Darum hat es sich gelohnt, jetzt 1 Jahr Nichtraucher zu sein
Hallo liebe Mitstreiter......
Der eine oder andere kann sich vielleicht noch an mich Erinnern......ich hab mich vor etwas über einem Jahr hier angemeldet, war dann anfangs recht aktiv hier unterwegs....um dann festzustellen....ist ja doch ganz schön Zeitaufwendig.....ich bin nicht regelmäßig dabei geblieben...also hier beim lesen und schreiben.......ganz anders allerdings die Nichtraucherei.....ich bin Nichtraucherin geblieben....jetzt schon über 1 Jahr (31. Mai 2020 war mein letzter Rauchertag)
Da mich ja aber nicht alle kennen, will ich hier nochmal ganz kurz erzählen, mit welchen Vorraussetzungen ich hier gestartet bin und wo ich mich heute bewege.....ich glaube evt. hilft das dem einen oder anderen zu sehen, weshalb sich das Nichtrauchen auch nach sehr sehr vielen Raucherjahren ( 38 J ) lohnen kann.
Ich habe in der vorletzten Maiwoche 2020 die Diagnose COPD mit leichtem Lungenemphysem und einem noch vorhandenen Lungenvolumen von 57 % erhalten. Der Doc erklärte mir sehr ruhig und freundlich, aber auch ernüchternd....wenn ich so weiter rauchen würde und das nicht ließe, kann er mir versprechen, dass ich in spätestens 5 bis 6 Jahren ein Sauerstoffgerät zum Atmen benötigen werde...... Das war dann ja ne klare Ansage......die mich in die Situation brachte, handeln zu müssen......schließlich will ich ja nu nicht in ein paar Jahren ans Sauerstoffgerät.......Mir war damals schon völlig klar...das wird ne Hausnummer...rauchen aufhören und eigentlich rauche ich doch echt gerne....so meine Gedanken........ABER...wie schwer mag es wohl werden in vielen Jahren immer noch zu rauchen und ein Sauerstoffgerät mit durch die Gegend zu schleppen ........ich hatte aus meiner Sicht jetzt nicht so wirklich die Wahl......denn rauchen und Sauerstoffzufuhr gleichzeitig ist jetzt nicht soooo prickelnd......und lebensmüde bin ich auch nicht.....Also entschied ich...ich rauche noch 1 Woche, am 31. Mai dann am Abend die letzte....und das wars dann......Und jepp..es war tatsächlich nix anderes wie eine reine Entscheidung, die ich umsetzte...völlig ohne jegliches Gefühl oder irgendwie selber davon überzeugt gewesen zu sein...oh jepp...wie genial...ich höre jetzt mit dem Rauchen auf........nein......völlig Gefühlskalt und einfach sachliches handeln.....so als würde der Chef ne Anweisung rausgeben, die man nu weder mag noch nachvollziehen kann...aber man machts trotzdem......ist ja schließlich der Chef......und aus die Maus........
Na klar habe ich geschmachtet......so ein leckker Zigarettchen.....oh man...würde ich auch heute noch echt gerne rauchen....dieser Moment....wenn man im Garten am Tisch sitzt....die Vögel zwitschern.....und ansonsten Stille und man hört beim ziehen an der Ziggi, wie die Glut ein wenig knistert......einatmen.........ausatmen....woooohhhhaaaa da iss sie die Entspannung.........oh jepp..ich hab immer noch sehr genau vor Augen wie es geht, wie es sich anfühlen kann und warum ich diese Giftstengel so sehr geliebt habe....
