Countdown gestartet

Verfasst am: 18.09.2020, 15:57
_Andy
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Hallo zusammen!

Mein Name ist Andreas, werde aber schon immer von den meisten Andy genannt. Im November werde ich 53.
Meine erste Zigarette rauchte ich mit 14 auf dem Schulhof, weil ich glaubte, es wäre cool. Ein Gefühl von Coolheit verspürte ich jedoch nicht. Im Gegenteil: Danach saß ich weiß wie eine Wand im Unterricht und hatte eine halbe Stunde damit zu kämpfen, meinen Mageninhalt nicht über den Tisch zu spucken. ^^
Oh wie gerne würde ich erzählen können, dies war meine erste und letzte Zigarette. Doch griff ich erneut zur Kippe und irgendwann wurde es mir nicht mehr übel. Ich hatte mir das Rauchen antrainiert.
Mit Anfang 20 entdeckte ich den Radsport (hobbymäßig) für mich und hörte daher mit dem Rauchen auf, was damals noch gar nicht so schwierig war, soweit ich mich erinnere. Nach etwa einem Jahr fing ich jedoch wieder an und es dauerte rund 15 Jahre bis ich es erneut anging. Ich machte mir damals schon länger nicht mehr vor, dass mir das Rauchen irgendetwas bringen würde und wollte einfach nur die Kippen aus meinem Leben verbannen. Dennoch schob ich es vor mir her, aus Angst vor dem Kampf. Dieser war dann auch hart und erst nach gut 3 Monate hatte das Verlangen aufgegeben. Ich fühlte mich wie neu. Mein Kopf war so klar wie noch nie, was mich erstaunte. Das mich das Rauchen benebelte, war mir klar, doch nicht, dass es mich so stark beeinträchtigt hatte. All die anderen positiven Dinge die passieren, wenn man sich von der Sucht befreit, brauche ich hier sicher nicht aufzählen. Jedenfalls war dies die schönste Zeit meines Lebens, die ich mir leider nach 2 1/2 Jahre wieder zerstörte. Völlig verschwunden war das Verlangen nämlich doch nicht, sodass hin und wieder mal ein schwaches Gefühl auftauchte, welches jedoch immer nach ein paar Minuten wieder verschwand. Irgendwann gab ich dem aber nach und kaufte mir eine Schachtel. Mir wurde es schlecht wie damals als ich mit 14 meine erste rauchte. Und wie damals, zündete ich mir trotzdem die nächste Kippe an. Da hält man sich für einen halbwegs gescheiten Menschen und macht dann sowas. Oh man...
Nach 2 1/2 Jahre schlägt die Sucht nicht sofort wieder zu, sodass ich es noch gut nach einigen Tagen hätte bleiben lassen können, was ich auch wollte. Es blieb jedoch beim wollen und so hatte mich dieser Teufel erneut.
Nun sind es fast wieder 15 Jahre in denen ich weiter meine Gesundheit zerstört habe. Vor etwa 4 Jahre überwies mich mein Hausarzt u. a. zu einem Lungenarzt, da ich mich zunehmend schlapper fühlte und meine Kondition arg nachgelassen hatte. Dieser stellte eine eingeschränkte Lungenfunktion fest und sagte, ich solle sofort mit dem Rauchen aufhören, ansonsten kann das noch viel schlimmer werden. Den zweiten Termin bei ihm, zu dem ich als Nichtraucher hin soll, habe ich noch nicht wahrnehmen können, weil ich den Entzug seither vor mich herschiebe. Wieder aus Angst vor dem Kampf.
Anfang des Jahres quälte mich eine schwere Bronchitis über mehrere Wochen, in denen ich Tag und Nacht gehustet habe, wie noch nie zuvor. Etwas später hatte ich Durchblutungsstörungen in 2 Fingern, die immer wieder lila angelaufen sind. Hinzu kommen gelegentliche Herzrhythmusstörungen. Noch mal zur Erinnerung: Ich bin 52. Nun fühle ich mich öfters wie ein alter Mann, dessen Tage gezählt sind. Dadurch das ich mich schon immer gesund ernähre, zudem nach wie vor Radsport betreibe und viel in der Natur unterwegs bin, habe ich vielleicht nur das Glück, dass es nicht noch viel schlimmer ist oder ich gar schon unter der Erde gelandet bin. Und da ich dort noch nicht hin möchte, werde ich es endlich angehen.
Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, wie wichtig es ist sich einen Termin zu setzten und bis zu diesem ein paar Tage zu lassen, in denen man sich auf den Entzug vorbereitet. Der meine ist der 22.9 und inzwischen bin ich hochmotiviert. Jetzt gibt es kein Verschieben mehr. ^^
Werde es mir übrigens mit Nikotinkaugummis etwas erleichtern, die ich aber schon nach wenigen Wochen absetzte möchte. Das letzte Mal nahm ich keine Nikotinersatzmittel, wodurch es dann auch sehr schwer war. Vielleicht hat der/die ein oder andere hier Erfahrung damit und kann etwas dazu erzählen.
Sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich früher bis zu 2 Schachteln am Tag rauchte. Seit ein paar Jahren sind es zwischen 15 und 18 Stück, allerdings sehr starkes Zeug ohne Filter.

