Und ewig grüßt das Suchtmonster!
Guten Morgen schöne rauchfreie Welt!
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Wieder ist ein neuer Tag, der mich mit einem widerlichen Geschmack im Mund begrüßt. Ja, Entgiftung geht durch sämtliche Körperöffnungen und ich freue mich auch auf diesen Ekel. Zeigt er mir doch, dass hier alles noch so funktioniert, wie es soll. Und es gibt mir die Kraft, meine Sucht ohne Nachzudenken zumindest bis Mittag in Schach zu halten.
Ach Christian, danke für die Durchhalteparolen! Es ist leichter durchzuhalten, wenn man grob das Licht am Ende des Tunnels sieht. Ich vergleiche es ein bisschen wie ne Zahnbehandlung: Ätzend aber notwendig und irgendwann ist auch das zu Ende. Pfefferminz ist hier tatsächlich mein Mittel der Wahl. Essen hilft, allerdings komme ich mit dem Völlegefühl nicht so klar. Da ärgert mich dann mein sich verändernder Stoffwechsel. Mehr trinken habe ich noch nicht ausprobiert, kommt heute aber mal auf die Liste.
Ich hab übrigens auch eine Belohnung für mich gefunden: Ich werde mit Ballett anfangen! Wollt ich schon als kleines Mädchen. Und der Sportmuffel in mir kann ja nix außer Gassi-Gehen. Deshalb werde ich mich in Tanzen versuchen. Träume erfüllen, ohne ne neue Sucht zu produzieren. Ich mag den Plan! Meine Ersparnis durch den Kippenverzicht (abzüglich der Bonbon-Rechnung) reicht im ersten Monat genau dafür. Und im 2. Monat werden es dann die passenden Klamotten sein. Und im 3. Monat fang ich mal mit ner Urlaubskasse an. Laut Rechner werden jedes Jahr 1.700 Euro fällig. Klingt nach nem richtig guten Familienurlaub. Ich freue mich da richtig drauf.
Das große Endziel: Wenn meine kleine Tochter vergessen hat, dass sie auch rauchen wird, sobald sie eine Mama ist. Dieser Ausspruch von ihr hat mich so dermaßen geschockt, dass jeder andere Grund verblasst. Ich möchte, dass mein Kind stark wird, keine Abhängige! Dafür kämpfe ich jeden Tag aufs Neue gegen meine Sucht. Ich kann und werde das Aushalten. Ich werde nicht (!) rückfällig!
Danke für Eure Unterstützung, das Händchenhalten, Aufmuntern und Loben. Habt alle einen schönen Tag, an dem das Rauchen nicht euer Denken beherrscht.
Liebe Grüße
Nadin
N´ Abend Nadin.
Siehst du, da haben wir schon eine Gemeinsamkeit, Nadin. Auch ich bin auf Grund einer Grippe "ungewollt" in die Rauchfreiheit hineingeschlittert. Allerdings hab ich rauchfrei sein, als Geschenk begriffen, das ich nicht mehr hergeben wollte.
In dem Stadium, in dem du dich gerade befindest, hab ich eine richtiggehende Hochstimmung in mir verspürt. Fast euphorisch, unheimlich Stolz bin ich auf mich selbst gewesen. In der Zeit haben die meisten um mich herum gar nicht richtig registriert, dass ich nicht mehr rauche. Ungläubige, ja erstaunte Kommentare durfte ich mir anhören. Zumeist mit einem Unterton gewürzt, mit den man mich wissen lies, dass man Durchhaltevermögen mir sogar nicht zutraute. Genau diese Stimmen waren es, die mich anspornten jeden Tag weiterzumachen und das Machbare, Stück für Stück, immer weiter raus zu schieben. Schlussendlich wollte ich selbst wissen, wie weit ich komme.
Auch meine nunmehr unnütz gewordenen Rauchutensilien, hab ich da noch in der Wohnung beherbergt. Genauso, wie du es ausdrückst, sind auch meine Gedanken dazu gewesen. Aus den Statements unserer User, im Chat od. Forum weiß ich aber, dass es für die meisten unheimlich schwer ist, einer solchen Verlockung zu widerstehen. Aber so ein Krückstock kann auch eine Hilfe sein.