Dennoch...seit nun über einem Jahr habe ich nichtmal mehr an einer Ziugarette gezogen...und das mit der Startegie....jepp ich mag sie halt immer noch, aber anfassen ganz einfach verboten......ohne Ausreden oder Ausnahmen...es ist und bleibt verbotene Frucht......auch wenn ich sie immer noch anschmachte ....allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass das Anschmachten für mich auch weiter dazu gehört...immerhin war ich 38 Jahre lang Raucher.....wie sollte ich denn jemals diese art von Schmacht wirklich los werden...aus meiner Sicht ein Ding der Unmöglichkeit.....hätte ich zb alle Situationen, in denen ich geraucht habe versucht mit etwas anderem zu füllen...als Austauschhandlung....da wäre ich daran so sehr verzweifelt...ich hätte sehr sehr schnell aufgegeben....ich hätte viel leichter Situationen aufzählen können, in denen ich nicht geraucht habe......die gab es nämlcih weit aus seltener und waren deshalb viel einfacher zu sortieren......( zb. im Zugabteil hab ich nicht geraucht...) Ergo....ich kann mit meiner Sucht nur dann gut leben, wenn ich sie nicht weiterhin fütter und verstärke....sie aber durchaus als solche zulasse und annehme...ich merke und spreche es auch aus, wenn ich das Verlangen merke...ohhhh jetzt würde ich gerne eine Rauchen..., aber ich bleibe konsequent beim Nichtrauchen. Diese betrachtungsweise hat mich bis jetzt bisd hierher gebracht...Ich darf nimmer rauchen..ich werde nicht mehr rauchen......Es gibt nur eine einzige Ausnahme......sollte ich jemals eine Diagnose bekommen, die mir garantiert, binnen der nächsten Monate werde ich sterben, werde ich wieder meine Kippchen kaufen und rauchen :-) Aber dann muss es wirklich sicher sein......
Ja...soweit so gut...und was hat mir nun das Ganze gebracht......insgesamt und überraschenderweise mehr, als sogar der Lungenarzt gedacht hätte.
Anfangs lief es nicht ganz sooo gut. Ich muss seit der Diagnose regelmäßig das Pulver zum Bronchienerweitern inhalieren, einmal morgens, einmal am Abend.....Blöderweise habe ich im vergangenen Sommer auch noch Cortison zusätzlich nehmen müssen, wegen Schultergürtelschmerzen mit dem Verdacht auf Polymyalgia/Rheuma. Nichtrauchen und Cortison hat mich dann böse wachsen lassen...leider nicht in die Höhe.....bin immer noch eher nem Erdnuckel ähnlich wie ner Bohnenstange......satte 25 kg bin ich bisher in die Breite gegangen....letztes Jahr im Mai hatte ich schon gut 15 kg zuviel...dann noch die 25 dazu.....nicht so wirklich prickelnde 40 kg zuviel....merke ich auch an allen Ecken und Enden...nervt mich und bringt einige zusätzliche Schmerzen auf der Hüfte......aber letztlich kann ich auch damit noch gut leben... Im Nov. 2020 musste ich ja zur Kontrolle wieder zum LuFaArzt.....naja eher zugenommen wie weniger...Aber : mein Lungenvolumen lag wieder bei 67%....Das alleine nur durch das Rauchen aufhören und die medis, also das Pulver zur Inhalation zu nehmen......als ich den Doc fragte, wieviel ich denn insgesamt noch an Volumen zurückerobern könne, meinte er erneut, das eine COPD nicht heilbar seie, und auch das Emphysem ja nu vorhanden wäre und ich daher nicht mehr wie 70% zurückgewinnen könne. wenn ich mich mit Sport zweimal die Woche beschäftigen würde und noch abnehmen würde, dann würde ich diese 70% aber bestimmt noch hinkriegen.....
Joa..und nu.....nu war ich wieder zur halbjährlichen Kontrolle bei ihm...und kann stolz und glückjlich berichten......ich bin aktuell sogar bei 75% meines Lungenvolumens angekommen...betreibe zwar immer noch nicht so regelmäßig Sport und bin nach wie vor eher ein schwammiger Moppel wie die garzile Orchidee....aber bin nach wie vor Nichtraucher...Mein Doc war ganz aus dem Häuschen.......und jetzt hält er sogar die 80% Marke für erreichbar.......
