Was tut man, wenn die Nerven blank liegen?

Verfasst am: 05.09.2018, 20:06
vivess
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Ja, also - ist es zu fassen?? Nach dem Hochgefühl von eben habe ich auf einmal das dringende Bedürfnis nach einer Zigarette...ohne wirklichen Grund...woher kommt so was

fragt sich
Andrea

Verfasst am: 05.09.2018, 19:30
vivess
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Hallo Christian,

vielen Dank für deine klaren Worte. Ich habe mir so etwas schon gedacht. Ich werde versuchen, deinen Rat zu beherzigen und andere Wege, Rituale o.ä. zu finden. Die Tage, an denen ich etwas Sport gemacht habe oder spazieren gegangen bin, klappt es mit dem Schlafen sowieso auch immer besser.

Und dann möchte ich gerade von einem Erfolg berichten - auch für dich, liebe Summer:

Am Montag hat es sich recht spontan ergeben, dass ich einen Yoga-Kurs besuchen konnte. Hab ich dann einfach gemacht, weil ich gedacht habe, ich muss dringend irgendwie Entspannung lernen. Es hat mir auch Spaß gemacht und anschließend habe ich mich noch in die Wanne gelegt.
Ergebnis: Ich habe SEHR gut geschlafen, leider klingelte dann irgendwann der Wecker...

Ich hatte immer keine Lust zu Entspannungsübungen, weil ich das so gekünstelt finde, aber ich werde mich evtl. umorientieren... In jedem Fall gibt mir der Rauchausstieg Anlass mal zu überlegen, was mich eigentlich immer so stresst...

Gestern ist es mir dann das erste Mal seit meinem Rauchausstieg passiert, dass ich nach der Arbeit NICHT dachte "OH, endlich, jetzt kannst du erst mal in Ruhe eine rauchen!" Das war bisher immer jeden Tag noch so ein Problem (leider heute auch schon wieder). Gestern hat es mir an der Stelle gar nicht gefehlt.

Ich schließe daraus: es geht voran. Und ich freue mich wirklich sehr über die gewonnene Zeit, da ich nicht mehr dauernd rauchen muss und über den geringeren Stress, weil ich nicht mehr dauernd überlegen muss, wann ich wieder rauchen kann, ob ich noch genug Zigaretten habe usw. DAS IST TOLL!!

IN DIESEM SINNE WÜNSCHE ICH ALLEN DIE DAS HIER LESEN GANZ VIEL NEUGEWONNENE FREIHEIT UND GANZ VIELE SCHÖNE TOLLE ERFAHRUNGEN - GERADE WEIL WIR NICHT MEHR RAUCHEN!!! :

Haltet diese fest, schreibt sie euch auf, damit ihr sie parat habt, wenn es wieder schwierig wird - das wird es bestimmt immer wieder einmal!! Aber - lasst uns stärker sein!! Zusammen!!

Viele liebe Grüße,
Andrea.
Andrea.

Verfasst am: 03.09.2018, 22:24
rauchfrei-lotse-christian
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N´Abend Andrea.

ich geh dann mal kurzerhand in Media res, um deine Fragen zu beantworten.

Du bist jetzt nun 17 Tage rauchfrei. Der physische Entzug ist bald abgeschlossen. Wieso willst jetzt wieder deinen Körper Nikotin zuführen. Bei genauer Betrachtung keine gute Idee.

Rauchen beruhigt? Leider ein weit verbreiteter Irrtum. Eigentlich ganz normal, dass nur ein Raucher es als "Entspannend" findet. Für Abhängige ist es immer wohltuend, wenn sie nach längerer Entzugsphase ihren Suchtstoff zu sich nehmen. Sonst fehlt ja was.

Schlafstörungen können in der ersten Entzugsphase durchaus vorkommen. Hier solltest du vielleicht mit deinem Hausarzt oder Apotheker über eine adäquate Medikation (z.B. pflanzlich, Baldrian etc.) sprechen.
Auch ein neues Zubettgeh- und Schlafritual hilft schon enorm, um über alte Gewohnheiten hinweg zukommen.

lg
christian

Verfasst am: 03.09.2018, 13:48
Summer77
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Liebe Andrea,

danke für deinen Besuch und deine warmen Worte. Die habe ich gestern echt gebraucht.

Ja, die Idee mit dem Selbstheilungsprozess von Karin finde ich auch SUPER! Das muss ich mir unbedingt merken. Das rückt das Ganze in etwas anderes, positives Licht.

