Sehr spät zum NMR, aber besser als nie!

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
queenie
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Hallo ihr Lieben!

Ich bin 53, rauche seit 38 Jahren ca. 27 Zigaretten pro Tag und habe nur in den 2 Schwangerschaften bis einige Wochen danach nur 3 bis 5 Zigaretten pro Tag geraucht. Das Ende vom Lied war, dass vor einigen Jahren bei mir COPD Stadium 4 festgestellt wurde. Aber da ich ja Meisterin des Verdrängens bin und es mir mit den ganzen Medis ja wieder gut ging, habe ich weiter geraucht.

Anfang diesen Jahres hatte ich eine Exazerbation und musste den Notarzt rufen, weil ich furchtbare Angst hatte zu ersticken. Seitdem kämpfe ich mit dem Aufhören bzw. schwanke zwischen Aufhörenwollen und der Resignation, dass es für mich einfach zu spät sein könnte.

Was ich bei meinen bisherigen Versuchen herausgefunden habe, ist: Ich brauche unbedingt ein gutes Argument gegen das "zu spät". (Ich kann einen Gutteil des Programms nicht mehr nutzen wie Sport, Ausgehen, Schwimmen, Besuche, Laufen etc., weil ich dafür schon viel zu schwach bin.)

Ich lebe allein mit 2 Hunden. Vor 28 Jahren habe ich mit Hilfe von AA den Ausstieg aus der Medikamenten- und Alkoholsucht geschafft. Das kam mir leichter vor als das jetzt mit den Zigaretten. Vielleicht weil ich da nur abends dran gedacht habe, währen mich Nico den ganzen Tag über verfolgt? Damals hatte ich auch noch mehr Möglichkeiten, Alternativen zu finden.

Nun ja, ich habe mir natürlich so einige überlegt, wie z.B Sport- und Atemübungen im Sitzen und, wenn mir zu Hause das Dach auf den Kopf fällt, einfach mit dem Auto durch die Gegend fahren, bis ich ein schönes Plätzchen am Waldrand entdecke. Wenn das Wetter einigermaßen ist, kann ich auch mit dem Elektroscooter raus, aber da ich dermaßen dünn und untergewichtig bin, erkälte ich mich darauf so leicht. Auch einen Rollator habe ich gekauft, zur Zeit schaffe ich es aber noch nicht gut, mit ihm die niedrigen Stufen hier hoch zu kommen bis zur Straße. Meine Motivationsliste habe ich gestern schon zusammengestellt.

Nikotinpflaster habe ich da, das Medikament aus Bulgarien kommt nämlich erst in ein paar Tagen, mit dem wollte ich es eigentlich versuchen. Ich will auf jeden Fall Hilfsmittel einsetzen, denn ich kann mir Weinen so gar nicht leisten, denn dann schwillt mir alles zu und ich kann den ganzen Tag keine Luft kriegen. Bonbons, Kaugummis, Obst und Gemüse habe ich alles da, auch viel Wasser, das ich mühsam in den letzten Tagen angeschleppt habe, um nicht immer Kranwasser trinken zu müssen und auch viele Sorten Tee, außer anderem auch Johanniskrauttee.

Ich habe so schon einen sehr guten Geruchssinn und ekle mich vor kaltem Rauch und habe deswegen mal mein Duftöllämpchen herausgekramt, damit es dann auch gleich besser zu Hause riecht. Putzen kann ich ja leider nur ein bisschen und im Sitzen...

Kann ich sonst noch was tun? Ich habe nur noch wenig Kraft, deswegen will ich keinen Rückfall riskieren, denn ich wüsste nicht, wie ich noch einmal Kraft dafür aufbringen könnte.

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
wiebika
wiebika
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queenie,

was du da alles geschrieben hast hat mich sehr berührt und mir wieder mal vor augen geführt, dass wir alle süchtig sind und nicht unter schlechten gewohnheiten leiden.

dennoch, du bist hier im forum genau richtig und wirst hier viel rückhalt finden. wenn du schmachtest, dann log dich hier ein und schreibe und lesen, das hilft auch. beschäftige dich so viel es geht, auch mit den händen. stricken, kreuzworträtsel, puzzeln, ganz egal. alles was deine aufmerksamkeit erfordert ist gut.

und jetzt will ich dir noch sagen: ES IST NIE ZU SPÄT. selbst wenn du deine copd nicht rückgängig machen kannst wird sich auch dein körper schrittweise vom nikotin und all dem giftigen zeug erholen. und vor allem dein geist. überleg dir doch mal wie schön es sein wird frei zu sein. zu wissen, dass man für sich sorgt und sich nicht mehr schädigt. das ist jetzt deine aufgabe und das allein solltest du fokussieren.
auch wenn es schwer wird. du siehst ja hier, dass es doch viele geschafft haben.

also, lass von dir hören, du packst das.
grüße
wiebika

p.s.: mir hat lakritze auch gut geholfen.