Was ich letztlich damit berichten will ist folgendes.......jepp Rauchen..ich habe es geliebt und ich würde es bestimmt noch heute tun, wenn ich nicht diese Diagnosen bekommen hätte.......aber an diesem Beispiel seht ihr nun auch...wer bereits gesundheitlich angeschlagen ist, kann allein schon mit dem Nichtrauchen und den verordneten Medis echt ne Menge rausholen......es ist möglich..... und jeder muss dazu seinen eigenen persönlichen und machbaren Weg finden, wie er mit seiner Sucht klar kommt.......denn eines ist sicher...eine Sucht lässt sich nicht wegdenken.......weder mit Logik oder noch so dollen Argumenten......weil: wenn tatsächlich der Wille im Kopf entscheidend ist, ob wir rauchen oder eben nicht, wie kommt es dann, das sich hier soooo viele Raucher und exraucher tummeln???? Dann hätten wir alle doch nie geraucht......Ergo......es ist aus meiner Sicht nicht möglich eine Sucht mit gutem Willen und Argumenten zu bekämpfen....sondern ich würde raten, nehmt eure Sucht als solche an und verbietet euch das Rauchen jeglicher rauchbaren Produkte :-) Aber wer weiß, wieviele andere Wege es noch gibt...Also sucht solange nach dem für euch passenden Weg, bis ihr ihn findet....es lohnt sich !!!!!!!!
So...wer noch Fragen hat, darf sich gerne bei mir, per Nachricht melden...ich gebe mein bestes zeitnah zu antworten, werde das aber nicht versprechen, da ich manchesmal einfach auch Unmengen zu erledigen habe :-)
Ihr lieben Leutz da draussen........passt weiterhin gut auf euch auf.....deswegen seid ihr doch auch hier........ihr wollt gut auf euch aufpassen!!!!! Ich wünsche euch weiterhin alles Gute, viel Motivation, egal wie oft ihr scheitert...fangt wieder an einen Weg zu suchen...irgendwann wird es euch ebenfalls gelingen........
Ich wünsche euch allen alles Glück dieser Welt :-)
Rapaplue bzw Dat Andrea :-)
Liebe Andrea,
danke!
Gerade für neue Forumsmenschen und auch für die, die sich noch in den Anfängen ihres Nichtmehrraucher-Lebens befinden, kann dein autobiografischer Post sehr hilfreich und auch sehr wertvoll. Ich wünschte mir, es gäbe mehr davon.
Hab ein schönes Wochenende in guter Luft
dein Meikel
Hallo Andrea
Oh ja danke, mir hilft dein Bericht sehr
ich hatte so ungefähr 5 oder mehr,
Aufhörversuche,
es hielt paar Tage oder Wochen,
dann hat mich die Kraft verlassen
anders ist es jetzt
pAVK
am 31.05.2021 erfahren
noch 1 geraucht und Schluss
die Angst, macht es auf einmal möglich,
warum erst dann, man weiß doch vorher
schon, rauchen ist ungesund,
rauchen macht krank, glaubt man aber
nicht,
man glaubt es erst wenn der Arzt sagt,
du bist krank
finde es so toll, wie du deine Gesundheit
verbessert hast, dir weiterhin alles Gute,
mach weiter so
bei mir wird auch alles gut,
lebe ab sofort gesund, hatte ich eh schon
lange vor,
mehr Sport, war schon länger mein Wunsch
danke war hilfreich dein erlebtes zu lesen
alles alles Gute und vielleicht lesen wir uns
wieder mal
Lisa von Juni 2021
Hallo Andrea,
mir gefällt dein Bericht auch sehr gut. Er macht Mut und zeigt mal einen anderen Blick auf unser "Projekt", ein Leben ohne Zigaretten zu gestalten. Für mich ist das halbe Jahr bald geschafft. Wie du hab ich ganz gern hier geschrieben, doch das lässt grad ziemlich nach. Zigaretten sind für mich auch wie bei dir einfach nur noch tabu.
Im Traum sah ich mich mit einer Zigarette in der einen Hand und dem Feuerzeug in der anderen. 1000 Gedanken strömten gleichzeitig durch meinen Kopf. Im Ergebnis wusste ich: Ich rauche doch nicht mehr und gleichzeitig ich rauche doch so gern. Da habe ich ein Stück von der Zigarette abgebissen, das war ja nicht geraucht. Es brachte mir keinerlei Genuss. Ich kam mir einerseits sehr blöd vor, andererseits registrierte ich erstaunt, dass ich es anscheinend geschafft hatte und "Nichtmehrraucherin" als Namenszusatz führen kann.
