Wär ja echt blöd jetzt wieder anzufangen
Hallo Fritzilein,
also ganz ehrlich... Dein Wille nötigt mir allen Respekt ab. In einer Raucherbar zu arbeiten und das Rauchen aufzugeben? Ich glaube nicht, daß mir das gelungen wäre, mir hätte die Anwesenheit von Tabak definitiv den Rauchfrei-Hals gebrochen. Ganz, ganz großartige Leistung, die Du da ablegst Fritzi. Ich kann Dich, und das ist kein Blabla, nur bewundern.
Du hast gestern geschrieben, Du fühlst Dich wie an Tag eins. Und Du wirst lachen, es geht ganz, ganz vielen Aufhörern so, daß sie gerade die ersten drei, vier Wochen gleichbleibende Schmachtschwierigkeiten und allgemeines Unbehagen mit dem Rauchstopp verspüren. Natürlich ist jede Entwöhnung individuell, aber gerade diese schwierigen ersten Wochen beschreiben so einige. Interessant ist, daß bei diesen die Beschwerden oft nach der dritten, vierten Rauchfrei-Woche auch ziemlich unvermittelt und rapide erstmal nachlassen. Das kann ich Dir jetzt auch nicht versprechen, da wie gesagt ein Entzug nicht prognostizierbar ist. Aber es wäre doch zumindest immerhin mal eine Perspektive für Dich, findest Du nicht?
Natürlich kann es danach dann immer mal noch zu Schmachtwellen kommen (das ist ja ganz genau eine Finte dieser blöden Sucht, daß sie in der Entwöhnung dann mal so tut als würde sie sich beruhigen, um dann nochmal mit geballter Faust zuschlagen zu wollen, also erschrecke Dich da dann bitte nicht, das ist auch noch völlig normal). Aber viele Aufhörer haben bereits vor dem Abschluß der Entwöhnung schon beschwerdefreie Zeiten, und auch in diesen schreitet die Verhaltensänderung, die "Umerziehung", fort. Jede rauchfreie Zeit, egal ob spürbar oder beschwerdefrei arbeitet für Dich.
Deine Umwidmung der Gedanken ist sicherlich eine hilfreiche Methode. Ablenken nennen wir das (schau mal hier - unsere sogenannten 4 A-Tipps für Schmachtattacken, vielleicht helfen sie Dir ja auch mal aus der Misere:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/
), die Gedanken auf andere Dinge lenken. Wenn das für Dich ein besonders schöner Moment in Deinem Leben ist, um so besser. Und wenn Du mental stark genug bist (was ich unbedingt vermute, denn wer das Rauchen aufhört, während er in der Raucherbar arbeitet, muß schon sehr stark sein), um das allein mit Deinen Gedanken auszumachen, ohne dazu eine tätliche Ablenkung zu brauchen - großes Kino. Wobei das ja durchaus erlaubt ist: Durch die Straßen rennen ist zum Beispiel durchaus keine blöde Idee - läufst, joggst oder walkst Du? So Bewegung an der frischen Luft tragen dazu bei, zu entspannen, zu entgiften, die Körperfunktionen während der Entwöhnung zu normalisieren und aktivieren auch die körpereigene Produktion von Glücksbotenstoffen. Ist also toll beim Rauchstopp. Also ran an die Bewegung.
Ertränken kannst Du Deinen Schmachtteufel ja auch - solltest Du sogar, in Wasser und Fruchtsaftschorlen, um Kreislauf und Verdauung zu unterstützen, und entschmachtend wirkt es ja auch. Wie schaut es bei Dir mit dem Genuss alkoholischer Getränke aus, ist das in Deinem Kopf stark an die Zigarette gekoppelt? Dann nämlich würde ich den in diesen schwierigen Wochen eher in Maßen konsumieren, damit diese Verknüpfung nicht wieder zu präsent wird und die Schmacht so drauf rumtrampelt, daß Du einknickst. Außerdem senkt Alkohol die Hemmschwelle, da ist dann ein "ach wenn schon, höre ich halt morgen weiter auf" schnell gedacht. Also da laden wir die Aufhörer immer gern ein, alkoholische Getränke anfangs wenn überhaupt, dann sehr bewußt und hellhörig auf die eigenen Gefühle und Gedanken zu konsumieren. Das nur so als Mitgebsel am Rande.
Wie schaut es denn mit den anderen Erscheinungen aus, die Du beschrieben hast, Schlaflosigkeit, Schweiß, Depressionen (hast Du diesbezüglich eine Diagnose oder Vorgeschichte?), dauern die noch an? Laß nochmal hören, wie es an diesen Baustellen läuft. Im Notfall werden wir unverzüglich Ausgleichsmaßnahmen ergreifen, einverstanden?
Für heute einen schönen rauchfreien Abend Fritzilein, heute bleiben wir rauchfrei, der Tag ist fast geschafft. Ist das ein Deal? Viele Grüße, wir lesen uns!
Lydia
Danke Uli für die Blumen.
Aber ich glaub ich hab ihn eher ertränkt
Danke danke danke....Ballons an Gartenzaun hängt.
Was uns nich umbringt....hoffe der Tag heut wird besser. Versuchen wir uns doch einfach mal bisschen in selbsthypnose. Immer wenn ein schmachter kommt bilden wir uns ein es wäre nicht die Erinnerung an eine Ziggi sondern an einen ganz besonders schönen Moment in unserem Leben. Vielleicht klappt das ja,wer weiss...
In diesem Sinne einen wunderschönen neuen Tag ohne Gift
Ich lebe in der Schweiz, und hier gibt es durchaus noch Raucherlokale.
Ich mag den Job hier. Ich krieg das schon gebacken. Ich werd mich jetzt nach 33 Jahren aktivem Rauchen nicht aufspielen wie ne Furie wegen Passivrauchen. Ich habe diese militanten Nichtrauchet immer gehasst. Sie alle leiden an der gleichen „ Krankheit“ wie wir und wir sollten Milde walten lassen. Im Zweifelsfall such ich mir nen neuen Job.
Danke vielmal.
Durch die Strassen rennen wär jetzt ne Option.
Danke danke danke. Tut schonmal gut zu wissen,dass mein Empfinden „normal“ zu sein scheint.
Das gibt Hoffnung,dass der schei... bald besser wird.
Hallo Fritzilein,
Hab jetzt mal bei mir nachgesehen. Ich hatte so richtig Probleme um die 3. Bis 4. Woche. Ist natürlich nicht bei allen gleich aber ähnlich. Wie Hans schon erwähnte, 3 tage, 3 Wochen, 3 Monate.
Halt durch, lenk dich ab, lutsch Pfefferminz Bonbons, renn durch die Straßen, trink Wasser......
Du schaffst das
Lg Rita
Was ich nicht wirklich verstehe.... es fühlt sich an wie am 1 Tag. Voll körperliche Entzugserscheinungen. Bild mir das doch nich ein
Danke Hans für die lieben Worte. Hab solche Tage leider sehr oft,Vorallem am Tag nach nem Arbeitstag.
Nichtrauchergesetz in einer Raucherbar umsetzen? Wie soll denn das gehen? Ich habe 2 Möglichkeiten. Arbeiten oder kündigen. Meine Chefin macht wegen mir sicher keine Nichtraucherbar draus. Der Grossteil unserer Stammgäste sind Raucher.