Ein Tagebuch

Verfasst am: 26.12.2023, 10:34
Sulalu
Sulalu
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Hey Klaus,

danke für den Tipp - mal sehen ob´s funktioniert.

Du bist ja mega im Forum unterwegs

uuuund 133 Tage sind doch schon ne stattliche Tageszählerzahl

für Silvester drück ich Dir die Daumen - Du schaffst das

Gute Zeit

wir lesen uns

Liebe Grüsse

Sulalu

Verfasst am: 26.12.2023, 12:53
Soissesnuma
Soissesnuma
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Liebes Tagebuch von Klaus:

Dein Herrchen ist ja ein sehr umtriebiges Kerlchen, sorgt dafür, dass deine Seiten schnell gefüllt werden mit lauter schönen und schaurigen Geschichten, mit tollen Gedanken, aber auch mit Zweifeln und manchmal sogar Pein......
da hast du ganz schön zu tun !!!

Der Birgit hat er sogar zum Einjährigen um 00.01 Uhr geschrieben und gratuliert, sehr zeitnah....
Sehr sehr fleißig, der Klaus, da freuen sich viele Menschen drüber, besonders die Birgit ! !!!!
Ich wünsche dir, dass du noch viele Seiten gefüllt bekommst und alle lesen können, was der Klaus so für Gedanken hat !!

Liebe Grüße am 2. Weihnachtsfeiertag,
die gute Stube von soissesnuma

Verfasst am: 26.12.2023, 19:20
rauchfrei-lotse-klaus
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Tag 133 Dienstag - immer noch Weihnachten

Der Weihnachtsstress hat sich dieses Jahr mit dem Corona Virus infiziert. Deshalb wurde derselbe in die Quarantäne verbannt und brütet seitdem dort vor sich hin. Ich habe große Lust ihn dort zu lassen. Wer braucht den schon?

Heute war ich mit einem Freund zum Frühstück in einem Restaurant verabredet. Wir haben uns sehr lange nicht gesehen und es gab viel zu berichten. Es macht gerade nicht so viel Spass ein Restaurant zu besuchen, da überall die Preise durch die Decke schießen. Zuviel Steuern, Gebühren, Abgaben. Es würde mich nicht wundern, wenn in der Gastro nächstes Jahr viele pleite machen. Nicht die, die immer sehr teuer waren. Die werden locker überleben. Aber alle Preisklassen darunter werden sicher leiden. Mir als Dauer im Cafe Herumsitzer tut das doppelt weh.

Was den Grund unseres Zusammenseins hier angeht ist auch nicht alles gut. Es gab Rückfälle. Es wird ja unterschieden zwischen Rückfall und Ausrutscher. Wir werden sehen.
Es gibt noch zu wenig Rückmeldungen. Weihnachten ist ja auch immer Krisenzeit. Alle am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Ich selber war heute auch stark getriggert. Es entstehen da so automatische BewegungsImpulse. Im Nachhinein muss ich darüber grinsen. Nur sind es ja auch schon über 4 Monate her, das ich meine letzte Zigarette rauchte. Ehrlich gesagt nervt dieses ewige Craving. Aber was solls? Ich muss da wohl durch. He, soll jeder froh sein bei dem das leichter geht!

Im Forum wird das Einjährige gefeiert. Ab da geschieht der Wandel zum alten Hasen / Häsin. Da bin ich noch weit entfernt. Ob ich das überhaupt schaffe? Optimismus und Zweifel wechseln sich ab. Immerhin habe ich hier mit großer Gründlichkeit sehr viel über Sucht gelernt und gelesen. Das hilft und erschreckt zugleich. Dieses Wissen drückt mich mit brutaler Kraft sanft auf den Boden.

Jedenfalls hat mich diese Gründlichkeit und die damit verbundene Neugierde verleitet hier sehr präsent zu sein. Ich wollte verstehen, warum wir hier sind und warum wir so leiden. Warum stürzen wir in so viel Krisen. Wo kommt das her. Jetzt habe ich so viel Lebensgeschichten gelesen, sovie Korrespondenz mit vielen hier geführt, das mir schon der Kopf schwirrt.

Eins ist sicher. Sucht ist eine üble Krankheit.
Und zu glauben, das es nur schwache oder schwankende Menschen trifft ist ungefähr so bescheuert wie die es sind, die glauben HIV können nur Schwule bekommen.

Also es geht durch alle Schichten und durch alle Bildungsstufen. Genau wie beim Alk und bei allen anderen Drogen.