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
queenie
queenie
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Liebe Wiebika,

überleg dir doch mal wie schön es sein wird frei zu sein. zu wissen, dass man für sich sorgt und sich nicht mehr schädigt.

Das hast du sehr schön ausgedrückt, genau dieses Gefühl möchte ich versuchen dabei im Sinn zu behalten. Ich werde mir also jeden Tag mehrmals die Frage stellen: Womit kann ich mir weiter Gutes tun, für mich sorgen? Ich muss den riesigen Druck, der auf mir lastet,
etwas verringern (unter dem bin ich bisher immer zusammengebrochen) besser meine Gedanken in die "Für-mich-sorgen" Richtung lenken.

Lakritz mag ich auch sehr gern, das werde ich auch noch besorgen. Strickzeug liegt immer hier. Stimmt, die Hände wollen ja auch beschäftigt sein, dafür überlege ich mir auch noch Alternativen.

Vor dem PC sollte ich eigentlich nicht so viel Zeit verbringen, denn da habe ich immer viel geraucht...aber hier fürs Forum werde ich natürlich die Zeit aufbringen.

Vielen, vielen Dank erstmal und liebe Grüße, ich melde mich morgen wieder!

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
eifelfee
eifelfee
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Hallo queenie,

schön das du dein eigenes Thema aufgemacht hast!
Was du geschrieben hast hat auch mich berührt,vorallem da mein Vater ebenfalls COPD hatte!
Aber:Es ist nie zu spät! Hier im Forum sind noch mehr die an COPD leiden!Schau mal durch's Forum,im Moment fällt mir nur Chris ein,schreib dir später auch wie sein Thema heisst,habs grad nicht mehr im Kopf!Bin nicht mehr so oft hier unterwegs!
Auch wenn du PC mit rauchen verbunden hast,so wird dir das Forum am Anfang mit Sicherheit eine grosse Stütze sein und wenn du schön vielschreibsthaben auch die Fingerchen Beschäftigung und denken garnicht an diese ollen Stäbchen!!
Egal was ist schreib dir hier ruhig die Finger wund,hier kannst du jammern,schreien,heulen was immer du los werden willst!Meistens ist auch irgeneiner da derdir sofort moralische Unterstützung leisten kann!!
Allerdings kann es auch schonmal sein das man den berühmten Tritt zum aufwachen kriegt ,welcher aber nur liebevoll gemeint ist und dich motivieren soll weiterhin gegen Nico hart zu bleiben!
Setz dir Ziel in kleinen Schritten:Heute rauche ich nicht und so machst du das jeden Tag auf'sNeue.So reiht sich ein Tag an den anderen:Tag für Tag,Woche für Woche u.s.w.!
Du wirst bald merken dases deiner Lunge ohne Nico besser geht,gut rückgängig kann man die Krankheit nicht mehr machen aber durch den Rauchausstieg erhälst du mit grosser Sicherheit ein Stück Lebensqualität zurück!!
Und wenn es nur leichter wird ein Stück zu gehen ist das schonein Erfolg!!
Liebe queenie ich wünsche dir für morgen einen guten Start ganz viel Kraft,Mut und Willen!
Gemeinsam schaffen wir das,okay!

GLG die Fee

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
eifelfee
eifelfee
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Hier noch wie versprochen das Thema:
Chris55 COPD-das Rauchen muss ein Ende haben!
Vieleicht hilft es dir ja damal drin zu lesen?!

LG die Fee

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
petlupa
petlupa
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Hallo Queenie!

Schön, dass du hier bist und nun endlich mit dem Nichtmehrrauchen beginnen willst!
Du schreibst es ja selbst, du kannst die Zeit nicht mehr zurück drehen, ABER du kannst es ab sofort besser machen und dafür sorgen, dass sich die Lebensqualität etwas verbessert. Und deine kranke Lunge wird sich über jede Zigarette freuen, die nicht geraucht wird!
Glaube mir, du kannst das schaffen und lohnen tut es sich 100-ig!
Ich drücke dir fest die Daumen und sende herzliche Grüße,
Petlupa

