Absprung!?
Hallo Zusammen,
Seit einigen einigen Wochen lese ich hier schon ab und an ins Forum rein und heute habe ich mich getraut und erstelle mir auch ein Wohnzimmer.
Ich,Anfang Dreißig,rauche seit meinem 15.Lebensjahr. Mindestens 20 Zigaretten pro Tag. Während meinen Schwangerschaften habe ich es geschafft nicht zu rauchen. Aber ehrlich verging kaum ein Tag, an dem ich nicht dachte "Bald darfst du wieder". Und kaum hatte Ich das zweite Mal wieder angefangen, so hatte ich es schon bereut. Ich blase Geld in die Luft, meine Finger/Kleidung/Haare alles stinkt, meine Haut erfreut sich der "schönsten Unreinheiten" und am Schlimmsten: Ich schäme mich zutiefst vor meinen Kinder für diese Sucht.
Es musste also ein neuer Weg her. Gefühlt jedes Rauchfrei Buch auf dem Markt habe ich verschlungen, Paket der BZgA bestellt und durchgearbeitet, Achsamkeitsmeditationen geübt, Ablenkungen zurechtgelegt. Jeden Abend beim Einschlafen der feste Vorsatz morgen da schaffe ich es. Einmal vor etwa drei Wochen, da hat es geklappt für vier Tage (und die waren tatsächlich bis zum Stress Auslöser gar nicht mal so schlimm). Und seither halte ich keine 24h ohne durch :-(
Es ist frustrierend, wenn man feststellen muss an einem stinkenden Stängel zu hängen, von dem man glaubt er würde einem den Stress nehmen. NEIN er macht mir Stress und ich möchte endlich Abspringen in ein Leben ohne Zigaretten!
Ich habe keine Ahnung wie ihr mir dabei helfen könnt. Wahrscheinlich hoffe ich hier bei Gleichgesinnten, endlich die richtige Entscheidung zu treffen und irgendwann ebenso berechtigt Stolz "Rauchfrei Jubiläum"
Feiern zu können.
Meinen Respekt dabei übrigens an Euch alle!!!
Hallo Kirtan,
herzlich Willkommen in Forumshausen!
Du hast es schon zwei Mal für einen langen Zeitraum geschafft nicht zu rauchen. Auch wenn es für dich den Rettungsanker „Ich kann ja bald wieder rauchen!“ gab, ist es doch eine super Leistung, an der du anknüpfen kannst.
- Wann ist es dir besonders leicht gefallen?
Wann hast du an die Zigaretten gedacht?
Hat dir die Zigarette eine Lösung aufgezeigt?
Hast du deine Gewohnheiten umgestellt?
Kannst du langfristig deine Gewohnheiten umstellen?
Hast du dir eine Art „Ideenglas“ gemacht?
Unsere Rochfrei-Lotsin Manu sagt immer: Heute rauche ich nicht, was morgen ist, sehen wir dann. Vielleicht ist das ja eine Heransgehenweise, die dir hilft.
Hast du schon einmal an eine NET gedacht?
Ich habe mit Nikotinpflaster aufgehört, da ich niemals gedacht habe, das ich das wirklich schaffen könnte - ich habe zu jeder Gelegenheit geraucht; ca. 30 Stück. 2 Wochen habe ich die 25 mg Variante und dann paar Tage die 15 mg; ich habe irgendwann relativ spät die Pflaster gelebt, sodass ich es einfach mal ausprobiert hatte. Ich konnte in der Zeit meine Gewohnheiten umzustellen, ich kann mit Rauchern Zeit verbringen und habe nicht das Verlangen nach einer Zigarette - mir geht es gut. Außer die paar Extras-Kilos
Ich drück‘ dir ganz doll die Daumen!
Du kannst das! Liebe Grüße
Vielen Dank SbR!!!
Deine schnelle Antwort war genau das, was ich gerade gebraucht habe
Ich habe es geschafft, aber diese Gedanken an die Zigaretten ist nie vergangen. Mein erstes Kind habe ich ein Jahr lang gestillt. Damit war ich fast zwei Jahre Nichtraucher. Weil ich wusste ich "muss" es durchhalten. Meine größte Angst ist, dass dieses Gefühl, was damals so lange angehalten hat, nie vergeht und das immer eine gewisse Leere bleibt.
