Die Geister, die ich rief...

Verfasst am: 27.03.2019, 10:57
Maryli
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Hallo zusammen,

ich lese nun hier schon ein paar Tage mit und ich muss sagen, dass das ein oder andere gelesene hier schon dazu beigetragen hat, zumindest die Finger länger von der Zigarette wegzulassen als üblich.

Ich rief die Nikotingeister vor vielen vielen Jahren und bin sie nie wieder los geworden. Ein Arztbesuch in dieser Woche hat mir wieder verdeutlicht, wie sehr ich mein Leben aufs Spiel setze. Ich verstehe es nicht, verstehe mich nicht. Ich bin so ein rationaler Mensch, aber wenn es um´s Rauchen geht, setzt mein Verstand total aus

Mein Plan ist es, heute im Laufe des Tages meine letzte Zigarette zu rauchen. Ich bin tatsächlich entschlossen, es ernsthaft anzupacken und hoffe, Ihr helft mir dabei. Ich danke Euch schon jetzt sehr.

Allen Mitstreiter-/innen, die gerade anfangen drücke ich ganz fest die Däumchen.

Herzliche Grüße Maryli

Verfasst am: 27.03.2019, 11:41
a.nna.bell
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Hey,bin in Gedanken bei dir. Du schaffst das. LG Silke

Verfasst am: 27.03.2019, 11:49
Maryli
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Ganz lieben Dank Silke ,

ich bin aufgrund einer *Achtung Ironie* Bronchitis (die 3. in diesem jungen Jahr) gerade krankgeschrieben und kann mich also mit dem Thema auseinandersetzen. Ich lese gerade das hier empfohlene Buch von Joel Spitzer und bin sehr beeindruckt.

LG

Verfasst am: 27.03.2019, 13:30
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Maryli,

meinen Respekt für dich, da du die Chance deiner kranken Lunge nutzt und dich auf das Projekt "Rauchfreiheit" vorbereitest. Herzlich willkommen hier in der Gemeinschaft, du bekommst hier viel Unterstützung, besonders wenn du sie dir holst. Mit Fragen an uns geht's am Besten.

Den Joel Spitzer mit seiner Aufforderung NWEEZ finde ich auch gut, klasse, dass du ihn heute liest. Insbesondere Kapitel drei finde ich sehr hilfreich, bist du da schon?

Und vielleicht ist dir auch die Liste für den Tag X, also bei dir der heutige Tag, eine Stütze? Hier der Link: http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/die-checkliste-fuer-tag-x/

Du schreibst, du bist ein sehr rationaler Mensch, aber beim Rauchen setzt dein Verstand aus. Das glaube ich sofort, denn Sucht greift an ganz anderen Stellen im Hirn an als an der Vernunft: Nikotin verändert unser Belohnungssystem, deshalb ist es so enorm wichtig, den Serotonin- und Dopaminhaushalt zu fördern: Wie kannst du dich belohnen, verwöhnen, sinnlich erfreuen?

Und welche Gründe sprechen denn noch für einen RAuchstopp bei dir? Zusätzlich zur Bronchitis? Bei mir wars übrigens ähnlich: In meiner Lunge hats gerasselt und das hat mir Angst gemacht. Gut so, denn diese Angst vor schweren Krankheiten hat mir geholfen, den Hintern hochzubekommen, zusammen mit weiteren Begleiterscheinungen des RAuchens wie Gestank und Geld in die Luft blasen...was sind denn für dich noch wichtige Motive?

Bin gespannt, wann du die letzte Zigarette rauchst, gerne würde ich mit dir diesen Moment feiern, denn er ist der Anfang von einem viel gesünderen und besseren Leben...

Herzliche Grüße
Andrea

Verfasst am: 27.03.2019, 15:10
Maryli
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Liebe Andrea,

herzlichen Dank für den netten Empfang und den Link zur Checkliste. Ich weiß nicht, welches Kapitel, aber ich habe mir die Seite 79 "Tag für Tag" ausgedruckt.

