... und das kriegt jeder von Euch hin!

Verfasst am: 14.11.2013, 13:07
quarktasche
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hallo roan, ich bin auch neu hier und hab heut auch meinen ersten rauchfreigen Tag
ich rauche auch schon über 35 Jahre und ich hab den dringenden Wunsch aufzuhören.
Mein erster rauchfreier Tag ist an und für sich ganz gut und ich bin relativ entspannt, wobei
ich schon noch sehr an die Raucherei denken muss.
Wobei ich mich schon sehr gut fühle überhaupt bis jetzt das schon mal geschafft zu haben.
Es gibt so viele in meiner Umgebung, die es geschafft haben....und das will ich auch. Nicht mehr
Frau, Anfang 50, Raucherin,.....was ich auch nicht so sehe, aber so sehr definiert man sich auch
über die Ziggis..

ich drück dir und mir ganz fest die Daumen, gemeinsam schaffen wir das.

Verfasst am: 14.11.2013, 12:48
Roan
Roan
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Hallo Brigitte,
ich bin neu bei euch und verbringe nun schon mehrere Stunden hier auf dieser Seite. Ich habe mir deine Einträge und deinen Weg durchgelesen, wie du dir selbst Kraft gegeben hast und ich lese bei dir vieles, was mich bestärkt und mich denken lässt: "man, das kann doch nicht so eine Hürde sein, daß ich da nicht drüber komme!"
Ich rauche nun das erste mal seit 23 Jahren den ersten (halben) Tag nicht und merke jetzt schon, wie schwer es mir fällt mir ein Leben ohne Zigaretten vorzustellen.
Aber deine Geschichte gibt mir Kraft und ich bin gewillt nicht mehr länger Sklave meiner Sucht zu sein.

Ich freue mich auf anregende Gespräche und hoffe, ich schaff das so gut wie ihr!!

Liebe Grüße , Roan

Verfasst am: 12.11.2013, 12:10
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Brigitte,

du hattest gestern 222 Tage- Jubiläum? Herzlichen Glückwunsch ( auch wenn ich sonst meist Schnapszahlen ignoriere).


Liebe Grüße

Andrea

Verfasst am: 06.11.2013, 20:47
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Guten Abend, Cleo,

vielen, vielen Dank für Deine Antwort mit der tollen Nachricht (am Samstag drück´ ich Dir ganz fest die Daumen und melde mich in Deinem Thread!) und dem Lob, über das sicherlich nicht nur ich mich richtig gefreut habe ...

Falls außer uns noch jemand das hier liest - ich freue mich über Fragen und kann (wenn´s denn sein muß) tatsächlich kurz antworten, ohne einen Roman zu schreiben...

Liebe Grüße, Brigitte

Verfasst am: 06.11.2013, 07:47
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Liebe Cleo,

vielen Dank für Deine Antwort auf meinen "Seitenschlenker" in Saras Thread. Vielleicht hilft es Dir, wenn ich einfach einmal erzähle, wie ich selbst mit meiner Angst umgehe, obwohl auch das bei mir mit einer - mittlerweile! - positiven inneren Ausrichtung geschieht.

Angst ist für mich vom Kern her erst einmal eine sinnvolle Warnung vor etwas, was bedrohlich sein könnte. Also überlege ich mir in einer aktuellen Situation, ob die Bedrohung real oder eher eine subjektive Empfindung ist, denn nur so kann ich verhindern, dadurch gelähmt zu werden. Ich nehme meinen Kopf zuhilfe, um mein Bauchgefühl in den Griff zu bekommen, und frage mich, was schlimmstenfalls passieren könnte und was das für mich bedeutet. Und schon habe ich meine Entscheidungsfreiheit zurückgewonnen.

Auch beim Rauchen war es bei mir so.

Was hat mich beim Gedanken an´s nicht mehr Rauchen ängstlich gemacht? Für mich war die Zigarette ein ständiger Begleiter, eine Krücke, ein Tröster, ein Aufputscher und wer weiß was sonst noch alles, also geriet ich schon bei der Vorstellung, nie wieder rauchen zu dürfen, innerlich in Panik, weil ich glaubte, viele Situationen, in denen ich sonst geraucht habe, nicht mehr meistern zu können.

Was wäre denn das Schlimmste gewesen, was mir ohne Zigarette passieren kann? Meine Nerven könnten anfangs verrückt spielen, also würde ich vielleicht Unbeteiligte angiften. Ich würde sicherlich an Gewicht zulegen. In beruflichen Situationen hätte ich nicht mehr die Möglichkeit, durch das Anzünden einer Zigarette den entscheidenden Sekundenvorsprung im Denken zu haben. Bei genauerem Hinsehen lassen sich alle "fatalen Situationen" entschärfen, dafür gibt es die vier A.

Was bedeutet das, wenn das Schlimmste eintritt und mich eine Suchtattacke packt? Wie gewinne ich dann meine Entscheidungsfreiheit wieder? Indem ich meine Entscheidung immer situationsgerecht im Moment selbst treffe, niemals für die unüberschaubare Zeit "für den Rest meines Lebens" - und damit eine Aufgabe, die wie ein riesiger Berg vor mir stand, in einzelne Schrittchen aufspaltet habe. Und für brenzlige Situationen hatte ich mir von Anfang an ein Motto parat gelegt:

"Nein danke, ich möchte im Moment nicht rauchen!"