Habe mich schon kurzgefasst, doch ist es dennoch eine Textwand geworden. Tschuldigung dafür. ^^

Verfasst am: 18.09.2020, 16:23
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Andy,

Erst einmal ein herzliches Willkommen. Ich gratuliere dir zu deinem Entschluss. Ja da hast du wahrlich eine Textwand geschrieben. Aber sehr interessant und kurzweilig. Was mir auffällt sind deine mehrere gelungen Rauchstopps, wo du drauf aufbauen kannst. Du siehst du schaffst das.

Was hält dich im Moment am Meisten an einer Zigarette fest? Welche Zigarette ist die schwerste für dich sein zu lassen?

Analysiere dich doch die nächsten 2 Tage noch.
Schreibe dir auf:
in welcher Situation du rauchst,
was für Gefühl vermittelt dir die Zigarette?
Was könntest du anstelle der Zigarette rauchen machen?


Gut finde ich deinen Entschluss, mit Ersatzprodukte das Rauchen an den Nagel zu hängen, das ist vollkommen legitim. Ich selber habe dafür Nikotinpflaster genutzt und diese 11 Wochen geklebt. Es gibt viele Wege und jeder entscheidet, welcher der Richtige für ihn ist. Wichtig ist das Ziel im Auge zu behalten.

Dein Ziel ist die Gesundheit!

Was gibt es wichtigeres als die Lebensqualität aufrecht zu erhalten.
Vieles positives kannst du ja aus deiner rauchfreien Zeit berichten. Vielleicht magst du dir dies mal alles auf einem Plakat schreiben, irgendwo aufhängen, somit hast du deine Positiven Ziele immer alle vor Auge.

Ich wünsche dir eine gutes gelingen, wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden. Viele wichtige Informationen findest du noch oben unter dem grünen Reiter Aufhören, schau einfach mal rein.

LG Bine

Verfasst am: 18.09.2020, 16:37
Adamul
Adamul
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Hallo Andy!
Sei willkommen hier im Forum der Aufhörenden und Aufhörwilligen.
Leider ist das Rauchen eine Sucht. Wie der trockene Alkoholiker keinen Tropfen trinken darf,
so geht es einem Exraucher bei der Zigarette. Also: "Nie wieder einen einzigen Zug" (Joel Spitzer)
Du hast es selbst erlebt.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Ausstieg.
Viele Grüße
Uli

Verfasst am: 19.09.2020, 12:53
_Andy
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Themenersteller/in
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Beiträge: 6 Beiträge

@Bine: Vielen Dank für Deinen Post!

[quote="rauchfrei-lotsin-bine"]
Was hält dich im Moment am Meisten an einer Zigarette fest? Welche Zigarette ist die schwerste für dich sein zu lassen?
[/quote]
Ich qualme wie die meisten Raucher mehr, wenn ich gestresst bin, doch ansonsten ist es immer ziemlich die gleiche Anzahl an Zigaretten über den Tag verteilt, um den Nikotinspiegel aufrecht zu halten. Daher gibt es bei mir auch nicht DIE Zigarette die mir besonders fehlen wird.

