Ausstieg, die Dritte

Verfasst am: 11.10.2013, 18:54
Lini79
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Hallo zusammen,

also, die zweite Woche war bei weitem nicht so einfach wie die erste
In der ersten hatte ich ja Urlaub, dachte, mit der ganzen freien Zeit wäre es bestimmt härter, aber dann auf der Arbeit... Puh.
Mit den Zigaretten hatte ich bisher meinen ganzen Arbeitstag eingeteilt, sie waren die Entspannung zwischendurch, die Belohnung nach einer Aufgabe, die ich nicht machen wollte und Start sowie Abschluss des Arbeitstags.
Ständig habe ich dieses Gefühl im Hals - meine Lunge schreit " gib mir Rauch!"
Kennt ihr dieses Gefühl, so als hätte man einen Kloß im Hals, gepaart mit Vorfreude?

Und dann, was ist die Alternative??? Ich gehe zur Bahn und fahre nach Hause., immer mit dem Gefühl, da muss doch noch was kommen.
Zum Glück geht es dann doch wieder vorbei.

Aber: ich habe keine Sekunde ernsthaft daran gedacht, zu rauchen. Das ist schon mal ein Erfolg, denke ich.
Aber wenn das jetzt noch lang so weitergeht

Und Gewicht +3kg :o

Wann geht diese Leere vorbei? Ich weiß es nimmer.

Viele Grüße an euch alle!

Lini

Verfasst am: 11.10.2013, 20:54
rauchfrei-lotse-andreas
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Das Unterbewußtsein speichert viele Alltagssituationen fest mit der Zigarette - dadurch entsteht Schmacht. Der körperliche Entzug ist abgeschlossen bei Dir. Der mentale Entzug dauert leider noch. Bei mir war es bis zu 5.Woche. Klingt lang, aber wie sieht die Alternative aus? Jahrelang rauchen und eine schwere Krankheit riskieren. Raucherentwöhnung ist leider nicht immer leicht - aber das Ergebnis umso lohnenswerter.

Thema Gewicht kommt immer wieder hoch. Die Geschmacksnerven regulieren sich, Stoffwechsel ändert sich...Klar Zunahme ist Scheiße, aber immer noch besser als rauchen. Meistens reguliert sich das Gewicht mit Normalisierung des Stoffwechsel.

Also, Du bist wirklich auf einen tollen - wenn auch nicht immer leichten - Weg. Diesen Kampf haben wir alle geführt und nicht einer hat ihn bereut.

LG und gaaaaaaaaaaaaaaaaannnnnnnnnnnnnnnzzzzzzzzzzzz viel Kraft

Andy

Verfasst am: 11.10.2013, 21:09
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Lini,

Schön, dass du es bis Tag 12 geschafft hast, und erst recht toll, dass du es auch auf Arbeit packst, gut gemacht! Freut mich für dich. Wann sehr schwere und wann leichte Tage auftreten während der Entzugsphase ist ganz individuell. Ich würde ja mal sagen, dass du einfach auf Arbeit mehr Stress hast als in einer Urlaubswoche und du warst halt, wie so viele von uns, gewohnt, Stress mit giftiger "Entspannung" anzugehen und deine Pausen mit Nikotin zu füllen.
Diesen Zigarettenpausenrhythmus über den Tag verteilt hatte ich auch. Des wegen war es so wichtig, mir meine geliebten Pausen und Entspannungszeiten mit etwas Gesünderem zu füllen. An dem Platz, an dem ich sonst geraucht habe, lag und liegt heute noch neben Strickzeug etwas zu lesen ( ein leichtes Buch, eine Zeitschrift). Oder ich schaue zum Fenster raus, mache Wolken-, Vogel- oder "Menwatching". Was hast du denn für Ideen für dich, wie du z.B. kleine Highlights setzen kannst, wenn du müde von der Arbeit nach HAuse kannst? Oder wenn auf Arbeit eine Aufgabe erfüllt ist und du durchschnaufst vor der nächsten? Manchmal hilft, einfach nur dasitzen, in den Bauch atmen und die Gedanken kommen und gehen zu lassen.

