Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht

Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht

Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht

Das rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen-Team startet in eine weitere Runde. Ab April 2025 nehmen wir wieder neue Mentorinnen und Mentoren in das Programm auf. Haben Sie Interesse an einer Tätigkeit als rauchfrei-Lotsin bzw.
rauchfrei-Lotse? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung.

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Die Bewerbungszeit endet am 16. Februar 2025

Wiederholungstäter in Haft

Verfasst am: 11.05.2017, 07:45
Antonai
Antonai
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Uli,Uli
Heute antworte mal nicht ich dir, sondern überlasse dies anderen, vielleicht klügeren, aber bestimmt bekannteren Leuten.
Ein weiser Philosoph, oder war es Ralf Schmitz, na egal, jedenfalls ein denkender Mensch, formulierte einmal den Satz:

„Wer raucht handelt verantwortungslos, wird aber nie mehr seine Verantwortung los.“

Ein anderer heller Kopf, ein singender Poet, selbst oft gefallen, aber nie liegen geblieben, K. Wecker war noch einen Zacken schärfer:

„Einen braucht der Mensch zum Treten, und statt das er sich mal selber tritt, zieht er lieber, wenn auch ungebeten, alle anderen in seinen Abgrund mit.“

Es sind bestimmt keine absoluten Wahrheiten, absolut ist sowieso nichts, doch es sind Denkanstöße.
Jeder kann die Worte in sich aufnehmen, und beobachten was seine eigenen Nervenzellen damit anstellen.

Liebe Grüße
Anton

Verfasst am: 10.05.2017, 22:59
Antonai
Antonai
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Hallo Petra, vielen Dank für die freundlichen Worte.
Die drei Kellner sind aber auch nicht mehr ganz alleine
Aber lustig.

LG Anton

Verfasst am: 10.05.2017, 17:27
Petrovic
Petrovic
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Hallo Anton,

ich wünsche dir viel Kraft für deinen Ausstieg.

Schritt für Schritt vorwärts kämpfen, dann klappt es auch.

e:

Liebe Grüße

Petra

Verfasst am: 10.05.2017, 09:17
Antonai
Antonai
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Aus manchen Zellen neben mir höre ich auch ein quietschendes Geräusch, ich werde nicht allein sein bei meinem Ausbruch. Das gibt mir Kraft.
Andere Insassen wollen aus freien Stücken hier bleiben. Sie fühlen sich wohl hier, und haben sich eingerichtet. Im Promitrackt munkelt man, gäbe es luxuriöse Zellen mit Wohlfühlcharakter. Da, sagt man, haust Tom Waits gleich Tür an Tür mit Keith Richards, und man sagt die haben mächtig viel Spaß. Solln sie doch!

Das wirklich schlimme für mich ist nur, drüben im Frauentrakt, da sitzt seit ein paar Jahren meine Tochter ein. Sie kam eigentlich nur zu Besuch öfter mal her. Nicht das sie nur mich besucht hätte, nein, auch Freunde von ihr sitzen hier drin, aber die größte Schuld schiebe ich mir zu. Das kann mir auch keiner ausreden. Wenn ich am 15. den Ausbruch starte, tut es weh sie hier zurückzulassen. Das schmerzt richtig.

Verfasst am: 10.05.2017, 08:21
Antonai
Antonai
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Tag 5 - vor dem Ausbruch

Mein Alcatraz liegt noch in seiner morgendlichen Schwere ohne großartige Impulse, leer aber ruhelos, im Übergang vom Nacht- zum Tag - Rhythmus. Meine Zelle riecht wie ein altes Raucherabteil der Bahn. Ein Geruch der sich durch nichts übertünchen lässt. Beim Erwachen war der erste Gedanke, wie jeden Morgen, der nach der ersten Kippe. Nur heute war der Gedanke nicht mehr allein, auch der Traum vom Ausbruch macht sich in den Überlegungen breit. Es gibt keine harmlosen Züge mehr, keine unentdeckten, heimlichen. Alles ist unter Beobachtung. So soll es sein. Nicht loslassen! Gleich die Säge unterm Bett hervorholen, und ganz leise: hin – her – hin - her – hin – her , begleitet nur von tiefen Atemzügen, ganz ruhig, ganz sacht: hinnn – heeeer – hinnnnn – heeeeer – hinnnnn – heeeeer. Und ein ganz kleines Lüftchen weht von der Blumenwiese herüber und gibt eine Ahnung auf die ersehnte Freiheit.