Diese Momente in denen Du von Schmachtern (ist für dich "Suchtmonster" ein Synonym für Schmachter?) heimgesucht wirst, gilt es ja mit neuen Inhalten zu füllen. Hast Du schon Ideen dazu entwickelt?
Längere Zugfahrten kannst du z.B. mit Hörbüchern überbrücken, in Lokalen darauf achten, dass nicht alle zur gleichen Zeit zum Rauchen gehen. Hier immer einen Nichtraucher in Gesprächen miteinbinden. Allein intressante Gespräche nicht mehr unterbrechen zu müssen, sehe ich als riesengroßen Vorteil der Rauchfreiheit an.
Was hast den bisher bei Schmachtern unternommen? Ich denk, das was Du bisher gemacht hast wird auch weiterhin helfen. Meine Geheimwaffe No. 1, waren zuckerfreie Pfefferminzbonbons. Auch Wasser od. Saft in kleinen Schlückchen getrunken hilft Schmachter zu vertreiben. Nicht zu vergessen Atemübungen.
Vielleicht bist hier im Forum schon über den Spruch: Ein Raucher fühlt sich nach dem Genuß einer Zigarette, wie sich ein Nichtraucher immer fühlt, gestolpert?
Dieser Satz erklärt kurz und prägnant warum dich deine körperlichen Reaktionen nerven.
Da der Nikotinspiegel stetig fällt und wieder gefüllt werden muss, um sein körperliches Wohlbefinden(als Rauchender) herzustellen zündet man sich eine Zigarette an. Nun fehlt deinem Körper halt seine gewohnte Dosis an Nikotin.
Durch jahrelange Konditionierung haben wir diesen Rhytmus bis ins kleinste verinnerlicht. Wenn ihm das fehlt macht er sich halt laut bemerkbar. (u.A. mit Schmachtern) Mit deinen knapp 4 Wochen Raufreiheit, muss der körperliche Entzug nocht nicht unbedingt vollständig abgeschlossen sein. Sollte aber nicht mehr allzulang andauern. Gib deinen Körper die Zeit, die er benötigt. Immerhin vollbringt er im Moment wirklich Höchstleistung.
[color=blue]|Und ich verpasse keine schönen Momente mehr, nur weil ich mal eben noch eine durchziehen muss.[/color] Denn Satz finde ich wirklich sehr gut!
So dann schick, ich Dir jede Menge Kraft und Sturheit und das notwendige Quentchen Geduld.
Nadin du schaffst das.
lg
christian
Hallo Christian,
ich danke dir für den netten Post. Das Starterpaket habe ich letzte Woche bestellt. Da ich ja eher aus Versehen zum Nichtraucher geworden bin, habe ich das Netz bereits nach allen möglichen Hilfsmitteln durchforstet. Das Buch werde ich mir gerne noch runterladen. Ich bin ein Kopfmensch und denke, dass Wissen am ehestens helfen wird. Mir hilft es übrigens sehr zu wissen, dass ich ohne Aufwand rauchen könnte. Komischerweise will ich gar nicht. Im Gegenteil: Der Aschenbecher (eher wohl Fußabtreter) vor der Tür wird tagtäglich widerlicher, vom Nikotinspray bekomme ich Angst und die halbvolle Schachtel wird immer trockener - und nichtrauchbarer. Aber noch brauche ich sie halt. Am schlimmsten war die Sucht immer dann, wenn ich nicht durfte: im Zug, im Lokal, am Schreibtisch, vor dem Fernseher. Das sind auch die Momente, wo mich das Suchtmonster immer überfällt. Ich versuche mir immer zu sagen: früher bist du da auch nicht rauchen gegangen, wieso nervt es jetzt also? Für heute bin ich bestimmt durch. Das Monster bleibt immer kürzer, gleich lenken mich auch wieder die Kinder ab. Und ich verpasse keine schönen Momente mehr, nur weil ich mal eben noch eine durchziehen muss.
Danke für die ganz liebe Unterstützung, die ich derzeit wirklich dringend noch nötig habe. Genauso wie das tägliche Lesen der Hilfen unter dem blauen und grünen Reiter...
