20.01.17 soll es anders werden....

Verfasst am: 12.01.2017, 08:56
Achill
Achill
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Hallo,

stelle mich mal kurz vor :

Bin 54 Jahre , männlich , habe jetzt wohl 35 Jahre geraucht immer um die 20 Zigaretten.

Letztes Jahr bin ich auf diese Seite gestoßen und nach wenig Zeit , allerdings nicht uninformiert hatte ich
einen Rauchstopp gewagt.
Es wir nicht einfach , die ersten 2 Tage gingen der 3. war die Hölle und der 4 schwierig,
am 6 Tag ging es eigentlich gut allerdings fühlte ich mich total fertig wie in Watte, ich hatte natürlich noch irgendwo Ziggis und hab dann halt dann mal eine probiert und danach natürlich noch .... ja also war nix.

Hab das jetzt mit mir rumgeschleppt, das Versagen.

Ich sage es auch niemand im Umfeld das ich aufhören will, denn das beäugen na schafft der das ?? brauch ich nicht.

Aber egal wie ich es drehe und wende, ich will das nicht mehr.
Das rauchen macht mir die Lunge kaputt und zieht mich runter.

Man lebt eigentlich von Zigarette zu Zigarette. Bäh !!

(Ich schreib mir das einfach mal aus dem Sinn, bitte um Verständnis wenn das nervt).

Nun also alles auf Neu !!

Achil

Verfasst am: 12.01.2017, 09:10
boerni66
boerni66
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[quote="Achill"]
... ich hatte natürlich noch irgendwo Ziggis und hab dann halt dann mal eine probiert und danach natürlich noch .... ja also war nix.
Hab das jetzt mit mir rumgeschleppt, das Versagen ...
[/quote]

Moin Achill,

ich sag' mal kurz herzlich willkommen hier im Forum; klasse, dass du einen neuen Anlauf Richtung Rauchfreiheit nimmst.
Du schreibst von "Versagen". Ich denke, du hast nicht versagt, sondern bist hierdurch um zwei Erfahrungen reicher geworden: nämlich
(1) dass es im Zuge der Entwöhnung für die meisten Menschen vorteilhafter ist, KEINE Rauchutensilien mehr in greifbarer Nähe zu haben und
(2) dass EINE EINZIGE Zigarette einen erfolgreichen Rauchstopp - und sei er noch so lange her - mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zunichte macht und man sehr rasch wieder auf seinem ursprünglichen Konsumniveau weiterraucht.

Sicher bekommst du hier in Kürze noch von etlichen anderen aus der Rauchfrei-Community wichtige u. hilfreiche Tips. Vielleicht hast du dich ja auch schon etwas auf dieser Seite hier unter dem grünen Reiter "Aufhören" informiert und/oder dir bereits das kostenlose "Starterpaket" bestellt ?

Ich wünsch' dir schon mal viel Erfolg für deinen Starttag am 20.01.,
LG
Börni

Verfasst am: 12.01.2017, 09:37
Achill
Achill
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Hallo Börni,

danke mal für deinen Kommentar.

Ja ich habe mich informiert, ich weis so ziemlich alles darüber , was das Rauchen ja eigentlich noch schlimmer macht.
Zu dem Raucher-Entwöhnungspaket , nein das hab ich nicht bestellt und mache ich auch nicht, will gar nicht das mein Umfeld das mitkriegt !
Zu dem Versagen: Ich weis das man es so nicht sehen sollte und ich lasse mich nicht davon abhalten, aber mir geht es mehr darum nicht die logische Sichtweise zu erkennen sondern die wirkliche.
Es ist so das wenn man dann diese "eine" geraucht hat in ein Loch fällt. Da hat man schon Tage der Schmacht, Nächte
durchschwitzt, mit dem Drang gerungen und dann schmeißt man das weg.