Ilona aus dem Januar-Zug 21
Liebe Grüße die daufi
Hallo Andrea,
das ist so schön dich wieder zu lesen und dann noch mit einen solch guten Bericht mit guten Neuigkeiten
Ich gratuliere dir zum ersten Jahr Rauchfreiheit und wünsche dir noch viele davon.
So ein Pülverchen zur Erweiterung der Bronchien habe ich auch mal eine Zeit lang inhaliert und auch kräftig zugenommen damals. Zufall oder Zusammenhang - ich bin mir da nicht sicher. Aber wenn du weniger Pulver bräuchtest, könnte das eine Hilfe beim Abnehmen sein. Du könntest das bei deinem Arzt mal ansprechen. Ich wünsche dir weiter eine gute Zeit.
Viele Grüße
Hallo Andrea,
auf deine Frage, wie das mit dem Pülverchen bei mir so war, will ich dir Antworten.
Vorweg: ich habe [u]keine[/u] COPD. Ich hatte ein allgemeines Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Schweißausbrüche und morgens nach dem Aufstehen heftige Hustenanfälle (so heftig, dass ich manchmal glaubte ich muss mich gleich übergeben). Da ich schon ein halbes Jahr rauchfrei war, habe ich das mit dem Rauchausstieg nicht direkt in Verbindung gebracht. Gegen meinen hohen Blutdruck habe ich einen Betablocker eingenommen.
Nachdem ich das meiner Ärztin vorgetragen hatte, hat mir [Produktname vom rauchfrei-Team entfernt; genannter Arzneistoff: Formoterol] (das Pülverchen zur Entspannung der Bronchien) verschrieben und statt des Betablockers ein Medikament der ACE Gruppe.
Nach ein paar Tagen verbesserte sich mein Zustand. Die Hustenanfälle ließen nach, die Schweißausbrüche auch und was mich besonders freute ich bekam wieder Appetit. Ach, wie mir das Essen wieder schmeckte ...
Als ich mich in meinem verbesserten Zustand sicherer fühlte, habe ich nur noch einmal pro Tag inhaliert und später mit meiner Ärztin abgesprochen, dass ich es ganz absetzen kann. Der gute Appetit ist mir grundsätzlich erhalten geblieben. Ich halte es für möglich, dass er während der Einnahme gesteigert war. Ich habe mich in dieser Zeit über die allgemeine Verbesserung meines Zustands so gefreut, dass ich nicht wirklich darauf achtete. Erst später, als meine Waage "so kann es nicht weitergehen" angezeigt hat, habe ich mit mehr Sport, weniger Essen und zeitweiligem Intervallfasten mein Gewicht in einen günstigeren Bereich zurückgebracht.
Also nicht das Medikament bestimmt unser Gewicht, sondern unser Essverhalten. Der Appetit und auch das Hungergefühl kann aber beeinflusst werden. Und ich bin der Meinung, dass Ärzte gerne bewährte Medikamente weiter verschreiben, auch wenn sie vielleicht nicht mehr erforderlich wären und, dass man als Patient da auch mal fragen darf.
Nun hoffe ich, dass du mit meiner Antwort etwas anfangen kannst
Viele Grüße
Hallo Andrea,
ein sehr positives Feedback von dir, schön, dass du uns daran teilhaben lässt , ich denke auch, ein Rauchstop lohnt sich jederzeit, unser Körper wird es uns danken. Ich denke auch, dass man das Rauchen ganz klar als Sucht definieren muss, egal, ob man viel oder wenig geraucht hat. Es mag sein, dass es Leute gibt, die "Gelegenheitsraucher" sind und anscheinend Wochen gar nicht rauchen und dann in Gesellschaft mal die eine oder andere rauchen, für mich hat das nie geklappt, nach ein paar "Gesellschaften" war ich wieder voll dabei. Dieses Mal hat es scheinbar wirklich "Klick" gemacht, aber weil ich mir dieses Mal nichts vorgemacht habe, Rauchen ist eine Sucht und absolut gesundheitsgefährdend, im Endeffekt tödlich, so wie es ja auch auf der Schachtel fett aufgedruckt ist.... Dir wünsche ich weiterhin alles Gute für deine Gesundheit, das mit den Kilos bekommst du sicherlich auch hin .
LG Pam