28.01.2014 Start ins rauchfreie Leben und jetzt?

Verfasst am: 14.04.2014, 21:25
Barbar76
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Am 28.01.2014 um 0:15 Uhr habe ich meine letzte Zig geraucht! Ich bin sehr stolz auf mich!

Jetzt kommt das große ABER - ich habe mir eine Schachtel gekauft und rauche! Warum? Übermut, Langeweile - ach ich kann viele Gründe nennen, aber es ist einfach nur blöd.

Was mir auffällt - es gibt für dieses Problem - also nach langer Zeit wieder geraucht nur sehr wenige Beiträge im Netz. Es kommen immer nur die Aussage: Rückfall ist kein Beinbruch, sofort alles wegwerfen und wieder nicht rauchen, aber mehr nicht.

Wie kann man sich langfristig motivieren? Meinem Kopf reichen die allgemeinen Tipps nicht.

Hat jemand noch Ideen für mich? Wie motiviere ich mich nach 77 Tagen..., nach 80 Tagen..., nach 100 Tagen usw.

Verfasst am: 14.04.2014, 21:42
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Barbar,

natürlich ist ein Rückfall kein Beinbruch. Der tut RICHTIG weh (weiß ich aus eigener Erfahrung :cry, so groß dein 'Schmerz' jetzt auch sein mag...

Deine Frage nach der langfristigen Motivation kann ich nicht allgemeingültig beantworten. Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten.

Für mich war wichtig, dass ich gelernt habe, die Abhängigkeit vom Nikotin als Bestandteil meiner Persönlichkeit zu akzeptieren. Dieser Lernprozess ging nur über "Erfahrung". Immer und immer wieder, in den unmöglichsten Situationen, sprang mich der Suchtteufel an. Mal mehr, mal weniger heftig. Aber jede einzelne Situation hätte gereicht, mit einer einzigen Zigarette alles zunichte zu machen. 80, 100, 200 Tage ohne Kippen zum Teufel.
Ich musste lernen, wachsam zu bleiben. Meist mit Disziplin und Sturheit, manchmal einfach nur mit Glück, konnte ich widerstehen. Ich musste lernen, bis ans Ende meiner -hoffentlich rauchfreien- Tage wachsam bleiben zu müssen.

Diese für dich extrem bittere Erfahrung wird dich zwar sehr belasten. Aber sie wird dich nicht umbringen! Ziehe deine Lehren aus ihr, stelle dich neu auf, mache weiter. Die positiven Erfahrungen deiner langen, langen rauchfreien Zeit wiegen allemal viel schwerer, als die Scham, die Resignation und das Gefühl versagt zu haben.

Du weißt, wie schön das rauchfreie Leben ist. Nicht?

Ganz liebe Grüße
Meikel

Verfasst am: 14.04.2014, 21:51
Barbar76
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Hallo Meikel,

und vielen Dank für Deine schnelle und gute Antwort.

-- Für mich war wichtig, dass ich gelernt habe, die Abhängigkeit vom Nikotin als Bestandteil meiner Persönlichkeit zu akzeptieren. --

Dieser Satz spricht mir aus der Seele und genau das, macht mir zu schaffen. Ich muss auch lernen, dass ich immer abhängig bleibe und das bereitet mir gerade Angst. Es ist fast wie ein 2. Entzug bei mir - der 1. war körperlich und auch da hatte ich große Angst vor und ich habe es überlebt. Jetzt muss ich durch den 2. Entzug durch. Beim 1. hat mir eine Suchtkurve aus dem Internet geholfen. Da waren die Stationen der Sucht aufgezeigt und ich konnte sehen, wann was passiert und wie es weiter geht. Aber jetzt beim 2. Entzug habe ich keine Kurve, weil dieser nicht enden wird. Er wird schwächer werden und die Situationen werden weniger, aber ich werde immer abhängig bleiben und das ist schlimm.

Ich muss noch viel an mir arbeiten.

Nochmal vielen Dank für die Antwort!

Verfasst am: 14.04.2014, 21:57
rauchfrei-lotse-meikel
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Suchtbewältigung IST: Arbeit an sich selbst...

Gute Nacht, meld dich, ok?!

Meikel

Verfasst am: 20.04.2014, 09:51
Barbar76
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Hallo Markus, hallo Meikel,

ich bin mittlerweile wieder erfolgreich dabei. Ich habe meine Situtation nochmal in Ruhe analysiert und aufgrund von gesundheitlichen Problemen, die ich nicht selber beeinflussen kann und die in einer OP münden werden, wollte ich mir einfach nur noch selber schaden.

So schlimm, wie es klingt, es tat mir in dem Moment gut, aber jetzt denke ich wieder an meine Gesundheit und an die Freiheit, nicht rauchen zu müssen. Das ist einfach immer wieder erstaunlich: ich muss ja nicht rauchen! Mein Mann läuft während der abendlichen Fernsehestunde immer wieder aus dem Raum und muss rauchen. Ich bleibe sitzen oder mache mir einen Tee oder oder...

Trotzdem finde ich, dass alle Bücher, Internetseiten und co., die einem beim Nichtrauchen helfen, nicht das Thema anpacken, was ist nach der akuten Nichtraucherphase, also nach den ersten 10, 11, 12 Wochen ...?! Es gibt zwar das Buch Nie wieder einen Zug von Joel Spitzer, aber es ist (naja) nicht so modern. Die Phase nach den ersten Wochen wird in der Literatur einfach abgetan mit: durchhalten und fertig! Toll und nun?

