Angst vor der "Leere"
Hallo.
Da ich nicht mehr rauchen möchte, und schon mehrere gescheiterte Versuche hinter mir habe, versuche ich es jetzt mit einer intensiven Vorbereitung.
Ich besuche jetzt montags eine Rauchstopp-Gruppe und der festgelegte Rauchstopp ist der 31.8.2019.
Ich betrachte nun meine Rauchrituale und bin mir bewusst, dass ich mein Gehirn untrainierten muss.
Da ich wegen der Kinder schon einmal 10 Jahre lang nicht geraucht habe, weiß Ich, dass das Leben als Nichtraucher viel lebenswerter ist. Ich war energievoller, hatte mehr Selbstfürsorge und habe mich schöner gefühlt.
Jetzt rauche Ich (45 Jahre) bereits wieder seit ca. 6 Jahren.
Die letzten ca. 5 Versuche endeten immer ca. am 4. oder 5. Tag in völliger Verzweiflung.
Jedes Mal kam ich an den Punkt, dass ich eine riesige Leere hatte.
Keine Fixpunkte mehr im Alltag, keine Belohnung keine Pause.
Ich dümpelte durch den Tag und das Leben war nicht mehr lebenswert.
Also fing ich wieder an zu rauchen.
Jetzt habe ich Angst, wieder an diesen Punkt zu kommen.
Hat jemand vielleicht Erfahrungen, wie man diesen Zustand aushalten bzw. über ihn hinwegkommt?
Vielleicht ist mein Durchhaltevermögen einfach nicht stark genug.
Habe auf dieser Seite schon viel gelesen.
Strohhalme, Bewegung, Situationen vermeiden, Zähne putzen und Meditation stehen u.a. auf meiner Ideenliste..
Vielleicht hilfst ja auch einfach, das Entzugsleid zu teilen.
Ganz liebe Grüße
Polli
Grüß Dich, Polli
Sei herzlich Willkommen in unserer der Nichtmehrraucher und Aufhörwilligen.
Zu deinem Entschluss, endlich Rauchfrei werden zu wollen, beglückwünsche ich dich sehr.
Schön, dass Dich dein Weg zu uns geführt hat.
Informationen zur Vorbereitung deines Rauchstopps findest Du unter dem blauen bzw. grünen Reiter.
Hier sind jede Menge Tipps und Informationen, in den Untermenues zu finden.
Ans Herz möchte ich Dir das Starterpaket* legen, eine wirklich große Hilfe, gerade in der Anfangszeit. http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/?bestell_bestellnummer=31350100
Im grünen Reiter findest du jede Menge Tipps, zur Vorbereitung deines Rauchausstiegs. Magst Du dir das mal durchlesen? Auch für Quereinsteiger ist hier noch jede Menge Interessantes und Wissenswertes dabei.
Zu unserem 3-wöchigen Ausstiegsprogramm, geht´s hier entlang:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/registrieren-fuer-das-ausstiegsprogramm/
Zusätzlich kannst Du dir im Netz das Buch, "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer, als pdf-Datei downloaden. Keine Angst kostet nichts und ist für jedermann frei zugänglich.
http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Auch das Lesen und aktive Teilnahme im Forum, bzw. Chat (findet jeden Dienstag, in der Zeit von 20:00 bis 22:00 Uhr, statt) helfen die eigene Motivation zu stärken. Derzeit nicht mit mobilen Endgeräten erreichbar.
Soviel zum offiziellen Teil.
Liebe Polli,
an deinem Durchhaltevermögen musst Du nicht verzweifeln. Da hast genügend davon. Immerhin warst ja schon über sehr sehr lange Zeit rauchfrei, kennst alle Vorteile davon. Ist natürlich verständlich, dass du da wieder hin willst.
Aus den vorhergehenden Versuchen (ich nehme an, als kalter Entzug gestartet?), lese ich heraus, dass du von dem stark abgefallenen Nikotinspiegel, wie es bei einem kalten Entzug vorkommt, überrascht worden bist und dich deine Nikotinabhängigkeit wieder zur Zigarette greifen lassen hat. Polli, das wäre jetzt der klassische Fall um über eine eine Nikotinersatztherapie nachzudenken. Also den Start in die Rauchfreiheit mit Pflaster und Co. anzugehen. Der Vorteil liegt darin, dass die Entzugsproblematik abgemildert wird und du dich auf die eigentliche Aufgabe Verhaltensänderung konzentrieren kannst. Kannst Du dir diesen Weg als Alternative vorstellen?
Wenn Du Fragen hast, immer her damit. Freue mich, wenn ich von Dir was zu lesen bekomme.
Wie du siehst, ich habe es geschafft. Also schaffst Du es auch. Da bin ich ganz sicher.
lg
christian
PS: hier geht’s zu unserem Newsletter: http://www.rauchfrei-info.de/meta/newsletter/
*Starterpaket wird innerhalb der Bundesrepublik Deutschland kostenlos versandt.
Genau.
Am Morgen erst was anderes machen. Nach dem Essen ne Viertelstunde warten mit rauchen, Zeit immer weiter ausdehnen ect
Du schaffst das.
Und wenn es dich RICHTIG RICHTIG reisst,dann schreib es hier rein. Hier versteht das beinahe ausnahmslos jede/r.
[quote="Pollipolli"]
Jedes Mal kam ich an den Punkt, dass ich eine riesige Leere hatte.