Ich habe mir meine Alternativen aufgeschrieben (ich sollte sie wahrscheinlich tatsächlich mal in ein Glas füllen). Hier sind viele Dinge dabei, die mir einfach Spaß machen (Malen, Baden, Trampolin Springen...). Wenn ich enormen Stress verspüre habe ich allerdings das Gefühl nicht mehr rational denken zu können. Ich steige ins Auto und fahre zur Tankstelle. Ganz bewusst werfe ich alle Vorbereitungen hin, weil ich glaube sonst verrückt zu werden. Natürlich ist das Quatsch, der einzige der da verrückt wird ist der Nikotinteufel.
Daher habe ich es bereits mit Pflastern probiert. Die vertragen meine Haut gar nicht. Ich bekomme Juckreiz und Ausschlag an der Stelle (kennt das eigentlich noch jemand?). Daher habe ich mir Nikotinkaugummis gekauft. Ich finde sie schmecken fürchterlich. Aber sie haben mich in den zuletzt geschaffen 3 rauchfreien Tagen in den schlimmsten Momenten ganz gut über Wasser gehalten.
Nicht rauchen empfinde ich dann als besonders einfach, wenn ich nicht zu Hause bin und möglichst keine Raucher in der Umgebung habe. Außerdem fand ich es ganz toll mit meinen Kindern kuscheln zu können, ganz ohne Sorge, dass ich trotz Zähneputzen und Hände waschen stinke.
Gewohnheitszigaretten kann ich (meinem Empfinden nach) leicht aufschieben. Es ist dieser Punkt: Ich brauch ne Pause sonst platze ich, der mich jedesmal an meine Grenze bringt. Und die kommt mit zwei kleinen Kindern oft am TagHier habe ich versucht mir eine Art "Body-Scan" als 5Minuten Achtsamkeitsübung, anzugewöhnen. Aber das scheint nicht das richtige zu sein...
Ich sehe gerade 36Tage rauchfrei bei dir Toll! Vielleicht magst du mir deine Lösung in Stresssituationen verraten?
Hallo Kirtan, herzlich Willkommen.
Eine weitere Möglichkeit wäre das Spray. Das hat den großen Vorteil, dass man es nu bei Bedarf verwenden muss. Vielleicht wäre ja das eine Möglichkeit für Dich.
Viel Krankenkassen übernehmen die Kosten für Nichtraucher-Kurse, viele davon werden auch Online angeboten. Eine Kombination mehrerer Wege kann die Chancen erhöhen.
Welche Situationen sind für Dich besonders schwierig? Solche Ablenkungen wie Malen usw. sind doch schon eine Grundlage. Gerade Malen beruhigt ja auch und Trampolin baut ja gut Stress ab. Eine kleine Pause kann ja ein kleiner Spaziergang sein oder ein paar Minuten Musik übers Handy....
Für den Stressabbau eignen sich auch gut Entspannungsübungen, wie Yoga, progr. Muskelentspannung, autogenes Training... auch hier bieten die Krankenkasse Kurse an bzw übernehmen die Kosten.
Wann soll Dein Starttermin ?
Dir eine tolle, neue Woche
Viele Grüße
Andreas
Guten Morgen Kirtan,
wow, also vorbereitet bist du definitiv
Ich lese das Buch Endlich Nichtraucher - für Frauen - da gibt es ein Fragebogen; u.a. sinngemäß:
- Reduziert Rauchen deinen Stress?
Es gibt davon so 15 Fragen - die man meistens wohl mit ja beantwortet, obwohl nein die richtige Antwort wäre. Ich war so überzeugt, dass Rauchen meinen Stress lindert, sodass auch die anderen Assoziation (Glück, Traurigkeit, Wut, Langeweile, usw.) korrekt sind.
