Von der Problemhypnose in die Lösungstrance
Bei der BZgA ging gerade keiner ran wegen eines regionalen Feiertages? Auf welchem Planeten leben die denn?
Das hier mit dem Zähler scheint auch nicht zu funktionieren. Ach du holy s...!
Meine Betreuerinnen sind auch schon im Wochenende und die offene Sprechstunde der Suchtberatung ist erst am Montag.
ALSO: Haben wir hier viel Zeit für uns, falls das Forum nicht abstürzt.
Sonst bleibt nur die Telefonseelsorge.
Meine Familie ist für solche Abgründe nicht bereit.
Liebe Luzi, da kommen mir die Tränen. Ich fühle mit Dir, Du bist auf einem guten Weg, glaub an Dich. Ich schick Dir Kraft und Hoffnung. Für mich selbst ist das schwer, deswegen weiss ich genau wovon Du sprichst. Aber für andere kann ich das. Also: heute rauchen wir nicht und haben Geduld und Nachsicht mit uns.
LG Karola
Danke Sarah,
ich sehe gerade, dass ich mich vor fast einem Jahr, einen Tag nach dem Gedenken an meinen verstorbenen Mann, der da schon länger tot war, hier angemeldet habe.
Ich liebe kämpfende Frauen. Jede trägt ihr Päckchen und hat ihre Strategie. Und sie tauschen sich gerne aus. Um des Lebens willen.
Und bevormunden lassen sie sich nicht. Und letztendlich lassen sie sich auch nicht mehr manipulieren.
Tatsächlich war ich mit 11 Jahren noch stark, lud meine ganze Schulklasse zum Geburtstag mit Büffet ein und die Jungs, na die brachten jeder einen Kaktus mit, außer meiner großen Kinderliebe, der da noch mehr in Petto hatte.
Verführt zu Drogen haben mich meine Freundinnen und wer so eine Clique hat, braucht keine.
Abschied nehmen von dem, was falsch war, fast ein Leben lang lebensfeindlich war, aber Spaß gemacht hat, mit seinem Körper Raubbau zu treiben, tut unendlich weh.
Aber da ist die kleine Lutzi, die sagt "Ich kann das", und da kommen paar Tränchen.
Ich habe nur eine Psychiaterin, die ich alle 6 Wochen sehe. Aber betreutes Wohnen, die sich echt kümmern zu ihren Dienstzeiten. Die sind sogar von der örtlichen Suchtberatung. Eine hat nie geraucht und eine raucht noch "Leichte".
Meine Psychiaterin hat mir geraten, mich an Frauen zu halten und ich habe hier auch Kontakt zur Frauenberatung aufgenommen, zusätzlich.
Ich sag dir mal Selbstliebe und Selbstakzeptanz zurück und drücke dich auch mal, wenn ich darf?
Bei meiner ältesten Schwester heißt das dicker Knüffel.
Ich bin schon, was Begleiterinnen angeht, in besten Händen. Ist nur die Frage, was ich aus mir mache?
Lutzi
Ich bin schon wieder mit meinem Drogenkonsum beschäftigt und habe meinen Zähler auf morgen verschoben.
Abschiednehmen von einem rauchend und saufend verstorbenen Mann und nun noch einem Mann der gleichen Art, der mir nachts mitteilte, dass er Krebs im Endstadium hat.
Selbstliebe, Liebe zum Leben, zu meinem eigenen und dem derjenigen Menschen, die mir wirklich gut tun, fühlt sich an, als müsste ich mir das Herz herausreißen.
Aber ich will mich nicht länger manipulieren lassen. Selbstmanipulation, dass ich mitmachen müsste beim Drogenkonsum, weil es ja bei mir auch längst zu spät ist?
Ich will mich lieber mit konstruktiven Menschen umgeben und ansonsten die Einsamkeit und auch Leere, die das Fehlen von Drogen anfangs mit sich bringen mag, hinnehmen.
Und hoffen, dass der Zauber des Neubeginns nach dem Abschied, der wirklich wehtut (mit der Selbsterkenntnis, dass ich hereingefallen bin), sich irgendwie von alleine zeigt, mit Geduld.
Ich lese hier von so vielen kämpfenden, konstruktiven Menschen in einem regen Austausch, auf den ich mich nun hoffentlich einlassen kann.
Ihr werdet noch mein neues Lieblingsforum?
Im realen Leben kenne ich kaum Raucher. Höchstens Exraucher.
Hallo Lutzi2,
Nein, da hast du mich falsch verstanden.
Es ist leider so, dass ich dich allzugut verstehe und Jahre in den gleichen Gedankenschleifen zugebracht habe. Wir unterscheiden uns nicht so sehr.