Keine Fixpunkte mehr im Alltag, keine Belohnung keine Pause.
Ich dümpelte durch den Tag und das Leben war nicht mehr lebenswert.
[/quote]
Hallo Polli,
Du bescheibst sehr gut womit auch viele Andere zu kämpfen haben. Du solltest dir Fixpunkte und Pausen für deinem Alltag überlegen ohne Rauch. Zum Beispiel mit frisch zubereitetem Kaffee, Tee oder Kaltgetränk. Oder auch zur Pause kurz raus gehen (den Arbeitsplatz verlassen). Was würde in deinen Alltag passen?
Viele liebe Grüße
Bolando
Hallo Polli,
ich hab die letzten Wochen mich richtig vorbereitet - all dass was Du geschrieben hast, hab ich auch gemacht.
Mein Ausstieg war am 19. Aug. 19 um 0:19 Uhr bis heute - Rückfall um 14:34 Uhr.
IST DAS NICHT SCHLIMM?!
Ich wusste Freitag ist mein Knackpunkt - für alle Wochentage habe ich eine Strategie, mir geht es sogar richtig gut ohne Rauchen, aber dieser Freitag - unbegreiflich.
Sorry - ich will Dir eigentlich was positives schreiben - aber dieses Scheitern zeigt mir auch, dass ich im Moment für
Freitag keinen Plan habe. Ich frag mich wieviele Ihren Knackpunkt haben - viele - alle?
Ich seh es so. Hab Gehirntraining für die Woche geschafft - nächster Schritt ist das Wochenende. 40 Jahre rauchen erledigt sich nicht in 5 Tagen.
Ich denke wir alle sollten achtsam und auch nachgiebig mit uns umgehen.
Ich bin überzeugt, wir schaffen das, wir werden keine Raucher mehr sein!
Ganz liebe Grüße an alle - Lisa.
Hallo.
vielen Dank für die liebevollen, wohlwollenden Antworten.
Gutes Gefühl, dass ich scheinbar nicht alleine bin mit dieser Schwierigkeit.
Lisa, Danke, dass du deine aktuelle Erfahrung geschrieben hast.
Ist ganz schön schwierig, die Tage zu planen. Ich wünsche Dir, dass Du es es bald schaffst.
Ja, nachgiebig mit sich selbst sein.. ❤
Mir ist aufgefallen, dass die schwierigsten Situationen die Pausen sein werden.
Pausen bei der Arbeit oder nach getaner Arbeit.
Ebenso wird es schwierig, beim Quatschen mit Freunden oder Telefonieren nicht zu rauchen.
Ich experimentiere schon manchmal. Versuche es auszuhalten, eine Zigarette mal nicht zu rauchen.
Ich dachte immer, kalter Entzug ist letzendlich das beste...
Aber ich lese mich mal rein, in Nikotinersatztherapien.
Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit..
Ganz liebe Grüße
Polli
[quote="Paul2.1."]
Hallo Polli,
Willkommen im Forum und alles gute für Dein Anliegen.
Deine Sorgen um die Leere sind also Vor-Sorg-lich richtig?
Es gibt ein interessantes Zitat des Alten Philosophen Seneca:
„Fürchte Dich nicht [u]vor[/u] der Zeit (im Sinne von „zu früh“)
denn das was Dich in Angst versetzt, wird vielleicht niemals kommen“
Fürchte dich nicht vor der Leere, in dem hektischen Alltag den wir fast alle
haben kann diese kleine Auszeit etwas sehr entspannendes sein.
Ein Fixpunkt sind die Zigaretten auf jeden Fall im Gegenteil sie sind ein
Ersatz. Such dir einen Fixstern in Deinem Leben, einen nachdem du alles
ausrichtest, so etwas hilft Dir über schwierige Tage hinweg zu kommen
weil sie im Vergleich zu Deinem Fixstern nur Nebensächlich sind.
Meiner ist z. B. Ich will nicht mehr süchtig sein
Ich wünsche Dir viel „ich will...“ und „ich kann...“
LG Paul
[/quote]
Wow Paul....
Hallo Polli, herzlich Willkommen. Viele tolle Tipps hast Du ja bereits bekommen. Eine weitere Möglichkeit ist, das Du dir Aufgaben überlegst die Dich ablenken, besonders bei Schmachtattacken. Alles was Dich auf andere Gedanken bringt ist genau richtig. In Pausen wären lesen oder Hörbücher eine Option..... Bis zum 31.08. hast Du noch die Möglichkeit Dir eine Vielzahl von Alternativen zu überlegen.
Hilfsmittel wie Pflaster oder Spray können durchaus ein sinnvolle Unterstützung sein. Selber habe ich damals Pflaster genommen und damit den Absprung geschafft. Wichtig ist, diese genau nach Vorschrift zu nehmen und nicht zusätzlich zu rauchen. Die Reduzierung auf die geringere Dosis habe ich immer auf das Wochenende gelegt, damit der Körper sich noch etwas darauf einstellen kann. Gegen die Nervosität hat mir dann dieser Knetball aus dem kostenlosen Starterpaket der BZgA geholfen, damit die Finger beschäftigt waren.
Eine Belohnung kann,zum Beispiel, ein langersehnter Wunsch sein, für den es sich lohnt zu sparen. Belohne Dich auch ab und zu, sowas erhält auch die Motivation und tut der Seele gut.
Viele Grüße
Andreas