Wie geht es dir Liebes?

Verfasst am: 02.09.2018, 22:24
vivess
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Hallo Stressless,
ich habe irgendwo gelesen, dass du im Urlaub bist UND dass dein Mann jetzt auch aufhören will mit dem Rauchen - toll, habt eine gute Zeit.

Selbst verständlich informiere ich dich, wenn ich gute Tipps zur Nervenberuhigung bekomme.

Alles Gute und genieße alles, was der Urlaub bietet,
Andrea.

Verfasst am: 02.09.2018, 22:20
vivess
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[quote="Summer77"]
Liebe Andrea,

es tut mir leid, wenn ich dich in irgendeiner Weise gekränkt habe. Das war nicht meine Absicht. Und ich wollte mich auch nicht über dich erheben. Ich habe lediglich den Vorteil, Allen Carr schon mehrmals gelesen zu haben, was dazu geführt hat, dass ich zum größten Teil, die Illusionen die sich ein Raucher macht, verstanden habe. Und wenn man das tut, dann ist es mit dem Aufhören einfacher, weil man das Funktionieren der Sucht in uns Schritt für Schritt und effektiv außer Kraft setzen kann.

Liebe Summer77,
du hast mich überhaupt nicht gekränkt, mach dir da bitte keine Sorgen. Im Gegenteil, ich war froh, dass du da offenbar etwas gesehen hast, was mir nicht klar war. Und ich habe da immer noch dran zu knabbern - also an der Tatsache. Z.B. glaube ich, dass Nikotin mich beruhigt (und ich dann besser schlafe oder bei Aufregung runterkomme) und hier liegt natürlich eine Falle, da ich dem Giftzeug womöglich immer noch was Positives abgewinne.
Es gibt also nur die Lösung, aktiv andere Wege zu beschreiten, das fällt mir etwas schwer, weil ich mich im Moment nicht nur auf die Rauchfreiheit konzentrieren kann. Aber ich habe mir das Buch von Joel Spitzer heruntergeladen und das von Alan Carr besorge ich mir noch.

Dies in Kürze, morgen muss ich früh aufstehen - hoffe, dass es mit dem Schlafen klappt.
Viele Grüße und eine gute Woche,
Andrea.

Verfasst am: 02.09.2018, 18:58
Lilit
Lilit
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Hallo Andrea,

16 Tage! Mega klasse!
Gratuliere dir!



Mach weiter so!
Wünsche dir viel Kraft und halte durch!

LG,
Lilit

Verfasst am: 01.09.2018, 10:50
stressless
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Guten Morgen liebe Andrea,
ich habe lange über deine Frage nachgedacht, habe über legt, was tue ich wenn die Nerven blank liegen
.....und obwohl ich jetzt fast 6 Wochen dabei bin, habe ich keine befriedigende Antwort......ich habe einfach nur nichts getan, es ausgesessen, keine Ahnung. Tatsächlich kann ich viele Zigaretten mit anderen Dingen ersetzen und viele
Zigaretten fallen auch einfach nur weg, aber für die " Gefühlspurzelbäume" habe ich tatsächlich noch keinen guten Weg gefunden.Deshalb sind es auch immer noch meine größten Stolpersteine
Solltest dir diese Frage jemand gut beantworten können, dann gib diese Antwort bitte an mich weiter.

Ich hoffe , dass du trotz aller unangenehmen Umstände dabei bleibst und dich irgendwie dadurch kämpfst.
Auch wenn wir noch nicht auf alles die richtige Antwort haben, bin ich mir sicher, wir werden das hinkriegen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Lieben Gruß
stressless

Verfasst am: 01.09.2018, 09:44
Summer77
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[quote="vivess"]
Liebe Summer,
danke für deine ausführliche und persönliche Antwort. Danke auch für die vielen guten Vorschläge. Inzwischen bin ich etwas ruhiger ("let it be"). Deine Einschätzung, dass ich die Sucht noch nicht ganz durchschaut habe, hat mich erst sehr getroffen, aber ich glaube, du hast recht. Ich denke, ich werde mir eines (oder beide) der empfohlenen Bücher besorgen und mich auf den Weg machen, Situationen neu und anders, nämlich ohne Zigaretten, zu meistern. Es ist tatsächlich unglaublich, wie stark mein Tagesablauf durch das Rauchen geprägt war, dabei habe ich im Normalfall "nur" ca. 12-15 Zigaretten am Tag geraucht.