[quote="rauchfrei-lotsin-bine"]
Vieles positives kannst du ja aus deiner rauchfreien Zeit berichten. Vielleicht magst du dir dies mal alles auf einem Plakat schreiben, irgendwo aufhängen, somit hast du deine Positiven Ziele immer alle vor Auge.
[/quote]
Seit ich wieder zum Glimmstängel gegriffen hatte, nachdem ich 2 1/2 Jahre rauchfrei war, will ich dahin zurück. Das es erneut 15 Jahre gedauert hat und mich erst gesundheitliche Probleme und die Sorge vor einem frühen Tod dazu bewegen es endlich anzugehen, kann ich selber kaum glauben. Schließlich ging es mir in dieser Zeit so gut wie ich es nie als Raucher erlebt habe. Das brauche ich mir nicht aufschreiben. Ich sehe meine Belohnung klar vor Augen und bin wie gesagt hochmotiviert. Das kann nur gut gehen, würde ich sagen. ^^
Was aber nicht bedeutet, dass ich keine Ratschläge mehr benötige. Die nehme ich dankend an und habe mich deswegen auch hier angemeldet. Ich nutze gerade alles um mich auf die Zeit des Entzugs gut vorzubereiten. Auch habe ich mir das Rauchfrei-Startpaket bestellt, welches gestern bei mir ankam. Der Kalender für die ersten 100 Tage hängt bereits an meiner Pinnwand. ^^

@Uli: Auch dir vielen Dank für die netten Wünsche!

Verfasst am: 19.09.2020, 13:18
Sakara
Sakara
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Hallöchen Andy,

auch von mir ein herzliches Willkommen - schön das Du bei uns bist.

Auch ich habe den Rauchausstieg immer wieder verschoben trotz gesundheitlichen
Beschwerden, die immer schlimmer wurden.

Letztes Jahr hatte ich dann mehrere Anläufe genommen, aber nicht durchgehalten -
die Sucht ist halt sehr stark.

Hilfe habe ich durch meine Ärzte bekommen, Tabletten und durch Nikotinpflaster, die mir die
ersten 3 Wochen erleichtert haben. Kaugummis habe ich auch noch Zuhause, aber
nie genommen, die bleiben auch bei mir als psychische Unterstützung.

Ich habe mir jede Unterstützung geholt die ich bekommen konnte und meine Einstellung
dem Rauchen gegenüber komplett geändert - rauchen würde mir nur den Tod bringen da ich
bereits schwere COPD habe - und ich möchte gerne noch eine Weile meine Rente bekommen.

Falls Du Fragen hast, schreib mich bitte an, ich beantworte sie soweit und sogut wie ich es kann.

Schönes Wochenende wünscht Dir
Jutta

Verfasst am: 19.09.2020, 13:42
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Andy,

Schön, dass du schreibst. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema ist schon hilfreich. Hast du für Stressige Situationen Alternativen, die du anstelle der Zigarette einsetzten kannst? Was würde dich in solchen Situationen unterstützen.

Kennst du dich mit Entspannunstechniken aus?

Wenn man ein paar Tage Übung hat, hilft PME für eine Grundausgeglichenheit am Tag. Dies eignet sich auch gut abends vor dem Einschlafen anzuwenden. Leichte Übungen kannst du im Netz finden. Es ist auch einfach zu erlernen.

Für akut Stressige Situationen könnten Atemübungen unterstützend wirken.
4 sec einatmen
6 sec anhalten
8 sec durch die Lippen ausatmen
Max 10 x

Auch helfen Bonbons oder Kaugummis, für einen beruhigenden Effekt. Durch den vermehrtem Speichelfluss der sich beim Kauen einstellt, streichen wir automatsch immer wieder mit der Zunge über unsere Lippen. In den Lippen liegt einer unsere sensibelsten Tastsinne, so wie das Baby mit dem Schnuller beruhigt wird, Raucher durch die Zigarette, kann auch dieser taktieler Sinn wie beschrieben zur Beruhigung angeregt werden.

Zur Entspannung hilft auch Bewegung, da bist du ja schon gut ausgerüstet mit deinem Fahrrad. Ansonsten wenn die Möglichkeit besteht ist Treppen laufe super. (Kann man auch zwischen der Arbeit einzubauen)

Ja der Kalender ist super, den hatte ich auch. Sicherlich hast du auch die Broschüre mit den Fragen gefunden.