Für mich ist das deswegen so wichtig weil ich in der nachfolge Zeit, (obwohl ich ja der Sucht fröhnte) lange sehr niedergeschlagen, antriebslos einfach fertig war, ja fast schon depressiv.
Das beschäftigt mich, kann ich diese Phase überstehen...
Ja sagt mein Herz, Ja mein Verstand.. ja , du must.

Ich werde gerade jetzt wohl mit mehr Vitamin D versuchen diese Watte die ich erwarte ( Die Watte die sich so um den Geist legt in der Entzugs-Phase , bei mir war das wenigstens so) etwas zu vermindern.

2. Bei dem Gedanken das ich ab den 20.01.2017 zum NMR werde freut sich mein Bewusstsein und gleichzeitig spüre ich wie das Unterbewusstsein schon in Panik gerät. --> Das Thema werd ich sicherlich noch genauer beschreiben.

Achi

Verfasst am: 12.01.2017, 14:39
DasJules
DasJules
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Hi Achill,

vielen dank für deine Leiben Worte.

Ja ich kenne das auch. Man würde während des Aufhörens am liebsten für sich selbst sein denn die anderen machen es mit Ihrer Erwartungshaltung echt schwer. Und wenn man dann mal nicht durchhält die blöden Kommentare.... braucht man nicht.

Als ich nach dem ersten mal aufhören (ca. 1,5 Jahre) wieder angefangen habe, habe ich sogar anfangs heimlich geraucht, nur weil ich nicht das blöde Gelaber hören wollte. Ich hatte auch das Problem das ich es allen recht machen möchte.

Du schaffst das! Auch wenn es jemand anderes mitbekommt und dein "Versagen" anprangert musst du drauf scheißen. Du machst es für dich und nicht um andere glücklich zu machen.

MfG Jules

Verfasst am: 12.01.2017, 20:35
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Achill, schön das Du hier bist.

Wenn ein Versuch nicht gelingt, hat das nichts mit Versagen zu tun. Der Normalfall ist, das man mehrere Versuche benötigt. Der Durchschnitt soll bei sieben liegen. Da jeder anders reagiert, muss auch jeder seinen eigenen Weg finden. Richtig ist was einem hilft. Egal ob Hilfsmittel oder Gruppensitzungen - alles ist erlaubt.

Mich würde doch interessieren, warum Dein Umfeld nicht erfahren soll. Oftmals merken Freunde und Bekannte es doch recht schnell und beim Starterpaket kann besonders dieser Knetball hilfreich sein, damit die Hände beschäftigt sind.

Schönen Abend.

Andreas

Verfasst am: 13.01.2017, 11:02
Achill
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Hallo Andreas,
danke erst mal das du geschrieben hast.

Also ich versuche mal deine Frage zu beantworten :

1. Antwort ohne drüber nachzudenken :

Weil ich nicht das Gefühl haben will das mich mein Umfeld kontrolliert ob ich das jetzt auch schaffe.
Das Stresst mich !

2. Antwort mit etwas drüber nachzudenken :

Irgendwie ist mir wohler dabei (Gedanklich) dann später lieber ein positiv überraschtes Umfeld zu haben, als mich am Anfang schon den guten wünschen und Durchhalteparolen zu stellen.

3. Antwort mit langem nachdenken :

Weil ich feige bin und mir vielleicht nicht sicher bin ob ich das schaffe und beim Scheitern das hämische "Na wusste ich doch" in den Blicken zu ertragen. (Nicht das die Menschen das so denken, aber ich würde denken das sie es denken).

(Also jetzt müsste ich noch 2 mal warum fragen um am Urkern anzugelangen, aber das sparen wir uns besser)

Und dar das Klasse war das du so in die Wunde gefragt hast, mach ich mal quer weiter.

So der Betrachter liest nun die Antwort 3 und sagt ganz logischerweise: "Ha siehst du der hat ja gar nicht den wirklichen Willen." (Das greif ich jetzt nur auf weil ich das hier im Forum grad gelesen hab).
Und dann treffen sich all die Willensbejaer und wiederholen ihr Matra : Reine Willenssache, ist alles so einfach man braucht nur den "festen" Willen.

