21 Jahre ... und Schluss

Tjaaaaaaa, ist alles ein bißchen Theorie, was man sich ausdenkt, solange man sich in einer rauchfreien Zone befindet, z.B. auf der Arbeit oder so. Aaaaaaber zu Hause, wo die Ziggis praktisch in greifbarer Nähe liegen und ich genau weiß, mein Mann steht jetzt draußen und raucht eine .... da reicht es dann doch nicht mehr, einfach nur ein paar Mutmacher auf einem Stück Papier zu sehen :doubt:
Ich habe bestimmt eine halbe Stunde Kampf hinter mir (obwohl hier geschrieben wird eine solche Attacke dauert nur 10-15 Min.) .... ich wäre sicherlich umgekippt, wäre ich allein im Haus gewesen... aber so, wenn mich einer erwischen kann, ich hab ja schließlich angekündigt dass ich aufhöre, da hätte ich aber ganz schön früh Schwäche gezeigt. Also ich bin aus der Situation geflohen, die mir so schwierig vorkam, aber warum dauert das so lange, bis man dazu den Antrieb findet? Da schleiche ich im Haus rum und überlege und wäge ab was ich machen soll und dabei ist doch ganz klar was ich mir vorgenommen habe: rausgehen, frische Luft tanken, ein Glas Wasser trinken und ein paar Atemübungen machen. Nö, das Programm wollte nicht laufen
Naja, sicherlich wissen alle hier selbst wie das ist. Ich hoffe nur sehr, dass diese "Phase" nicht zu lange dauert. Für heute Abend ist schon wieder für rauchfreie Beschäftigung gesorgt, also keine weitere Gefahr erstmal.

Liebe Grüße, Marion

Hey Marion beeboo,

Deine Gedanken schwirren um's RAUCHEN wie die Motten um die berüchtigte Laterne!

Das ist in Deinem Fall durchaus nachzuvollziehen, da sich Dein Partner in sein "Eckchen verkriecht" um sich einen Sargnagel durch die Bronchien zu pfeifen! Somit ist Dein "Kampf" doppelt schwer und Deine Entschlußkraft wird auf eine sehr harte Probe gestellt!!!

Theorie und Praxis tendieren in den meisten Fällen zu recht unterschiedlichen Schuhen, denn hier greift der allgemein bekannte Spruch: "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...."!

Wenn Du Dir jetzt vorstellst liebe Marion, daß Du mal gerade am 2. Tag angelangt bist und Du den immerhin ohne nenneswerte Blessuren überstanden hast, dann ist das schon mal ein ganz schöner Schritt nach vorn!

Erwarte nicht zuviel und schon gar nicht, daß es ein "lustiger Spaziergang" wird! Du wirst garantiert noch öfters auf eine sehr harte Probe gestellt, der Du Dich standhaft erwehren mußt!

Dein Suchtgedächtnis ist momentan in einer völlig verzwickten Situation, es weiß nicht was los ist und die gesamte "Technik" da oben im Kopf steht vor einem totalen Mega-Gau!

Um den zu vermeiden, ist nun etwas komplett NEUES angesagt, etwas was Du bislang noch nie brauchtest, geschweige zur Anwendung bringen mußtest!

Du mußtest in kürzester Zeit "Mobil machen", eine Armee rekrutieren, ausbilden, in Marsch setzen und die besten Strategien ausarbeiten um den Kampf mit der SUCHT erfolgreich aufzunehmen und die "Angriffe" nieder zu halten!

Das alles ist in diesen paar Tagen natürlich nicht ganz zu schaffen, Du wirst noch sehr vieles umstellen, verstärken, neu gestalten und verändern müssen um am Ende als SIEGER hervor zu gehen!

So wie Du's bislang gemacht hast, war das doch schon ganz ordentlich und jeden Tag den Du (trotz Plackerei) als NICHTmehrRAUCHER beendest, bringt Dich Deinem ZIEL näher!

Zweifle NIEMALS an dem was Du Dir vorgenommen hast, stärke Dein SELBSTVERTRAUEN und Deine STURHEIT und Du wirst es erleben, von Tag zu Tag wird's "leichter" werden!!

Ich wünsche Dir auf Deinem (noch steinigen) Weg alles erdenklich GUTE und grüße Dich ganz herzlich! Klaus !