Ich habe nichts gegen Drogen ich habe nur was gegen das Siechtum, gegen die damit verbundenen Krankheiten. Und ja Scheiße, vielleicht ist es so das ich mich nie wieder betrinken sollte, wenn ich rauchfrei bleiben will. Nicht das ich gerne saufe, aber es könnte ja mal passieren.

Der Unterschied zwischen Tabak und Alkohol liegt echt im Suchtpotential. Tabak macht viel schneller süchtig. Giftig ist beides.

Verfasst am: 27.12.2023, 12:53
rauchfrei-lotse-klaus
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Tag 134 Mittwoch

Zitiert von: Tarasita
...Die Verkrüppelung der Psyche ...Allen Carr


Immer dasselbe. Träume in denen ich rauche. Schmacht Attacken kurz Craving. Das bedeutet: Verlangen, Gier, Gelüste. Ja, das passt. Das Verlangen nach dem Kick. Das ist das Suchtgedächtnis.

Google sagt:
Die Anlage des Suchtgedächtnisses ist dauerhaft und lässt sich nicht mehr löschen.
Die einzige Möglichkeit, eine Suchterkrankung zu beherrschen,
ist daher eine dauerhafte Abstinenz.
Diese wird durch einen qualifizierten Entzug angestrebt.
Dieses Suchtgedächtnis speichert Wahrnehmungen aus belastenden Situationen
zusammen mit dem Dopamin-Kick als vermeintliche Belohnung ab.
Ohne Droge gerät Ihr Dopaminhaushalt in einer solchen Situation
dann umso stärker aus dem Gleichgewicht.
Die Folge: Sie verspüren Verlangen nach dem Suchtmittel (Suchtdruck, Craving)

Interessant!

Suchtgedächtnis: Da merken wir uns sehr genau, wann und wie wir uns diesen Kick geben. Da wir Gewohnheitstiere sind wollen wir das dann immer so:
Kaffee - Zigarette
Morgens - Zigarette
Arbeit - Zigarettenpausen
Stress -Zigarette
Etc., etc.

Suchterkrankung: Will keiner wahrhaben. Sag mal einem Raucher das er süchtig ist. Ja ja .... wird der oder die vielleicht sagen. Aber dann vergleiche ihn mit einem Junkie. Er - Sie wird sich dagegen verwahren und oder gar sofort beleidigt sein.

Dopaminhaushalt: Macht der Mensch von ganz alleine.

Entzug: Ja toll. Da wissen wir Bescheid. Echt mal, wer da Fragen hat .... wir antworten

Was da nicht steht, aber wichtig ist:
Der Kontrollverlust.
Den brauchen wir ab und zu.
Fußballplatz,
heilige Messe,
Rockkonzert,
Hochzeit,
Besäufnis mit Anderen,
Karneval,
Gruppensex,
Theaterproben
etc.
Alles super, nur eben nicht jeden Tag 30 mal.

Rauchen war bei mir auch immer eine Möglichkeit
sich unangenehmen Situationen zu entziehen.
War ein Gespräch langweilig oder sonst wie öde,
gabs immer einen kleinen Ausweg
.... ich geh mal eine rauchen...
Wer will da protestieren?
Hat selten jemand gemacht.

Gestern war mal wieder so eine Situation.
Das Gespräch begann mich zu langweilen und ich dachte plötzlich:
Scheiße, das ich nicht mehr rauche.
Zum Glück klingelte das Telefon meines Gegenüber.
Natürlich gibt es da wieder etwas zu lernen.
Eloquenter Umgang mit solchen Situationen muss her.
Nicht umsonst wird überall für den Entzug eine begleitende Therapie empfohlen.
Ich fordere eloquente Ausdrucksweise als Schulfach.
Zweimal pro Woche noch ein Seminar über Selbstachtung.
Anscheinend ist das Fehlen davon auch für viele ein Grund nach dem Dauerkick zu greifen.

Gruß Klaus

Verfasst am: 27.12.2023, 16:50
TrompetenkäferFrida
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Hallo Klaus,

dein letzter Beitrag hat mich wieder zum Nachdenken angeregt...die Suche nach dem Kick, der Kontrollverlust, das Suchtgedächtnis und die Sucht selbst....hängen geblieben bin ich beim Kontrollverlust...da habe ich noch etwas gefunden im lieben Internet:

Was heißt Kontrollverlust in Bezug auf Sucht?
Bei der Sucht geht es darum ein selbstschädigendes, aber lustversprechendes Vorhaben gegen die eigene
Vernunft durchzusetzen. Der Kontrollverlust ermöglicht das süchtige Verhalten. Einen Kontrollverlust
kann nur jemand erleben, der sich kontrollieren will. Oft merkt ein Süchtiger erst, dass er die Kontrolle
verloren hat, wenn er sich seinem Suchtmittel entziehen will.