Auf Grund meines Berufes habe ich aber schnell festgestellt, dass ich nun ohne Zigarette (mit Pflaster) diesbezüglich gar keinen Stress habe. Dieser Stress kam nur, weil ich unbedingt rauchen wollte bzw. ich in der Situation nicht rauchen konnte
Mir hat das so die Augen geöffnet - wenn ich …
… glücklich bin, lache/schmunzel ich …
… traurig bin, weine ich …
… wütend bin, schreie ich heimlich …
… Langeweile habe, mache ich etwas anderes …
Ich trinke seither viel - ca. 4l, davon 3l Wasser - man soll ja beim Verlangen kleine Schlückchen nehmen, andere nehmen den Ball aus dem Starterpaket …
Du bekommst die Pause, weil du zum Rauchen nach draußen gehst? Würdest du nicht aber auch die Pause bekommen, wenn du nur so nach draußen gehst? Für die Zigarette etwas leckeres trinkst? Und wenn du gleich Stress abbauen willst, vllt. wirklich den Knetball?
Ich hatte sehr großes Glück, dass mir diese Erkenntnis gekommen ist. Ich bin so ein richtiger Dickkopf; früher:
Warum sollte ich aufhören? Bringt mir was?
Heute: Warum sollte ich rauchen? Bringt mir was?
Ich habe aber dennoch auch die Momente, abends - wenn andere (Mann) ihr Bierchen trinken und eine rauchen - denke ich auch, könnte ich doch auch eine rauchen (als Genuss - nicht Suchtmittel). Aber den verwerfe ich ganz schnell wieder ….
Vllt. ist ja das Spray, wie Andreas meinte, eine Lösung. Dann verlässt du die stressige Situation, um nach draußen zu gehen - dreimal durchzuatmen und das Spray zu nutzen. Wenn es für dich die Hand-zur-Mund-Bewegung ist, gibt es auch den Inhaler.
Den Inhaler hatte ich, da ich mir sicher war, ich brauche diese Bewegung. Am 4.Tag habe ich dieses Plastikding was aufgefressen - ich kam mir so blöd vor Seither Auch nach dem Absetzen der Pflaster - ich glaube, dass man „diesen einen Moment“ einmal aushalten muss. Dieser Moment gibt dir Kraft, auch die nächsten zu überstehen.
Im August-Zug findet stets ein reger Austausch statt, über Erfahrungen, Gefühle, Tricks - vllt. ist das ja etwas für dich, dort findest du alle, die im August aufgehört haben bzw. wollen …
Ich wünsche dir einen schönen Start in die Woche
Guten Abend Ihr Lieben,
vielen Dank Andreas für deine Tipps. Ich habe mir jetzt diesen Nikotin Inhaler bestellt, welcher morgen kommt. Ich glaube nämlich, dass dieser mir in den schlimmsten Situationen helfen könnte. Mal sehen.... Kurse gibt es bei uns leider keine in der Nähe. Aber ich habe einen (wahrscheinlich) guten Online Präsenzkurs gefunden. Warum ich mich da bisher nicht angemeldet habe joa wahrscheinlich der gleiche Grund, weshalb ich im Notfall nicht das Beratungstelefon anrufe: Der ganze Prozess ist bei mir irgendwie mit einer großen Scham besetzt. Wahrscheinlich, weil ich es in letzter Zeit schon so häufig versucht und dann wieder hingeworfen habe. Mit Yoga und Meditation beschäftige ich mich ohnehin viel, daher kann ich diese Praktiken gut in meinen Alltag integrieren.
SbR, dass mit dem Wasser trinken ist nochmal ein wichtiger Hinweis für mich. Hatte ich auch tatsächlich öfter in einem der "hundert Bücher" gelesen ;-) Da ich ohnehin zu wenig trinke, werde ich die Strategie unbedingt übernehmen.
So und nun zu meinem Starttermin. Der ist wohl heute Gestern als ich hier geschrieben habe war die Schachtel zu Ende und heute morgen dachte ich - nun mal sehen wie weit ich heute komme. So und nun kam ich bis zu den ersten 24 rauchfreien Stunden, die ich erstmal nicht aufs Spiel setzen möchte. Gestern hatte ich in einem der Beiträge hier von "Momo" gelesen. Und das Bild des Straßenfegers ist mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Hat mir tatsächlich sehr geholfen, dieser Gedanke "immer der nächste Schritt".
