Am Aschermittwoch...

Verfasst am: 09.02.2021, 21:11
FairyFee
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Hallo, ich heiße Fee.

.. am Aschermittwoch soll mein nächster "1. Tag ohne" sein.
Ich hab gefühlt schon tausend mal der Zigarette adieu gesagt, und genauso oft sagte sie mir hello again. Mal nach einer Stunde, einem Tag, einer Woche, einem Monat, einem Jahr. Alles schon dagewesen.

Zwischen meiner ersten Zigarette und heute liegen runde 30 Jahre.

Diesmal möchte ich es schaffen. Es ist einfach zu kalt draußen (ich rauche nicht in geschlossenen Räumen). Aber das ist natürlich nicht der einzige Grund

Verfasst am: 09.02.2021, 21:37
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Fee, herzlich Willkommen, schön das Du hier bist. Gerne stehen wir Dir zur Seite.

Ich fragen dann einfach mal direkt, welche Gründe Dir wichtig sind? Welche positiven Gedanken verbindest Du mit einem rauchfreien Leben?

Bis Aschermittoch hast Du ja noch etwas Zeit und kannst Dich vorbereiten. Überlege Dir Alternativen für die Momente, wo Du bislang immer zur Zigarette gegriffen hast. Was könnte Dich auf andere Gedanken bringen? Ein paar Ideen findest Du vielleicht hier: http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/psychotherapie_ambulanz/aktivit__tenliste.pdf

Wo siehst Du für Dich die kritischen Momente? Was hat zum Rückfall geführt?

Sehr hilfreich ist das Starterpaket, was (innerhalb Deutschlands) kostenlos bestellen kannst http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/

Eine weitere tolle Hilfe ist der Monats-Zug, wo Du auf Mitglieder triffst, die ebenfalls im Februar gestartet sind und in der Gruppe macht es oftmals mehr Spaß http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=9397

Ich hoffe, es ist etwas hilfreiches dabei für Dich. Gerne kannst Du dich jederzeit melden. Gerne lesen wir wieder von Dir.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 10.02.2021, 11:45
FairyFee
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Hallo Andreas,

lieben Dank für die nette Begrüßung!

Und das, obwohl ein Teil meines Posts es aus unerfindlichen Gründen nicht angezeigt wird. Hm. Wahrscheinlich sitzt das Problem mal wieder vor dem Bildschirm

Das Starterpaket hab ich mir gestern schon bestellt und bin ganz gespannt darauf.

Tja, meine Gründe sind bis jetzt vor allem nicht-mehr-Gründe:
ich möchte, dass meine Wohnung und meine frisch gewaschene Wäsche nicht mehr nach kaltem Tabakrauch riecht,
ich möchte nicht mehr mitten in der Nacht ohne Zigaretten dasitzen und das Gefühl haben, die Welt geht unter,
ich möchte nicht mehr vor dem ersten Kaffee schon die erste Kippe anmachen,
ich möchte nicht mehr mein Geld buchstäblich in Rauch aufgehen lassen

oder anders herum

ich möchte von draußen in meine Wohnung kommen und mich freuen, dass es dort gut riecht,
ich möchte den Kopf frei haben vom Gedanken an die nächste Zigarette,
ich möchte mir selbst beweisen, dass mein Dickkopf härter ist als mein Suchtdruck,
und gegen ein bißchen gespartes Geld hab ich natürlich auch nix einzuwenden

Ich muss gestehen, ich hab einen Riesenbammel vor Aschermittwoch.
Es hat schon so oft nicht geklappt...

Liebe Grüße
Fee

Verfasst am: 11.02.2021, 20:14
FairyFee
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Hallo Tabitha,
ganz lieben Dank für Deine Worte und Deinen Besuch hier in meinem Wohnzimmer, herzlich Willkommen
Tja, den Fokus umlenken, da hast Du wohl recht. Das muss ich wohl noch ein bißchen üben.
Vielleicht ist es ja schon ein Anfang, wenn ich mir sage, dass am Aschermittwoch nicht alles vorbei ist, sondern im Gegenteil erst alles anfängt.
Ganz neu und - hoffentlich - ganz anders.