Ich selbst habe schon immer gerne die Kontrolle an Gefühlen, Substanzen und Dingen abgegeben um das Gefühl der Freiheit zu erlangen....und eigentlich habe ich mich dann selbst dadurch immer wieder in Zwänge gebracht. Vielleicht sollte ich da mal ansetzen..danke für deinen Stupser! liebe Grüße aus Wien nach Berlin

Verfasst am: 27.12.2023, 17:57
Unbekannt
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Verfasst am: 27.12.2023, 19:37
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immer noch Tag 134 Mittwoch

Es ist und bleibt eine echte Chellenge nicht mehr zu rauchen.


Ja stimmt, das ist fürchterlich.
Warum ist das so anstrengend?
Manche hören einfach auf, dann kribbelt es 3 Tage im Kopf und gut ist es.

Wir brauchen ein Tagestraining!

Alle im Kreis aufstellen
Jetzt alle:
*Jo, wir schaffen das!*
*Wir schaffen das*
Knocking on heavens door!
Alle zusammen

Immer schön ein Schritt nach dem Anderen.
Geht dochWer zuviel mault muss eine Runde aussetzen.
Dann wieder bang bang und weiter.
bang bang
bang bang
bang bang
Jo, wir schaffen das.

Jetzt asynchron jeder für sich
Alle gehen durch den Raum
Text:
Da kommt einer und sagt so geht das.
Da kommt ein anderer und sagt so geht das.
Da kommt einer und sagt es ginge gar nicht mehr.
Und dann ist da noch eine Kindheit.
Die war auch nicht so besonders.
Da kommt sofort wieder einer und sagt was.
Alle sagen was.
Keiner hört zu.

Stop!

Hüpfen wir jetzt bitte alle mit dem linken Bein.
Und hopp!
Hopp!

Jetzt bitte rechts.
Und baumeln lassen.
Wir lassen baumeln.
Alle auf den Boden.
Auf den Bauch!

Tarasita: auf den Bauch bitte!
Pipsi .... nein nicht so.

Und up
Und down
Und up
Und down
Hoch den Hintern
Und wieder aufstehen
Jetzt alle mal
.... ahhhhhhhh oohhhhhh ahhhhhh
Lauter bitte
....Ahhh ...ahhh .. uhhh...ahh, uhhh ...ahhhhhhh ... ihhhh uuuummmpft
Ja sehr schön.
Jetzt leise
tschicki tschacki ....
tschicki tschacki ....
Und lauter
tschicki tschacki ....
tschicki tschacki ....
tschicki tschacki ....
Lauter ....schreien schreien
Laufen klatschen klatschen

..... Stop Pause

// ich muss da noch dran feilen

Verfasst am: 27.12.2023, 20:30
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Verfasst am: 28.12.2023, 08:49
Jutta M
Jutta M
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Ich glaube, beim Kontrollverlust muss man 2 Arten unterscheiden:

1) der Kontrollverlust über den Konsum einer Substanz
2) der Kontrollverlust über das, was ich tue

Die zweite Art von Kontrollverlust findet nur bei Alkohol statt. Je betrunkener ich bin, desto weniger Kontrolle habe ich über Gefühle oder Handlungen. Deshalb ist Alkohol auch die "schlimmere" Sucht. Denn sie kann nicht nur zu gesundheitlichen Schäden, sondern auch zum Verlust der sozialen Existenz führen, wenn ich z. B. meinen Arbeitsplatz verliere. Viele Alkoholiker gestehen sich ihr Alkoholproblem erst ein, wenn der Verlust des Arbeitsplatzes droht. Dieses Problem haben Raucher nicht. Viele Alkoholiker rauchen allerdings auch.

Alle Substanzen, die über den Dopaminrezeptor gehen, machen potentiell süchtig. Anders bei Serotonin. LSD wirkt über den Serotonin-Rezeptor, kann das Bewusstsein verändern, macht aber nicht süchtig.

Verfasst am: 28.12.2023, 10:12
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