Es ist unglaublich schwer es wirklich umzusetzen. Ich habe vor knapp 8 Jahren den ersten Rat von meiner Ärztin bekommen aufzuhören. (Verdacht COPD) Aufgehört habe ich vor 5 Wochen nun mit klarer Diagnose und spürbaren Folgen.
Heute nach gut einem Monat war ich in einem Escape Room. Noch vor 1 Monat hätte ich Panik gehabt dort vielleicht Atemnot zu bekommen.
Heute kann ich nur sagen es hat unglaublich Spaß gemacht.
Ich will weder Leistungssportler noch Diabetiker werden und das muss ich auch nicht nur weil ich Nichtmehrraucherin bin.
Es ist möglich einen Cappuccio ohne Zigarette zu trinken.
Es ist möglich statt durchs Leben zu hecheln, einen schönen, ruhigen Spaziergang zu machen.
Es ist möglich statt zu rauchen tief einzuatmen und dankbar zu sein, das es noch möglich.
Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass wir als Raucher Meister des Selbstbetruges sind und nur Klarheit gewinnen können, wenn wir genau hinsehen. Wir müssen uns selbst ernst nehmen und ins Herz schließen, damit wir uns für den eigenen Weg entscheiden können.
LG
Andi
Bleibt da nur, sich einen anderen Sargnagel zu suchen?
Sport ist Mord? Oder Diabetes von Vielzuvielesserei?
Hallo Beate,
Ich sehe du weißt wovon ich rede und ich glaube wir sind da gar nicht so alleine.
Jeder Strohhalm der einem das Gefühl gibt nichts ändern zu müssen wurde dankbar ergriffen.
Hallo Luzie,
Mir geht dein Argument mit der Leistungsfähigkeit nicht aus dem Sinn es macht mir richtig Sorge. Denn was habe ich von 5% mehr Leistung, wenn ich sie vielleicht 10 Jahre früher verliere?
Vielleicht hilft es darüber nachzudenken.
LG
Andi
Hallo Andi,
was hat man nicht alles gemacht, damit es einen guten Grund gibt zu rauchen?
Ich habe wegen deiner Aufzählung echt gelacht: Genau, nach dem Sport erst mal eine rauchen. Noch eine Runde joggen. Danach ist die Zigarette erst richtig gut. Gesund gegessen, da darf man doch wenigstens rauchen. Ein Laster braucht man doch…Ich fühle mich und bin fit, warum soll ich also nicht rauchen??
Da habe ich mir oft ganz schön etwas eingeredet… Die Nikotinsucht hatte mich voll im Griff.
Und jetzt: Ich hatte einen Rückfall im April und war nach 5 Zigaretten wieder da, wo ich schon mal war mit dem Rauchen. Am 2. Mai habe ich dann wieder aufgehört. So schnell geht es, rückfällig zu werden. Aber ich freue mich auch, wieder so weit zu sein. Also weiter auf dem nikotinfreien Weg bleib!!
Nun denn, auf einen weiteren rauchfreien Abend
Beate
Hallo Lutzi,
Ich habe gerade deine letzten Monate hier im Forum durchgelesen und vieles daran erinnert an mich.
Die letzten Jahre habe ich so manchen Handel mit mir abgeschlossen. Einige Jahre Therapie und Lösungstabellen, Etappenziele konnten mich am Ende nicht überzeugen. Oft, sehr oft bin ich Steigungen mit Schnappatmung hochgekrakselt um mir selbst zu beweisen, wie gesund ich lebe. Und als Belohnung für den Sport, den Qigong Kurs, das gesunde frische Kochen hab ich dann erst mal in Ruhe eine gedampft. Ich habe Rauchen im Büro, im Auto, beim Einkaufen, beim Spaziergang entkoppelt und es war gar nicht schwer. Zu Hause habe ich allerdings jede einzelne nachgeholt. Natürlich ist es in Ordnung wenn man sich langsam vom Rauchen verabschiedet aber irgendwann heißt es dann adieu.
Nach all den Ausreden kam beim mir der Entschluss unerwartet kraftvoll. Denn meine Lunge hat Schaden genommen, nun auch spürbar und das werde ich wohl nicht mehr los werden. Aber ich möchte um jedes mų meiner Lebensqualität kämpfen. Ich will weiter mit meinem Hund durch den Wald gehen, ich möchte weiter Ebike fahren und ich möchte leben. Es gibt leider nur eine Chance Nichtmehrraucher/innen zu werden. Wir müssen aufhören.
Ich wünsche Dir Mut und den festen Willen. Du entscheidest alles!
LG Andi