Alkohol in der Nikotinentzugsphase ( Suchtverlagerung)
Guten Tag meine lieben Nichtraucher,
mein name ist Torben bin 23 Jahre alt und habe vor kurzem aufgehört zu rauchen.
Nun habe ich im Internet folgendes gelesen..:
"Alkohol und Nikotin gehen an die gleichen Rezeptoren und sind deshalb als Suchtmittel austauschbar - d.h. ein Raucher kann innerhalb von 10 Tagen Nikotinabstinenz zum Alkoholiker werden, wenn er bei einem Nikotinentzug Alkohol trinkt oder die Nikotinsucht auf Alkoholersatzstoffe übertragen. Als Alkoholersatzstoff kommt z.B. Sorbitol, Fruktose uvm in Frage"
Da Alkohol ebenfalls wie Nikotin die Acetylcholinrezeptoren stimuliert soll also bei der Nikotinentzugsphase ein schneller einstieg in die Alkoholsucht möglich sein.
Nun habe ich ziemlich oft in den letzten 8 Tagen die ich nicht rauche Kaugummi mit Sorbit oder zwei mal Alkohol getrunken muss ich mir jetzt sorgen machen das mein Körper nun Alkoholabhängig wird?
Könnt ihr mir dazu etwas sagen oder hattet ihr auch etwas getrunken während des Entzugs und es als nicht Alkoholiker raus geschafft^^ oder ein verlangen nach Alkohol gehabt?
Danke für eure Zeit und Aufmerksamkeit
liebe Grüße Torben
Hallo Torben,
Davon habe ich bisher noch nie gehört! Sachen gibt's! Also ich trinke nicht so oft Alkohol! Vielleicht 5 Bier in den letzten 5 Wochen...
Aber wenn du es wissen willst, dann lass die Dinge doch einfach mal weg und achte darauf, ob du eine Veränderung bemerkst...
Liebe Grüße
Katja
Hallo Torben,
So gut kenne ich mich jetzt nicht aus. Aber Google doch vielleicht mal ob kudzu was für dich wäre. Auch das soll an Rezeptoren andocken und den Entzug erleichtern, dabei aber keine negativen Nebenwirkungen haben. Ich hab es bloß gelesen, nicht probiert aber musste sofort daran denken, als ich deinen Post gelesen hab.
Viel Erfolg dir weiterhin
Hallo,
Ich nehme kudzu seit 2 Wochen und finde es klasse! Kann es nur empfehlen!
Liebe Grüße Katja
Diese vier Zeilen, die Du zitierst, sind meiner Meinung nach teilweise Schwachsinn. Würde mich interessieren, wo Du das gelesen hast. Weißt Du noch die Quelle?
Ich bin Alkoholiker, seit gut anderthalb Jahren trocken, und habe in dieser Zeit (neben einer Therapie) sehr viel über das Thema gelesen und mir auch über andere Medien angeeignet. Deswegen weiß ich, daß es - neben vielen guten websites - auch einiges an Schrott im Internet existiert.
Also - das mit den Rezeptoren stimmt schon zum Teil. Das mit dem "austauschbar" meint meines Erachtens wahrscheinlich, daß bei Süchtigen immer die Gefahr besteht, daß es zu einer Suchtverlagerung kommen kann. Manchmal auch in sehr langen Zeitabständen. Ich kenne einen, der auf Heroin war, dann Therapie, dann 18 Jahre clean, dann hat er innerhalb von einem Jahr eine Alkoholabhängigkeit entwickelt. Nur mal so als Fallbeispiel.
Aber: innerhalb von 10 Tagen halte ich für kompletten Humbug. Außerdem halte ich es für völligen Schwachsinn, daß Sorbit und Fructose alkoholsüchtig machen sollen. Es sind keine Alkoholersatzstoffe sondern gehören zur Gruppe der Zuckeralkohole. Der Begriff ist irreführend. Von ihrer chemischen Struktur (und ihrer Wirkung auf den Mensch) haben diese Stoffe mit Ethanol (es geht nur um diesen Alkohol! Es geht nur um C2H5OH!) nichts gemein. Alkoholabhängig macht nur Ethanol allein.
Nun zu Deiner Befürchtung: wenn Du zuviel Sorbit zu Dir nimmst, kann das wohl abführend wirken. Und was Dein Alkoholkonsum angeht, mußt Du diesen schon in wesentlich längeren Zeiträumen bewerten. Vor allem dann auch die Menge und die Regelmäßigkeit. Falls Du Dir wirklich Sorgen über Deinen Alkoholkonsum machst und ehrlich(!) zu Dir selbst sein kannst, empfehle ich Dir mal einen Selbsttest zu machen. Ich glaube ich darf hier keinen link setzen, deswegen: gib mal "Suchtprävention im Kanton Zürich Selbsttest Alkohol" in Deine Suchmaschine ein und folge dem ersten link. Dort gelangst Du zu einem Test, der auf dem AUDIT (The Alcohol Use Disorders Identification Test) basiert. Dieser ist weltweit anerkannt und hat eine hohe Validität.
