kumulus
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Guten Morgen Sandra!
Von wegen „erfolgreiche V.“.

Du bist ganz schön stark, weißt Du das?! 38x Nein sagen am Tag. Und wahrscheinlich viel öfter.
2x mehr, das wird kein Spaziergang. Das merkst Du selbst.

Als ich gelesen habe, dass Du die 2 genießt, dass Du „endlich“ zur Genusszigarette gefunden hast kam mir diese Erklärung total plausibel vor. Und für erstrebenswert. Pausenzigarette.

Für einen Raucher.

Bis vor 3 Jahren hätt´ich Dir verbrieft gegeben, dass ich die Erste wäre die wieder rauchen würde, wenn endlich rauskäme, dass rauchen gesund sei. Da hing der en: noch mit Fädchen an den Synapsen und wollte einfach nicht loslassen. Dann hab ich ihm geholfen.
Geholfen mit dem klaren „Nein“ , nie wieder. Die Nächste nicht und die danach auch nicht.

Dieses Loslassen ist das Schwerste überhaupt. Die Bilder die sich auftürmen sind monumental und einfach zu groß. Da hat es der en: leicht sich reinzuschleichen und entspannend zu wirken. Wieder auf „reset“, wieder von vorne.

Aber ist es wirklich entspannend?
Wenn mir beim Genuss von sagen wir Schokolade schwindelig würde, sich alles ein wenig drehen würde beim Lutschen, die Hände zittern würden, nach dem Runterschlucken ein ganz latenter Würgereiz entstünde, dann würde ich wahrscheinlich zum Arzt gehen. Nicht noch mal abbeißen. Ich wäre ängstlich und wenig entspannt. Oder doch?!
Du?

Die Nächste nicht rauchen. Nur die Eine nicht. Liebe Sandra, nach so viel Kampf bin ich mir sicher, dass Du das schaffst.
Tanja

Verfasst am: 03.11.2018, 19:30
rauchfrei-lotsin-silke
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Liebe Sandra,

DIESE ZWEI LETZTEN ZIGARETTEN.....

Wie kommst Du auf Null?
Denn ich lese aus Deinen ersten Zeilen (bzw. ZWISCHEN Deinen Zeilen), dass Du diese beiden loswerden möchtest, aber nicht genau weißt wie, richtig?

Mir sind sofort Gedanken zu Deinem Post gekommen....

Was will man "loswerden"? Was Übles, was Nerviges, was Schlechtes, einen Störfaktor.... In der Regel was Negatives, oder?
Was möchte man hingegen gerne behalten? Was Schönes, was Nettes, was Besonderes, was Entspannendes, was zum Genießen......

Du siehst jetzt sicher, worauf ich hinaus will, oder?

Du empfindest die letzten zwei Zigaretten als POSITIV. Du genießt sie, sie entspannen Dich. Das ist Dein Gefühl.
Das war auch immer mein Gefühl zu Rauchzeiten. Ich kenne das und kann das nachvollziehen.....

Warum "genießt" Du (vermeintlich) die Zigaretten?
Der Nikotinspiegel sinkt nach einer gewissen Zeit nach der letzten Zigarette. Sinkt er unter den eigenen tolerablen Bereich, kommt das Verlangen nach Nikotin auf. Es wird stärker und penetranter. So, dann steckst Du Dir eine Zigarette an, der Nikotinspiegel steigt und Du fühlst Dich wieder wohler. Die Sucht gaukelt Dir Entspannung und Genuss vor. Aber im Grunde fühlst Du Dich jetzt nur so, wie sich ein Nichtraucher immer fühlt. Das ist alles. Es ist eine Sucht!

Ich empfehle Dir nochmal Joel Spitzer zu lesen- kannst Du ja kostenlos laden. Steht ja schon in meinem Post bei Dir weiter unten.
Du lernst dort viel über Sucht und Nikotinkonsum. An Zigaretten gibt es nichts Positives, gar nichts. Überhaupt nichts. Ich habe das hier gelernt und das hat mich total gepusht.

Wenn Du die Zigaretten als das ansehen kannst, was sie sind, wird es sicher leichter für Dich werden. So war es bei mir auch....

Und ich finde, es ist schon eine große Leistung so viel zu reduzieren. Dann schaffst Du die letzten beiden auch noch, da bin ich mir sicher.

Ich freue mich von Dir zu hören!

LG, Silke

Verfasst am: 07.11.2018, 10:12
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo liebe Sandra,

ich wollte doch mal fragen, wie es Dir so geht und ob Deine Pläne hinsichtlich Rauchfreiheit schon vorangeschritten sind?

Würde mich sehr freuen, von Dir zu lesen!

Wenn Fragen sind, immer gerne her damit!

LG, Silke

Verfasst am: 07.11.2018, 13:33
Rettling
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Beiträge: 3 Beiträge

Aloah!

Ich wollte nur mal kurz den aktuellen Stand vermelden. Ich bin bisher noch nicht über die Reduktion hinaus gekommen, habe aber jetzt einen festen Ausstiegstermin gesetzt. Es soll am Freitag abend die letzte Zigarette werden und ich hoffe das mir das Wochenende, wenn ich es mit vielen netten Aktvitäten fülle dann rauchfrei gelingt. Zumindest den größten Suchtdruck möchte ich soweit möglich nicht an meinen Mitarbeitern auslassen

Immerhin nehme ich aus der Zeit der Reduktion die Erkenntnis mit, das ich keine körperlichen Entzugssymptome habe sondern sich alles nur im Kopf abspielt. Das finde ich irgendwie tröstlich. Also auf ein Neues!

Das einzige was ich ernstlich zu befürchten habe ist, dass es eben wieder nicht klappt. Das wäre aber ja kein Drama. Ich möchte definitiv nicht in alte Verhaltensweisen zurückfallen, sollte es nicht funktionieren versuche ichs einfach weiter, bis es eben klappt.

Also erstmal optimistische Grüße und vielen Dank das ihr euch so lieb kümmert!

Sandra