Zauberwald

Vor ziemlich genau 9 Monaten habe ich eine Entscheidung getroffen, die weitreichender war, als ich es mir habe vorstellen können.
Ich habe Schluss gemacht mit dem Rauchen. Eine Tätigkeit, die ich ca. 33 Jahre lang regelmäßig ausgeübt habe. Ich habe aus allen nur möglichen Gründen geraucht und ich habe das Rauchen auch für mich als Selbstverständlich betrachtet.
Als vor einigen Jahren mein Vater starb, eigentlich mehr oder weniger an Uneinsichtigkeit (In seinem Fall war es Zucker) habe ich auch über mein Verhalten nachgedacht.
Es hat noch 4 Jahre gedauert, bis ich es umsetzen konnte. Ich habe mich informiert und hier angemeldet und losgelegt.
Ich musste ganz schwere Kämpfe ausfechten. Am Anfang dachte ich, dass man so ein starkes Bedürfnis gar nicht haben kann. Als ich eines abends nach der Arbeit in meinem Auto saß, ich glaube ich war bei Tag 3 oder 4 wusste ich wirklich nicht wohin mit meinen Gelüsten. Ich habe an einem Sonntag einen Bollywood Schinken nach dem anderen angeschaut, weil die grellen bunten Farben mich abgelenkt haben.
Ich habe an Duftkerzen geschnüffelt, damit ich nicht mehr so herumschmachte. ´
Die positiven Seiten waren: Mein Geruchssinn ist um ein Vielfaches besser geworden. Ich huste nicht mehr. Geldersparnis fällt mir nicht so auf.
Hier im Forum habe ich mit meinen WeggefährtInnen gearbeitet, um dieses Sache zu verstehen und auch um zu verstehen, was da gerade abgeht. Mit Belohnungen habe ich es eigentlich nicht so. Ich habe mir mal sehr teure Schuhe gekauft, die ich dann so deklariert habe, aber so im Einzelnen habe ich das eher nicht gemacht.
Irgendwann zwischendrin hatte ich einen ganz bösen Autounfall und ich war lange krank geschrieben. Ich hatte immer wieder Schmachtattacken, aber auch Phasen die völlig ohne waren. Trotzdem habe ich noch keinen einzigen Tag erlebt, an dem ich nicht an Zigaretten gedacht habe. Oft habe ich geglaubt, das Forum begünstigt das irgendwie, weil man sich immer damit beschäftigt.
Ich liebe mittlerweile diese direktere Art, in der ich Dinge erlebe und reagiere. Das ist etwas, was mich verändert hat. Ich bin immer noch ein eher ruhiger und besonnener Typ, aber ich bin direkter geworden und vielleicht ein wenig klarer.
Ich werde nie wieder rauchen und das habe ich nicht nur meiner Familie und vor allem meinem Mann versprochen, sondern mir selbst. Ich möchte für alle, die sich hier noch so rumquälen am Anfang sagen: Ihr Lieben bleibt dran, denn es geht vorbei und es gibt ne Belohnung.

Heike

Vielen Dank für deinen Besuch und die Glückwünsche Heike.

[quote="Pearle67"]
Liebe Mathilda,
ich kämpfe gerade an einer Front, bis zu der ich noch nicht vorgedrungen war, bisher. Diese wiederkehrenden Schmachter, die am Anfang angstmachend groß waren, sind jetzt nicht mehr der Rede wert.
Es gibt sie noch, aber mein "befreiter" Geist sieht sie nun so, wie sie wirklich sind: Klein und harmlos.
Was mich im Moment erfasst ist so eine Art "Veralltäglichung".
Diese Thema, rauchfrei, das Rauchen aufhören, meine Gesundheit, Zigaretten und Freiheit hat mich im letzten halben Jahr sehr stark beschäftigt. Ich habe viel darüber nachgedacht, mich selbst neu positioniert und habe es bis hierhin geschafft.
Nun ist eigentlich so weit alles durchdacht und so lange ich schön achtsam bleibe muss ich dem Thema nicht mehr rauchen lange nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenken.
Und kaum passiert das: Andere Themen sind mir wichtiger, fängt er wieder an herumzumaulen. Er ist muffelig und schlecht gelaunt und geht mir damit gehörig auf die Nerven.
Auch das werde ich schaffen, da bin ich sicher, aber ganz schnell mal eben aufhören mit Rauchen, geht wirklich nicht. Es ist ein langwieriger Prozess, mit vielen Stricken und Fallgruben, durch den man durch muß. Hat man den Parcours bewältigt, ist die Befreiung der Lohn.
Liebe Mathilda, ich bin sicher, dass wir es beinahe geschafft haben. Und jetzt solltest du mein Lächeln sehen.



Ganz liebe Grüße Heike
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So, endlich im Zauberwald angekommen, zwischen den Bäumen sehe ich ein warmes Licht aufblitzen. Das ist bestimmt Heikes gemütliches, zauberhaftes Heim....
Ja meine liebe Heike, ich konnte es deutlich vor mir sehen - dein Lächeln. Auch ich habe inzwischen für fast alle Situationen eine Lösung für mich gefunden (wird Zeit, dass ich es in meinem "Tagebuch" niederschreibe).

An den Frustmomenten arbeite ich noch intensiv. Mir ist völlig klar, meine Umgebung und Mitmenschen kann ich nicht ändern. Fazit - ich brauche mehr Gelassenheit nach dem Motto: "Am A... vorbei geht auch ein Weg" oder "Deine Mitmenschen wollen doch auch nur dein Bestes, Sie besitzen nur nicht die Fähigkeit der korrekten Kommunikation". Ich schaff das
Irgendwann auf dieser Achterbahnreise habe ich mir eine Karte geschrieben mit einem Versprechen an mich: "Wenn du nach 400 Tagen noch kein rundherum glücklicher Nichtmehrraucher bist, darfst du nach anderen Alternativen suchen". Da schon der Ausstieg ein Geburtstagsgeschenk an mich selbst war, werde ich mein Versprechen natürlich auch einhalten PUNKT.
Natürlich geht es mir auch aktuell schon gut - ich habe ein Lächeln im Gesicht, wenn ich am Morgen das Haus verlasse und auch im Moment (bis zu den Ohren).
Wenn mir dann mal zum heulen ist, na und dann heul ich auch (wenn`s keiner sieht), auch das ist eine Art der Befreiung.
Liebe Heike, ich habe keinen Zweifel, dass wir es schaffen.

Danke für deine Gedanken - für mich die Bestätigung, dass alles gut ist so wie es ist.

Sei lieb gegrüßt von
Matilda - befreit

Was soll ich sagen:
Rechtschreibung und Stil: SEHR GUT!

Danke, liebe Heike für die hochdeutschen Glückwünsche!
LG, FrauAP

Tach Pearlchen,

hab Dank für´s Gratulieren! Da kommste auch noch hin

Bei meine Tierdok, da steht aufe Tür "Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal". Stimmt, kann ich da bloß sagen

Mach ich mit dich auch noch´n Pröstachen aufe 27ste Null
*pling*