Ich hab mir mal ein paar Gedanken gemacht und angefangen, meinen Abschiedsbrief an meine langjährige Begleiterin Ziggy zu schreiben. Fertig bin ich noch lange nicht...
Immer wieder kommt sie und sagt "bist du sicher? Willst Du mich wirklich verlassen? Wie kommst Du denn auf die Idee, dass Du es diesmal schaffst? Dass ich nicht lache!"

Und dann sitz ich da und sag ihr "doch, ich bin sicher, es geht auch ohne Dich. Von einfach hat keiner was gesagt... Aber diesmal kriegst Du mich nicht wieder rum"

Ich denk mir Sachen aus, die ich stattdessen tun will, suche mir Tipps und Tricks und Strategien und hab doch ein ungutes Gefühl, wenn ich an die Zeit denke, wo es gilt, vom Denken und Planen in's Tun zu kommen...
Aber ich habe nicht vor, jetzt noch einen Rückzieher zu machen und alles abzublasen. Diesmal nicht.
Grr.

Ich lese von Euch anderen hier, und Ihr macht mir Mut.
Danke Euch dafür!

Liebe Grüße
Fee

Verfasst am: 12.02.2021, 08:49
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Fee, die Angst vor dem unbekannten kennen wir alle. Auch das mehrere Versuche nötig waren, kennt fast jeder. Auch es gibt auch etwas, auf das Du dich freuen kannst: Du bekommst deutlich mehr Lebensqualität geschenkt. Auch wenn die ersten Tage oftmals schwierig sind, lohnt sich doch der Weg.

Welche positiven Gedanken verbindest Du mit einem rauchfreien Leben?

Vielleicht magst Du uns mal beschreiben, wie Deine Strategie aussieht.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 13.02.2021, 19:23
FairyFee
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Hallo Andreas,

Welche positiven Gedanken ich für die rauchfreie Zeit habe?

Da unterscheide ich in zwei Abschnitte: die Zeit, die ich den Rauchstopp nenne, das sind die ersten drei Wochen. Und dann die rauchfreie Zeit, das sind die hoffentlich vielen Wochen danach.

Für den Rauchstopp selbst, also die ersten drei Wochen, hab ich gar keine positiven Gedanken. Ich weiß aus Erfahrung, dass diese Zeit für mich die schwierigste ist, eine reine Quälerei, und nein, ich will hier niemandem Angst machen, ich sage nur, wie ich es bis jetzt empfunden habe.

Für die Zeit danach hoffe ich, und das ist auch meine größte Motivation, ganz simpel gesagt, zuerst auf Freiheit. Dass dieser Zwang zum Rauchen nicht mehr mein Leben bestimmt, was ich denke, was ich fühle, wann ich was mache, wo ich mit wem wie lange meine Zeit verbringe.
Andere Aspekte sind mehr Luft = Atem haben, mehr Ausdauer, mehr Geruch und Geschmack, hellere Zähne, schönere Haut und für mich ganz wichtig: kein Tabakrauch mehr in Wohnung, Klamotten und Haar.

Und zu Deiner Frage nach meiner Strategie :

Damit ich diese ersten drei Wochen überstehe, versuche ich diesmal, mich besser vorzubereiten.

Ich habe das Rauchprotokoll gemacht, was ich vorher noch nicht gemacht hatte. Dabei bin ich ganz schön erschrocken, wie viele Vermeidungs-, Aufschub-, Frust- und Langeweile-Zigaretten dabei sind. Also von wegen, ich rauche gern. Die Genuss-Zigaretten, die ich gerne rauche, und die mir auch das Positive gegeben haben, was ich mir erwartet hatte, sind in der absoluten Unterzahl. Mir das klar zu machen, finde ich für mich sehr wichtig.
Ich habe diesen Abschiedsbrief an die Zigarette noch auf dem Tisch, ist noch nicht fertig.
Ich hab mir Nicotin-Kaugummis und Lutschbonbons gekauft und an verschiedenen Stellen griffbereit verteilt.
Ich bin abgetaucht in meinen Wasichschonlangemalwiedermachenwill-Vorrat und hab mir ein paar Bücher, Handarbeitsprojekte, Rezepte, CDs und DVDs zurecht gelegt.
Ich versuche, mir "Drehbücher ohne Rauch" für Situationen zu geben, in denen ich sonst geraucht hätte.
Ich überlege mir im Voraus, was ich machen kann, wenn mich der Druck nach der Zigarette überfällt.
Ich belese mich, hier und anderswo, und suche nach Tricks, mit denen andere den Suchtdruck klein gekriegt haben, und von denen ich mir vorstellen kann, dass sie auch bei mir funktionieren könnten.
Im Moment bin ich gerade dabei, mir eine "Jieper-Tombola" zu machen. Mit ganz vielen Losen, auf denen Ablenkungsmanöver stehen, damit ich nicht erst nachdenken oder mich entscheiden muss. Ein Bonbon lutschen, Atemübungen machen, PMR, oder sonst was für Aktivitäten, von Putzen und Staubsaugen über Hampelmänner bis Telefonieren. Ach so: ein Jieper ist wohl das, wofür Ihr hier Schmacht sagt. Wenn also der Jieper kommt, dann habe ich einen Griff in die Lostrommel geplant. Oder zwei. Oder drei.