---> Schreib in ein neues Feld

Verfasst am: 13.01.2017, 11:43
Achill
Achill
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Fortsetzung :

ja genau ... reine Willenssache...

(Kleine Anekdote : vor Jahren hab ich da mal einen Raucherentwöhnungskurs mit gemacht, nach Alan Carr, Tschaka..
Also war ja ganz nett, so all das was jeder Raucher ja auch selbst weis und irgendwann war der Schulungsleiter dann so richtig in seinem Element bei dem Thema Willenssache. "Man muss es nur wollen und dann kann man das auch!!"
und nun da wir ja gerade so schön im Tschaka waren. "Das ist beim Rauchen so und auch bei einem Drogenabhängigen, selbst der muss das ja nur wollen und schon hat er die Sucht los.) Bis zu dem Satz konnte ich ja noch folgen, aber danach dachte ich mir wie kann ein Mensch nur so ignorant und ahnungslos sein. )

also im Prinzip wie es hier gerne auch tituliert wird.
( Und ich finde es GUT, sehr GUT das ihr mit dem Thema Ausrutscher so sensibel umgeht, den alles andre führt zu nix.)

Also reine Willenssache würde bedeuten das der Mensch alleine durch seinen Willen alle sein Tätigkeiten steuert.
Das wäre die These.
Soweit ich weis ist das aber nicht ganz so.
Unser Körper wird in der Regel hauptsächlich durch das Unterbewusstsein gesteuert, Prozesse wie Atmung, Verdauung Hormonhaushalt etc.
In Bezug auf den Raucher heißt das, das Unterbewusstsein hat nun über Jahre gelernt es braucht Nikotin um keine negativen folgen zu haben (das hab ich vorsätzlich vereinfacht).
Das Unterbewusstsein ist gewohnt seine Ihm hinterlegten Programm sehr effizient abzuwickeln und wir nun auch alles dafür tun das umzusetzen.

Und hier ist nun unsere Baustelle ... der Wille sagt: ne ich mag nicht und das U.B. sagt doch ich brauch aber...
In dieser Diskussion unseres Willens mit dem U.B. wird das U.B. solange jede klitzekleine Möglichkeit nutzen solange der Wille es nicht davon überzeugt hat das sein Programm geändert ist bzw. solange das Programm geändert ist. (besser gesagt ein neues eingesetzt wurde).

Wenn man all das weiss und sich dann noch hinstellt und die die es nicht geschafft haben als Willensschwach hinstellt und fordert mit denen hart ins Gericht zu gehen dann finde ich das irgendwie nicht wirklich positiv.

(scheisse ich weis ich neige zum klugscheissen ...sorry)

Einfach mal so in den Raum geschmissen...

Noch etwas ist mir aufgefallen:
Träume die sich ums Rauchen drehen.... : In der Traumforschung (weis nur nicht mehr wo ich das gelesen hab) wird dies als positives Zeichen gesehen. Das wäre ein guter Indikator das der Mensch über die Sucht hinaus ist und dies auch vom Unterbewusstsein so reflektiert wird.

puh ...
Hey Andreas danke für die Anregung !!

gruß Achil

Verfasst am: 14.01.2017, 17:58
DasJules
DasJules
Dabei seit: 12. 01. 2017
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Beiträge: 23 Beiträge

Hi Achil,

Wäre super wenn wir im Kontakt bleiben könnten. Ich lese gerne von dir. Bin selbst ein klugscheisser ;)

Mfg Jules

Verfasst am: 14.01.2017, 18:14
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4808 Tagen
Beiträge: 8250 Beiträge

Hallo Achill,

find ich gut, deine Meinung zum freien Willen. Ich denke auch, man muss schon Wollen wollen, aber ob man Wollen kann, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Deswegen legen wir hier ja so großen Wert darauf, die Motivation zu stärken und die Rauchfrei-Belohnungen, gerade die sinnlichen, und die Erfolge durch die Abstinenz in den Vordergrund zu stellen.