Je nachdem wie der Tag morgen verläuft werde ich also gerne im Augustbus vorbeisehen
Liebe Grüße Kirtan
Hallo Kirtan & herzlichen Glückwunsch zum Beginn Deiner Reise in die Welt der Nicht mehr Raucher!
Die ersten 24 Stunden sind schon geschafft - wie genial ist das denn ! Ich finde Dein Bild von Momo und dem Straßenkehrer sehr gut gewählt. Schritt für Schritt.
Der Inhaler kann Dir vielleicht Zeit verschaffen Dir neue Gewohnheiten anzueignen & herauszufinden welche Zigarette am Tag Dir besonders wichtig war & Dir dafür eine schöne Ersatzhandlung zu überlegen.
Ich finde, der Körper & der Geist leisten bei einem Entzug Großartiges und ich betrachte das mit ganz viel Wertschätzung und tue mir viel Gutes.
Aktuell trinke ich auch richtig viel und probiere mich durch Smoothies, Saftschorlen & Tees. Wasser geht ohnehin immer. Ich schnippel mir Rohkost vor, damit ich es passgenau knabbern kann. Und ich mache viel Pause und versuche zur Ruhe zu kommen.
Oft wird im ersten Moment das Verlangen viel größer, aber ich kann es und mich viel besser steuern, als wenn ich im Stress wäre.
Vielleicht können Dir Yoga und Meditation hier gute Dienste leisten.
Deine Scham Hilfe anzunehmen kann ich im ersten Augenblick verstehen- aber es ist doch eher ein Zeichen von Stärke wenn man erkennt, dass man ab und zu auf seinem Weg Hilfe gut gebrauchen könnte. Oder einfach nur ein kleiner Input / eine Sichtweise von außen.
Ich drücke Dir die Daumen für morgen & die nächsten Tage,
Eva
Hallo Kirtan, es ist völlig normal, wenn man mehrere Anläufe benötigt. Selber brauchte ich 6 Versuche, bis es endlich geklappt hat - und da sind nur die ernstgemeinten gezählt. Da bist Du in guter Gesellschaft.
Gerne möchte ich Dir noch das kostenlose Ebook "Nie wieder einen einzigen Zug" empfehlen. Dieses Buch kann man gut zwischendurch lesen: http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Heute Abend ist wieder von 20-22 Uhr der wöchentliche Chat, vielleicht hast Du ja Zeit und Lust.
Viele Grüße
Andreas
Liebe kirtan,
als ich meinen ersten rauchfreien Tage hinter mir hatte, merkte ich erst, welche ungewohnte innere Ruhe sich in mir ausgebreitet hatte.
Ich habe das Buch „nie mehr einen Zug “ gelesen und dann erst verstanden, dass das Rauchen selbst der größte Stressfaktor ist. Außerdem ist der Drang nach einer Zigarette für mich der Aufruf zu einer Pause. Ich nehme diese Pause- heute ohne Zigaretten und sehe mir stattdessen das Grün eines Rasens an, nehme einen Schluck Wasser oder gehe einfach aus dem Raum. So als kurze Unterbrecher.
Außerdem sage ich mir, dass eine Zigarette an der momentanen Situation nichts, absolut gar nichts ändern kann oder würde. Wahrscheinlich würde ich nur Magenschmerzen bekommen, innere Unruhe usw.
Dieser Satz hilft mir aus allen stressigen Situationen.
Du schaffst das auch, bleib stark!
Liebe Grüße Tascrina
So der zweite Tag ist fast geschafft
@ Eva, du hast recht, sich Hilfe holen ist definitiv eine Stärke! Ich sollte diesen Satz, auch für mich selbst berücksichtigen.
@Andreas: Leider war ich heute etwas zu spät für den Chat. Ist dieser immer Dienstag abends? Und wie genau finde ich da hin?
@Tascrina: Tatsächlich habe ich diese Art Stille heute auch vernommen, aber eher wie eine "Leere". Hat sich tatsächlich alles "dumpf" angefühlt. So wie bei "Günter dem Schweinehund "beschrieben, als hätte ich "Ohrstöpsel in den Nervenzellen". Von daher hoffe ich , dass sich dieses Gefühl auch eher in eine "positive Stille" umkehrt.