Eine große Belohnung habe ich mir auch schon ausgesucht : wenn ich genug Geld gespart habe, das ich sonst für Zigaretten ausgegeben hätte, dann schenke ich mir einen Laptop.
Dieses Getippsel am Handy ist mir jetzt schon zu mühselig und zu langsam.

Bleibt mir nur zu hoffen, dass ich das Umsetzen auch hinbekomme.
Dass ich durchhalte, diesmal.
Mut und Zuversicht hol ich mir hier.
Danke, dass Ihr Eure Erfolge, Jieper oder Schmachtanfälle und Eure Gedanken und Gefühle teilt.

Liebe Grüße
Fee

Verfasst am: 15.02.2021, 15:02
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Hallo Fee, das mit der Lostrommel und der Belohnung klingt doch nach einem richtig guten Plan.

Der Punkt Freiheit trifft es genau. Du kämpfst für Deine Freiheit. Die ersten Tage sind wirklich oftmals sehr schwer, aber durchaus zu schaffen und Di wirst ja auch schnell Fortschritte bemerken.

Warum sollte es diesmal nicht klappen? Du weiß doch: "Gewinnen beginnt im Kopf, glaube an Dich"

Komme doch morgen von 20-22 Uhr mal in den Chat. Da kannst Du dir weitere Tipps holen, für Deinen erfolgreichen Start am Mittwoch.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 17.02.2021, 08:51
rauchfrei-lotse-andreas
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Guten Morgen Fee, für Deinen heutigen Start in ein rauchfreies Leben drücke ich Dir alle Daumen. Wie war der Start am Tag 1 für Dich?

Lass Dich nicht verunsichern, wenn die ersten Tage leicht fallen und dann doch mehr gekämpft werden muss. Oftmals verläuft der Entzug in Wellen. Allen Carr hat mal passend die Regel aufgestellt "3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate". Das passt, auch zeitlich, ganz gut.

Dir für den ersten Tag viel Erfolg. Schrein uns bei allem, was Dich beschäftigt. Gerne sind wir für Dich da.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 17.02.2021, 17:58
FairyFee
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Hallo Andreas,

Danke für die Nachricht heute morgen! Ein schönes kleines Mutmacherle hast Du mir da beschert

Im Moment bin ich einfach nur froh, bis hierhin gekommen zu sein.

Zum Jammern wechsel ich gleich mal in den Zug...

Tag 1 zu zwei Dritteln rum. Yeah.

Liebe Grüße
Fee

Verfasst am: 17.02.2021, 19:02
Annie_Mohn
Annie_Mohn
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Liebe Fee,
zur Feier des Tages dachte ich, ich schaue mal bei dir im Wohnzimmer nach, wie es so geht und steht ... denn du hast deinen ersten Tag so gut wie geschafft - du bist tatsächlich gesprungen. Das finde ich großartig. Jetzt kannst du es dir im Februarzug-Waggon gemütlich machen. Dein erster Tag hörte sich ja etwas anstrengend an, aber du weißt ja: Es werden bessere kommen.
Alles Gute!
Und erzähle doch mal morgen Abend, ob der zweite Tag vielleicht schon besser ging!
Wir sitzen ja alle in einem Boot - äh, Zug. ;-)
Annie