Danke Ihr Lieben,
Balsam auf meine Seele, das tut gut. Leider bin ich im Moment noch so am kämpfen, dass es mir schwer fällt anderen ebenfalls Zuspruch zu schenken, das heißt ich lese Beiträge von anderen hier, aber habe noch nicht recht das Gefühl, dass ich Ihnen aus eigener Erfahrung und Überzeugung Mut zusprechen kann. Aber ich denke das kommt bestimmt noch, sind ja erst äääähm 3 Tage.
Was mir heute das erste Mal richtig in den Sinn gekommen und bewusst geworden ist: das Gefühl, auf etwas zu verzichten ist ja eigentlich ähnlich dem, wenn man eine Diät macht oder sich vornimmt zu fasten oder auf Süßigkeiten zu verzichten oder so. ABER: das ist ja eigentlich gar nicht so! Erstens verzichtet man ja auf nichts was gut tut, sondern auf etwas das sehr krank macht - psychisch wie körperlich, also was ganz böses tut und zweitens ist das ja nicht so wie eine Diät oder Fastenkur, denn ich mache das nicht über einen bestimmten Zeitraum, sondern das ist für immer. Das ist eine neue Einstellung, ein neues Lebensgefühl und nichts, womit ich mich über einen begrenzten Zeitraum quäle. So gesehen ist es eigentlich quatsch, es als eine Qual zu betrachten, denn es ist eine Befreiung und das für immer.
Tja, ich hoffe, was mein Verstand da heute vorgekramt hat, geht baldmöglichst auch in mein Unterbewusstsein ein, dann wird's nämlich ganz easy

liebe Grüße, beeboo

Hallo Karin,
danke der Nachfrage - es geht mir gut.
Es ist schon alles richtig so, ich hatte meinem Mann schon vorher gesagt, ich höre für MICH auf zu rauchen, was er macht muss er selbst entscheiden und er braucht sich nicht zu fühlen, als wenn ich jetzt demonstrativ mit "gutem Beispiel" vorangehe. Ich stehe dazu immer noch, ich mache mir nur einfach Sorgen um seine Gesundheit, die jetzt schon seit 2 Jahren permanent nachlässt. Da spielen auch noch andere Dinge eine Rolle als nur das Rauchen. Aber letztlich und da gebe ich Euch völlig Recht: die Entscheidung liegt bei ihm und das soll auch so bleiben.
Heute ist mein 9. Tag ohne Zigaretten und obwohl ich vorhin eine kleine Attacke hatte, kommt heute abend zum ersten Mal das Gefühl auf, wie schön es ist, nach und nach diesem Zwang zu entrinnen. Es ist deutlich entspannter hier am PC zu sitzen ohne das Gefühl, gleich aber nochmal nach draußen in die Kälte zu müssen oder in den ungemütlichen Keller, weil ich eine rauchen will. Neben der Anspannung wegen der fehlenden Befriedigung einer Gewohnheit, ist schon ein kleines bißchen Platz für die Entspannung, weil ich eben diesem Bedürfnis nicht mehr ständig unterliege. Super! Zuerst, am ersten oder zweiten Tag habe ich gemeint, es ist viel schwieriger als ich dachte mit dem rauchen aufzuhören :?, komisch aber heute denke ich, die ersten 9 Tage waren eigentlich eher leichter als ich es mir vorgestellt hatte
Was stimmt denn nun?
Na wie auch immer, ich bin mir sicher, dass die eine oder andere Attacke mich noch erwischt - inzwischen bin ich mir aber auch genauso sicher, dass ich nicht wieder rauchen werde. Aaaaaaaaahhhhhh, das ist gut!
Geht's gerade noch jemandem so?
Wie ist es denn bei Dir Karin, neulich da hattest Du noch ein bißchen zu kämpfen, so wie ich. Kommt bei Dir auch immer ein tolles Hoch nach so einem Tief?
Liebe Grüße, beeboo

Hallo beeboo,
ich hatte anfangs immer so im Kopf, dass ich auf etwas ganz Liebgewordenes verzichte. Blöd, wie kann mir etwas Krankmachendes, Suchtmachendes zur liebgewordenen Gewohnheit werden??? Aber so ist das in unserem Kopf und der versucht halt alles, um uns wieder umzustimmen.
Ja nicht hinhören. Wir wissen es besser!!!
Nach heute 46 Tagen kann ich wirklich sagen es ist Befreiung pur.

Liebste Knuddelgrüße
von Marion