Tagebuch eines Langzeitexperiments
So, es ist nicht einfach und ich mache mir noch etwas Vorwürfe wegen dem Tag vorgestern.
Ich muss auch ehrlich zugeben, das Forum triggert mich auch etwas stark.
Jeden Tag sehe ich meinen Zähler und denke, Ohje nur ein Tag hinzugekommen.
Ich nehme mich etwas raus die kommenden Tage und konzentriere mich auf meine Familie.
Die insgesamt 17 Tage Abstinenz waren also nicht für umsonst. Es geht schleichend vorwärts. Marathon!
Hallo,
ja das Wochenende lief recht gut. Bis auf heute auf Arbeit. Da wurde ich dann doch zum frühen Morgen schwach und beim Kollegen eine geschnurrt.
Was jetzt kommt, zeigen nur die nächsten Tage. Ich bleibe auf jeden Fall weiter dran und sehe es als Ausrutscher. Der Druck war wieder so groß geworden. Ich denke weil so viel ansteht in den nächsten Monaten (neuer Arbeitgeber, neue Wohnung, die ganze Orga) und ich null Bock hab noch die letzten Tage hier auf Arbeit zu verbringen. Ich will aber nicht Kasse machen und mich da durch wurschteln.
Ich sehe es ja auch mit Vernunft einfach auch meiner geliebten Freundin und ihrer Kinder wegen.
Ich muss noch mehr aufpassen und mich selbst ausbremsen.
Es ist eigentlich schon krass wie stark da der unterbewusste Verstand Streiche spielt. Ich meine ich habe noch zu mir selbst gesagt, es ist nur dein Kopf gerade und du bist doch viel ruhiger als noch zu Beginn.
Ich weiß das es mir jetzt schwer fallen wird einige Zeit. Ich muss mich zwingen zu vergleichen wie schwer die ersten Tage waren und das es nur mein Kopf ist der da nach Angewohnheiten schreit. Ich muss mir selbst auch dafür verzeihen schwach geworden zu sein.
Oh man, dann los. Verflixt…
Hallo Paul,
Hallo Frank,
danke für euren Zuspruch.
Es ist und bleibt immernoch hart. Gerade jetzt zum Wochenende hin.
Ich gebe aber nicht auf und bin froh so über den Berg zu sein. Keine heftigen Entzugserscheinungen mehr. Appetit ist wieder einigermaßen normal, Magen-Darm geht’s auch wieder besser und kein Gefühl mehr in einer Blase zu leben.
Der psychische Entzug ist zeitweise wirklich krass. Die Neurochemie braucht 3 Monate um wieder normal zu funktionieren. Da kratze ich gerade mal mit meinen paar Tagen Nikotinfrei an der Oberfläche. Aber immerhin. Man hat’s nicht leicht, aber leicht hat’s einen. Es geht weiter…
Servus, Flex,
drücke Dir die Daumen, dass Du diesmal den Nikotinentzug richtig schaffst, nicht nur drei Wochen oder Monate, sondern vielleicht für drei Jahre und länger. Aber für den Anfang sind kurze Zielzeiten erst einmal besser. In den ersten drei Monaten wird Deine Psyche noch öfters mit Dir Achterbahn spielen. Google dazu mal "Suchtkurve Nikotin" .Es können tiefe depressive Löcher kommen, in denen Nico lauert, um Dich wieder zu verführen. Der Dopaminhaushalt muss sich nach dem physischen Nikotinentzug erst wieder neu einspielen. Bitte Deine Mitmenschen um Verständnis für diese schwierige Zeit und gönne Dir regelmäßig was Gutes. Stark zu bleiben lohnt sich, Deine Gesundheit wird es Dir danken.
Ciao, Frank
Die Psyche sagt mir, ich solle wieder mit Rauchen beginnen, um einfach das Gefühl wieder loszuwerden, dass etwas fehlt. So eine Art Appetit auf irgendwas, so eine Art verlorene Angewohnheit, die man immer gern gemacht hat. Obwohl das ja nicht stimmt.
…
Weiter geht’s….
Sag deiner Psyche, dass man sich nicht an etwas Neues gewöhnt, wenn man immer wieder eine Ausnahme machen würde.
Und, es fehlt nichts sondern es entsteht Raum und Zeit für Muße, für eine andere Art Dinge zu tun.
Ja, weiter geht’s.
LG Paul
Seit 8 Tagen Nikotinfrei und seit 11 Tagen frei vom Glimmstängel. Die ersten 2 Wochen des Nikotinentzuges sind wirklich die schlimmsten.
Die Psyche sagt mir, ich solle wieder mit Rauchen beginnen, um einfach das Gefühl wieder loszuwerden, dass etwas fehlt. So eine Art Appetit auf irgendwas, so eine Art verlorene Angewohnheit, die man immer gern gemacht hat. Obwohl das ja nicht stimmt.
Ich bin froh nicht mehr husten zu müssen oder mir Gedanken machen zu müssen wegen Geld und Gesundheit.
Das wird sicher bald noch besser. Ist ja schon enorm viel besser geworden, wenn ich an die erste Woche denke.
Weiter geht’s….
Ich habe immernoch Respekt vor der Gefahr eines nicht beachteten Momentes meinerseits oder des Willens einfach zu wissen wie es wohl sei eine Zigarette zu rauchen (wie schön das in der Rübe leiert).
Ich lese immer wieder, dass Nikotin von der Abhängigkeit her sogar noch schlimmer als diverse Drogen sein soll.
Ich baue mir ein kleines Schloss aus Nichtraucherwolken in der Hoffnung es irgendwann aus Steinen bauen zu können. Solide möge es viele Jahre bestehen.
Guten Abend
Guten Morgen,
die krassen Schübe eine rauchen zu müssen sind dem latenten Gedanken des Rauchens gewichen.
Jetzt bin ich da wo ich Anfang des Jahres aufgehört hatte. Es ist aber alles im gelben Bereich. Wirklich unkritisch bis auf das mein Körper nach Dopamin schreit und ich so oft wie schon lange nicht mehr aufs Klo muss.
Die Müdigkeit ist noch etwas geblieben. Ansonsten alles gut.
Es geht weiter…
Danke Klaus,
ja es hilft meist darüber zu reden und zu wissen, dass es anderen genauso geht.
Ich weiß das nach den ersten heftigen Tagen der Marathon erst richtig beginnt. Meine Motivation ist ungebrochen hoch. Aber ich weiß auch das es nach 2 bis 3 Monaten noch heftig kommt.
Ich führe mir immer wieder vor Augen wie es mir ging, als ich noch rauchte. Die Erinnerung und das Gefühl sind ja noch frisch. Deswegen fällt es mir relativ leicht für den ersten Moment abstinent zu bleiben.
Ich spare sehr viel Geld. Sehr gut. Mein Husten ist weg, sehr gut. Ich kann wieder mehr als 5 Minuten ununterbrochen reden ohne zu Husten, sehr gut. Ich stinke nicht mehr nach Qualm. Sehr gut.
Alles gut. Außer das ich jetzt stark ans Rauchen denken muss. Aber das musste ich auch so stark als ich noch rauchte. Wann kann ich die nächste? Wann brauche ich neue Kippen?
Oh man ….
Guten Morgen Flex
Ja, diese Schmachtattcken können ganz schönn anstrengend sein.
Umso schöner, wenn du es schaffst sie zu verjagen.
Manchmal kann man die auch einfach aussitzen.
Sie verschwinden zum Glück immer.
Ich drücke dir weiter beide Daumen
Viele Grüße
Klaus