Nur so

von Andrea

Verfasst am: 15.01.2017, 15:16
miezhaus
miezhaus
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Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Achill,

ich freu mich daß Du wieder da bist, daß Du Dein Tief bezüglich des Ausrutschers hinter Dir gelassen hast und nun wieder mit uns mitkommst. Willkommen zurück Achill!

Daß Du kein Versagen hinter dem Ausrutscher sehen solltest, wurde nun schon mehrfach erläutert, das habe ich Dir ja auch in Deinem alten Thread schon angeboten, ich glaube, das muß an dieser Stelle nicht nocheinmal breitgetreten werden, einverstanden?

Aber eine Denkweise betreffs der Einschätzung anderer möchte ich Dir gern anbieten. Natürlich wird vollumfänglich akzeptiert, daß Du Deinen Rauchstopp mit Dir selber ausmachen möchtest, wenn es sich für Dich besser anfühlt, denn dann ist es wohl Dein Weg. Aber mach Dir ruhig mal bewußt, daß es Dein Projekt ist. Deine Leistung. Keiner kann nachfühlen, was Du im Entzug fühlst, also ist auch keiner kompetent anzuzweifeln, ob Du genug Willen mitbringst oder was auch immer. Menschen, die selber noch nie geraucht haben bzw. sich gar nicht mit dem Gedanken tragen aufzuhören, können nicht nachvollziehen, wie die Sucht Raucher in den Klauen hat, und was ihr für ein Instrumentarium, uns ins Kippeln zu bringen, zur Verfügung steht. Das ist ein Erfahrungsvorsprung den wir haben (meine ich wirklich ernst! - nicht daß wir drum gebettelt hätten, aber Du, ich, alle hier wissen es, Noch-Nie-Aufhörer einfach nicht). Was meinst Du also, könntest Du - auch wenn Du Deinen Ausstieg mit Dir allein ausmachst - Dich einfach ein wenig aus Deinem Umfeld gedanklich separieren? Es ist nicht wichtig, was andere Menschen darüber denken, egal ob sie wissen was Du da machst oder nicht. Es ist nur wichtig was Du darüber denkst und wie Du den Ausstieg empfindest.

Deine These zum Willen fand ich auch unheimlich interessant zu lesen (warum Klugschreiberei? Das ist doch eine interessante Betrachtung, und danke daß Du sie mit uns teilst). Ich möchte dem noch hinzusetzen: ich war und bin der Meinung, daß betreffs der Nikotinsucht das Durchhalten nicht ausschließlich Willens-, sondern auch einfach Glückssache ist. Manchmal kommen einfach verschiedene Faktoren zusammen, gegen die der Aufhörer einfach keine Chance hat. Das dröhnende Gemecker des Unterbewußtseins, ein Trigger (gerade im Entzug noch besonders quälend), dazu die Möglichkeit, der Zugang zu Zigaretten, schlechterdings noch jemand, der den Ausrutscher bewußt oder unbewußt herbeiführt ("...komm rauch erstmal eine dann geht´s Dir besser..."). Daß ich auf meinem Weg hierher stolperfrei geblieben bin, habe ich sicher nicht Willensstärke allein zu verdanken. Sondern einfach auch dem Glück, daß es auf meinem Weg keine Zusammenkunft von Faktoren gab, die einen Ausrutscher auslösen könnten. (Und wenn´s bloß die Abwesenheit von Zigaretten war...). Den Willen, den hast Du bewiesen, sonst wärst Du nicht wieder hier. Darüberhinaus wünsche ich Dir für diesen Run einfach mal Glück.

Ich freu mich wieder von Dir zu lesen! Bis hoffentlich bald grüßt Dich

Lydia