Aber ehrlich sein. Mit Selbsttests kann man sich sonst herrlich selbst bescheissen. Abgesehen davon ersetzt es auch keine Suchtberatung oder Diagnose.
Viele Grüße Norbert
[quote="usedtodoit91"]
Guten Tag meine lieben Nichtraucher,
mein name ist Torben bin 23 Jahre alt und habe vor kurzem aufgehört zu rauchen.
Nun habe ich im Internet folgendes gelesen..:
"Alkohol und Nikotin gehen an die gleichen Rezeptoren und sind deshalb als Suchtmittel austauschbar - d.h. ein Raucher kann innerhalb von 10 Tagen Nikotinabstinenz zum Alkoholiker werden, wenn er bei einem Nikotinentzug Alkohol trinkt oder die Nikotinsucht auf Alkoholersatzstoffe übertragen. Als Alkoholersatzstoff kommt z.B. Sorbitol, Fruktose uvm in Frage"
Da Alkohol ebenfalls wie Nikotin die Acetylcholinrezeptoren stimuliert soll also bei der Nikotinentzugsphase ein schneller einstieg in die Alkoholsucht möglich sein.
Nun habe ich ziemlich oft in den letzten 8 Tagen die ich nicht rauche Kaugummi mit Sorbit oder zwei mal Alkohol getrunken muss ich mir jetzt sorgen machen das mein Körper nun Alkoholabhängig wird?
Könnt ihr mir dazu etwas sagen oder hattet ihr auch etwas getrunken während des Entzugs und es als nicht Alkoholiker raus geschafft^^ oder ein verlangen nach Alkohol gehabt?
Danke für eure Zeit und Aufmerksamkeit
[color=green]Guten Abend lieber Torben, Glückwunsch zu deiner Rauchfreiheit und schön, dass du zu uns stößt!
Deine Fragen empfinde ich als hochinteressant, kann dir allerdings erst mal keine Antworten geben, schon gleich keine wissenschaftlichen. Dafür stelle ich dir gleich die Frage/Bitte: würdest du mir - Ich habe nichts gefunden, eventuell per PN - die Quelle im Internet nennen für dein Zitat? Was ich auf jeden Fall sehr ernst nehme ist deine Sorge um deine Gesundheit, deine Bedenken, ob denn bei dir Suchtverlagerungsgefahr besteht.
Dann denke ich ganz praktisch - ich bin trockene Alkoholikerin seit bald dreißig Jahren - an die Meetings: keep it simple - hat es da geheißen. Und: in the case oft doubt - leave it out. Im Zweifelslfalle lasse es weg. Daher finde ich Katjas Vorschlag ganz einfach, praktisch und gut: Probier es aus, indem du erst mal nichts trinkst. Und ich lese gerade, dass auch Norbert sich dazu geäußert hat, ebenfalls sehr hilfreich.
Zurückhaltung beim Alkoholentzug empfehle ich eh gerne am Anfang, weil ich es öfter erlebt habe: Alkohol senkt die Hemmschwelle, und das führt öfter zu Rückfällen in der Anfangszeit. Ich habe es aber noch nicht hier erlebt, so aus der praktischen Erfahrung heraus, dass Jemand hier Alkoholabhängig wurde, stofflich, als Ausgleich zur Nikotinsucht.
Was aber eine Tatsache ist, physiologisch: durch den Nikotinentzug entsteht sehr einfach ausgedrückt ein Mangel am Glücksbotenstoffen im Körper. Deswegen leiden so viele unter schlechter Laune bis hin zu depressiven Stimmungslagen. Und u.a. deswegen greifen viele zu Zuckerhaltigen Süßigkeiten und zu Schokolade, weil das auch die Stimmung hebt (meinereins auch, autsch:oops. Sport erhöht übrigens auch das Glücksbotenstofflevel im Körper, meist ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Einen Literaturtipp will ich dir gerne geben, Torben: S3-Leitlinie "Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums". Und dieser Literaturtipp gilt auch für dich, Katja, siehe dort die Seiten 95 bis 99 einschl. ; denn das von dir genannte Mittel kenne ich noch nicht, scheint aber auch noch nicht weiters untersucht zu sein, jedenfalls laut Tabakrichtlinie. Und Werbung für Medikamente ist hier nicht erlaubt, auch wenn ich nicht gerade Panik schiebe, denn die Pflanze ist ein nach meinem Wissen ein ungefährlicher Hülsenfrüchtler.
Torben, ich würde mich freuen, wenn du mir den Literaturtipp geben würdest. Und wenn du uns erzählst, wie du dich jetzt weiter verhältst. Auf jeden FAll finde ich deine RAuchfreiheit und die Ernsthaftigkeit, mit der du etwas für deine Gesundheit tun willst, beachtlich und 1 A!
Bis vielleicht bald
Andrea
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