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
Margarita
Margarita
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Hallo Queenie,
schön, dass du zu uns gefunden hast!! Wenn man deine Geschichte so liest... ich denke bei dir geben wir uns alle gemeinsam noch viel, viel mehr Mühe, immer für dich da zu sein und zu helfen, so gut's halt geht. Lohnen wird sich der Rauchstopp doch ganz sicher. Wahrscheinlich wirst du ziemlich schnell eine Erleichterung bemerken.
Aber was ganz anderes: Hast Du auch jemanden in Deiner Nähe, der dich ein wenig unterstützen kann? Deine Kinder? Freunde? Ist dein Arzt mit eingebunden? Und noch etwas: Du schreibst: "Ich kann einen Gutteil des Programms nicht mehr nutzen wie Sport, Ausgehen, Schwimmen, Besuche, Laufen etc. weil ich dafür schon viel zu schwach bin..." das macht den Entzug sicher nicht einfacher, aber andererseits, du solltest das nicht überbewerten: Viele von uns können oder konnten auch nicht immer raus an die frische Luft oder sich sportlich betätigen und ablenken, wenn Nico grade wieder mal angeklopft hat. Und trotzdem geht's... mal besser, mal schlechter - aber es geht!
Ich wünsch dir alles Gute für den Start
Margy

Viele von uns haben nicht sehr viel Zeit

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
einfach_ich
einfach_ich
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Hallo Queenie,
auch ich bin ganz bewegt von deiner Geschichte und deiner Krankheit. Ich habe mal im Internet gestöbert und eine Seite gefunden für dich.
http://www.copd-aktuell.de/public/leben/rauchstopp.htm
Vielleicht kennst du sie schon, aber sie schreiben auch, dass mit dem Rauchstopp auf jeden Fall die Beschwerden weniger werden können. Ich bin überzeugt davon, dass es ein großer Gewinn für dich ist, wenn du dich für einen Rauchstopp entschließt. Also zögere nicht länger, je schneller desto besser für dich!! Ich habe auch nie gedacht, dass es geht und habe lange gezögert und ich habe auch 36 Jahre geraucht. Es geht!! und man fühlt sich viel besser, denn du übernimmst wieder die Verantwortung für deinen Körper und dein Wohlbefinden und nicht die Sucht. Genau, dass ist es, wofür es sich lohnt es endlich sein zu lassen.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe
Maria

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
queenie
queenie
Themenersteller/in
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Guten Morgen zusammen!

Vielen lieben Dank für eure aufmunternden Worte!

Liebe Fee: Den Thread von Chris hatte ich davor schon gefunden und einige Seiten gelesen, aber dann gemerkt, dass er wohl kaum noch im eigenen Thread geschrieben hat. Dann wurde es mir zu zusammenhanglos, immer nur Antworten auf seine woanders abgegebenen Texte zu lesen. Ihr habt das wohl anders empfunden, weil er ja auch in euren Freds geschrieben hat.

Liebe Margarita: Meine Tochter wohnt ca. 50 km von mir weg, ist also wenigstens erreichbar, solange ich noch fahren kann. Und nein, ich überbewerte das schon nicht, ich habe nur so viel über mich geschrieben, weil ich schon an den Standardmails von hier gemerkt habe, dass es mir vielleicht in Situationen, wo ich sowieso schon gestresst bin nicht gut tun würde, Ratschläge zu lesen, die ich niemals umsetzen könnte.

Liebe Maria: Auch dir vielen Dank für deine aufmunternden Worte!

Also, heute ist Tag 1

Ich habe es gestern irgendwie nicht ins Bett geschafft, erst gegen Morge, fühlte mich zu aufgedreht, ängstlich (warum eigentlich, es passiert doch nix?) und hatte nachts dann Herzrasen und Schweißausbrüche. Bin heute morgen erst spät aufgestanden (da bin ich schon froh, dass ich nicht zur Arbeit muss) und hab meinen Kaffee getrunken und fühl mich irgendwie seltsam. Nicht schlecht...eher immer noch ängstlich. Viel zu schneller Puls immer noch, deshalb trau ich mich im Moment nicht das Pflaster aufzukleben. Ich glaube, ich geh nochmal zur Apotheke und hol mir die Kaugummis, falls mich der Nico heute schon verfolgt. Eigentlich dürfte er ja noch nix merken.

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
petlupa
petlupa
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Hi Queenie,

ja, nervös und aufgeregt war ich auch, ich hatte auch diffuse Ängste, was nun so alles passieren würde!
Doch das kann man durchaus auch als Vorfreude ansehen! Und Schlimmes passieren tut nichts, körperlich wirst du dich aller Voraussciht nach eher besser fühlen. Die Psyche ist es, die wohl die meisten "Zicken" macht. Aber auch das bekommt frau in den Griff!
Ich wünsche dir heute einen guten Start und ganz viel Erfolg!
Bleibe stur,
Petlupa