Klasse finde ich, dass du nicht mehr ernsthaft ans RAuchen denkst. Du hast also bereits deine Einstellung geändert. Bleib dabei, du schaffst das, wie so viele von uns!!! Jetzt wünsche ich dir erst mal ein erholsames Wochenende und viele gute Ideen zum Füllen der Leere

LG Andrea

Verfasst am: 11.10.2013, 22:42
babalu
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Hallo Lini

Mir geht es ähnlich wie dir. Heute war mein erster Arbeitstag seit dem Rauchstopp. Die drei Tage zu Hause gingen noch, aber heute auf der Arbeit war es sehr schlimm, ich fühlte mich richtig elend. Und ich fühle mich irgendwie zweigeteilt, einerseits geht es mir trotz allem gut (naja, vielleicht kann ich mich weniger gut konzentrieren und meine Verdauung bereitet mir etwas Kummer, fühle mich so aufgebläht und habe Verstopfung). Andererseits ertappe ich mich daran, dass ich mein Verhalten wohl geändert habe (ich rauche nicht mehr), aber die Gedanken sind immer noch die selben und wie bei dir "da muss doch noch was kommen". Meine Gedanken sind die eines Rauchers, wie lange bleibt das wohl so? Wie du dachte ich nicht ernsthaft ans Wiederanfangen, ich bin auch sehr stolz auf meine ersten vier Tage und eine Sekunde später erwische ich mich schon wieder bei Gedanken wie " ich könnte ja immer nur abends eine rauchen" oder "nur noch bei der Arbeit rauchen", obwohl mir der Verstand klar sagt, nein, lass es bleiben, es funktioniert nur, wenn ich nie wieder rauche.
Das Ganze fordert uns schon recht heraus... herzliche Gratulation zu deinen zwei Wochen und mach weiter so, es tut gut, zu wissen, dass man damit nicht alleine ist....

Liebe Grüsse

Barbara

Verfasst am: 12.10.2013, 04:31
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Baraba, eine Sucht zu besiegen heißt auch Entzugserscheinungen zu überwinden, die jeder anders erlebt. Klar denkt man zunächst immer nur an Kippen, weil wir es gewohnt waren uns immerund überall ein Sargnagel anzustecken. Gerade am Anfang ist es Überwindung. Diese Phasen sind völlig normal.

Der Körper lernt gerade, das er ohne Nikotin auskommen muss. Der Stoffwechsel normalisiert sich.Was die Verdauung betrifft, probier mal Leinsamen aus. Kannst Du gut Johurt mischen - sehr hilfreich! Ebenfalls hilfreich ist auch Pflaumensaft. Und natürlich bringt Bewegung den Darm zum arbeiten.

Suche Ablenkung, verbringe die Pausen mit Nichtraucher und geh - wenn möglich spazieren um auf andere Gedanken zu kommen.

Wie Du richtig schreibst, ist es eine Herausforderung. Der mussten wir uns alle stellen, es ist nicht immer leicht. Aber auch die schwierigste Phase geht vorbei.

Das wird sich alles bessern, es dauert leider immer etwas

Verfasst am: 15.10.2013, 11:55
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Lini, hast Dich ein paar Tage nicht gemeldet. Alles ok bei Dir??

Verfasst am: 15.10.2013, 21:00
Lini79
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Hallo Andy,

ja, bei mir ist soweit alles gut.
Gestern war der erste Tag auf der Arbeit, an dem ich nur noch die Abschlusszigarette von der Arbeit zur U-Bahn vermisst habe

Nur Schlafen ist immer noch schlecht, bin tagsüber ziemlich gerädert. Und trotzdem liege ich dann die Nacht wach.

Abgesehen vom körperlichen, auch Verdauung, merke ich, dass die Gedanken ans Rauchen schon deutlich abgenommen haben.
Ich hatte sogar schon einmal den Traum, dass ich aus Versehen geraucht und es erst nach der halben Zigarette gemerkt habe. Dann war ich (im Traum) natürlich geschockt und habe mich gefragt, ob jetzt alles für die Katz war.
Und am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und habe mich gefreut, war nur ein Traum.
Diese Träume kenne ich schon ausgiebig vom letzten Mal Aufhören.

Bin gespannt, wie's weitergeht...

Viele Grüße,
Lini

Verfasst am: 15.10.2013, 21:03
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Vielen Dank für eure Glückwünsche!

@ Barbara: Du hast ja auch schon 7 Tage geschafft, ist doch super! Weiter so!

Grüßle, Lini

Verfasst am: 15.10.2013, 21:30
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Lini, das mit dem Schlafen reguliert sich (nimmst Du Baldriantabletten?) Auch diese Träume sind normal. Es läuft alles normal, auch wenn es anstregend ist. Ein paar Tage noch, dann wird es deutlich besser. Die Attacken werden weniger und erträglicher. Einfach freuen, das es bald vorbei ist.

LG Andy(267)

Verfasst am: 15.10.2013, 22:08
babalu
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Danke Lini
Mach du auch weiter so, liebe Grüsse Barbara