Liebe rauchfreie Grüße
Nadin
Grüß Dich, Nadin.
Herzlich Willkommen in unserer der Nichtmehrraucher und Aufhörwilligen.
Zu deinem Entschluss, endlich Rauchfrei werden zu wollen, beglückwünsche ich dich sehr.
Auch deine bereits 24 geschafften Tage sind klasse. Prima gemacht, Nadin.
Informationen zur Vorbereitung deines Rauchstopps findest Du unter dem blauen bzw. grünen Reiter.
Hier sind jede Menge Tipps und Informationen, in den Untermenues zu finden.
Ans Herz möchte ich Dir das Starterpaket* legen, eine wirklich große Hilfe, gerade in der Anfangszeit.
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/?bestell_bestellnummer=31350100
Im grünen Reiter findest du jede Menge Tipps, zur Vorbereitung deines Rauchausstiegs. Magst Du dir das mal durchlesen? Auch für Quereinsteiger ist hier noch jede Menge Interessantes und Wissenswertes dabei.
Zusätzlich kannst Du dir im Netz das Buch, "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer, als pdf-Datei downloaden. Keine Angst kostet nichts und ist für jedermann frei zugänglich.
Auch das Lesen und aktive Teilnahme im Forum, bzw. Chat (findet jeden Dienstag, in der Zeit von 20:00 bis 22:00 Uhr, statt) helfen die eigene Motivation zu stärken.
Das dich im Moment die Sorge umtreibt in einen schwachen Moment rückfällig zu werden, ist verständlich. Deine "Restbestände" an Zigaretten, Aschenbecher, Feuerzeuge solltest am Besten entsorgen. Auch wenn es schwer fällt. Wie heisst es: Verführung ist die Schwester vom Verlangen. Es wäre für Dich unter dem Gesichtspunkt Rückfallverhütung zu verbuchen. Zumal so ein Handeln auch was Befreiendes innnewohnt. Und zum anderen erfordert es von einem schon ein sehr hohes Maß an Selbstdisziplin, einer dauerpräsenten Verführung widerstehen zu können. Kräfte, die anderswo besser und zielführender eingesetzt werden können. Denkst mal, darüber nach?
Wie wäre es, wenn Du dir deine stärksten Motive, die Dich zum aufhören bewogen haben, auf kleine Kärtchen schreibst und Dir ein Mobile bastelst, das Du in deinem Sichtfeld aufhängst. So kannst in kritischen Momenten immer einen Blick darauf werfen.
Erfolgreich rauchfrei werden besteht ja zu einem ganz großen Teil darin eine dauerhafte Verhältensänderung herbeizuführen.
Welche Situationen bereiten Dir im Moment Schwierigkeiten? Hast Ideen wie du dem begenen kannst?
Wenn Du Hilfe benötigst, melde Dich. Entweder hier im Forum, als auch bei meinen Kollegen bzw. bei mir.
Hier im Forum, ist immer jemand anwesend, der Deine Sorgen, Nöte, deine Reaktionen versteht und ein offenes Ohr für dich hat. Auf Antwort wirst zumeist nicht lange warten müssen.
Wie du siehst, ich habe es geschafft. Also schaffst Du es auch. Da bin ich ganz sicher.
lg
christian
PS: hier geht’s zu unserem Newsletter: http://www.rauchfrei-info.de/meta/newsletter/
*Starterpaket wird innerhalb der Bundesrepublik Deutschland kostenlos versandt.
Hallo Uli,
danke für die liebe Unterstützung. So unerfahren scheinst auch du nicht zu sein. Ich tröste mich bei der Vorstellung, dass auch ein verlorener Kampf nicht umsonst und die Schlacht erst ganz am Ende geschlagen ist. Wenn ich jetzt nicht durchhalte (noch bilde ich mir ein, dass ich den Rauchstop tatsächlich für immer halten kann), dann lässt es mich zumindest ein bisschen mehr von mir kennenlernen und für den nächsten Versuch einfach mal ein Erfahrungsass zu haben.
