Unterstützung benötigt! Bitte...helfen. Danke.
Hallo Rojanna,
ich bin hier im Forum neu, und dein Thema stieß mir sofort ins Auge.
Ich möchte dich auch gerne unterstützen!
Stell es dir nur vor, wie du durch den Tag ohne Zigaretten läufst. Du musst nicht mehr wegen Zigaretten zum Supermakrt oder zum Automat. Du musst nicht die schöne Gespräche unterbrechen, um eine rauchen zu gehen. Du musst keine verärgerte Blicke merken. Du musst nicht mehr daran denken, ob du auch eine Kaugummi dabei hast.
Das kann bald deine Realität werden!
Ich drücke dir die Daumen!
VG Anne
Hallo Lydia, Hallo Uli,
habt Dank für Eure Worte.
Uli: Liegestütze sind die schnelle Alternative zum Rauchen. Bewegung draußen habe ich sonst sehr viel. Schon immer. Fahre täglich Rad und gehe mindestens zwei Mal die Woche laufen... Aber das kannst Du natürlich nicht wissen. ;-)
@Lydia: Wie gut von jemandem zu lesen, der auch das "Wenig-Rauchen" und trotzdem den verf**** psychischen Entzug kennt. Wie bekloppt. Also, nicht, dass Du das kennst, sondern dass der da ist. Oh, Du schönes Synapsen-Muster... *sigh.
Nun, denn wie dem auch sei. Heute geht es mir tatsächlich besser. Ein langes Wochenende, morgen ein langer Lauf und der Erhalt eines Trainingsplan für den Halbmarathon im September liegen vor mir. (Nein, damit nehme ich mir nicht zu viel vor, die Distanz ist nicht neu. Diesmal soll die Zeit nur etwas besser werden. ;) )
Also, dann auf in den Arbeitstag & nochmal: Danke!
R
Hi Rojanna,
ach herrje es tut mir leid, daß Du Dich gerade von der Sucht, der Schmacht so verfolgt fühlst. Dieses üble Gefühl kenne ich auch. Und ich kenne auch die Umstände, unter denen Du es gerade erlebst, denn auch ich habe in meiner letzten Raucherkarriere höchstens fünf bis sieben Zigaretten am Tag geraucht. Das ist egal: Auch Wenigraucher können komplizierte Entzüge erleben, wir sind nicht weniger süchtig (rein psychisch gesehen) als stärkere Raucher.
Daß dieses Gefühl gerade jetzt, an diesem Punkt nach praktisch drei Wochen auftritt, verbinde ich persönlich mit der Formel des Nichtmehrraucherpapstes Allen Carr "Drei Tage, drei Wochen, drei Monate". Das äußert sich für jeden anders, doch Fakt ist, daß um die genannten Zeiträume herum in den Entwöhnungen Meilensteine gesetzt werden können, zu denen sich irgendwas ändert, zu denen irgendwas passiert, sei es körperlich oder psychisch. Und diese werden vielfach von Schmachtwellen begleitet. Diese Wellen bleiben nicht konstant hoch, sie flauen auch wieder ab! Auch wenn die Tage unangenehm sein mögen.
Bei Dir würde ich vielleicht annehmen, daß eben gerade aufgrund Deines geringen Konsums die psychische Sucht doch ein wenig länger abgewartet hat, bis sie Dich belästigt, denn es hätte ja immer noch sein können, daß nochmal was nachkommt. Doch jetzt ist sicher, daß Du es ernst meinst mit dem Ausstieg - und jetzt kommt sie maulen. Mit all den hinterlistigen, fadenscheinigen Argumenten, die sie auch anderen Aussteigern hinbrät: Nur eine Zigarette. Du hast das im Griff...
Die Wahrheit ist, daß man es niemals im Griff hat. Keiner, der sich einmal in eine Sucht reinlaviert hat (also wir alle hier), hat das im Griff. Ich habe mir nach elf rauchfreien Jahren gedacht, eine ginge schon mal - sie hat mich umgehend in eine erneute Raucherkarriere von weiteren zweieinhalb Jahren geführt. Also laß Dich bitte von den merkwürdigen Argumenten der Sucht nicht täuschen Rojanna.
Was würde es Dir bringen zu rauchen? Mal abgesehen davon, daß Du möglicherweise weitermachen würdest? Daß es Dir besser geht? Frag mal Aufhörer, die ausgerutscht sind: sie fühlten sich hinterher alle niedergeschlagen und haben sich geärgert. Manchen wurde auch schlecht. Also diese eine Zigarette würde nicht mal halten, was sie verspricht.
Und schließlich: die Schmacht kann Dir gar nichts. Sie wird vergehen, wird nicht stetig so bleiben. So viele hier haben es erlebt und geschafft, und das kannst Du auch. Lach den Gedanken ins Gesicht, sage, ihr lügt mich doch bloß an, aber ich bin gescheiter als Ihr. Und diskutiere nicht mit der Sucht. Basta.
