2 Wochen danach - was wenn mein Kopf mir sagt, ich soll wieder anfangen?
Ich bin neu hier, also erst mal hallo allerseits und danke für eure Zeit.
Ich bin 28ig und habe nach ca. 9 Jahren zwischen 10 und 20ig Stück pro Tag vor genau 2 Wochen - heute ist Tag 15 - aufgehört zu rauchen.
Ich bemerkte eigentlich keine negativen auswirkungen des rauchens wegen bemerkt, ausser dass ich auch bei starken Halsschmerzen und in unpassenden situationen geraucht habe. Den Entschluss aufzuhören habe ich hauptsächlich meiner Freundin (seid über einem Jahr) zuliebe gefasst - ich weiss, man sollte es für sich wollen und es ist eh aussichtslos wenn man es nicht wirklich will, das ist alles nicht besonders motivierend und eine gute ausrede um gleich wieder anzufangen - jedenfalls habe ich heute gerade wieder meine liebe mühe damit.
Momentan bin ich dauernd müde, könnte 9 stunden am tag schlafen und wäre doch um 9 uhr abends wieder kurz vor em einschlafen - das kannte ich bis jetzt nicht, ich weiss das Zigaretten den Kreislauf ankurbeln, aber gerade so?
Ausserdem gefällt mir das Gedankengut von vielen Nichtrauchern und Ex-Rauchern nicht. Ich sehe Rauchen nach wie vor nicht als etwas übles oder böses und finde Raucher auch nicht einfach Blöd weil sie sich das antun, vielfach kommt mir das Gedankengut sehr radikal vor und so möchte ich nicht werden, es erleichtert sicher den psychischen Entzug, wenn man einen gewissen Hass auf das Rauchen entwickelt und es kategorisch ablehnt. Irgendwie habe ich Angst ein spiesser zu werden, weil auch Alkohol im Moment nicht in Frage kommt und so...
Ausserdem frage ich mich, ob es einen falschen Moment zum aufhören gibt, ich suche dauernd gute Gründe um wieder anzufangen und finde auch welche - obwohl ich diverse internetseiten gelesen habe, mich mit den mechaniken der sucht auseinandergesetzt habe und eigentlich verstehe, dass Rauchen haubtsächlich die Entzugserscheinungen bekämpft und sonst nicht viel bringt - es ist trotzdem etwas sinnliches, das ich im Moment mit Kräuterzigaretten (etwa 5 pro Woche) eigentlich gut ersetzen kann. Ich habe sogar schon darüber nachgedacht die Beziehung zu beenden um wieder Quarzen zu könen (nicht nur das, aber seid dem Rauchstopp viel mehr)
Bin ich noch ganz normal? Wie seid Ihr mit solchen Situationen und Gedanken umgegangen?
Sorry für die schlechte Gross-/Kleinschreibung und die verschachtelten Sätze.
Hallo kurishnikow. herzlich Willkommen und Glückwunsch zu Deiner bisherigen Leistung.
Grundsätzlich verläuft alles normal. Jeder Körper reagiert anders, der eine kann gar nicht schlafen-der nächste wie ein Bär im Winterschlaf.
Solange keine medizinischen Gründe dagegen sprechen gibt es keinen falschen Zeit zum Aussteigen, immer nur richtige. Es sind eigentlich nur Ausreden wenn man es immer aufschieben will.
Das Dein Gehirn versucht Dir einzureden, das rauchen besser ist als Deine Freundin, ist auch normal. Nikotin ist ein Nervengift und wirkt im Gehirn. Auch ist Nikotin die Substanz die am schnellsten Abhängig macht. Dein Unterbewußtsein hat zu viele alltägliche Momente automatisch mit der Zigarette verbunden. Diese psychische Abhängigkeit dauert etwas.
Ich glaube nicht, das es Nikotin wert ist die Beziehung zu beenden! Auch die Kräuterziggis sind beim Ausstieg wenig förderlich.