Ist Euch das auch aufgefallen, dass man nach den ersten Wochen eigentlich alleine gelassen wird? (Ich meine von den Experten, nicht von solchen Foren, wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann)

Weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Nicht mehr rauchen und Grüße

Barbar76

Verfasst am: 20.04.2014, 15:16
micky1272
micky1272
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Hallo,

das Wort "durchhalten" oder "schaffen" ist für mich etwas negativ behaftet. Wenn man etwas geschafft hat oder etwas durchgehalten hat, soll man ja was positives verspüren. Ich hab dies oder das getan, um dieses oder das zu bekommen. Dann glaube ich, dass das in unserem Falle etwas schwieriger ist. Was bekomme ich greifbares wenn ich nicht mehr rauche ?

Das Wichtigste für mich ist jedenfalls, dass ich wieder ich selbst bin und mich nicht von diesen Drecksdingern steuern lasse. Ich kann mit Stress besser umgehen, fühle mich körperlich und mental stärker.

Weniger denken und mehr leben finde ich klasse. In Gedanken kann man sich schnell verirren und drin stecken bleiben.

Schöne Ostern wünsche ich euch.

LG
Micky

Verfasst am: 21.04.2014, 10:48
Barbar76
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Hallo Markus,

dein Korallenriff ist für mich sehr anschaulich und ich kann damit etwas anfangen. Ich muss versuchen, meine Hauptgründe auszubauen und sie wie in deinem Beispiel weiter zu entwickeln.

Es bleibt nur leider, dass wir es nicht beenden werden, sondern immer dabei sein werden und damit kommen ich zu,

Hallo Micky,

und du hast recht, durchhalten ist ein sehr negatives Wort im Zusammenhang mit Nichtmehrrauchen. Ich bin froh, dass diese Wort in meiner ersten Zeit nicht gefallen ist, weil dann wäre ich durchgedreht! Allerdings war bzw. bin ich zur Zeit in einer Phase, wo ich bemerke, dass ich immer mit der Sucht leben muss und es nicht enden wird. Wie ich schon geschrieben hatte, hatte ich für die Anfangszeit eine Suchtkurve, die bis zu einer bestimmter Zeit zeigte, wie es mit dem Nichtrauchen so weiter geht. Da hatte ich ein Ziel, ein Endpunkt und nun ist die Kurve fast zu Ende und was kommt dann ...

Für Eure Anregungen bin ich dankbar und versuche sie in meinen Alltag einzubinden. Und ich versuche nicht so viele Gedanken an das Thema zu verschwenden, sondern versuche mein Nichtmehrraucherdahsein zu genießen.

Gruß und auch noch frohe Ostern!

Barbar76

Verfasst am: 22.04.2014, 19:25
Barbar76
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So kann das einfach nicht weitergehen!

Ich habe mich jetzt entschieden, dass ich eine Art Nichtmehrrauchen Hypnose zur Auffrischung machen werde. Mein Kopf braucht einfach noch einen Schups in die richtige Richtung. Ich war gerade bei meinem Heilpraktiker und er wird mit mir die Hypnose machen.

Das Problem bei mir ist ja auch nicht mehr die erste Zig am Tag mit dem Kaffee dabei (war für mich früher undenkbar, Kaffee ohne Zig und heute, da denke ich welches Frühstück mache ich mir und wie gut das schmecken wird); auch die Zig nach dem Essen - zur Verdauung - HaHa - lieber in Ruhe sitzen bleiben, den Geschmack im Mund genießen, evtl. noch ein Glas Wein -- sind diese Geschmackserlebnisse nicht einfach wundervoll; für die Belohnungszig benötige ich noch eine bessere Alternative, bis jetzt ist es immer ein Tee oder anderes Getränk, aber das wirkt nicht so gut.

Am Wochenende stand mein Mann mit meinem Bruder aufn Balkon und pafften und ich saß gemütlich noch am Tisch und musste nicht raus gehen! Oh, wie schön!

Tja, ich bin gespannt, ob ich meine Gedanken so sortieren bzw. abschalten kann.

Verfasst am: 22.04.2014, 19:50
daufi
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Hallo Barbar..... wieso zur auffrischung gehen wenn du dir slebst schon die entspannung gibts mit deiner aussage :

Am Wochenende stand mein Mann mit meinem Bruder aufn Balkon und pafften [color=red]und ich saß gemütlich noch am Tisch und musste nicht raus gehen! Oh, wie schön![/color]

hast doch schon die eigentliche einstellung dazu !? oder hab ich was missverstanden

lg daufi

Verfasst am: 22.04.2014, 20:01
Barbar76
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Hallo daufi,

jupp! Die richtige Einstellung habe ich schon, aber ... Wie soll ich es beschreiben, es kommen halt doch immer wieder Gedanken hoch und bleiben standhaft in meinem Kopf und wollen mich zum Rauchen überreden. Und bis jetzt hatte ich immer einen Plan (eine Suchtkurve), bis dann und dann musst du nicht rauchen, dann hast du dieses oder jenes Ziel erreicht (z.B. der körperliche Entzug ist beendet) - so und nun ist mein Plan zu ende und was kommt jetzt???

Meikel hat so passend geschrieben:

-- Für mich war wichtig, dass ich gelernt habe, die Abhängigkeit vom Nikotin als Bestandteil meiner Persönlichkeit zu akzeptieren. --

Dieser Satz spricht mir aus der Seele und genau das, macht mir zu schaffen. Ich muss auch lernen, dass ich immer abhängig bleibe und das bereitet mir gerade Angst.

So und darum möchte ich zu einer Auffrischung.

Gruß Barbar76