Ich will auch wirklich nicht wieder von vorne mit dem Aufhören anfangen. Das Beste am "Nicht-mehr-Rauchen" im Moment ist, dass ich nicht dauernd überlegen muss, ob ich noch genug Kippen habe, wann ich wo rauchen kann, ob ich noch genug Zeit habe, bevor... usw. Also - die auch hier im Forum des schon Öfteren viel gepriesene FREIHEIT!!!

Es tut mir Leid, dass du in deiner ersten rauchfreien Woche so schlimme Sachen erleben musstest. Es ist toll, dass du durchgehalten hast. Lass mich dir sonnige und blumige Grüße senden und ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Andrea
[/quote]

Liebe Andrea,

es tut mir leid, wenn ich dich in irgendeiner Weise gekränkt habe. Das war nicht meine Absicht. Und ich wollte mich auch nicht über dich erheben. Ich habe lediglich den Vorteil, Allen Carr schon mehrmals gelesen zu haben, was dazu geführt hat, dass ich zum größten Teil, die Illusionen die sich ein Raucher macht, verstanden habe. Und wenn man das tut, dann ist es mit dem Aufhören einfacher, weil man das Funktionieren der Sucht in uns Schritt für Schritt und effektiv außer Kraft setzen kann.

Wie du in meinem Wohnzimmer gesehen hast, habe ich auch noch meine Schwierigkeiten und Illusionen trotz intensiver Vorbereitung. Aber ich kann dir an dieser Stelle Mut machen. Umso besser man informiert ist über seinen Feind , umso leichter der Entzug. Ich habe in der Vergangenheit schon öfters versucht aufzuhören, aber nie war ich so stark wie heute. Für mich liegt es definitiv auch daran, dass ich dieses Mal besser vorbereitet war.

Ich freue mich sehr zu hören, dass du dich etwas entspannen konntest und ich lese heraus, dass es dir ein tiefer Wunsch ist, nicht mehr zu rauchen. Es ist auch schön zu lesen, dass du die ersten Vorteile des Nichtmehrrauchens bereits entdeckt hast. Und das sind längst nicht alle. Freue dich auf viele weitere. Allen Carr wird dir auch helfen, den Glauben zu beseitigen, dass rauchen bei Streß hilft und zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist.

Ich wünschte, er hätte auch was zum Putzen gesagt. Aber wer braucht Allen, wenn sie Andrea hat. Danke dafür, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, weniger Zeit in das Putzen zu investieren. Das wird mir nächstes Wochenende, wenn wieder gründliches Putzen ansteht, enorm helfen nicht so unruhig zu werden wie gestern.

LG

Verfasst am: 31.08.2018, 21:49
rauchfrei-lotse-christian
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Grüß Dich Vivess.

Auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer der Nichtmehrraucher.
Schön dass Dich dein Weg zu uns hergeführt hat.

2 Wochen hast du bereits gemeistert, sehr gut gemacht. Mach weiter so.

Du fragst, was man bei Aufregungen macht?
Aus der ersten Phase meines Rauchausstiegs, hatte ich bei Stress genau das gleiche Verlangen nach einer Zigarette, wie du es recht anschaulich beschreibst. Ausgehalten habe ich es mit Verlassen des Raumes, tief Durchatmen bei geöffneten Fenster und Geheimwaffe No.1 bei Schmachtern & Co., zuckerfreie scharfe Pfefferminzbonbons.
Es ist tatsächlich so, dass die gefühlsmäßigen Verknüpfungen Zigarette und Stresssituationen erst allmählich gelöst werden. Beim Rauchausstieg geht es darum, diese Verknüpfungen durch neu zu erlernende Strategien der Stressbewältigung zu ersetzen.

Andrea, ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du dich von Summers Einschätzung, getroffen fühlst.
Abhängigkeit vom Nikotin ist nicht ohne weiteres auf den ersten, zweiten oder dritten Blick zu erkennen. Man muss sich mit der Thematik tatsächlich auseinandersetzen, um die Wirkweise von Nikotin im menschlichen Körper zu verstehen. In den beiden empfohlenen Büchern, wird darauf recht ausführlich darauf eingegangen.

Wenn Du Fragen hast immer her damit.
Wie Du siehst, habe ich es geschafft, also schaffst Du es auch.

lg
christian