Und zu Deiner Frage, was mich noch antreibt, diesem zwanghaften Verhalten ein Ende zu bereiten, war es die Aussage meines Arztes, dass er mich demnächst als kleine dünne Frau mit einem Schlauch in der Nase sieht. Eine, die nicht mehr die Treppen hochkommt und nicht mehr arbeiten kann. Ich glaube ihm das sogar, aber ich verdränge regelmäßig alle Anzeichen. Jetzt habe ich aber tatsächlich Angst. Mich stört aber auch das eigene asoziale Verhalten und dieser ständige Stress. Mein Mann darf nur Hotels suchen, in denen es auch Raucherzonen gibt, Flüge sind für mich die Hölle etc., der Geruch, ganz schrecklich, Ihr alle wisst, wovon ich spreche.

Ich bin vor Jahren an Krebs erkrankt und sogar mit meinem Infustionsständer in den Raucherraum, damals gab es das noch, geschlurft. Die Ärzte sagten, ich hätte genug Stress und soll doch ruhig rauchen. Soviel also zu meinem Verstand bei KREBS! Ich habe immer allen gesagt, ich könnte eher aufhören zu essen als zu rauchen und meinte das auch so.

Meine letzte Zigarette habe ich vor 3,50 h geraucht, dank einer App sehe ich das minutiös, aber es ist echt ein Kampf.

LG Maryli

Verfasst am: 28.03.2019, 12:18
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Maryli,

wie geht es dir Heute? Wie lenkst du dich ab? Welche sonstigen Tipps können dir noch helfen? Kennst du z.B. die unter dem grünen Reiter "Aufhören"?

Wie belohnst du dich?

Maryli, es ist wirklich wichtig für deine Lunge aufzuhören, da hast du ganz Recht, das sehe ich wie du. Meine damals beste Freundin ist vor zwei Jahren an COPD gestorben. Die letzte Zeit ihres Lebens war eine einzige Qual, sie war dünn wie ein Strich und hatte sich so quälen müssen mit dem Atmen. Das wünsche ich keinem, erst recht nicht dir. Was ich dir dagegen wünsche ist, dass du frei wirst von dieser schrecklichen Plage.

Noch eine gute Weile leben wollen und gleichzeitig rauchen, wie passt das für dich zusammen? Und wie kannst du eine echte Liebe zu deiner Gesundheit entwickeln, denn wenn die da ist, musst du gar nicht mehr so sehr kämpfen.

Und falls du es Gestern oder Heute tatsächlich nicht ganz geschafft hast, dann melde dich hier bei uns erst recht. Es ist völlig normal, mehrere Anläufe zu brauchen. Kinder lernen ja auch Laufen von Fall zu Fall.

Wäre schön, von dir zu lesen.

Daumendrückende Andrea

Verfasst am: 28.03.2019, 14:05
Okta
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Hallo Maryli,

halte an deinem Entschluss fest oder fasse einen neuen Entschluss und versuche aufzuhören.

Ich hatte auch zwei Bronchitiden im letzten Jahr; nach der ersten habe ich 3 Monate aufgehört, weil es mir so schlecht ging, dass kein Zug mehr reinging.
Als es mir besser ging habe ich wieder angefangen mit dem Ergebnis 4 Monate später eine noch schlimmere Bronchitis zu bekommen, als es halbwegs ging unter Antibiose , habe ich weiter geraucht und nun habe ich 3 Monate später das Gefühl, dass es chronisch wird, weil bestimmte Beschwerden nicht mehr ganz weggehen.

Dein Verlauf hört sich ähnlich an und d.h. es wird nicht mehr besser.

Du bist ein starker Mensch und hast schon mit einer Krebserkrankung gekämpft, also kannst du das auch schaffen.