Ich gebe dir hier noch eine Link rein zur Unterstützung
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/

Ansonsten wird auch gerne das E-Book "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer gelesen

http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf

Hast du Unterstützung zu Hause?

LG Bine

Verfasst am: 19.09.2020, 21:53
_Andy
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Hey Jutta, danke fürs Vorbeischauen!

Wie ich sehe, hast du es nun doch geschafft und bereits 77 Tage auf dem Zähler. Klasse!

[quote="Sakara"]
Ich habe mir jede Unterstützung geholt die ich bekommen konnte und meine Einstellung
dem Rauchen gegenüber komplett geändert - rauchen würde mir nur den Tod bringen da ich
bereits schwere COPD habe - und ich möchte gerne noch eine Weile meine Rente bekommen.
[/quote]
Das tut mir leid für dich. Verdammte Sucht...

Der Lungenarzt sagte damals zu mir, meine Lungefunktion sei eigeschränkt und verschrieb mir ein Asthmaspray fürs Radeln, welches ich aber nur kurze Zeit nahm, da es lediglich ein paar wenige Prozent ausmacht. Zudem wurde mir eine Pneumokokken-Impfung angeraten, sowie eine jährliche Grippeimpfung. Von COPD war nicht die Rede, allerdings frage ich auch nicht nach. Ich wusste zu der Zeit kaum etwas über diese Erkrankung. Erst als meine älteste Schwester etwas später die Diagnose bekam, informierte ich mich. Jedenfalls sollte ich mir einen weiteren Termin geben lassen und zu diesem als Nichtraucher kommen. Das war vor etwa 4 Jahre. *hust* Werde nächste Woche anrufen, denn es dauert eh ein halbes Jahr bis man dort an die Reihe kommt.

Und danke! Wünsche dir ebenso ein schönes Wochenende!

Verfasst am: 19.09.2020, 22:04
_Andy
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@Bine:

Tatsächlich habe ich mir bislang keine Gedanken gemacht, was ich tun könnte, wenn es stressig wird. Damals blieben mir solche Situationen in der kritischen Zeit erspart. Sprich, ein sehr hilfreicher Tipp.
Auskennen tue ich mich mit Entspannunstechniken, habe diese aber lange nicht mehr genutzt. Werde es mir sogleich auf einen Zettel notieren.
Das Kaugummis entspannen, wusste ich nicht. Aber wie gesagt werde ich die ersten Wochen Nikotinkaugummis nehmen und umso besser wenn die noch einen weiteren positiven Effekt haben. ^^

Die Broschüre war im Rauchfrei-Startpaket dabei. Diese steht morgen auf dem Programm.

Danke für deine Mühe und habe ein schönes Wochenende!

Verfasst am: 20.09.2020, 11:23
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Lieber Andy,

Heute hast du dir das Bearbeiten der Broschüre auf deinen Plan geschrieben. Ich bin mal gespannt, was du darüber später berichtest. Was kannst du davon für dich umsetzen, was würdest du sagen passt zu dir? Was ist für dich hilfreich?

Was würde dir noch bei deinem Rauchstopp helfen?

Nun besteht jedoch nicht der ganze Tag darin, sich mit der Rauchfreiheit auseinander zusetzten. Was hast du heute noch schönes vor? Hier bei mir scheint die Sonne. Das Wetter lädt zu einem Spaziergang ein.

Dir einen angenehmen Sonntag
LG Bine

Verfasst am: 20.09.2020, 14:03
_Andy
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Hallo Bine,

auch wir haben hier schönes Wetter, was für mich heißt: Ab aufs Rad. Heute Abend werde ich mir dann die Broschüre vornehmen und morgen berichten, ob diese mir noch etwas Neues vermitteln konnte.

[quote="rauchfrei-lotsin-bine"]
Was würde dir noch bei deinem Rauchstopp helfen?
[/quote]
Ich denke, ich bin nun gerüstet für den Weg in ein rauchfreies Leben.

Genieße deinen Spaziergang und das letzte sommerliche Wetter!