Zweifelsohne mit zweifeln

Verfasst am: 01.11.2013, 12:05
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo sumskastel,

keine Sorge, jetzt kommt nicht noch so'n "Schlaumeier", der dich mit Weisheiten überschütten möchte. Aber du hast klare Fragen gestellt, deshalb verdienst du auch klare Antworten finde ich...

Es steht mir nicht zu, deinen Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, anzuzweifeln.

Das hast du gerade selbst schon besorgt.

Ich plädiere immer für eine gründliche Vorbereitung für ein derartiges Projekt. Hol dir alle Informationen, die es braucht. Auch und speziell über die Entzugssymptomatik. Du solltest im Vorfeld darauf gefasst sein, dass dein Körper und vor allen Dingen deine Psyche eine zeitlang regelrecht "verrückt spielt". DAS IST NORMAL! Dadurch, dass du nicht mehr rauchst, steht dir plötzlich ein unglaubliches zusätzliches Zeitfenster zur Verfügung, welches erstmal sinnvoll gefüllt werden muss. Hast du hierzu Ideen? Gibt es Dinge, die du schon lange tun wolltest, aus Zeitmangel aber nie umsetzen konntest? Könntest du dir z. B. vorstellen, bestimmte Entspannungstechniken zu erlernen (da ist unser Lotsenfreund Andreas Fachmann)?

Vielfach geht einem Rauchertod ein jahrelanges Siechtum voraus. Langsam wird die Luft knapp, immer mehr und mehr und mehr. Die Lungenbläschen, von denen ein gesunder Mensch mehrere Hunderttausend hat, platzen nach und nach weg. Solange, bis dein Organismus nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann.

Dann kommt die Sauerstoff-Flasche ins Spiel.

Ein schneller Tod wäre eine Gnade. Hoffe nicht darauf. Wenn die Einschränkungen losgehen, steht dir eine Zeit langen Leidens bevor. Ob dir das die "coolness" des Rauchens wert ist, entscheidest alleine du. Vielleicht kennst du den "[Markenname von rauchfrei-Team entfernt] -Mann" aus der Fernseh-und Kinowerbung? "Der Duft von Freiheit und Abenteuer" . Schau dir auf youtube mal "Komm ins Land der Leichen" an. Da kommt dieser Herr, der über viele Jahre elendig an Lungenkrebs verreckt ist, zu Wort.

Mach dir doch mal eine Liste mit zwei Spalten. Die eine trägt die Überschrift WAS GIBT MIR DAS RAUCHEN? die zweite Spalte heißt WAS KOSTET MICH DAS RAUCHEN? Vielleicht blickst du dann besser durch, was du eigentlich willst. Und wenn du dich tatsächlich dafür entscheiden solltest, richte dich darauf ein, daß du dich auf keinen Spaziergang begibst! Du wirst aber hier im Forum professionelle Unterstützung auf deinem Weg erhalten, von vielen Menschen, die diesen Weg bereits erfolgreich gegangen sind. In ein ZUFRIEDENES(!) LEBEN als Nichtraucher. Das ist wirklich schaffbar, wie ich dir aus eigenem Erleben, nach 111 rauchfreien Tagen, versichern kann. Nicht einfach, aber machbar!!

Viele Grüße
Meikel

Verfasst am: 01.11.2013, 11:18
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo Sumskastel,

also deine Gedankenwelt ist eine echte Herausforderung für mich. denn ich fand Rauchen nur noch furchtbar, da gab´s nur die Assoziationen Raucher stinken, Raucher sind unfrei (weil ich echt abhängig war), ich schade extrem meiner Gesundheit und mit 55 Jahren möchte ich trotz eines erfüllten Lebens nicht unbedingt schon abkratzen. Und glaube mir, die Zeit vergeht schnell!

Dein Paradoxon kannst meiner Meinung nach nur du auflösen. Vielleicht macht es Sinn, dass du dich (nochmals?) mit den Pro und Contra Argumenten auseinandersetzt. Hier gibt es unter der Rubrik Vorbereiten gute Anregungen dazu.

Dass du glückliche Nichtraucherin sein möchtest, verstehe ich sehr gut. Der Entzug und auch die erste Zeit danach sind wahrlich kein Zuckerschlecken. Ich kann dir allerdings versichern, dass ich tatsächlich glückliche Nichtraucherin bin. Mein Rauchausstieg ist eine der tollsten Entscheidungen, die ich je in meinem Leben gefällt habe. Seit über zwei Jahren bin ich dankbare und glückliche Nichtraucherin und die Gedanken sind sehr selten.

Möchtest du auch dahin? Ich empfehle dir, hier viel zu Lesen. Im Kapitel Ich hör auf findest du viele Tipps. wie man mit den Momenten des Schmachts umgehen kann. Mir hilft, mich Ablenken und mir klar machen, dass die Schmachtattacke vorbei geht.

Übrigens: Von der Kräuterzigarette rate ich dir auch ab. Das verlängert nur die Unfreiheit der Abhängigkeit.

Wenn du fragen hast oder dich mitteilen willst: Hier bist du richtig.
LG Andrea

Verfasst am: 01.11.2013, 10:34
sumskastel
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hej hej

ich bin neu hier und seit 4 tagen rauchfrei. (28 jahre, frau) allerdings beginne ich sehr zu zweifeln. ich habe das buch von allen carr "endlich nichtraucher" gelesen, sehr gutes buch übrigens, einige kenen es sicherlich. es ist aber so, dass ich es nicht schaffe die letzten zweifel in meinem kopf auszuschalten, dass rauchen nicht doch etwas tolles ist. o.k. ungesund und so aber anyway. lieber kurz und gefährlich und mit spaß leben als lang und langweilig. ich muss bei zigaretten an die coolen frauen aus den 20iger jahre filmen denken. freiheitskampf, emanzipation, party. und kippen.
überhaupt in filmen, in büchern, fast alle nichtstocksteifen regelkonformen verklemmten rauchen. als wenn rauchen ein zeichen der freiheit wäre. dabei ist es eine abhängigkeit. das ist so unglaublich paradox. aber in meinem gehirn ist es verknüpft. und da hilft logisches wissen überhaupt nichts. es ist ein gefühl. ich möchte glückliche nichtraucherin sein, ich möchte nicht die nächsten monate nach zigaretten gieren und das gefühl von verzicht haben. entweder zigaretten sind eine illusion und scheißdreck, dann ist aufhören auch leicht und ich brauche nicht zu zweifeln. oder rauchen ist eben doch cool. dann will ich raucherin sein.
ich habe es seit gestern mit kräuterzigaretten versucht....ich glaube, die machen den zwiespalt aber nur schlimmer. hat jemand von euch eine idee, wie ich dieses paradoxum lösen könnte ?
gibt es hier denn glückliche nichtraucher?
die nicht das gefühl haben auf etwas zu verzichten?
und wie lange dauert dieser entzug?
es ist so unkonkret. woher soll ich denn wissen, wann ich "es geschafft" habe. eigentlich ja jetzt schon. denn ich rauche ja nicht. aber der schmacht ist noch da und ich denke viel an zigaretten. geht das jetzt noch monatelang so? oder in ein paar jahren? gibt es dann immer noch situationen in denen ich denke, ich will rauchen ?
ich will kein leben in verzicht, keuschheit und ständiger kontrolle !!
ich will leben. frei und selbstbestimmt. mit freude und lachen.