Könntest Du Dir auch auf Arbeit vielleicht mit einer Atemübung behelfen? Eine recht hilfreiche wird wie folgt durchgeführt: Atme für fünf Sekunden lang durch die Nase in den Bauch ein, sodaß er sich wölbt. Dann halte die Luft für fünf Sekunden an. Und schließlich blase die Luft durch die leicht geöffneten Lippen wieder aus, als würdest Du eine Kerze sachte ausblasen. Wiederhole dies ein paarmal. Es wirkt entspannend und lösend (übrigens auch in Steßsituationen, bei Prüfungsangst u. a. ). Versuche es doch mal.
Ich leide wirklich mit Dir, daß Du jetzt so gegen die Sucht anstemmen mußt. Doch ich denke, das gehört zu der Auseinandersetzung dazu. Du kannst und wirst es schaffen - und das weiß ich weil ich es auch durch einen durchaus kniffeligen Entzug geschafft habe, also kannst Du das auch! - und der "Dauerschmachter" wie Du ihn erlebst bleibt nicht dauerhaft auf dem hohen Niveau. Bitte halt durch, Du kannst das.
Komm wieder her und schreib Dir die Last von der Seele, wir haben sowas auch alle durch hier. Gemeinsam trägt es sich leichter. Viele Grüße, Sturheit, Optimismus und Sonnenschein sendet Dir
Lydia
Hallo zusammen,
ich schreibe heute das erste Mal hier. Ich hier bisher manchmal quer mitgelesen. Aber so richtig nötig war es auch nicht... bis... bis vorgestern Abend. Ach so, vielleicht erst mal kurz zu mir und warum ich im Betreff um Unterstützung bitte:
Ich habe vor 20 Tagen aufgehört zu rauchen. Ich habe nicht viel geraucht. Manchmal nur 1-2 Zigaretten am Tag, manchmal 5 und wenn es wirklich viel war (mit abends weg gehen), dann auch mal 12-15. Körperlich keine Abhängigkeit. Nie. Ich habe auch bei den Schwangerschaften problemlos aufhören können. Und danach bzw. nach der Stillzeit immer wieder angefangen, weil..., ja weil...
... dieser verfluchte Zigaretten-Reiter mit der ganzen dahinterstehenden Industrie bei mir einen famosen Job gemacht hat. Weil ich Zigaretten mit Freiheit, Individualität, Selbstbestimmung etc. pp. verbinde. Und dazu natürlich lauter Verknüpfungen in meinem Hirn sind, die suggerieren, dass so ein Weinabend mit Freunden nur mit Zigaretten so richtig toll ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: So gering meine körperliche Abhängigkeit ist, so hoch ist meine psychische. Der Gedanke, dass mir jemand/etwas sagt, nicht mehr rauchen zu dürfen, war für mich immer fürchterlich. Denn ich möchte bestimmen!
Und ja... genau über diesen Punkt der "Selbstbestimmung" merkte ich dann auch, dass da etwas nicht mehr stimmt. Wenn ich so selbstbestimmt bin, warum lasse ich es nicht einfach ganz? Warum stehe ich abends auf der kalten Terrasse? Draußen vor der Party? Etc. Und ich habe es beim Sport gemerkt. Jahrelang ging das alles problemlos. Aber langsam machte die Lunge etwas zu. Das finde ich wiederum nicht schön. Also, lange Geschichte. Am Ende: Ich will nicht mehr.
Dann machte ich ein Nichtraucher-Seminar mit. Das war super. Und fast drei Wochen machte es mir so gut wie nichts aus, nicht zu rauchen. Mal kurz ein Gedanke, aber es war sofort wieder weg. Und nun, seit vorgestern Abend habe ich quasi einen Dauerschmachter. Und wie. Der geht so:
Die Gedanken kreisen nur um eine, nein, um die Zigaretten. Eine rauchen. Komm. Das war doch immer eigentlich toll. Und ach, Du hast doch eh immer so wenig geraucht. Dann kontrollierst Du das halt mehr. Und irgendwas ist doch immer. Und warum quälst Du Dich so mit dem Nichtrauchen? Was soll denn das. Komm. Eine nur.
Ich kann mich überhaupt nicht konzentrieren. Es ist furchtbar. Und ich frage mich, wann das vorbei geht? :-(
Und ich bräuchte einfach wirklich ein paar aufmunternde Worte. Gar nicht so sehr Ablenkungstipps (kann ja nicht den ganzen Tag Liegestütz machen, ich muss mal arbeiten...)
Das wäre ganz toll. Ich danke schon jetzt an den unbekannten Menschen hier....
Herzlich,
R