Weiterhin alles Gute auf Deinem Weg.
Andreas
Hallo Kurishnikow,
meine beste Freundin raucht noch und ich finde sie keineswegs blöd, nur eben abhängig von Nikotin, so wie ich es war. Ich toleriere sie ganz und gar, denn mir hätte es auch nichts genutzt, von anderen abgewertet zu werden, "blos" weil ich rauche. Müde war ich auch, genau wie du. Ich habe enorm viel geschlafen die ersten Tage, meinem Körper hat das sehr gut getan!
Möchtest du dich mit den Gründen für und wider das Rauchen auseinandersetzen? Unter dem Grünen Reiter Aufhören findest du rechts unten einen Motivationstest und einen Test zum Grad der Abhängigkeit. Vielleicht hilft es dir, um dir klar zu werden, was du mehr möchtest.
Egal, wie du dich entscheidest, ich wünsche dir erst mal einen schönen Montag.
LG Andrea
Danke schon mal für die Antworten.
Ich habe vielleicht gerade etwas zuviel aufs mal geschrieben, manchmal, wenn ich lust auf rauchen habe, lese ich hier oder sonstwo nach, was aber nicht hilft, sondern die lust fast noch verstärkt. ich bin mir ziemlich sicher, dass eine zigarette die erwartungen, welche ich an sie stelle nicht erfüllen könnte, trotzdem habe ich regelmässig lust wieder anzufangen zu rauchen.
Die Kräuterzigaretten helfen mir, denke ich, die Angst davor nie wieder rauchen zu dürfen abzulegen, ich darf rauchen, halt einfach nicht das, was ich will... Hat bisher gut geklappt, ich drehe sie selber und manchmal reicht es schon eine zu drehen. Wie gesagt rauche ich die dinger nicht täglich, aber in sozialen situationen mit anderen rauchern helfen sie.
Es beruhigt mich, dass ich nicht der einzige bin, der viel müder ist, seit dem rauchstopp, wie lange hat das bei dir angehalten? Beim letzten Versuch konnte ich nicht schlafen, was natürlich viel schlimmer war, dieser Versuch scheiterte dann auch nach 5 Tagen.
Habt Ihr beim Aufhören auch angefangen euer Leben grundsätzlich zu hinterfragen (ich habe mir ein paar mal die Frage gestellt, wie ich mein Leben in Zukunft aussehen lassen will) und hängt das mehr mit dem Entzug zusammen und hört wieder auf, oder muss man da wirklich etwas unternehmen? Ich weiss im Moment nicht ob ich mich selber ernst nehmen darf, was ein ungewohntes und unangenehmes Gefühl ist...
Die ständige Lust nach einer Zigarette ist völlig normal nach 14 Tagen, das dauert leider noch. Allan Carr hat mal geschrieben " 3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate" das passt so in etwa - wenn auch nicht pauschal bei jedem. Ich selber konnte erst ab der 5. Woche aufhören ständig an Zigaretten zu denken.
Über die Zukunft gelegentlich nachzudenken, kann ja grundsätzlich nicht schaden. Die Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören kann ja als Chance für eine bessere Zukunft gesehen werden. Ein Leben ohne Zigarette ist ein Geschenk.
Im Internet gibt es ein kostenlosen Ebook "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer, das empfehle ich gerne weil es wirklich gut ist. Auch die Videos bei youtube " Rauchfrei in 5 Stunden" sind sehenswert, sind zwar mehrere Teile aber vorallem der 4 Teil im genial. Vielleicht hast Du ja mal Zeit dafür.
Ansonsten bist Du auf einen guten Weg. Sieh es wirklich als Chance!
Andreas
Deine Müdigkeite kann auch von einer sich ankündigenden ERkältung kommen...geht ja grade um.
Du hast geschrieben, dass du Angst davor hast, nie wieder rauchen zu dürfen - du darfst schon. Ich denke, du willst es nicht, auch wenns dir nicht so vor kommt ;-) Ganz ehrlich: Du scheinst deine Beziehung für wichtig genug zu halten, um das Rauchen deswegen aufzugeben. Und da ihr schon seit einem Jahr zusammen seid, hast du den Entschluss wohl auch nicht übers Knie gebrochen. Vielleicht ist deine Beziehung ja nur die "Ausrede", endlich von den Zigaretten weg zu kommen?
Und keiner sagt, dass du ab jetzt Zigaretten und Raucher bis in alle Ewigkeit verdammen musst ;-) Lass die anderen Leute doch machen was sie wollen. Konzentrier dich nur auf dich und frag dich, ob es dir nicht ohne Zigaretten besser geht, nicht nur körperlich. Denk an die Dinge, die da dazu gewinnst: Mehr Harmonie in der Beziehung, dadurch besser Laune...allgemein vielleicht etwas mehr Lebensqualität?
LG und weiterhin viel Erfolg!
Hallo Kurischnikow,
genau dieses: Dich selber ernst nehmen, das ist genau das Thema.
Oder ist Dir Deine Gesundheit egal?
Deine Freundin egal?
Dein Leben egal?
Triff eine [u]klare [/u]Entscheidung zum aufhören und dann: Ziehe sie durch.
Warte damit nicht solange wie ich, Du gewinnst durch Zaudern nix.
Bleibe standhaft und bald sehr bald wirst Du froh darüber sein.
J a und das Leben grundsätzlich hinterfragen, das hilft ganz bestimmt, sich von der Sucht zu befreien.
Ja das ist streckenweise unangenehm.
Außer Entzugserscheinungen kurzzeitig beseitigen kann eine Zigarrette nix für dich tun.
Bleib standhaft es lohnt sich.
Grüße von Schlumpfinchen
Hallo Zusammen
Nun bin ich schon wieder etwas motivierter, habe mir auch schon ein paar mal gesagt, dass ich ja jederziet wieder anfangen kann, wenn ich das denn möchte, das hilft manchmal auch.
Heute morgen war gerade mal wieder schlimm, deswegen habe ich mich auch entschlossen, aktiv meine Gedanken zu Teilen, danke für die Antworten, die haben mich wieder neu motiviert.
Gudrun, es tut mir sehr leid, das so zu hören. Wir wissen natürlich alle das es schädlich ist, damit dass es einem selbst trifft rechnet man aber trotzdem nicht. Ich hoffe du überstehst das Ganze und kannst noch viel zeit mit deinem Grosskind verbringen! Dazu wünsche ich dir jedenfalls viel kraft!
Ich würde es mir nicht anmassen, jemanden weniger ernst zu nehmer, weil er weniger lange nicht geraucht hat, bei gutgemeinten Ratschlägen von lebenslangen nichtrauchern sieht die Sache etwas anders aus.
Neben meiner Freundin ist die Motivation daran zu bleiben hauptsächlich der gesundheitliche Aspekt, also die Angst davor den Zeitpunkt zum Ausstieg zu verpassen indem ich auf erst Symtome warte. Der Vorsatz war sowieso mit ca. 30-Jährig aufzuhören und wenn es stimmt was ihr sagt, werde ich ja schon bald spass daran haben.
Ich wünsche allen einen schönen Tag
Hallo kurishnikow,
bei mir waren es wenn ich mich richtig erinnere drei Tage, die ich verschlafen habe. Danach ging es aufwärts. Viele kleine und mittelgroße Pausen brauchte ich vor dem Rauchstopp zum "Rauchen", heute nutze ich die verschiedensten Möglichkeiten zur Pausengestaltung: Lesen, dem Nachbarn ins Küchenfenster schauen ;-)
Stricken, einfach dasitzen, alle Glieder von sich strecken und in den BAuch atmen. Wie es halt passt.
Heute fühle ich mich viel wacher und fitter rauchfrei.
LG Andrea