Es gibt auch Hilfsmittel, das muss jeder selber entscheiden, aber wenn das oberste Gebot für uns Lungenkranke ist:

Kein Qualm in unsere gequälten Lungen, dann darf man auch Hilsmittel zum Entzug nutzen.

Morgen habe ich eine Woche geschafft und lt. meiner App schon über 100 Zigaretten nicht geraucht und ich kann wieder richtig tiefe Atemzüge machen-genial-dies wünsche ich dir auch!!

lg Okta

Verfasst am: 28.03.2019, 14:16
Maryli
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Ihr seid großartig. Danke Euch für den Zuspruch. Ich habe es gestern tatsächlich doch auf insgesamt 9 Zigaretten geschafft und ich war am Abend so wütend darüber. Ok, mag man sagen, immerhin besser als 20, aber die 9 sind immer noch zuviel. Ich weiß das ja.

Heute früh fiel es mir sehr schwer, von dem morgendlichen Ritual abzuweichen. Gemütlich bei Kaffee und Zigarettchen erst mal 10 Minuten auf meinem Lieblingsplatz in der Küche sitzen und dann in den Tag starten. Aber ich habe es verschoben und verschoben, bis ich um 8.00 h ganz bewusst eine Zigarette geraucht habe. Seitdem sind 6:13 h vergangen und es fällt mir verdammt schwer, nicht zu sagen "ach komm, noch eine und dann ist Schluss". Minutenweise bin ich fast am Durchdrehen, dann begebe ich mich an den PC. Ohne Arbeit fällt es mir noch schwerer, da ich bei uns die einzige Raucherin bin und mir sowieso immer blöd vorkomme. Zuhause bestimme ich, aber mein Mann unterstützt mich, indem er mir gut zuredet.

Jetzt liegen hier noch ganze 7 Stangen und 9 Päckchen meiner Zigaretten. Mein Mann hat angeboten, sie mitzunehmen, aber muss das wirklich sein? Was meint Ihr?

Herzliche Grüße an alle

@Okta, 1 Woche rauchfrei ist ein großartiges Ergebnis.

Verfasst am: 28.03.2019, 14:28
gosamigo
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Hallo Maryli,

Erst mal herzlichen Glückwunsch zu deinem Entschluss ohne Zigarette leben zu wollen.
Ich habe in den letzten 3 Wochen selber festgestellt wieviel besser man Luft bekommt ohne Qualm.
Ich bin auch bestimmt nicht bekannt dafür hier besonders Agro aufzutreten.
Es sei mit aber trotzdem die Frage erlaubt ob du das Ernst meinst? 7 Stangen Kippen bunkern und aufhöre wollen.
Natürlich sollte dein Mann die mitnehmen. Am besten bis zur nächsten Tonne weit weg von eurer Heimstatt. Du führst dich doch nur in Versuchung.
Bleib weiter standhaft.
Liebe Grüße
Gosamigo

Verfasst am: 28.03.2019, 14:32
Maryli
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Hallo Maryli,

Erst mal herzlichen Glückwunsch zu deinem Entschluss ohne Zigarette leben zu wollen.
Ich habe in den letzten 3 Wochen selber festgestellt wieviel besser man Luft bekommt ohne Qualm.
Ich bin auch bestimmt nicht bekannt dafür hier besonders Agro aufzutreten.
Es sei mit aber trotzdem die Frage erlaubt ob du das Ernst meinst? 7 Stangen Kippen bunkern und aufhöre wollen.
Natürlich sollte dein Mann die mitnehmen. Am besten bis zur nächsten Tonne weit weg von eurer Heimstatt. Du führst dich doch nur in Versuchung.
Bleib weiter standhaft.
Liebe Grüße
Gosamigo
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Danke Gosamigo, Du hast natürlich völlig recht. Da siehst Du mal, wie das mit dem Verstand und dem Rauchen bei mir ist, ich hatte das eingangs erwähnt faelle: