Wie ich es ohne dieses Programm geschafft habe
Hallo Mesalia,
herzlich Willkommen im Forum. Ich verstehe nicht so ganz deine Überschrift mit dem was du geschrieben hast. Möchte aber dir mitteilen das du gut geschrieben hast und deine Gedanken hier vielen bekannt sind. Ich wünsche dir viel Glück beim durchhalten und ein schönes langes Wochenende.
Liebe Grüße Monika
Hey ihr,
es ist jetzt mittlerweile 48 Stunden (man kann keinen Rauchstopp in der Vergangenheit angeben) her, dass ich meine letzte Zigarette geraucht hab und es kostet mich Überwindung, durchzuhalten. Aber im Gegensatz zu früher weiß ich, dass ich es schaffen kann. Und: es ist leichter, als ich gedacht hab.
Mein Wunsch mit dem Rauchen aufzuhören ist langsam in mir gewachsen, vor ein paar Monaten hat es angefangen. Ich habe mir die Gratis-Unterlagen von der BZgA bestellt und alles durchgelesen. Dass man seinen Rauchstopp maximal 10 Tage in der Zukunft angeben kann, war für mich zu kurzfristig und von vornherein zum scheitern verurteilt. In meinen Kalender habe ich aber täglich die Anzahl der Zigaretten eingetragen, die ich geraucht habe.
Am Montag war ich schon kurz davor aufzuhören, weil ich am Sonntag relativ wenig geraucht hab und den ganzen Abend gar keine. Aber am Montag hatte ich dann noch 1 Zigarette übrig. Nachdem ich die geraucht hab, "brauchte" ich einfach mehr und hab nochmal eine Schachtel gekauft. Am Mittwoch wollte ich dann endlich aufhören, aber die Schachtel war noch nicht ganz leer. Ich hatte für Donnerstag noch 4 Zigaretten. Da hatte ich die Wahl, wie am Montag wieder eine Schachtel zu kaufen oder mir die Zigaretten einzuteilen, um es irgendwie über den Tag zu schaffen.
Wie ihr euch vielleicht denken könnt, hat das mit dem einteilen nicht geklappt Nachdem ich die erste Zigarette geraucht hab, hab ich es knapp 2 Stunden geschafft, es ohne Zigarette auszuhalten. Dann hab ich die zweite geraucht und direkt danach schon die dritte und die vierte brauchte ich auch schon.
Vor einer Weile hab ich mir in der Stadtbibliothek ein Buch von Allen Carr ausgeliehen (falls das den Regeln widerspricht, bitte Autor löschen). Ich war mit dem Buch schon fast durch und hab schnell noch die letzten Seiten gelesen und die vierte - meine bisher letzte - Zigarette gegen 15 Uhr geraucht. Ich hab noch einmal tief eingeatmet, den Qualm, mir deutlich gemacht, wie dieser meinen Körper vergiftet und dass das eigentlich gar nicht so gut schmeckt.
Danach hab ich den Aschenbecher geleert, die 4 Zigaretten eingetragen, den Restmüll und den Papiermüll rausgebracht und mir ein letztes Mal den Berg Zigaretten-Schachteln angesehen. Anschließend hab ich den Aschenbecher gründlich gewaschen, mit Essig Essenz gegen den Geruch und Aschenbecher sowie alle Feuerzeuge weggeräumt. Anschließend hab ich mir eine Kommode aus einem Discounter gekauft. Diese entspricht etwa 9 XXL-Schachteln Zigaretten. Wenn ich bis Montag nicht rauche, ist das meine erste kleine Belohnung. Die ersten Tage sollen eh die schwierigsten sein. Wenn ich es nicht schaffe, muss ich die schwere Kommode wieder ins Auto tragen und zurückbringen.
Natürlich hab ich immer wieder das Gefühl habe, eine Zigarette zu "brauchen", auch jetzt grad. Und ich denke viel und sehr häufig an die Zigaretten. Aber ich kann damit umgehen und es aushalten. Im Gegensatz zu Montag ist mir eine wichtige Sache für mich klar geworden:
Ich DARF rauchen! Soviel ich will, so oft ich will, wann ich will. Wenn ich will, kann ich sofort losfahren und mir Zigaretten kaufen.
ABER: Ich tu es nicht. Während meiner mentalen Vorbereitung, aufzuhören, hab ich mir die Gründe klar gemacht, warum ich mit dem Rauchen aufhören möchte und dass mir das Rauchen nichts positives bringt. Das Buch hat mir dabei geholfen. Meine Gründe gegen das Rauchen habe ich mir aufgeschrieben und außerdem sind das Bild eines Aschenbechers voll Kippen und der Berg Zigarettenschachteln noch sehr präsent.
Wenn das Verlangen nach Nikotin sehr stark wird, versuch ich mich abzulenken, knete manchmal den Ball oder nehme eine Pfefferminz-Pastille. Um dem Ganzen vorzubeugen achte ich außerdem auf regelmäßige Mahlzeiten. Um die Süßigkeiten komm ich nicht immer herum. Es kann also gut sein, dass ich zunehme. ABER: Selbst wenn ich zunehme, wird das kein Grund für mich sein, wieder mit dem Rauchen anzufangen.
Ob ich nie wieder rauchen werde? Niemand kann mir das versprechen, auch ich selbst mir nicht. Aber ich weiß für mich, dass ich zumindest nicht vorhabe, je wieder anzufangen.