Folgerichtig brauchte ich den Moment des Absprungs nicht mehr weiter jahrzehntelang vor mir herschieben, ich hatte mich gedanklich in die Zeit vor meiner ersten Zigarette zurückversetzt - ich konnte aus dem Moment heraus ablehnen, statt wie gewohnt zuzugreifen. Und ich kann daran bestens erkennen, wie weit ich mich innerlich vom Rauchen entferne: Habe ich mir meinen kleinen Motivationshelfer anfangs mehrfach stündlich vorsagen müssen, so ist es heute vielleicht noch einmal pro Woche, wenn überhaupt.

Ich bin weder besonders klug noch willensstark - ich denke einfach nur so lange nach, bis ich die für mich positive Lösung gefunden habe, die ich in kleinen Einzeletappen realisieren kann. Und krieg dafür auch noch täglich das gelbe Trickot, obwohl ich unsportlich wie ein Spazierstock bin!



So, jetzt läuft mir aber die Zeit davon - liebe Grüße und hoffentlich bis heute abend, Brigitte

Verfasst am: 21.10.2013, 15:37
schlumpfinchen
schlumpfinchen
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Liebe Brigitte,

zum 201sten Tag
Glückwunsch und alles Gute

vielen Dank fürs Lotsen und für diesen wunderschönen Beitrag

Grüße aus Schlumpfhausen

Verfasst am: 15.10.2013, 21:54
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Jetzt etwas runder, gut genährt,
von Kippen nun nicht mehr verteert,
bin ich seit Monaten schon clean,
und das kriegt jeder von Euch hin!


Manches Mal habe ich hier im Forum die Frage gelesen, ob es sich nach Jahrzehnten als Raucher überhaupt noch lohnen würde, mit dem Rauchen aufzuhören?!? Als Mittfünfzigerin mit über vierzigjähriger "Karriere" als Kettenraucherin (40+ pro Tag) kann ich diese Frage heute mit offener Freude beantworten:
Ja, Ja und nochmals Ja!!!

Ja, es ist eine unendliche gesundheitliche Erleichterung, wenn du schon nach wenigen Wochen "ohne" keine Hustenanfälle mehr hast - und dabei bin ich in meiner Endphase als Raucherin morgens sogar von meinen "Bello-Attacken", die auch meinen Hund in Schrecken versetzten, wach geworden...

Ja, es ist ein psychischer Aha!-Moment, wenn du, der vor jeder Einladung "auf Vorrat" geraucht und dir überlegt hast, ob und wo du dort wohl rauchen darfst, jederzeit überall hingehen und völlig entspannt die Situation genießen kannst - ob du beruflich den halben Tag im ICE sitzt (=> prima Zeit für Vorbereitungen), stundenlang durch Ausstellungen schlenderst (=> deine Freunde haben längst aufgegeben) oder einen wunderschönen Abend in einem kleinen Lokal ohne Raucherlounge verbringst (=> draußen herrscht Dauerregen mit hoher Windstärke) - das Wort "Freiheit" hat plötzlich wieder eine ganz andere Bedeutung für dich...

Ja, es ist ein grandioser täglicher Motivationsschub, wenn du jahrzehntelang eingeschliffene Verhaltensmuster ändern kannst - nach dem Aufstehen "Ab unter die Dusche!" statt "Ran an den Aschenbecher!", zum Frühstückskaffee gibt´s was zu Lesen statt zu Rauchen und im Auto spielst du "Kommentar statt Kippe", denn jeder einem dich ärgernden anderen Autofahrer gewidmete süffisante Zweizeiler erleichtert tausendmal mehr als ein einziger Zug am Glimmstengel. So geht´s den lieben langen Tag, und die langweilige Alltagsroutine nimmt plötzlich Farbe an, weil überall völlig ungewohnte Aspekte sichtbar werden...

Auch auf die bange Frage, wie´s denn mit dem Gewicht aussieht, gibt´s von mir eine ehrliche Antwort: Ja, ich habe zugenommen, und zwar um einiges mehr, als meine Hausärztin prognostiziert hatte ("3-5 kg sind normal.":roll, aber ich lasse mich davon nicht irritieren, denn ich weiß, dass bei mir Geruchs- und Geschmackssinn in voller Stärke zurückgekehrt sind und alles viel besser und intensiver schmeckt als vorher; also habe ich einfach auch mehr gegessen und brauche mich über meine Gewichtszunahme nicht zu wundern. Im Gegenteil, ich kann es positiv sehen: Jetzt habe ich die nächste interessante Aufgabe und kann mich am regen Austausch von Tipps und Tricks zum Thema "Gewicht" beteiligen, denn auch dafür ist dieses Forum da!

Nicht-mehr-Rauchen ist für mich ein faszinierendes Abenteuer, das obendrein den Glauben an das, was ich kann, wenn ich will, verstärkt. Mir wird chronisch gute Laune, unerschütterlicher Optimismus, hin und wieder auch eine etwas unkonventionelle Verhaltens- und Denkweise nachgesagt; ich hoffe, dass ich damit vielleicht die/den eine(n) oder andere(n) auf seinem Weg zur/m Ex-Raucher(in) motivieren und unterstützen kann. Auf jeden Fall freue ich mich, Teil dieses Pilotprojektes zu sein, und hoffe, dass für möglichst viele zukünftig oder heute schon Rauch-freie einer von uns acht der persönlich passende Lotse sein wird.

Danke, dass ich dazugehören darf, und los geht´s!

Liebe Grüße, Brigitte