Ein Tagebuch
'SCHÖN DAß ES DICH GIBT'
sollte das heißen
Lieber Klauser,
lange habe ich nicht mehr geschrieben und nur sporadisch ins Forum geschaut. Wenn das nun heute kein Anlass ist, mich wieder blicken zu lassen, dann weiß ich es auch nicht!
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten Rauchfreijahr!!!
Heute stehen wir hier alle Schlange, um Dir zu gratulieren und ich denke dass ich nicht die Einzige bin, für die Dein Jubiläum Hoffnung spendet. Es macht mich sehr stolz Dich als Weggefährten zu wissen.
Alles Liebe und passend zum Wetter gibt’s ein fettes Pistazieneis
Guten Morgen 
Auch hier ein kollektives
DANKESCHÖN
Ihr habt mir den Tag gestern sehr versüßt und ich habe mich sehr gefreut.
Liebe Grüße Klaus
Tag 367 Freitag
Veränderungen
Gestern hatte ich eine Busfahrt,
die ungefähr 4.5 Stunden dauerte
Ich fahre sehr selten mit einem Reisebus,
konnte mich aber erinnern,
das es immer Raucherpausen gab.
Die waren gestern sehr knapp und selten.
Nur bei den 2 Zwischenstopps.
Ein paar neue Fahrgäste rein,
Ein paar andere raus.
Zack Zack.
Es musste schnell gehen.
Nur ein paar Minuten.
Der Bus fuhr durch halb Europa.
Es gab eine Toilette im Bus
und sogar eine Bordküche.
WoW....sowas kannte ich nicht.
Warmes Essen im Bus.
Also kein Grund anzuhalten.
Aber, wie gesagt er hielt eben zum Umstieg.
Kurz vorher drängten sich schon alle an der Tür.
Die Schachtel und das Feuerzeug in der Hand.
Endlich hielt der Bus und der Fahrer öffnete die Tür.
Alle Raucher stürzten raus.
Zack Kippe an!
Ich betrachtete alles von meinem Platz
und ging dann auch auf den Parkplatz.
Ich streckte meine Glieder,
holte ganz tief Luft und beobachtete die Raucher.
Ich fühlte kein Mitleid und keine Überlegenheit.
Ich schaute mir einfach die Gesichter an.
In den älteren Rauchern sah ich die Spuren der Dauervergiftung.
Die gleichen Spuren, die auch ich trage und trug.
Fahle Gesichter und tiefe Furchen im Gesicht.
Ich nahm einen Schluck Wasser und ganz langsam
stieg ein zufriedenes Gefühl in mir hoch.
Es wurde mir bewusst,
das ich es gewagt hatte
diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten.
Woher ich den Mut dafür hernahm, weiß ich bis heute nicht.
Ich weiß nur eins:
Es war die beste Entscheidung ever!
Oft hatte ich mir diese kleine Lunge vorgestellt,
die ich stündlich geteert hatte.
Das war immer ein ganz furchtbares Gefühl.
Natürlich sofort wieder verdrängt.
So, jetzt wieder Urlaub.
Chillen und Cafe trinken.
Einfach nichts tun!
Guten Morgen Klaus,
ich gratuliere dir nachträglich von ganzem Herzen zu deinem ersten Jahr Rauchfreiheit.
Ich freue mich sehr für dich, für uns, dass wir mittlerweile so froh mit dieser Entscheidung sind, das Rauchen aufgegeben zu haben.
Ich habe früher, also ganz früher, 1982 und ´83 für ein Reiseunternehmen als Reisehostess gearbeitet und da sind wir mit den von dir beschriebenen Reisebussen nach Jugoslawien, Italien oder Spanien gefahren und in der "Bordküche" musste ich in den Pausen Würstchen erwärmen und verkaufen. Und rauchen natürlich auch. Im Urlaubsland angekommen hatte ich dann 2-3 Stunden Pause, in denen ich mit den Busfahrern rauchen und Alkohol trinken musste (JAAAAA, es gab Busfahrer, die haben ordentlich gebechert und sind den ganzen Weg dann wieder zurück gefahren, unvorstellbar heutzutage). Eine solche Reise kostete damals für 5 oder 7 Tage ungefähr um die 100 DM, glaube ich. Auch unvorstellbar.
Ich wünsche dir noch einen schönen Urlaub.
Liebe Grüße.
Greta.
Tag 374 Freitag
Unverhoffter Besuch
Ja, da sind sie wieder.
Diese Gedanken die Karussell fahren.
Nach einem Jahr ohne Tabak und ohne Alkohol.
Ich schlafe immer noch nicht gut.
Morgens wache ich auf, und fühle mich gerädert.
Das war früher besser.
Nach 5 Treppen bin ich total aus der Puste.
Das war früher auch so.
Der bessere Teint?
Naja, wenn ich morgens in den Spiegel schaue.
Besser ohne Brille.
Jetzt habe ich 10 kg mehr auf der Waage.
Ich sehe aus wie eine Birne auf Stelzen.
Das war vor einem Jahr definitiv besser.
Die Nase!
Die riecht wieder!
Jetzt stinkt es überall.
