Spieglein, Spieglein … mein Weg zur Abstinenz
Hallo Micha,
es tut mir leid, dass du gehen willst.
Ich habe öfter bei dir gelesen und dich bewundert wie eifrig und intensiv, du dich damit befasst hast.
Ich schildere hier nur meine Sichtweise, da ich nicht wissen kann, wie du oder andere genau denken oder fühlen.
Aus meiner Erfahrung heraus, habe ich gelernt dass die Menschen sehr unterschiedlich sind…
Jeder von uns interpretiert die Dinge anders, auf Grund seiner Filter, Brille, Programmierung…
Ja, jeder versteht es anders und das was er versteht wird anders bewertet…und reagiert gefühlsmäßig anders…. Und da werden, na klar…andere Schlussfolgerungen gezogen…
Und jetzt zurück zu dir…
Deine Lebensgeschichte hat mich berührt und ich habe einige Parallelen entdeckt.
Du hast den Mut gehabt hier darüber zu schreiben, zu analysieren, zu reflektieren….
Ich denke viele traumatisierte Menschen , so wie ich bin, tragen in sich eine tiefe Sehnsucht in sich Verbundenheit wiederherzustellen.
Den Verbundenheit ist das, was uns überhaupt erst ,ein Gefühl von Sicherheit geben kann.
Ich wünsche dir, dass du diese Verbundenheit findest und ein glücklicher Nichmehrraucher wirst.
Alles Liebe für dich!
PS: Bitte entschuldige mögliche Grammatikfehler, da Deutsch nicht meine Muttersprache ist. Ich lerne noch.
Liebe Micha, ich habe dir eine PN geschrieben....
Hi Micha
WoW!
Toll geschrieben und einfach erklärt!
Das kann ich drei mal lesen oder öfter.
Es ist komprimierte Information.
Vielen Dank dafür.
Der Cortex (der Chef), der sonst immer alles „freigibt“ und sagt „genehmigt“ wird umgangen, d.h. einfach nicht mehr gefragt, ob er die Droge will.[/b]
Das alte Gehirn agiert ohne ihn, was man nachweisen kann - z.B. im MRT, wo bei Süchtigen nicht mehr der Cortex, sondern andere, alte Gehirnstrukturen aktiv sind.
Der Neurowissenschaftler unter den Biologen/innen spricht davon, dass ein sogenannter Wechsel von „Top down zu Botton up-Regulation“ stattfindet.
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Darf ich vorstellen – das ist der Autopilot der Sucht!
Ein kleiner Gedanke dazu:
Dieser Autopilot oder innere Zwang ist wohl das dickste Brett,
das wir hier täglich boren.
Mein Cortex (Chef) war soviel damit beschäftigt,
das Craving zurückzuweisen,
das ich an einigen Tagen davon unglaublich erschöpft war
und 2 - 3 ‚Stunden länger als gewöhnlich schlafen musste.
Ich nahm das hin, weil ich sehr pragmatisch dachte ....
wer schläft, raucht nicht.
Ich kam mir vor wie ein Preisboxer, der andauernd herausgefordert wird.
Aus irgendeinem Grund habe ich es bisher geschafft
mir keine Kippen zu kaufen, oder mir keine Zigarette zu schnorren.
Gelegenheit hätte ich dafür genug.
Eins ist sicher ..... ohne das Forum hier,
das bedeutet: Ohne Euch hätte ich das nicht geschafft.
Ich finde das ganz wunderbar.
Das ist das erste mal, das ich so eine Selbsthilfe in Anspruch nehme.
Liebe Grüße aus Berlin
Klaus