Vor der Wiese liegt das Meer, dass muss nach dem Ausbruch durchschwommen werden. Auch der Duft des Wassers dringt in mein Bewusstsein, es riecht kühl und unwirtlich. Es möchte nicht von mir durchpflügt werden, es stößt mich ab, aber es gibt keinen anderen Weg. Da muss ich rein.

Aber erst noch die Gitter lösen. Hinnnnn – heeeeer -hinnnnn – heeeer – hinnnn – heeeeer

Verfasst am: 09.05.2017, 20:41
AnikaB.
AnikaB.
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Beiträge: 61 Beiträge

Hallo Anton.

Ich liebe es wie du schreibst! Das liest sich wie ein Buch! 15. Mai also...?! Mhm. Was für ein Gefühl ist das? Hast du "Angst" je näher der Tag rückt oder freust du dich?
Du sagst, du benötigst einen (Aussagekräftigen) Anstoss. Das kenne ich! Auch kenne ich es, dass oft Jahre dazwischen liegen bis so ein Anstoss kommt.
Tja... es gibt natürlich 1000 Gründe aufzuhören. Die kennen wir alle und sie bewirken... NCHTS! Vergiss die Krankheiten die das Rauchen dir verschafft, vergiss das Geld was du bezahlst und -15 Jahre dafür bekommst.
Ich sag dir jetzt mal was:
Deinem Gefängniswerter ist es scheißegal wer in seinem Todestrakt sitzt! Du bist ihm überhaupt nicht wichtig! Es kratzt ihn nicht ob du 1, 10 oder 100 Jahre dadrin sitzt bis du stirbst. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob er sich Deiner überhaupt noch bewußt ist. Er hat dich eingelocht! Danach kümmerst du ihn nicht mehr!

Doch lieber Anton, werde dir eins bewußt: ist es denn eine Flucht, wenn man durch eine offene Tür geht? Du selbst hast dafür gesorgt, dass die Tür am 15.05.17 offen steht und du hinausspatzieren kannst. Du musst nicht geduckt laufen bis du draußen bist! Geh erhobenen Hauptes, dreh dich hinter denn Tor nochmal um und sag: " mit mir nicht mehr Ar...loch!" Und geh.
Ein Schritt nach dem Anderen! Er kann dich nicht einfangen und zurückschleifen wenn du es nicht willst! Außerdem muss er da auch erst mal durch uns durch und durch was weiß ich noch alles was du dir als Schutzwall zulegst!
Also, der Todestrakt+Gefängniswerter kann dich mal!

Tschakaaa!

Lg
Anika

Verfasst am: 09.05.2017, 20:15
Antonai
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Beiträge: 129 Beiträge

Nein, nein Uli, da hast du mich missverstanden, ich habe das Lehrergen nicht negativ gemeint. In einem guten Lehrer steckt nun mal die Freude anderen Menschen zu helfen, sie zu begleiten, zu unterstützen. Das ist sehr positiv. Geschlussfolgert habe ich das nur aus der Zahl, welche die Menge deiner Beiträge angiebt. Und die ist schon stattlich.

Und natürlich habe ich mich auch in deine Geschichte eingelesen, und eine herzenskluge Person darin erkannt.
Der erste Satz nun bei deiner Antwort kann aber schon den Mut sinken lassen, denn natürlich will ich den Wettlauf gewinnen. Ich weiß zwar das es keine Ziellinie gibt, aber es reicht mir schon, wenn ich den Gegener hinter mir weiß.

LG Anton

Verfasst am: 09.05.2017, 19:22
Zaji
Zaji
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Beiträge: 41 Beiträge

Lieber Anton,

herzlichen Dank für deinen Besuch und deine Grüße in meinem Wohnzimmer.

Zweifel, Angst bzw. Aufregung sind ganz natürlich und gesund, wenn etwas Neues beginnt.
Die Sinne sind dadurch geschärft, wohlbehütet wird geprüft, ob der Weg - der ja neu und noch unbekannt ist - auch gangbar ist. So werden wir gut behütet um nicht etwa bei der Flucht aus dem Gefängnis einen morschen Weg zu wählen, bei dem dann das Holz bricht und wir wieder in der Grube landen.

Man tastet sich zunächst vor auf dem neuen Weg, Schritt für Schritt - ist er gangbar? Überlegt an Weggabelungen rechts oder links, statt wie bisher automatisch dem gewohnten Weg zu folgen
- gewinnt so vielleicht an Aufmerksamkeit für sich oder die Umgebung,
- kommt vielleicht mal aus dem Tritt, da man gerade Anfangs etwas mehr auf den Weg achten muss
- läuft nicht ganz so routiniert wie sonst,
- mal führt der Weg leicht bergab - mal bergan und es wird etwas anstrengender

... aber auf dem Weg bleiben, die Landschaft - ob bergan oder bergab genießen - ist das Ziel und allemal besser als tagein tagaus sein Dasein in Gefangenschaft zu fristen - sei sie auch noch so vertraut.