Kaffee, Bier und Wein schmecken total fies jetzt
Deswegen trinke ich nur noch Tee und Wasser.
Heute morgen aus Gewohnheit einen Cafe bestellt.
Bäääähhhh!!!!
Was hat mir dieser ganze Stress gebracht?
Ich habe mich gefreut über jeden kleinen Fortschritt.
Da ist mir alles Mögliche aufgefallen.
Jedes Mal habe ich es hier geteilt und gefeiert.
Boah hier und WoW dort.
Acho Karacho!
Jetzt gehts rund!
Juhuuuuuu!
Es geht voran.
Dann diese Versprechen.
Nach einem Tag dies, nach einer Woche das nach einem Monat noch was.
Nach 10 Jahren ist das Krebsrisiko halbiert.
Ich habe ein Jahr nicht geraucht!
Seit ein paar Tagen denke ich
SCH......!
Was war das denn?
Alles wird schlechter statt besser.
Da kann ich doch gleicher wieder.....!
Ich habe rumgefragt.
Da wurde mir sogar zum Gebet geraten.
Das hülfe....vielleicht.
Wenn nicht einfach immer wieder probieren.
Irgendwann.....!
Heute Morgen ist mir klar geworden was hier los ist.
Da ist Besuch angekommen!
Stinky ist wieder da.
Stinky lebt noch
Stinky hat nicht vergessen
was ihn groß und stark gemacht hat.
Stinky gibt nicht auf.
Stinky, du Mistkerl.
Stinky sitzt da und erzählt mir das alles.
Ach so!
Ach ja!
Ich lege mich jetzt aufs Sofa
Und mache ein Nickerchen.
Ich lasse die Tür offen.
Hallo Klaus, hoffentlich verschwindet Stinky während deinem Schlaf und ist dann einfach fort. Ich wünsche es dir von Herzen.
Ich habe mir deine Gedanken von Tag 367 und Tag 374 angeschaut. Das zeigt die Kurve von gut und schlecht für mich. Zufriedenheit und Suchtgedächnis.....ein Auf und Ab.
Immer wieder der Kampf, aber irgendwann sind wir Dauersieger, daran arbeiten wir Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat und du hast davon schon ganz viele....heute wird nicht geraucht 
Liebe Grüße Anke 
Hallo Klaus,
Diesen Tag hab ich ganz gut überstanden 
Ihr seid alle durch diese Zeit gekommen, dann schaffe ich das bestimmt auch.
Mein nächstes Ziel sind drei rauchfreie Wochen.
Mit Euch allen an meiner Seite kann das nur gelingen 
Sabine
Hallo Klaus
Schön von dir zu lesen.
Ja, also ich fand das mit dem Alkohol damals nicht ganz so einfach, zumindest nicht immer. Aber heute ist das tatsächlich kein Thema mehr.
Ich hab seit jaaaaahhhhhren tatsächlich ausschließlich Kaffee getrunken 
Jetzt trinke ich auch Schorlen und halt ohne Koffein.
Aber es ändert sich ja immer mal was. Ich probiere auch aus, was andere so essen oder trinken und manchmal übernehme ich es dann auch. Aber diese Umstellungen mit Rauchen und Koffein sind aus mir heraus gekommen - ist ja man gut 
Die alten Hasen... Ja
Also für mich sind es halt die alten Hasen, die für mich in meiner Anfangszeit die alten Hasen waren und ich bin das somit irgendwie nicht 
Aber ein gutes Stück gewachsen bin ich schon 
Liebe Grüße
Ulrike
Lieber Klaus, ach Mensch, nach über einem Jahr diese Gedanken.
Kann sein dass da nochmal was an Entgiftung stattfindet? Bei mir hat sowas zum Rückfall geführt, aber die Gedanken waren schön illussorisch von dem Sektchen mit ein paar Zigaretten in der Weihnachts- und Silvesterzeit.
Da eine einzelne mir ja das Hirn weggepustet hätte so dass ich wie krank bin für Tage musste ich also eine Abhängigkeit auf niedriegem Niveau wagen.
Aber in "unserem Alter" hat das alles einen echt hohen Preis. Kann man sich schönreden. Aber es kostet einen Preis.
Wenn ich merke dass ich so schräg draufkomme dann besinne ich mich drauf mir sowas wie Wellness zu gönnen.
Ich liebe ja schwimmen. Geht nicht immer, aber gerade beim schwimmen bin ich so sehr Körper dass es mich immer gestört hat, diese beschränkte Lunge zu spüren. Und genauso freut es mich jetzt, mich beim Schwimmen zu bewegen und tief zu atmen.
NAch der Bewegung kommt auch ein tiefer, ehrlicher Schlaf. Bei mir hilft das jedefalls. Ich denke an Dich und wünsche Dir alles liebe und Gute um mit Deinem Gast zurechtzukommen. Vielleicht ist aber auch viel wichtiger auf Dich selbst zu achten, auf Deinen Lebensstil, hier und da etwas Neues zu probieren und die Sache mit dem Schlaf empfände ich persönlich als Thema Nr. 1. Lass den Gast da sitzen und schau auf Dich.... ?!
LG
Doro