Im Moment treibt mich einfach die Angst, dass ein schwacher Moment reicht. Bei meinem Suchtpotential bin ich sofort wieder in alter Form. Vermutlich wird das auch immer so bleiben. Genau wie dieses Suchtmonster. Das schreckt mich ziemlich. Gruselige Perspektive, trotzdem kauf ich jeden Tag Optimismus und freue mich aufs Gegenhalten!
Ich wünsche dir viel Kraft und ne Schippe Optimismus im Kampf mit deinem Monster.
rauchfreie Grüße
Nadin
Hallo Ihr!
Bin voll agro, wütend, sauer, gestresst, gereizt, antriebslos, müde, hungrig, traurig, ehrgeizig, oberschlau und selten dämlich. Und ich bin auf Entzug! Aus Versehen sozusagen.
Nachdem ich 26 Jahre gerne, genüsslich und voller Selbstbeschiss geraucht habe, ging mir im letzten halben Jahr mein zunehmender Zigarettenkonsum schon ein bisschen auf den Keks. Das Suchtmonster redet einem ja dann gerne ein, dass man die aktuelle Kippenmenge problemlos reduzieren könnte, wenn man denn wollte. Will man doch aber gar nicht. Ist doch so schön und gesellig und voll die Belohnung. Und weil der innere Schweinehund ja auch noch von der Faulheit und dem Alltagstrott unterstützt wird, wird halt nix aus dem Reduzieren. Schön, wenn einem dann mal ne Erkältung für ein paar Tage die Beine weghaut. Fand ich wirklich gut. Weil ich dadurch alleine schon mal 4 Tage am Stück nicht geraucht habe. Boah war ich stolz auf mich. Entzug erledigt, dachte ich.
Ist ja so eine Sache mit dem Denken beim Rauchen. Hat sich ja 26 Jahre lang nur auf den Selbstbeschiss ausgerichtet. Muss ich wohl dringend wieder neu lernen. Sagt mein rauchfreies Gehirn. Täglich. Manchmal stündlich. Das Suchtmonster geht auch nicht von alleine weg. Nee - das hat sich schick eingerichtet, bekommt auch regelmäßig Besuch von der alten Gewohnheit! Wie immer, kannst ja jetzt eine rauchen, warst fleißig. Oder ist grad so langweilig, oder einfach nur mal so - weils nachher ja nicht so passen würde.
Fies ist auch die Nummer, wenn grad so zwei Tage mal ausreichend Ablenkung das Suchtmonster knebelten - es kommt immer wieder zurück. Weißt du noch - damals? Mit Zigarette? War doch schön, oder?
NEIN! Es war nicht schön! Ich hab mein Kind weggeschickt, nur um zu qualmen. Ich hab jetzt ein stinkendes Auto, weil ich früher immer drin geraucht habe (als ob das offene Fenster auch nur ansatzweise was gebracht hätte). Meine Haut hat Poren wie Mondkrater. Meine nikotingeschädigte Lunge hustet sich wie bekloppt gesund. Ich habs mit den Nieren, weil ich bei Eiseskälte draußen Kette geraucht habe. Und trotzdem kommt dieses fiese, hinterhältige Suchtmonster wieder urplötzlich aus seiner Deckung. Ätsch - keiner da, der dir jetzt hilft, rauch doch eine mit mir... Hab mir jetzt mal Nikotinspray besorgt, trau mich aber noch nicht ran. Das doofe Monster will bestimmt ne Dosis und dann hat es mich wieder in den Fängen. Ne halbe Schachtel liegt hier noch. Ich will die nach 365 Tagen wegwerfen können. Das Ziel liegt in weiter Ferne. Das Monster will keine Ruhe geben...
Wenn ich gewusst hätte, wie schwer es mir fällt. Ich hätte nicht aufgehört. Besser: ich hätte nicht angefangen! Auch das Umfeld macht es nicht gerade leichter. Die Nichtraucher finden es ja selbstverständlich nicht zu rauchen. Die Raucherfreunde ziehen immer die früher eigenen Ausreden heran. Und dann verändert sich auch noch der Stoffwechsel - langsam aber stetig. Bisher ist fast jeder Tag ein Kampf, die einzig wahre Belohnung kommt abends. Wenn der Kopf aufs Kissen fällt und ich ganz stolz wieder einen Tag als Nichtraucher beendet habe!