Es ist bei weitem nicht so schwer, wie die Angst und auch die Nikotinwildsau uns glauben machen will - die merkt nämlich durchaus schon, dass du vorhast sie demnächst nicht mehr zu füttern ... und wehrt sich... soll sie - es ist nicht immer leicht, aber ihre Gegenwehr wird schwächer und der Weg zunehmend einfacher.

Ich möchte dir für deinen Gefängnisausbruch folgendes dalassen

Schmiede Deinen Ausbruchplan:
Schau dir genau an wie dein Gefängnis aufgebaut ist, mit welchen Lügen hält dich die Nikotinwildsau abgesehen von den Gitterstäben der körperlichen Schmacht fest? Was erzählt sie dir? Wie kannst du das gedanklich, die rauchfreiheit positiv stärkend entkräften, da sie dir nach deinem Ausbruch wie ein guter Wärter ein paar Tage hinterherrennen wird.
Überlege dir welchen Weg du zum Ausbruch nutzen möchtest, was du an Unterstützung brauchst (Ersatzmittel? Motivation? Mitgefangene die auch ausbrechen? Was hilft dir dich auf die positiven Seiten der Rauchfreiheit zu fokussieren? Halte das möglichst für Dich fest)
Schau dir den Plan deines Gefängnisses noch Mal an, wo sind bei Ausbrüchen aus diesem Gefängnis anstrengendere Wegstrecken zu erwarten (3 Tage, 3 Wochen, ...- "Regel"), bereite dich darauf vor, plane und stell dir vor wie du diesen erfolgreich begegnest.
Überlege, welche Weggabelungen schwierig sein könnten, überlege dir schon im Vorfeld, was du an diesen Weggabelungen tun möchtest und besorge dafür benötigtes Equipment (wie Kaugummis, leckere Tees, Hörbuch mit Atemübungen,...) vorher, so dass du es direkt nutzen kannst.

Ich lasse dir Mal ein Blümchen hier, zum dran schnuppern.


Ich finde der Weg lohnt sich, auch auf Streckenabschnitten die bergan gehen.

Nur Mut! Denk einfach daran, dass Amateure die Arche gebaut haben und Profis die Titanic

Liebe Grüße,
Zaji

Verfasst am: 09.05.2017, 17:16
Antonai
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Beiträge: 129 Beiträge

In meinem Kopf bin ich wie gelähmt. Es ist wie das Warten auf einen Zug, von dem man nicht weiß, wohin er fährt, und der zu allem Überdruss auch noch mit einer Verspätung aufwartet, von welcher man nicht ahnen kann wie lange sie noch dauert.
Von der Fahrkarte, die ich in der Tasche habe, weiß ich weder Preis noch Gültigkeitsdauer. Alles läuft ab, wie ein Film ohne Drehbuch. Bin ich Akteur oder Komparse, oder obliegt mir die Regie?
Irgendwer im Hintergrund ruft etwas von Klappe und Erste, aber keiner setzt sich in Bewegung. Regungslos, wie eingefroren wirkt das Bild.

Ich warte auf etwas, dass endlich anfangen soll, aber eigentlich warte ich darauf das etwas enden muss. Das Ende wird aber nie klar und deutlich sichtbar sein. Es wird kein Zieleinlauf mit zerrissenem Band, eher wie im Sand verlaufen. Ohne großes Tamtam. Ganz still und leise, jedenfalls nach Außen. Im Inneren wird wohl ein Aufruhr veranstaltet werden. Die Kündigung wird wohl nicht lautlos hingenommen. Da wird noch einiges an Porzellan zerschmettert werden, da gehen vielleicht auch Fenster zu Bruch. Aber nach Außen? Kein Siegerkranz. Kein Pokal. Von wem auch.

Ich schreibe viel, aber eigendlich zerfressen mich die Zweifel und ich habe Angst.

Verfasst am: 09.05.2017, 15:55
Einhorn18
Einhorn18
Dabei seit: 26. 02. 2017
Rauchfrei seit: 2898 Tagen
Beiträge: 583 Beiträge

Irgendwie ging die Zeit doch recht schnell ich wünsche diur einen guten ausstieg .Wir sind da wenn du uns brauchst.Liebe Grüsse Doro